Spieletest: Table Top Racing: World Tour - Nitro Edition NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
1. Mai 2019

USK 0 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-8

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Kreative Designelemente
angenehme Auswahl an Power-ups
bemerkbare Effekte des Fahrzeugtunings
2-Spieler Splitscreen
Negativ:
wenig Streckendesigns
kaum Musik
hohes Grinding
strafende KI

Gameplay: Wenn das Spiel sagt, wie’s läuft

Beginnt man das Spiel, so muss man sich mit einer geringen Anzahl an Münzen zuerst einmal für einen von 6 Wagen aus der niedrigsten Klasse entscheiden. Dann geht es direkt in den Turniermodus. Hier sind von 4 Turnieren nur das Erste spielbar. Generell hält sich das Spiel daran, dem Spieler strikt vorzugeben, wie er es zu spielen hat. So heißt es, Rennen für Rennen abzuschließen, wobei immer mindestens einer von 3 Sternen für ein Rennen erreicht werden muss, damit sich das nächste Rennen freischaltet. Das kann sein, mindestens Platz 3 zu belegen oder eine Mindestzeit zu erreichen. Gerade am Anfang ist dies jedoch alles andere als einfach, da wiederum Münzen benötigt werden, um das o.g. Tuning des Autos vorzunehmen. Bemüht man sich nicht darum, werden kleinste Fahrfehler direkt und hart bestraft. Ohne Tuning ist das Gefühl des Auf-Schienen-Fahrens massiv. Dies lässt sich durch Punkteverbesserungen im Handling etwas ausgleichen, verschwindet jedoch nie ganz. Auch stellen die platzierten Elemente auf der Map tatsächliche Hindernisse da, da das Verfahren und Kollidieren häufig dazu führt, dass man in Objekten hängen bleibt und nicht herauslenken kann, sofern man nicht den Wagen zurücksetzt. Dies ist immer dann besonders bitter, wenn man sich einen der vorderen Plätze erfahren hat und kurz vor der Zieldurchfahrt irgendwo hängen bleibt. Aufgrund der Gummiband-KI, für die viele Need for Speed Teile berüchtigt sind, landet man so binnen weniger Sekunden vom 1. auf dem 8. Platz. Dies wirkt unverhältnismäßig und ist nicht vergleichbar mit großen Vorbildern wie Mario Kart.

Neben dem Verdienst von Sternen, der lediglich der Freischaltung des nächsten Rennens dient, werden für absolvierte Rennen Erfahrungspunkte, sogenannte XPs verteilt. Diese führen zu einem kontinuierlichen Anstieg des Spielerlevels, welches eine weitere Beschränkung ist, um spezielle Level spielen zu können. Hat man sich also genug Münzen erarbeitet, um sich einen Sportwagen zu kaufen, jedoch noch nicht das Level 19 erreicht, kann man den Wagen zwar kaufen, ihn jedoch weder in den Turnieren, bei denen die vorherigen Rennen lückenlos gemeistert werden müssen, noch in den Spezialrennen verwenden. Auch ist es nicht möglich, mit verschiedenen Wagen unterschiedlicher Klassen von vorn herein zu spielen, da das Spiel erwartet, dass man zuerst alle Turniere der ersten Klasse chronologisch spielt, wodurch sich die Turniere der 2. Klasse freischalten lassen, um nach Abschluss dieser die 3. Kategorie, die vom Spiel als „für Profis“ bezeichnet wird, angehen zu können. Wer also direkt zu Spielbeginn die Sportwagen wie den „Fauxrari“ sieht, muss damit leben, dass er sich eine ganze Weile durch strikte Strukturen und Grinding von Münzen (entweder durch Bronze, Silber, Gold – Münzen zum Einsammeln, Rennprämien oder durch erfolgreiche Gegner-Bekämpfungen durch Items bzw. entsprechende Reifen) hocharbeiten muss. Die Erwartung der Entwickler ist wahrscheinlich dabei, dass das doch recht repetitive Spiel durch Restriktionen die Motivation aufrecht erhalten kann, den Spieler durch das gesamte Spiel zu führen.

Leider schafft es das Spiel nicht, dies durch Qualität, Abwechslung oder Innovation zu leisten. Neben dem reduzierten und trotzdem schwer zu vervollständigen Fuhrpark ist die Auswahl an Musiktiteln, die in den Rennen abgespielt wird und visuell eingeblendet wird (aber nicht skipbar ist), wie man es von NfS kennt, auf gerade einmal eine Handvoll Titel beschränkt. Diese sind nicht nur mäßig ausgewählt, sondern schnell anstrengend, weshalb man schon nach wenigen Stunden des Spielens dazu geneigt sein könnte, den Spielsound auszustellen, um davon verschont zu bleiben. Daran ändert leider auch das Sounddesign der Wagen und Power-ups nichts, die nahezu nicht auffallen.

Besser auf der Couch als im Netz?

Beim Test des Multiplayers, sowohl im Solo-Spiel als auch im Split-Screen, konnte keine verfügbare Lobby gefunden werden, obwohl dies am Abend des Releases (01.05.2019) getestet wurde. Insofern ließ sich bislang nicht prüfen, ob das Spiel weiterhin über keine Hostmigration und nur instabile Lobbys verfügt wie in 2016. Im Test des Offline-Splitscreen-Modus ließ sich hingegen eine saubere Performance wahrnehmen.

Performanter Comic-Racer

Darüber hinaus präsentiert sich das Spiel in einem grafischen Niveau, das dem der Playstation 4 in nichts nachsteht. Das Spiel läuft flüssig und zeigte sich im gesamten Test in sauberen 60 FPS. Weder Spielabstürze, Freezes noch Bugs konnten während des Spielens festgestellt werden, was für die Reife des Titels spricht. Aufgrund des eher Comic-orientierten Artdesigns von Table Top Racing fallen zudem Grafikunterschiede, wie man sie bei Switch-Portierungen wie Wolfenstein oder Doom kennt, weder auf noch ins Gewicht. Insofern macht TTR:WT – NE aus technischer Sicht einen sehr überzeugenden Eindruck.

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Fazit

Fazit

Table Top Racing bringt nach 3 Jahren Ruhepause den lang ersehnten Splitscreen Modus in der Nitro Edition und ergänzt damit die schon für PS4/XB1 vollständige World Tour Edition. Die Mechaniken und Inhalte sind zur Version von 2016 gleich geblieben und bringen keine Überraschungen. Dies bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass sich das Gameplay und einzelne Schwächen, wie kantige Objekte auf den Rennstrecken, weiterhin negativ im Spiel bemerkbar machen oder ein sehr stringentes Spielen des Spiels durch definierte, freizuspielende Events gegeben ist. TTR:WT – NE erfordert viel Geduld, genug Münzen zu erspielen bzw. zu sammeln, um erforderliche Inhalte zu kaufen, um entsprechende Turniere höherer Schwierigkeiten oder Spezialevents überhaupt spielen zu können, liefert hingegen aber wenig Freiheiten, um Spielern individuelle Spielstile mit dem grundsätzlich kreativ konzipierten Table Top Racing Titels zu ermöglichen. Auch nutzt man den innovativen Charakter der Switch, inklusive den Touchscreen, konsequent nicht aus. Wer damit aber kein Problem hat und kontinuierlich seinen Ingame-Kontostand und damit den Fuhrpark und das Tuning erweitern möchte, kann mit dem Spiel viel Spaß haben und sich zum Profifahrer hinaufarbeiten. Für all diejenigen, die sich als Casual Gamer bezeichnen und sich schnell eine große Vielfalt an Wagen, Rennmöglichkeiten, Entscheidungsfreiheiten und die Innovationskraft der Nintendo Switch wünschen, kann TTR:WT – NE schnell enttäuschen. In der Summe ist das Spiel ein solider Titel, der auf den Stärken der Vorgängerversionen aufbaut und diese um das Feature des neuen 2-Player-Modus erweitert – sich aber sonst nicht entwickelt hat. Ob dies den zusätzlichen Aufpreis von 10€ für den Um- oder Einstieg auf die beliebten Hybrid-Konsole rechtfertigt, muss dabei jeder für sich beurteilen. In Ordnung wäre es aber sicherlich auch gewesen, das Spiel nach 3 Jahren Abstinenz zum gleichen Preis von 19,99€ mit zusätzlichem Splitscreen zu launchen.

Grafik
6
Sound
3.5
Multiplayer
6
Gesamt
5.5

verfasst von „ Maik“

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Vielen Dank an die Firma Greenlight Games für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 08.Mai.2019 - 08:04 Uhr