gamescom 2018 - Abseits der großen Bühne

gamescom 2018 - Abseits der großen Bühne

Die gamescom in Köln feierte in diesem Jahr in zehnjähriges Bestehen. Und wie sollte es anders sein, wurden auch in diesem Jahr die Zahlen des Vorjahrs abermals getoppt. Sowohl die Anzahl an Fachbesuchern, Besuchern, Ausstellern und teilnehmender Länder konnte gesteigert werden. Das klingt zunächst gut, allerdings ist eine Sache gleich geblieben, nämlich die Ausstellungsfläche.
Und so ging es auch in diesem Jahr, trotz mittlerweile großzügigerer Layouts in den Hallen, vor allem im Bereich der “Hauptverkehrswege“ wieder mehr als eng zu. Was dann schlussendlich wieder zu Umleitungen der Menschenmengen durch die Außenbereiche führte. Sieht man sich die Bilder des Hauptgangs zu Stoßzeiten an, kommt doch die Frage auf, ob das in dieser Form oder dem Standort noch wirklich sinnvoll ist.

Aber sei es drum, es ging ja schließlich um Spiele und nicht darum wie man dorthin gelangt. Und hiervon gab es auch in diesem Jahr wieder reichlich. Stände wie zum Beispiel der von Fortnite sorgten dafür, dass das mittlerweile fast schon statische Layout durch Branchengrößen wie EA und Blizzard etwas aufgelockert wurde. Auch Nintendo hatte in diesem Jahr seinen Stand etwas abgeändert. Statt einer eher offenen Form wurde diesmal eher ein Kernbereich gebaut mit einigen Spielen in den Außenbereichen. Wie zu erwarten war hier natürlich vor allem bei Smash Bros. der Andrang kaum einzudämmen.
Glück für all diejenigen die eher an Titeln wie Dark Souls und Diablo III interessiert waren. Für Switch-Spieler war der Stand von Nintendo sowieso der Hauptanlaufpunkt. Denn leider suchte man bei anderen großen Herstellern meist Vergebens nach Spielen. Dafür gab es, wenn auch teilweise in im nicht öffentlichen Bereich einige Interessante Titel zu sehen. Schön zu sehen war, dass der Indie Bereich mittlerweile eine beachtliche Größe und ein fantastisches Angebot an Spielen aufweisen kann. Diese bieten zusammen mit dem Retrobereich und den familienfreundlichen Bereichen eine willkommene Abwechslung zu den von den großen den Branche besetzten Hallen.

Ansonsten gab es wie immer viel Show und vor allem Ubisoft und War Gaming sorgten gewohnt für viel Action. Trotzdem erschien es so als sei die Messe in diesem Jahr nicht so übermäßig laut wie in den Jahren zuvor. Dies könnte daran liegen, dass man nach vielen Jahren abstumpft, oder aber vielleicht am Fehlen des 2K Standes. Auch die Masse an weggeworfenen Flyern die oftmals unfreiwillige Rutschpartien verursacht haben waren stark rückläufig. Hier dürfte eher der generell starke Rückgang an Goodies der Grund sein als spontan entwickeltes Umweltbewusstsein.
Auch wenn der Fokus ziemlich stark auf Super Smash Bros. Ultimate, und Super Mario Party lag, waren es doch eher andere Spiele die ihre Aufmerksamkeit auf uns zogen. Hier also eine kleine Zusammenfassung von Titeln, die wir abseits der bereits bekannten Größen angespielt haben.

The Gardens Between von The Voxel Agents ist einer dieser Titel der in der breiten Masse gerne mal untergeht. In diesem Puzzlespiel verfolgt ihr die Freundschaft zweier Kind im Laufe der Zeit. Dabei steuert ihr nicht die Figuren an sich, sondern steuert die Zeit. Ihr könnt das Geschehen abspielen lassen bis zu einem Punkt an dem ihr nicht weiter gehen könnt. Dann gilt es in der Zeit zurück zu gehen um herauszufinden wie man vermeiden kann, dass diese Blockade auftritt. Mit dem Titel erwartet uns hier ein wundervoll in Szene gesetztes Puzzle-Abenteuer.



In Travis Strikes Again schlüpft ihr zum dritten mal in die Rolle des namensgebenden Travis. Diesmal findet ihr euch in der Spielewelt wieder und müsst gegen fiese Bugs kämpfen. Wir konnten uns in der Demo lediglich mit unseren markanten Beam-Katana durch deren Reihen schnetzeln. Dies ist auch zu zweit möglich und macht dementsprechend doppelten Spaß. Von der Mechanik und der Optik macht das Spiel soweit einen recht guten Eindruck. Einen tieferen Einblick ins Spiel und dessen Umfang gab es allerdings nicht. Es bleibt also abzuwarten ob der dritte Teil Fans überzeugen kann.



Hyper Sports R von Konami greift die Idee der Klassiker von Track & Field auf. Ihr tretet in diversen Sportarten und versucht euch ständig zu verbessern. Auf der Switch habt ihr hierzu die Wahl zwischen regulärer Button-Mashing- und Bewegungssteuerung. Wer dachte, dass Wii Sports anstrengend sei, der sollte hier den 400-Meter-Lauf ausprobieren. Jeder der Athleten hat seine eigenen Attribute die ihr durch Training steigern könnt. Angetreten wird in klassischen Disziplinen wie zum Beispiel Weitsprung, Hürdenlauf und Stabhochsprung. Auch wenn man Anhand der witzigen Animationen und Details sieht, dass es kein wirklich liebloses Spiel ist, liegt hier noch einiges an Arbeit vor den Entwicklern.



Manchen Titeln kann man in Worten nicht wirklich gerecht werden. Hierzu gehört ganz klar Gris des spanischen Entwicklers Nomada Studio. Alleine die bezaubernd gezeichnete Spielwelt die euch erwartet, wäre ein schon ein Kaufgrund. Bei der Spielmechanik verzichtet das Spiel auf Gegner und Fallen, sondern konzentriert sich auf Plattforming und kleinere Rätsel. So gilt es die Level zu erkunden und durch neuerworbene Fähigkeiten eurer gleichnamigen Heldin im Spiel voran zu schreiten. Wenn der Umfang passt, könnte sich Gris zu einem echten Überraschungs-Hit mausern.



Fans der Serie dürfte Diablo 3 inklusive aller Erweiterungen bereits mehrfach rauf und runter gespielt haben. Dennoch dürfte es noch Spieler geben, welche das höllische Abenteuer bislang ausgelassen haben. Es ist zugegeben etwas ungewohnt einen solchen Titel auf Konsole zu spielen. Da es aber bereits auf anderen Systemen funktioniert hat, sollte es auch auf der Switch machbar sein. Leider konnte das Spiel nur im Handheldmodus gespielt werden. Hier zeigt sich, dass ein größerer Bildschirm auf jeden Fall von Vorteil ist. Da Blizzard eigentlich nur solide Spiele die sauber laufen veröffentlicht, muss man sich hier wohl aber keine Sorgen machen.



Während Darks Souls auf anderen Systemen bereits drei Ableger erhalten hat, kommen Nintendo Spieler nun gerade mal mit Dark Souls Remastered in den Genuss des Erstlings. Die Spiele sind für ihren hohen Schwierigkeitsgrad und dadurch hohe Frustration bekannt. Vielleicht sollte man ein solches Spiel besser nur im TV-Modus spielen. Nicht, dass man seine gesamte Konsole vor Wut aus dem Fenster pfeffert. Nichts desto trotz waren wir erstaunt wie gut sich das Spiel im Handheldmodus auf der Switch präsentierte. So sah es nicht nur sehr gut aus, sonderlich lief auch sehr flüssig. Wer das Spiel also noch nachholen möchte, könnt hier eine gute portable Version erhalten.



Zugegeben der Stil den die Entwickler bei PikuNiku gewählt haben sieht erst mal aus wie aus dem Kindergarten. Dabei weißt das Abenteuerspiel erstaunlich ausgefeilte Spielmechaniken und durchdachtes Gameplay auf. Der ganze Spaß kann auch zu zweit gespielt werden und auch ein separater KoOp-Modus steht zur Verfügung. Dieser erinnert stellenweise ein wenig an Snipper Clips. Im KoOp konnten wir sowohl mit als auch gegeneinander Spielen. Schlussendlich wird es dann wohl Geschmackssache sein, ob ihr dem Titel eine Chance gebt oder nicht.



Bei My Friend Pedro klingt nicht nur der Titel absurd, sondern das ganze Spiel hat etwas skurriles. Bei Pedro handelt es sich nämlich um eine Banane und euren Auftraggeber. Dabei ist euer Auftrag erst mal relativ einfach, ihr müsst Leute um die Ecke bringen. Allerdings muss das ganze natürlich mit Stil passieren. Und so hat das Ganze ein bisschen was von Deadpool. Durch den geschickten Einsatz der Zeitlupenfunktion könnt ihr hier auf die Jagd nach dem schönsten Kill und der höchsten Score gehen.



The Messenger verspricht eine wahre Zeitreise in das goldene Zeitalter der Videospiele. Als junger Ninja ist es eure Aufgabe eine wichtige Botschaft eures Clans aus dem von Dämonen belagerten Gebieten zu bringen. Dabei wechselt das Spiel geschickt zwischen 8 und 16 Bit Optik und erinnert an frühe Titel wie Ninja Gaiden. Auf eurem Weg durch den Action-Plattformer lernt ihr neue Fähigkeiten und Gegenstände die euch bei eurer Aufgabe nützlich sein werden. Das Gameplay ist dabei butterweich, die Animation grandios und die der Soundtrack ein echter Ohrwurm. Hier ist echtes Hit-Potential vorhanden!



Zugegeben, wenn man an Nintendo denkt ist Online-Multiplayer oder gar eSports nicht wirklich das erste was einem in den Sinn kommt. Tencent möchte dies mit Arena of Valor allerdings ändern. Beim Termin mit einem der Entwickler zeigte sich, dass das Spiel nicht nur hervorragend auf der Switch läuft, sondern man sich auch tiefgreifende Gedanken über das Szenario gemacht hat. Man sei sich der Schwächen des Systems bewusst, aber auch dessen Stärken. Und auf diese wolle man aufbauen. Der Support Seitens Tencent ist also gegeben und auch an der Umsetzung wird es nicht scheitern. Sollte der Titel von den Spielern angenommen werden könnte er wirklich groß werden.





Wie ihr sehr erwarten euch einige wirklich hochkarätige Spiele die nicht zwingend von einem der großen Entwickler auf den Markt gebracht werden. Wirkliche Überraschungen gab es auf der diesjährigen gamescom allerdings in Bezug auf Nintendo nicht. Die E3 legt hierbei ja meist schon vor was uns erwartet. Und hier war schon zu sehen, dass der Support der Dritthersteller trotz des Erfolgs der Switch weiterhin eher verhalten ist. Während dies 2017 noch durchaus nachvollziehbar war, hätten wir uns für 2018 mehr Rückhalt für das System gewünscht.

verfasst von „David“

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Letzte Aktualisierung: 28.08.2018, 18:58 Uhr