Tag 5 – Bitte nicht drängeln!

Okay, inzwischen muss ich ehrlich sagen, dass ich nun doch schon ziemlich geschlaucht von den bisherigen, langen Messetagen bin; trotz verhältnismäßig fürstlicher sechs bis sieben Stunden Schlaf fühle ich mich doch noch ziemlich übernachtig, als wiederum morgens laut Rammstein erklingt. Aber dieser Umstand wird uns sicher nicht davon abhalten, wie geplant vom Beginn bis zum bitteren Ende, sprich von 9 bis 20 Uhr auf der gamescom zu bleiben (und endlich mal vernünftig Zeit für das Geschehen im Publikumsbereich zu haben) – auf geht´s!

Diesmal verzichtete ich auf meine Presse-Privilegien und stellte mich mit KingWart, welcher sich nach seinem letztjährigen Auftritt als Mario-Cosplayer zwischenzeitlich zum Waschbär-Mario aufgepowert hatte, und den anderen in die riesige Schlange in der Lobby, weshalb es doch noch eine Weile nach 9 wurde, als wir den eigentlich Ort des Geschehens betreten konnten (durch die Eingangshalle Nummer 10, welche ich dieses Jahr nun auch zum ersten Mal sah). Unsere Eile, zum Nintendo-Stand zu kommen, basierte auch auf den Geschehnissen des vorherigen Tages – nach einem extremen Gewaltmarsch über schier endlose Brücken erreichten wir gestern gerade noch rechtzeitig vor Ladenschluss den Nintendo-Truck am gamescom City Festival, wo ein limitierter Dragon Quest-Metallschleim-Pin abgeholt werden durfte: Wer zumindest zu dritt mit jeweils einem solchen Anstecker auf jenem Stand auf der eigentlichen Messe erscheint, erhält den „noch limitierterten“ Stahlstaffel-Pin (klingt so martialisch...dabei handelt es sich einfach nur um drei aufeinander gestapelte, breit grinsende Schleimviecher...) – und aufgrund des begrenzten Kontingents sowie auch des bislang stets großen Ansturms auf den Nintendo-Stand schien es nicht selbstverständlich, noch einen zu ergattern.

Ein Problem war dieses Unterfangen letzendlich aber überhaupt nicht – es machte etwas den Anschein, als wüssten die wenigsten von dieser Aktion (Während z.B. die Möglichkeit, ein Fanta4-Video per Spotpass zu erhalten, ständig in den Bühnenshows angesprochen wurde, wurde hierüber steltsamerweise komplettes Stillschweigen bewahrt; eine Mitteilung auf der NoE-Website von vor einiger Zeit war hier der einzige Anhaltspunkt); so machte auch die zuständige Promotorin einen relativ überraschten Eindruck, als wir als Gruppe von fünf Metallschleim-Trägern auftauchten...

Zwei mehr oder weniger überraschende Erkenntnisse gewannen wir heute übrigens: Erstens ist es, Überraschung!, tatsächlich keine Legende, dass die Wochenend-Tage in Bezug auf Besuchermassen am Krassesten ausfallen – sich bei Zelda anzustellen konnten wir erstmal völlig vergessen (Hoffentlich klappts morgen ganz in der Früh; wäre schade, wenn KingWart, mistermaximal und alex103 diesen potentiellen Hit verpassen würden) und auch die kommenden 3DS-Highlights waren stark frequentiert: Ich warf etwa noch einen weiteren, spaßigen Blick auf Mario, Mario Kart, den Kid Icarus-Multiplayer oder Kirby Mass Attack (und „entdeckte“ den Starfox 64 3D-Einspielermodus zum ersten Mal), wobei die Wartezeiten wesentlich beträchtlicher ausfielen als bisher.

Zweitens: Wer als Mario unterwegs ist, ist bei diversen Events klar im Vorteil! So wurde KingWart etwa, als er beim USK-Stand auch nur vorbeiging, gleich für die nächste Runde des Quizzes (Jenes war übrigens ausgefeilter als man glauben mag – kein erhobener Zeigefinger, sondern tatsächlich sinnvolle und meist stark spielbezogene Fragen (sogar inklusive einer solchen nach dem Urheber des Zitates „Do a barrel roll!“; mein Favorit war aber dennoch Antwort D von „Wo sitzt die USK?“: „Nur hier in Halle 8!“) vorgeschlagen und erspielte sich ein nettes T-Shirt; auch beim Mario Kart-Wettbewerb am Gameswelt-Stand wurde er passenderweise gleich auf die Bühne gebeten. Apropos Gameswelt: Die Promotorinnen gebärdeten sich hier etwas seltsam und pappten den Passanten ständig ungewollt (und oft auch unbemerkt) „Insert Coin“-Sticker auf den Rücken...

Insgesamt pendelten wir an diesem Tag zwischen dem Nintendo-Stand und den übrigen Bereichen ständig hin und her: Der Retro-Stand des Hauses der Computerspiele war diesmal etwa äußerst gut besucht, der (offenbar tatsächlich von Messebesuchern) vollgekritzelte hama-Stand stach mir nun zum ersten Mal ins Auge und Rayman Origins macht zu viert definitiv Riesenspaß. Sonst kaufte ich mir u.a. beim Game Legends-Stand in Halle 10 ein japanisches Zelda-Überraschungsei (wenig preiswert, aber dennoch kultig – mal sehen, was drin ist) und lief im Nintendo-Areal da_rula aus dem Forum über den Weg: Sorry, wenn ich etwas belämmert wirkte; war wie gesagt doch schon ziemlich müde.

Kam heute auch dazu, mir die eine oder andere Nintendo-Show anzusehen: Schön, dass trotz eines weiteren Auftritts von Charles Martinet nicht wieder das Programm von letztem Jahr vollkommen recycelt wurde – auf der Mario-Show (sonst gab´s neben dem Zelda-Quiz noch ein Wii-Event, welches bislang zumindest Kirby und Just Dance 3 in den Fokus rückte) ging es vor allem um das neue Mario&Sonic-Spiel sowie Ausblicke auf 3D Land sowie MK7; Mr.Martinet tauchte erst gegen Ende auf und gab nur einen Kürzest-Abriss seiner Geschichte als Marios Stimme, anstatt dass komplette Büheninterview vom letzten Jahr wiederzukäuen, welches gamescom-Stammgästen schon allzu bekannt gewesen wäre, bevor die (eigentlich wesentlich kürzere) sehr stark frequentierte „Autogrammstunde“ folgte. Kurzfazit zu den Shows: Textlich teils etwas arg eingelernt (fiel besonders auf, wenn man eine von ihnen mehrmals verfolgte), aber insgesamt durchaus liebevoll gestaltet und nett zu verfolgen; der schon durch die vorherigen zwei Jahre etablierte Moderator machte seine Sache wirklich gut.

Die auf dem Papier so mächtigen 11 Stunden vergingen de facto wie im Fluge; viel zu rasch war es auch schon wieder 20 Uhr. Bevor es morgen wieder gen Mozartkugelland geht, bleibt uns aber zumindest noch der kommende Vormittag der Messe, welcher auch noch so gut es geht ausgenutzt werden soll. Man hört sich – bis dann!

verfasst von „Lukas“

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Letzte Aktualisierung: 27.08.2011, 23:20 Uhr