Spieletest: Apollo Justice: Ace Attorney 3ES

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Weitere Infos

Releasedate:
22. November 2017

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Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Spannende Story
Forensik und "organischer Lügendetektor"
3D-Effekt
neue, höher auflösende Illustrationen
Negativ:
textlastig
nicht mehr auf Deutsch verfügbar
sonst kaum Extras
Preis...

Nachdem bereits die Phoenix Wright: Ace Attorney Trilogy ein 3D-Update bekam, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch der erste DS-exklusive Titel Apollo Justice: Ace Attorney ein Facelifting bekommt. Im letzten Jahr war es für Smartphones so weit, nun ist auch der 3DS an der Reihe.

Doch lohnt es sich, ein fast zehn Jahre altes Spiel nur wegen schärferer Grafiken erneut zu einem Preis zu kaufen, für den auch der relativ neue Titel Phoenix Wright: Ace Attorney - Dual Destinies angeboten wird? Wir sind dieser und anderen Fragen nachgegangen - darauf hoffend, dass unser Urteil gerecht wird.

Eine etwas andere Episode

Eigentlich hätte es ganz anders kommen sollen: Shu Takumi, der Schreiberling hinter der Ace Attorney-Saga, wollte die Serie mit Phoenix Wright Ace Attorney: Trials & Tribulations beenden. Seiner Meinung nach wurde der Protagonist und sein Esemble zu genüge untersucht. Dennoch wollte Capcom einen vierten Teil, weshalb Takumi einen neuen Star auf die Verteidigerbank holte: Apollo Justice. Das Team drängte ihn dennoch, Phoenix in den Spielverlauf zu integrieren, wodurch er der Angeklagte im ersten Fall wurde...

Um also den Bruch zur Original-Saga zu schaffen, wurde das Geschehen sieben Jahre nach Wright’s letztem Fall angesiedelt. Dieser ist nun nicht mehr Strafverteidiger, sondern „Pianospieler“, verdient sein Geld aber eigentlich mit Kartenturnieren und einer minder erfolgreichen Talentagentur, da sie eigentlich nur seine 15-jährige "Tochter" vertritt.

Vieles hat sich verändert, sein Scharfsinn scheint ihm aber geblieben zu sein. Das ist auch so ziemlich das einzige Merkmal, dass ihn mit dem ursprünglichen Phoenix verbindet, denn dass er nicht mehr auf dem Höhepunkt seines Lebens ist, sieht man im deutlich an.

Gerade dieser Punkt dürfte Fans der Serie besonders schmerzen – immerhin war der Anwalt mit dem blauen Anzug doch so etwas wie der Stellvertreter des Spielers. Und dieser wirkt nun völlig fremd... Statt des blauen Anzugs steht nun ein roter Verteidiger auf dem Parkett...

Vieles neu und doch nicht anders

Veteranen sollten im Gerichtssaal keine allzu großen Überraschungen erleben: Wie immer gilt es der Geschichte zu lauschen und dann entweder im Kreuzverhör an den richtigen, wiederholbaren Textstellen den Zeugen genauer zu befragen oder ihm mit einem „Einspruch!“ und einem Beweismittel aus eurem Inventar einen Fehler in seiner Aussage aufzuzeigen. Erweitert wird das ganze durch Eingabeauforderungen während der Dialoge.

Wer ein Ace Attorney-Spiel genießen will, sollte sich also auf ordentlich Lesestoff einstellen! Was die Serie aber gerade so spannend macht, ist das gut gesetzte Timing im Handlungsfluss: Nur selten kennt man die Lösung schon, bevor Apollo es tut, und wenn doch ist es zumindest rechtlich notwendig, erst Mal mit verdeckten Karten zu spielen. Auch fühlt man sich selten überfordert, wobei die "Supertipp"-Funktion späterer Titel hier noch fehlt.

„Raten“ kommt übrigens ganz schlecht: Hierfür erteilt euch der Richter Strafpunkte, wer zu viele gesammelt hat, verliert den Fall – wobei man mittlerweile lediglich bei Beginn der Aussage von vorn beginnen muss. Wer also überhaupt nicht weiter weiß, kann also auch blindlings alle Beweismaterialien durchkicken - geht dann aber auch komplett am Sinn des Spiels vorbei.

Ich sehe, dass du lügst...

Neu ist in Apollo Justice das „Armband“ des Anwalts mit der wilden Strähne. Apollo besitzt nämlich die Fähigkeit, zu erkennen, wann jemand lügt. In einer Art Zeitlupe nehmt ihr dann die Aussage des Zeugen auseinander und wartet darauf, dass dieser bei einer gewissen Textpassage eine verdächtige Mikroexpression an den Tag legt. Da kann ein falsch platziertes Wimpernzucken einen schon Mal als Lügner überführen und den Kontrahenten aus der Fassung bringen...

Dieses Element frischt den etwas starren Gerichtsbetrieb zwar etwas auf, revolutioniert diesen aber nicht grundlegend. Wesentlich interessanter sind dabei die Talente einer gewissen anderen Detektivin... Aber hierzu später mehr

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