[Preview] Mario Kart 8 (Wii U)

[Preview] Mario Kart 8 (Wii U)

Uns scheint fast, wir hätten ein Déjá-Vu: Wie schon beim 3DS bekam auch die Wii U keine echten System-Seller zum Launch spendiert, wodurch die Konsole nach weniger als einem Jahr bereits vergünstigt wird, und erneut müssen ein 3D-Mario-Hüpfer und Mario Kart das Ruder herumreissen. Doch MK 8 ist dabei nicht nur MK 7 mit einer neuen Nummer: Wie man an dem Logo erkennt, steht die Acht hier für die hochgestellte Unendlichkeit, welche dabei clever das neue Feature des Fun-Racers bewirbt; schließlich kommen in der jüngsten Serien-Episode zusätzlich zur Event-basierten Unterwasser-Schiffsschraube und dem Fallschirmgleiter nun auch die Anti-Schwerkraftreifen hinzu, welche es ermöglichen, Rennstrecken nun auch kopfüber zu fahren!

Oder auch an der Wand – alles ist möglich! Aber willst du nicht lieber eine kleine Pause machen und für eine Weile der netten Teegesellschaft beiwohnen, Luigi...?

Zugegeben: Obwohl die obligatorische „Achter“-Strecke bereits dieses Feature nutzt, fällt es dort nicht gleich auf, denn „normales“ und „verdrehtes“ Renngeschehen gehen nahtlos ineinander über und die Reifen „morphen“ dabei automatisch (auch den schicken Grafikeffekt während dieses Vorgangs bemerkten wir erst nach ein paar Runden). Weitaus auffälliger kommt es jedoch im zweiten Demolevel zum Tragen, in welchem optional über ein Antigravitationsfeld gefahren werden darf, um an der Wand entlang zu fahren, während der Rest des Rennwettbewerbs sich noch brav an die Regeln der Newton’schen Postulate hält. Die dritte und letzte der Demo-Kurse, ein herrlich designtes Geisterhaus, wirft dann jedoch mit wabbelnden Wänden und wahnwitzig verworrenen Streckenabschnitten, welche zweifeln lassen, wo denn nun oben und wo unten sei, sämtliche Naturgesetze endgültig über den Haufen!

Dutzendware im besten Sinne

Des Weiteren kombiniert Mario Kart 8 die Vorteile seiner beiden Vorgänger für Wii und 3DS: So nehmen diesmal, ganz wie im letzten Heimkonsolen-Teil, wieder 12 Fahrer am Renngeschehen teil (in der Demo nur zwei davon menschlich, für die Endversion prognoszitieren wir einen lokalen Multiplayer für bis zu fünf Spieler im Sonic & All-Stars Racing Transformed-Stil und Online-Rennen mit einem Dutzend humanoider Teilnehmer). Außerdem sind die Motorräder wieder mit dabei, allerdings scheinen die Wheelies nicht mehr zum Programm zu gehören – in der Demo gab es zumindest keine Möglichkeit, sie zu aktivieren. Wie bereits erwähnt sind auch die Event-basierten Fahrzeugmodifikationen (zu Wasser und in der Luft) wieder vorhanden. Ob auch wieder sein eigenes Fahrzeug zusammengebaut werden darf, konnten wir in der Demo jedoch nicht überprüfen, waren die wählbaren Charaktere doch bereits an spezielle Fahrzeuge gebunden. Höchst erfreulich ist dagegen die Rückkehr von Grantscherben Waluigi, der in Mario Kart 7 bekanntlich eine Auszeit nahm. Auch Toadette ließ sich übrigens blicken.

Lustige Ausflüge in luftige Höhen mittels Gleitschirm mögen uns zwar schon allzu bekannt sein, so prächtig sahen diese aber noch nie aus!

Die Steuerung geht dabei keine Experimente ein: Spieler 1 durfte das Gamepad testen, bei dem per Touchscreen-Druck zwischen ebenso altbewährter wie tadellos funktionierender Stick- und (erfreulich präziser, aber nach wie vor geschmacksabhängiger) Gyrosteuerung gewechselt werden kann; dessen Kontrahent musste dagegen gezwungenermaßen das Wiimote-Lenkrad zur Hand nehmen...eine wenig glückliche Entscheidung für die Präsentation; von Pro Controller-Unterstützung in der Endversion ist allerdings klar auszugehen.

Auf Hochglanz poliert

Keine Kritik jedoch zur grafischen Präsentation – im Gegenteil! Ladys and Gentlemen, nach den grafisch eher mittelmäßigen Game Cube- und Wii-Episoden dürfte (leider erst) im Frühling 2014 endlich das „State-of-the-Art“-Mario Kart erscheinen, auf das wir alle gewartet haben: Dynamische Schatten- und Lichteffekte (Insbesondere das Colorbleeding auf dem benachbarten Kart während der Aktivierung der blauen Anti-Schwerkraft-Düsen kann sich wirklich sehen lassen!) sowie 3D-Texturen und realistisch anmutendes Fell machten die Go-Kart-Rennen zum Augenschmaus! Man erkennt nicht nur jedes Haar auf Donkey Kongs Rücken, glänzende Schuppen auf Bowsers Panzer und den dynamischen Faltenwurf der Kleidung der sich in die Kurve lehnenden Piloten, auch die Rennstrecken geben sich schick und detailverliebt wie nie: Wenn die motorisierte Rasselbande etwa durch ein US-amerikanisch anmutendes Küstenstädtchen samt Cable Cars und einer Peach-Variante der Freizeitsstatue brettert, dann passt einfach alles – genau so muss das Mario Kart der Zukunft aussehen!

Easy Rider in Latzhosen: Zweirad-Fans werden die Rückkehr der Bikes begrüßen, aber auch im altbewährten Kart versprüht diese sonnige Stadt massig Urlaubsfeeling! Man beachte die „Princess of Liberty“ im Hintergrund.


Benjamins Fazit: Das Mario Kart-Konzept ist wie immer ein Spaß-Garant. Doch während das Anti-Gravitationskonzept nicht besonders neu erscheint (teilweise kennt man es ja schon aus Spielen wie etwa Sonic Riders: Zero Gravity), so ist es doch erfreulich zu sehen, dass Nintendo in Sachen Grafik einiges zugelegt hat! Denn während der Cartoon-Look von The Legend of Zelda: The Wind Waker HD und Super Mario 3D World die Konsole kaum ausreizen, so zeigt Mario Kart 8 doch äußerst eindrucksvoll, dass Nintendo endlich im HD-Zeitalter angekommen ist.


Lukas´ Fazit: Was für ein optischer Unterschied zu den vorherigen stationären Episoden! Waren Double Dash!! und MK Wii grafisch ziemlich „underwhelming“, kehrt mit Mario Kart 8 endlich der „Wow“-Effekt zurück, den ich seit dem N64-Teil schmerzlich vermisst habe. Und auch am Gameplay gibt es kaum etwas auszusetzen: Mario Kart 7 war und ist meines Erachtens nach ohnehin einer der Serien-Höhepunkte; wenn sich der potentielle neue System-Seller genauso toll spielt und noch mit dem einen oder anderen zwischenzeitlich wegrationalisierten Feature aus der Wii-Episode garniert wird, dann kann da eigentlich nur noch wenig schiefgehen. Okay, das Anti-Schwerkrafts-Feature mag im Mario-Setting etwas deplatziert wirken, aber es macht wirklich Spaß und sorgt für überraschend viel frischen Wind; ebenso wie die bisher gezeigten Strecken, welche sicherlich bisweilen bekannte Szenarios zitieren, aber dann doch alle ihren eigenen, ausgeprägten Charakter samt äußerst coolen Ideen offenbaren! Wenn der (sicherlich im Endprodukt vorhandene) Battlemodus auch noch endlich mal wieder an den Nintendo 64-Klassiker herankommen sollte, wäre ich wirklich wunschlos glücklich!

verfasst von „Benjamin A. und Lukas“

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Letzte Aktualisierung: 11.09.2013, 14:36 Uhr