Märchenstundengewinnspiel Platz 5

Märchenstundengewinnspiel Platz 5

X Princess – ,,Ich ruf’ Dich an!“ –

Endlich Sommerferien!!! Sommer, Sonne, Sonnenschein! Und die Urlaubspläne waren auch schon geschmiedet... Ein wenig Schwimmbad, etwas Fahrrad fahren und natürlich viel am Strand faulenzen. Aber wo den Urlaub verbringen? Hauptsache ans Meer! Das war schon mal klar. Nur als Studentin hat man leider nicht viel zum ausgeben… Also wie?
Als ich meine Post durchwühlte, fiel mir ein besonderer Flyer ins Auge:
Reisebüro ***3 Sterne und Mee(h)r! Hier kriegen sie viel für wenig!
Mmmh… Vielleicht ein Wink des Schicksals? ,,Viel für wenig“ klang schon mal nicht schlecht.

Am nächsten Tag stand ich auch schon vor dem Reisebüro in einer zwielichtigen Gase. Irgendwie nicht sehr vertrauenserweckend… Auch der Typ mit dem spitzen Bart, den schwarzen Tränensäcken und dem verschmitzten Grinsen machte die Sache nicht besser:
,,Ahhh! Sie wollen verreisen? Ans Meer? An den Strand? Vielleicht Schätze suchen?? – War nur ein Witz! Nur ein Witz! Hähä.“
Irgendwie kam er mir bekannt vor… Aber als ich ihm sagte, ich suche was für den kleinen Geldbeutel, verfolg das Grinsen in seinem Gesicht. ,,Ah ja, na dann! Mmmhhh… Ich denke, da hilft nur folgendes! Kommen Sie mal mit!“
Etwas zögerlich folgte ich ihm in ein kleines, dunkles Hinterzimmer.
,,Gucken Sie mal da – hinter dem Vorhang!“
Ich zog den schwarzen, fransigen Vorhang weg und traute meinen Augen kaum.
Dahinter schimmerte ein riesiger, wunderschöner Stern in allen goldenen Farben, die man sich nur vorstellen konnte. ,,Die billigste und schnellste Art zu reisen oder was meinen Sie wie Kirby sonst ohne Taschen und ohne Geld klarkommt?“
Ich verstand nur Bahnhof.
,,DER Kirby???“ Doch ehe ich mich zu ihm drehen konnte, kam ein kräftiger Schubser von hinten und stieß mich gegen den Stern.
,,HEY!!! Was soll das?“
,,Ich wünsche Ihnen viel Spaß und einen erholsamen Urlaub! Falls Sie was finden, bekomme ich übrigens 80% vom Anteil *Hihi*!“
Etwas benommen und verwirrt, wollte ich noch was entgegnen, aber da raste der Stern, auf dem ich saß, schon mit mir los und *krach* durch die vermoderte Zimmerdecke. Im nächsten Moment rauschte mir die Luft entgegen. Meine Haare peitschten hin und her und ich musste die Augen zukneifen, weil es sonst wehgetan hätte.

Wir flogen mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit, wie ein Düsenjet es nicht besser könnte, gen Himmel.
Da ich jedoch damit beschäftigt war, mich krampfhaft an dem Stern – irgendwie – festzuhalten und erstmal zu verstehen versuchte, was hier eigentlich gerade passierte, sah ich nicht wo wir hinfolgen… wollte es auch gar nicht wissen. Doch da *quietsch* hielten wir auch schon und ich landete mit einem kräftigen Satz im Wasser…. Salzwasser!
,,Das Meer!!!“ Ich sah mich um und sah überall nur hellblau schimmerndes Wasser und direkt vor mir eine kleine Strand-Hütte.
Außer der kleinen Hütte auf einem Sandhügel mitten im riesigen Meer war sonst nichts… Ich konnte gerade noch ein verwirrtes ,,D-d-danke“ stammeln, da flog der Stern auch schon weg. Unsicher was ich jetzt tun sollte, rappelte ich mich vorsichtig auf und zupfte mein nasses, rotes T-Shirt und meinen kurzen, schwarzen Rock zurecht.
,,Das muss ein Traum sein!!!“, sagte ich mir immer wieder. Plötzlich hörte ich Geräusche in der kleinen Hütte.
,,H-hallo? Ist da wer??“
Ich blickte mich am Strand um und griff nach etwas wie einem großen Stock. Verängstigt hielt ich den langen Stock krampfhaft vor mir und näherte mich der Hütte. In dem Moment kam etwas großes Langes aus der Hütte herausgeschossen, so dass ich vor lauter Schreck hinfiel.
,,Autsch!“ Ich landete auf meinem Allerwertesten. Ich sah mich nach dem Großen Etwas um, als mich ein riesiges Haifischmaul anlächelte. Da war ein Hai! Und der Hai schwebte einfach so in der Luft! Ein Hai? AHHH! Ein echter, richtiger, riesiger Hai!!! ,,Willkommen! Ich hoffe…“ *BANG* Ehe ich klar denken konnte, verpasste ich dem Hai eine Breitseite und er kippte zu Boden. Im nächsten Moment wurde mir auf einmal klar, dass der Hai gerade gesprochen hatte und… und schweben konnte er auch noch?? Da hörte ich plötzlich entsetzte Rufe und Schreie. Aus dem Meer guckten mich Dutzende dumm drein blinkender Fischköpfe an, welche wild und aufgeregt herum planschten.
Ich verstand gar nichts mehr. Hinter mir vernahm ich Schritte und *batsch* spürte ich einen heftigen Schlag am Hinterkopf. Mir wurde schwarz und ich sackte zusammen.

,,….. ja, euer Ehren! Ganz genauso ist es gewesen! Er hat sie begrüßt und sie hat ihn einfach so brutal niedergeschlagen!“ Im Hintergrund grummelte und flüsterte es.
*BumBumBum* schlug etwas auf einen hölzernen Tisch.
,,RUHE BITTEEEE! Sie wacht aaauf!“, rief eine quietschende Stimme.
,,Uh, oh, … auauau! Nicht so laut! Mist verdammt! Das tut weh!“ Ich fasste mir an den Kopf. Alles war verschwommen. ,,Diese Kopfschmerzen…“
,,Das hast Du auch verdient! Du Fischschänder! Du Haiverhauerin!“, gluckste wieder die quietschende Stimme und hämmerte wild auf den Tisch. Ich blinzelte. Langsam sah ich etwas klarer.
,,Hast Du zu deiner Verteidigung nichts zu sagen??“
Ich riss die Augen auf.
,,SPONGEBOB!!!“
,,Für Dich immer noch HERR – EUER EHREN – Schwammkopf!!!“
Ich war fassungslos. Hatte mich der Schlag auf den Kopf so schlimm erwischt? Um mich herum grummelte es wieder. Ich sah mich um.
Erst jetzt wurde mir klar, wo ich war. In einem Gerichtssaal… unter Wasser.
Auf der Klagebank - neben mir - der scheinbar schlafende und sabbernde Patrick. Hinter mir, die Meute dumm drein blickender Fische, vor mir - als Richter verkleidet - Spongebob Schwammkopf – Der gelbe Schwamm aus der Kinderserie! ……. Alles klar! Ich bin in der Klapsmühle! Da muss eine Sicherung durchgebrannt sein... Vielleicht habe ich auch Tabletten bekommen? Vielleicht bin ich auch einfach irgendwo gegen geknallt mit dem Kopf – Sterne habe ich auch schon gesehen! Saß sogar drauf! Kann nur so sein! Die ganzen Fantasiegestalten kenne ich ja aus meiner Jugend! Aber dann… dann kann mir ja auch nichts passieren. Ist ja nur ein Traum, nichts weiter.
Dann spiel ich einfach mal mit, ist ja nur ein Traum! ,,Oh ja! Ich meine natürlich Herr – euer Ehren – Schwammkopf!“, lächelte ich. ,,Das muss alles ein Missverständnis sein! Ich dachte der Hai wollte mich fressen!“
Auf einmal fing der ganze Saal an laut zu lachen. ,,Fressen?“ ,,Der Hai?“ ,,Ist die doof oder was? Weiß doch jeder, dass der Hai und seine Kumpels zum Verein der Vegetarier gehören.“
,,Ausreden!“, schrie plötzlich eine Stimme zwischen den Fischen. Ich drehte mich in die Richtung und erkannte eine mir nicht unbekannte Figur. ,,Aber so was wie Du gehört hier auch nicht hin!“, sagte ausgerechnet das freche Eichhörnchen in ihrem Tauchanzug in einem Gerichtssaal im Meer.
,,Ich verstehe!“, sprach ich großspurig. ,,Dann möchte ich mich hiermit höflichst entschuldigen und verspreche es auch nie wieder zu tun!“, kicherte ich.
… Und danach würde ich gerne einen Arzt aufsuchen oder gleich in die Klapse…. ,,ZU SPÄT!!! Dich erwartet die schlimmste Strafe, die einen Fisch erwarten kann… oder halt so was wie Dich!“, quietschte Spongebob.
,,Die Angel!!!???“, kam von hinten.
,,Die Angel?“, fragte ich.
,,NEIN!!! Noch viiiiiiiiel grausamer! Bei Neptun! Die… K – O – N – S – E – R – V – E!!!!“ ,,AAAAAhhhhh, ihhhh!”, alle Fische zuckten zusammen.
,,Die Konserve? Was ist das denn bitte??“, fragte ich und konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. ,,DAS DA!!“, Spongebob zeigte vor sich zu einer riesigen, geöffneten Sardinenkonservenbüchse…
Wo kam die denn jetzt auf einmal her???
,,Du wirst dich dort hineinlegen und wirst zugeschweißt. So kannst du bis in alle Ewigkeit darüber nachdenken, was Du getan hast und dabei VERSCHIMMELN!!! *wähähä*“, lachte Spongebob. Irgendwie war mir jetzt nicht mehr zu lachen zumute.
Mich überkam das beängstigende Gefühl, dass das doch nicht alles nur ein Traum war – zumal die Kopfschmerzen nachließen und ich langsam wieder klar denken konnte…
Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen! Moment einmal!! Das Meer??? Ich bin hier unten im Meer mit Fischen und ich kann atmen???
,,Wie kann ich denn hier atmen???“, entfuhr es mir.
Ich stand anscheinend so stürmisch auf, dass selbst Patrick mit einem verwirrten, aber lauten ,,EINSPRUCH!“ wach wurde.
Er schlief aber direkt wieder ein.
,,Das liegt an meinen neuen Superpillen!“, antwortete Sandy mit stolz geschwellter Brust. ,,Wenn Du die blaue einnimmst, kannst Du unter Wasser atmen, wenn Du die rote einnimmst, kannst Du wiederum an Land atmen. Das Gleiche gilt natürlich auch für Fische.
Bei den Haien und noch einer Fischart kam es aber zu Nebenwirkungen, nämlich das Schweben in der Luft – wie Du bereits gemerkt haben musst.“
,,Und warum trägst Du dann noch deinen Anzug?“, fragte ich.
,,Das geht Dich nichts an!!“, entfuhr es der errötenden Sandy.
,,Los!!! In die Konserve mit IHR!!!“, schrie sie auf einmal und die wütende Meute kam auf mich zu. Ich wusste zwar immer noch nicht, was, wieso, warum, aber alle Alarmglocken klingelten bei mir. Ich musste hier weg!
,,Jetzt kann mir nur noch ein Wunder helfen!“, dachte ich.

Und da geschah es schon! Der Boden fing an zu beben und alle blickten verwirrt umher. Es wurde immer heftiger, wie bei einem Dampfzug der Güterklasse E und *KRACHBUM* kam es durch die hintere Wand. Es sprengte regelrecht ein Loch in die Wand. Alle liefen verwirrt und kreischend durch den Saal. Was war denn jetzt wieder los?? Als sich die Aufregung langsam legte, kam eine kleine, dickliche Gestalt mit einem schwarzem Schnurrbart, einer Mütze und Hosenträgern zum Vorschein…
Es war Wario!!!
,,Wer heißt hier Spongebob???“, keuchte der missgelaunte, wütende Wario. Es wurde still.
,,Also, WO IST ER???“, stampfte der kleine Dicke auf den Boden, dass es wieder bebte. Die Fischköpfe zeigten alle in Richtung des Gerichts, wo sich allerdings nur noch ein Zettel und eine weiße Gerichtsperücke befanden.
Auf dem Zettel stand: ,,Außer Betrieb!“ ,,Oh, wenn ich DEN erwische!!!!! Da hat mir jemand einen Tipp gegeben, dass dieser Typ es tatsächlich wagt, meinen einzigartigen Stil nachzumachen!!! Ich bin der ALLEREINZIGSTE der die Rechte darauf hat, GELBER Hosenträger zu sein!!!! *GRRRR* *Schnauf*“ Er preschte wieder von dannen und es krachte die nächste Wand – diesmal direkt neben der Tür.
Es wurde wieder still. Da kam mir ein hoffnungsvoller Gedanke: ,,Wo Wario ist, kann Mario doch nicht weit sein…“
Und *boing* hörte man auch schon Geräusche aus der Toilette. ,,Ihh! Isse das äkelig!!!“, kam es in einem etwas merkwürdigen, italienischem Ton. Und *krachbumspritz* kam gleich hinter her: ,,Marioo! Jetze warte-e doch maa!“ Eine Wasserfontäne kam aus dem Toilettenraum (im Meer wohlgemerkt) und schwemmte mal eben die bekanntesten italienischen Klempner der Welt mit sich. ,,Ich-e habe Dir ja gleiche gesagte, nimm das a-a-a-HATSCHIII *schniff* das andere Rohr!“, schniefte der zitternde Luigi.
,,Ich-ee binne der älterä Bruda! Also, sage ich-e, wo es lang geht!!“ Sie rappelten sich vom Boden des Gerichtssaals auf und wrangen ihre Sachen (im Meer!) aus. Ich war zwar wieder mal verwirrt, aber eigentlich dürfte mich ja nichts mehr wundern – in dem Moment war ich einfach nur glücklich Mario und Luigi leibhaftig zu sehen. ,,Mario! Luigi!“, rief ich voller Freude und fiel ihnen in die Arme. Sie waren doch ein Stück größer als im Fernsehen! ,,Ehhe! Was-e solle das-e? Wenne meine Freundin das siehte, dann Schlusse mit lustisch…“, entgegnete Mario mir mit geröteten Wangen. ,,Seid ihr denn nicht da, um mich zu retten?“, fragte ich verwirrt. ,,WAS? Wie kommste Du darauufe? Ich nur retten Prinzessinnen mit meine Bruda da!“ Na, toll! Ich will aber hier weg… ,,Aber… Äh… Ich, ich bin ja praktisch auch eine Prinzessin – Ich… Ich heiße äh… Prinzessin Snow White!!!“, lächelte ich gezwungen. ,,Ahh! Bisse neue im Gewerbe?“ ,,Ähh, ja – mache gerade Praktikum! *grins*.“ ,,Capito! Aaaber… Tute mir Leeid! Ich-e musse Wario verflogen, isse meine Job, eh!“. ,,Aber dein Job ist es auch Prinzessinnen zu retten!“ und meinte damit natürlich mich, wenn ich es auch selber für bescheuert hielt, so etwas zu sagen. ,,Isse auch Jobe vone Link! Frage ihne, biitte!“, tat Mario ab und blickte in die Richtung, wo Wario hin gerannt war. ,,Ja, aber Link ist doch gar nicht da!“, sagte ich und musste unweigerlich an ein Lied denken: Einfach schwimmen! Schwimmen! Schwimmen! - Einfach schwimmen! Schwimmen! Schwimmen… Dann wird alles guuhuuut!!! *sing* Ich bin verrückt… *Lalala* Und da war Mario auch schon weg und Luigi grummelte nur vor sich hin: ,,Luigi! Meinne Bruda! Alles guud mit dia? Wia werrden schon fassen diesen Gangsta! Komme! Wia gehen zusammen! Ich warten auf Disch! …….…. Also, ich mir wirklich ä wünschen, er das nur einma sagen!!! Imma nua rennen, rennen, rennen und springen!…“ Als Luigi mit seinen Selbstgesprächen fertig war, grinste er mich verlegen an. ,,Tute mir auche Leid! Aber ich haben auch schon Prinzessin und die werden bösäää… wenn sie mich mit Dirr sähän… Allerdings äh, mann musse vorsogen! Wenne iche mal keine Prinzessin zu retten habe, iche Disch anrufen! O.K.? Dann wir essen Pizza danach *Hähä*“. ,,Luigi! Jetze komme Du male!“, rief Mario aus weiter Entfernung.
,,Ich kommäää!! … Du sehen, ich viel beschäftischter Mann! Meine Bruda brauchen mich! *räusper* Ich rufen Disch dann an!“, zwinkerte er mir zu und lief im beachtlichen Laufschritt hinter Mario her. Die würden doch glatt bei jedem Olympiaspiel die Goldmedaille holen… Und wie will er mich bitte anrufen?
… Ahhh! Mist! Meine Gedanken sind abgeschweift… was mache ich denn jetzt mit den Fischen hier. Ich drehte mich vorsichtig um und sah in wütende, vorwurfsvolle Gesichter. War vielleicht doch keine gute Idee, erst Reue zu bekennen und dann abhauen zu wollen!?
,,Auf SIE!“ Die wütende Meute kam erneut auf mich zu. Eine nette Kinderserie war das nicht! Ich nahm die Beine in die Hand und lief los.
Wario hatte ja ein riesiges Loch zum Abhauen hinterlassen und gefesselt war ich immerhin auch nicht. Doch hinter mir, hörte ich wütende Rufe und irgendwas von ,,frittieren sollte man Sie!“. Als ich das Loch durchschritt, sah ich mich aber überraschenderweise einer riesigen, heißen, nicht enden wollenden Wüste gegenüberstehen. Wo war das Meer geblieben?
Ich merkte auf einmal, wie es mir die Kehle zuschnürte und ich fiel krampfhaft zu Boden. ,,Ich krieg keine Luft!“, dachte ich entsetzt und sah, dass auch die Fische zu Boden fielen und ebenfalls japsten. Einige liefen zurück, andere zückten diese rote Pille von der Sandy erzählt hatte. Eine Pille konnte ich gerade so von einem Fisch stibitzen und schluckte sie schnell runter. Einen Moment später, kam die Erleichterung: ,,Ahh… Gott sei Dank! Endlich wieder Luft…“ Allerdings sollte sie mir auch schnell wieder ausgehen, denn nur wenige Sekunden später, rannte ich wieder der Meute - mit Speeren und Mistgabeln bewaffnet - davon.
Wo kamen denn wieder auf einmal diese Waffen her? Hatte ich sowieso immer an der Serie kritisiert: ,,Das ist so unrealistisch!“ Leider war es mir nun zu realistisch…
,,AHHHHHHHH!“, schrie ich und rannte in einem ebenfalls beachtlichen Tempo davon. Zu meinen Ungunsten aber war es außerordentlich schwer in einer echten Sandwüste unter der glühend heißen Wüstensonne zu rennen. Meine Füße wurden schwer wie Blei. ,,Gleich haben Sie mich!“, dachte ich panisch. ,,Was soll ich denn jetzt machen?“.
,,Wiiiiieeehhheeeerrrr!“, hörte ich plötzlich und sah zur linken Sanddüne, als mit einem Riesensprung ein Pferd mit einem grün gekleideten Schwertträger die Düne hinunter raste. Und genauso raste auch mein Herz: ,,LINK!!!“
DER Link aus OoT! Wo ich mir immer nur dachte: ,,Mhmm… Zelda müsste mein sein!“ Aber dafür war jetzt keine Zeit. Ich muss hier weg!!! Ich gab nochmal alles, auch wenn meine Beine schmerzten und ich mich darüber ärgerte, mich heute Morgen für meine hochhackigen Sandaletten statt meiner Sportschuhe entschieden zu haben. Aber wenigstens trug ich einen freizügigen Rock.
Da ritt auch schon Link neben mir her und reichte mir seine Hand. Ich ergriff seinen Arm und er zog mich mit einem Mal auf Epona.
Im selben Moment gab er Epona die Sporen und sie ritt noch schneller, dass ich Link fest umklammern musste, damit ich nicht fiel. Ich blickte hinter mich. Die Meute fiel immer weiter zurück… Geschafft!
Ich atmete auf und bedankte mich freudig bei Link. Er lächelte und hielt den Daumen hoch. Er konnte anscheinend wirklich nicht sprechen? Irgendwie schade…
Trotzdem wagte ich einen Versuch:
,,Sag’ mal Link, was machst Du denn jetzt hier mitten in der Wüste? Ist vielleicht Ganondorf hier oder Zelda??“
Link schüttelte den Kopf und zückte etwas aus seiner Tasche… Ein iPhone??? Mich wunderte gar nichts mehr…
Er gab es mir in die Hand.
,,Wie kommst Du an ein iPhone? Und ich dachte, Navi wäre doch sowas wie dein Handy…?“ ,,Er hatte 999 Rubine und wollte sich mal was leisten“, antwortete plötzlich eine sehr helle Stimme. ,,Wir waren gerade eben noch vor Prinzessin Ruto auf der Flucht und sind daher hier gelandet. Eine Wüste ist für ein Wasserwesen das größte Hindernis.“, unter Links Mütze kam auf einmal ein mir sehr bekanntes Wesen zum Vorschein.
,,Und danke auch, dass Du mich als ,,Handy“ bezeichnest! *grummel* “.
,,NAVI!!! Cool, Dich mal kennen zu lernen!!! Könntest Du mal bitte, bitte für mich deinen berühmten Spruch: Hey! Listen! Watch out! Und so weiter… für mich sagen?“.
,,Tut mir leid, aber das habe ich hinter mir gelassen! Ich bin jetzt auf was Sinnvolleres umgestiegen.“
,,Ach ja, was denn?“
,,In 200m biegen Sie links ab.“
,,???“ ,,Ach, tut mir Leid! Das kommt einfach so zwischendurch… Ist eigentlich auch nicht besser als die blöde Handyfunktion… aber wenigstens vibriere ich nicht mehr.“
Dabei kamen mir ehrlich gesagt nicht ganz unanständige Bilder in den Sinn, die ich aber gleich wieder verwarf…
,,Aber wie kommt es, dass ihr jetzt bei mir seid?“ ,,Luigi hat uns angerufen. Und… Biegen Sie bitte JETZT links ab!“ Und Link bog links ab.
,,Mist! Tut mir Leid. Wie peinlich…“.
Nun wurde Navi ihrem Namen zumindest gerecht.
,,Ah! Luigi ruft gerade wieder an, dann kann er es Dir ja ganz ausführlich erzählen.“
Und tatsächlich vibrierte das Handy in meiner rechten Hand und spielte den leicht veränderten Song: ,,Tingle Bell, Tingle Bell, Tingle Bell rock! Tingle bells swing and Tingle bells ring…“ Wenn ich raten müsste, hätte ich einen ganz bestimmten Verkäufer von dem iPhone im Sinn.
,,Ja, hallo?“, fragte ich.
,,Ah! Prinzesssin Snowe Whitee! Schönne, dasse Du drane biste. Alles okäe? Iche haben Linke gesachte, er solle Disch ä mitnähmen. Err ware sowieso gerade in der Näh-he!“
,,Danke Luigi! Das ist wirklich toll von Dir! Ich bin Dir auch wirklich dankbar! Aber bitte nenn’ mich doch…“
,,Ahhe, Luigi! Was Du machen daa??? Wirr sind hiere, um deine Prinzessin zu retten, nicht meine, DEINE! Was Du glauben, würde-e Daisy dazzu sagen?“, verzerrt ertönte Marios Stimme im Hintergrund.
,,Psssst! Du nischt reden so laute! Ich ja wissen. Wir kommen, um sie zu retten und blah, blah, blah… Ich nur möchten mal Abwechslung!“
,,Du haben Abwechslung gehabte! Du haaste vergessen, deine eigene Geistersession mit de Schtaubsaaugerr???“
,,AH! Nicht erinnern misch daran… Isse okä! Ische Dir helfen bei Rettung….
Was-se?? Mario?? Eh? EH? Was Du vorhaben? Du doch nischt??
…. AHHHH-AAAUUU-AUHAAAA!!! Was sollen dass? Iche das auche mit Dia machen, Mariooo???
Einfach so auf Kopfe springen?? … Ische weiße, Du dann höher springste, aber das tun doch weh!!!“
,,Luigi? Hör mal, was soll ich denn jetzt machen. Wo soll ich denn jetzt hin?“, warf ich ein, obwohl ich dem lustigen Duo gerne noch länger zugehört hätte.
,,Oh! Jaa, äh, iche habe mit Linke besprochen. Du keine Angste zu haben brauchste. Ich musse jetzt leida weiter Jobbe machen. Wir sehen uns dann späta! Bitte denken an die Pasta, jaa? Iche so gerne essen Pizza und Pasta wie bei Mama! Bis spätaa!“ *Klick*
Leicht angesäuert, überflog ich nochmal das mit Luigi geführte Gespräch in Gedanken… Das waren ja super Infos!
Ich sollte umsatteln und mein Medizin Studium an den Nagel hängen.
Wer brauchte schon Ärzte? Prinzessinnen waren gefragt! Schien ja ein echter Prinzessinnen- Mangel oder besser: ,,Verschleiß“ zu sein! Am besten sollte man gleich mit seiner Prinzessinnen Ausbildung beginnen. Da hatte man endlich mal eine ,,sichere“ Zukunft! Haha! Und einen Namen hatte ich ja auch schon für mich…
Mist! Meine Gedanken schweiften immer wieder ab. Ich musste mich zusammen reißen…
,,Link? Was machen wir denn jetzt? Hier ist doch nichts außer Sand!“
Link nahm mir das iPhone wieder aus der Hand und tippte die Ziffern *64# ein. ,,Wir fordern jetzt den TETRIS Notdienst an.“, sagte Navi knapp.
,,Den WAS?“, fragte ich erstaunt. ,,Den TETRIS Notdienst. Der verlässlichste und schnellste Notdienst, den man sich vorstellen kann.“
Das iPhone tutete 3mal, als sich eine nette Frauencomputerstimme meldete:
,,Danke, dass Sie den TETRIS-Notdienst gewählt haben! Im Moment sind leider alle TETRIS-Spieler besetzt. Sie haben aber die Möglichkeit eine Direktwahl anzufordern.
Bitte wählen sie die 1, wenn Sie eine TETRIS-Flucht-Treppe benötigen. Bitte drücken Sie die 2, wenn Sie gerade gegen jemanden beim TETRIS verlieren, um diesen mit einem riesigen Baustein zu zermatschen oder drücken Sie die 3, wenn Sie die TETRIS-Rakete zum Mond benötigen.“ Link drückte die 1, überlegte aber vorher kurz, ob die 3 nicht die bessere Wahl wäre, wohl in Anbetracht der Tatsache, dass Ruto ja immer noch hinter ihnen her sein könnte.
,,Was passiert denn dann?“
,,Du wirst schon sehen… Sieh doch mal nach oben!“, sagte Navi.
Als ich nach oben blickte, begann der Himmel sich sehr schnell zu verdunkeln und verdeckte die Sonne.
,,Sieht nach Gewitter aus.“, sagte ich.
,,Damit liegst Du nicht ganz falsch. Aber guck mal genau hin!“ Der Himmel war inzwischen schwarz und es sah aus wie tiefe Nacht. Ich musste blinzeln. Da war doch was, da oben in den Wolken! Tatsächlich kam etwas aus den Wolken, was erst winzig klein, doch dann immer größer wurde. Es sah aus wie ein Stahlträger der vom Himmel fiel. Ich begriff schnell: ,,Ist das etwa…“
,,Ja, das ist unser alt bewährter TETRIS Notdienst!“, sagte Navi in einem nicht zu überhörenden stolzen Ton. *BAMMMM* donnerte es. Man sah, wie ein überdimensionaler TETRIS-Baustein in den Boden aufschlug und dabei mächtig viel Sand aufwirbelte.
Ich war baff. ,,Sowas Überwältigendes habe ich noch nie erlebt!“, stammelte ich vor mich hin. Kurz nachdem der erste aufschlug, kam auch direkt der zweite und daraufhin der dritte. Die Erde bebte heftig und man merkte, dass Epona Probleme hatte das Tempo durchzuhalten.
,,Nun reiten Sie bitte 100m geradeaus und biegen links ab, halten Sie sich dann rechts!“, Navi schämte sich. ,,Das geht mir auf die Nerven.“ Auf einmal erstarrte sie.
,,HEY LISTEN! WATCH OUT! – Ahh, verdammt! Ist halt Gewohnheit… Ich meinte eigentlich: Oh nein! Die schon wieder!!!“, sagte sie entsetzt. Link und ich sahen nach hinten. Man erkannte nur eine große Staubwolke, die immer näher zu kommen schien.
,,Was ist das?“, fragte ich, konnte es mir aber schon denken. ,,Der Grund, warum wir gerade zufällig in der Nähe waren… Ich dachte, wir hätten Sie durch die Wüste abgehängt, aber sie scheint ein Transportmittel gefunden zu haben. Und zwar noch ein sehr schnelles!“ Link verzog das Gesicht und mir wurde schnell bewusst warum.
Mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit raste Ruto auf einem Riesen-Seepferdchen davon, was anscheinend auch in der Luft schwebte und was mich wiederum an den Hai erinnerte. ,,Die werden wir wohl nie los, was Link? Aber wir… Bitte WENDEN SIE JETZT!“
Link schüttelte genervt den Kopf und gab Epona nochmal die Sporen. ,,Tut mir Leid, Link. War wieder eine technische Störung.“, grinste Navi und schien sichtlich Spaß dabei zu haben, ihn ein wenig zu ärgern. Derweil baute sich unter einem irren Getöse langsam eine spiralförmige Treppe aus riesigen TETRIS-Bausteinen zusammen in Richtung Himmel.
,,Hör zu! Wir werden dich an der Treppe absetzen und Du läufst so schnell wie du kannst nach oben.“, sagte Navi ernst. „Und ihr?“. ,,Wir kommen schon zurecht. Ist ja nicht das erste Mal! Allerdings wäre Ganondorf mir im Moment lieber…“.
,,ACHTUNG! ACHTUNG! Eine wichtige Durchsage!“, kam es auf einmal von irgendwo her. ,,Wir bitten unsere Badegäste sich bereit zu halten und die Wüstengäste zu verschwinden.“ Häh? Was sollte das denn jetzt heißen? Ich blickte nach oben.
Das konnte doch nicht wahr sein!? Das ist doch der Mauzi Ballon und … Team Rocket??? ,,An ALLE: Bitte nehmen Sie nun eine sichere Position ein. Herr Noah hat seine tägliche Meer-Teilungs-Übung beendet und wendet sich nun dem Golfplatz zu.“, riefen Jessie, James und Mauzi mit Megaphonen über die Wüste.
Und ich dachte nur: Einfach schwimmen! Schwimmen! Schwimmen! Einfach Schwimmen! Besinnte mich dann aber wieder.
,,HEYYYYY!!!!“, rief ich so laut ich nur konnte. ,,Was macht ihr denn hier????“ Sie sahen nach unten.
,,Häh? Kennen wir uns?“, rief Jessie. ,,Unser Essensgeld verdienen was sonst?“, antwortete James.
,,Halt doch die Klappe! Das geht die doch nichts an, was wir für Nebenjobs haben… Außerdem soll Pikachu hier irgendwo sein. Also, haltet die Augen offen!“, fauchte Mauzi.
Wie süüüüßßßßß!!!! Ja, das waren noch Zeiten! ,,Da möchte man wieder Kind sein und Pokémon spielen…“, flog mir so durch den Kopf.
Allerdings hatte ich nicht viel von der Kennenlernfreude, denn es näherte sich schnell ein anderer Heißluftballon auf Team Rockets Ballon zu. ,,Was will der DENN?? Warum weicht der nicht aus???“, schrieen alle 3, aber es war zu spät und der zweite Luftballon rammte ihren und sie rauschten mit einem Loch im Ballon davon. ,,Das war wohl wieder mal ein Schuss in den OFEN!!! AHHH!!!“
Mensch! Was habe ich Pokémon geliebt *grins*. Vor allem der Abgang von Team Rocket… Einfach Legendär…
Aber wer war denn jetzt der zweite Ballon? Ich kniff die Augen zusammen und erkannte ein riesiges Gesicht als Ballon. AHHH! Das ist doch dieser komische Verkäufertyp mit seinem Ballon aus Zelda – Phantom Hourglass…
Wie heißt der denn noch??? Ähm… Ach ja!!! Terri heißt der! (Wenn ich mir nur auch so gut Vokabeln merken könnte…) Aber für ein Kennenlernen war leider auch hier keine Zeit, denn wir waren schon fast an der inzwischen best gebauten TETRIS-Spiraltreppe, die ich je gesehen hatte und wahrscheinlich auch die einzige, die ich je gesehen hatte.
,,LINK! LINK! Schatzi-pu!!! Warte! Ich krieg Dich ja doch *hihi* Renn nicht vor deinen Gefühlen davon! Wir sind füreinander bestimmt!!!“, schrie eine Stimme mit säuselndem Unterton und es war nicht schwer zu erraten von wem die kam.
Ruto hatte inzwischen beachtlich aufgeholt und war schon dicht hinter uns. Link zuckte zusammen.
,,LINKKKK! WER IST DIE SCHLAMPE DA BITTESCHÖN, DIE DU DA MIT DIR RUMSCHLEPPST?????????“, schrie Ruto.
BITTEEE??? Was hatte die denn für ein Problem?
,,Wen nennst Du hier Schlampe… Schlampe!?“, rief ich im Affekt und war noch im selben Moment von mir selbst schockiert. Das wollte ich im Geheimen immer schon mal gesagt haben! War aber doch ziemlich überrascht, dass ich so was kann…
,,WAAAAASSSSSSS?????? WIE REDEST DU DENN BITTE MIT MIR?????????????? ICH BIN EINE PRINZESSIN, DU DORFKUH! DU MISTSTÜCK! DU FRAUENDIEB!!!!“
,,Hey! Hey! Hey! Sag mal, geht’s noch??? Was bist Du denn für eine??? Ich dachte immer, Du wärst viel netter! Kein Wunder, dass Link Dich nicht will... Ich dachte eher, dass hätte andere ‚,anatomische“ Gründe…….“, entgegnete ich.
,,WIE BITTE??? SOWAS VON VERLOGEN!!! SCHMIEGT SICH AN MEINEN LINKI-PU UND WAGT NOCH SOLCHE SPRÜCHE!!!!! WIR SIND FÜREINANDER BESTIMMT! DAS MUSS ER NUR NOCH BEGREIFEN!!!“.
Mir fetzte es bei der Stimme fast die Ohren weg.
,,Da brauchst Du Dir keine Sorgen machen! Link war nur so nett, mich zu retten. Aber er ist schon für eine andere Frau bestimmt, nämlich für seine Prinzessin Zelda!“, antwortete ich. Ich konnte es zwar nicht genau erkennen, aber ich glaubte, Link lächeln zu sehen für diesen kurzen Moment und ich wusste, dass ich Recht hatte.
,,NA WARTE, DUUUU! WENN ICH DICH ERWISCHE!!!“. Ruto klang ziiiiiemlich sauer. Na toll! Erst die blutrünstige Meute, dann die nervtötende Ruto. Die Rettung ließ noch auf sich warten.
Plötzlich bebte wieder die Erde. Doch der TETRIS-Notdienst konnte es nicht sein und auch sonst war kein Wario in Sicht. ,,Was ist denn jetzt wieder los?“, fragte ich, während Link versuchte, Epona ruhig zu halten.
,,Oh nein! Sieh mal darüber!“, antwortete Navi.
Ich drehte mich um und sah weit am Horizont etwas unglaublich Riesiges auf uns zu kommen. ,,Was ist das?“, fragte ich ängstlich.
,,Hast Du doch gehört! Noah ist mit seiner täglichen Meeresgymnastik fertig.“
,,HÄH??“, mehr fiel mir dazu nicht ein.
Langsam erkannte ich, was da mit einem Affenzahn auf uns zukam. Eine riesige FLUTWELLE!!! Mich durchfuhr ein fürchterlicher Schauer.
Ruto musste laut lachen, als Sie unsere verängstigten Gesichter sah: ,,Gerade rechtzeitig!“
Wir waren nun an der Spiraltreppe angelangt, welche in die Wolken ragte.
,,Was machen wir jetzt?“, fragte ich unruhig.
,,Keine Angst! Wir machen es wie besprochen! Du läufst hoch und wir machen uns vom Hacker bevor die Flutwelle kommt.“, sagte Navi ruhig.
Ich versuchte mich zusammen zu reißen.
,,Alles klar! Danke für alles, Link und Navi! Ich hoffe, wir sehen uns mal wieder. Ach ja! Und Link, wenn Du mal eine ,,Ersatzprinzessin“ brauchst, stehe ich Dir gerne zur Verfügung. Ich habe mal vorsichtshalber meine Nummer in dein iPhone eingespeichert… “, scherzte ich, während Link mich im Galopp vorsichtig hinunter ließ und an der ersten Stufe der Treppe absetzte.
Er lächelte und gab Epona schnell die Sporen in Anbetracht des monstrumentalen Etwas, was gleich auf Sie hinabstürzen würde – und damit meine ich nicht die Flutwelle.
,,NA, WARTE! DICH KRIEG ICH NOCH!!! DAFÜR WIRST DU BÜßEN!!!!!!!“, rief mir Ruto im vorbeischweben zu und sah mich wütend an. ,,Jetzt warte doch Linki-Schatzi!!! Ich kommeeeee!!!“.
Armer Link… Doch ich hatte jetzt andere Sorgen. Das Beben wurde immer stärker und die Flutwelle näherte sich ungeheuer schnell. Wieder nahm ich die Beine in die Hand und lief die riesige TETRIS-Treppe hinauf.
Das hatte schon was, eine echte TETRIS-Treppe zu besteigen… Als ich gerade etwa 10m erklommen hatte, sah ich verängstigt die immer näher kommende Flutwelle. ,,Schaffe ich das noch rechtzeitig?“, schoß mir durch den Kopf. Ich rannte weiter und hoffte, noch irgendwie zu entkommen. Als ich etwa die Hälfte erreicht hatte, war die Welle schon fast da und ich erschrak als ich erkannte, welche alten Freunde mit ihr kamen… Die Fischis! Wieder mit Speeren und schlechter Laune bewaffnet. War ich die denn immer noch nicht los?
*PRESCHHHHHH* Die riesige Flutwelle preschte gegen die TETRIS-Treppe. Ich umklammerte einen T-förmigen Baustein und betete, dass die Treppe halten möge. Und tatsächlich hielt sie trotz heftigem Schwanken der Flutwelle stand. Das Wasser war nur ein paar Meter unter mir. Die blöden Fischköpfe hielten sich an der Treppe fest und fingen an zu mir hoch zu klettern.
Das konnte doch nicht wahr sein! Ich lief sofort wieder los, als das Wackeln aufhörte und erklomm die letzten Meter, dicht gefolgt von meinen Verfolgern.
Oben angekommen, war ich auf einer großen weißen Wolke angelangt, auf der man tatsächlich stehen konnte.
,,Jetzt bin ich doch im Himmel! Also, bin ich tot! Ich wusste es! Tot oder verrückt…“. Um mich herum war ein wahres Wolkenmeer. ,,Und wo jetzt hin???“. Ich sah nervös zu den Zähne fletschenden Fischen.
,,U-U-U-U O! Da bisse ja endlich Mädel!“, äffte jemand.
,,Hm?“. Ich drehte mich um und blickte gegen die Sonne. Ich musste die Augen zusammen kneifen. Da war ein großer Schatten direkt vor mir.
,,O-O! Was guckstu? Alles klaro bei Dir??“.
Als sich meine Augen an das Sonnenlicht gewöhnt hatten, klappte mein Mund auf. Donkey Kong in Person!
,,U-U-U! Link haben misch beim telen alles erzählt! Isch machen Sushi aus denen!“. So, so! ,,Erzählt“??? Konnte er also doch…
,,U-U-OOH!!! Eh jo! Das für euch sein!“. Schnell hob Donkey ein großes Fass in die Höhe und grinste breit. ,,Geilster Job der Welt!“, und schmieß das Fass gegen den ersten Fischkopf, der durch die Wolken schaute. *BATSCH* ,,AUUUUuuuuuuuu…“ hörte man nur, während dieser hinabfiel und *PLATSCH* im Wasser aufkam.
Donkey warf im Akkord noch einige Fässer hinterher und freute sich wie ein Affe. Ich musste zugegeben, den Job hätte ich auch gern.
Vergnügt sah ich zu, wie die Fässer - eines nach dem anderen - die ganze Spiraltreppe runter rollten und dabei einen Fischkopf nach dem anderen rammten. ,,AAAAAAAAAAHHHHHHHHH!“, war ein Genuss in meinen Ohren! Normalerweise hasste ich Schadenfreude, aber das war eine Ausnahme…Hä-hä-hä!!!
Als das Dutzend Fässer hinunter geworfen war, klopfte sich Donkey kräftig gegen seine beharrte Brust und rief: ,,U-U-A-A-AA! JO, Alders!? U-OO-UH!“.
In dem Moment kamen zwei von diesen Schildkröten-Viechern angeflogen, welche auf einer Wolke sitzen und Brillen haben, dass es aussieht als hätten sie Glubschaugen… Wie hießen die denn noch??? Die gehörten doch zu Mario… und waren am Anfang von Mario 64 als Kameramann zu sehen??? Wie hießen die denn noch????? Ah, Blackout! Mal nachgooglen…
,,Was haben die denn vor?“. ,,U-U-U! Mann!! Echte Kumpels! Kannste gut mit um die Häuser ziehen, jo!“.
Die beiden… äh… ,,Glubschies“ machten sich an das Wolkenloch, durch welches ich kam. Dann flogen sie auch schon wieder weg und machten noch ,,Give 5!“ mit Donkey, der sich tierisch freute: ,,Eh! JO, is voll krass! Ihr seid die besten, thanks auch! Und net vergessen: Heute wieder im Quietscheentchen um 9 *Zwinker*“.
Das Wolkenloch war gestopft und man hörte wütende Rufe von unten. Allerdings klopfte und hämmerte es nun wild gegen die Wolkendecke. Anscheinend machten sie sich daran, den Wolkenhimmel aufzubrechen.
,,Oh je! Und was wenn die durch die Decke kommen!?“
,,O-U-O! Jo, schon voll gecheckt! Ische haben da noch was Krasses in petto!“
Plötzlich tauchte zu meinem Erstaunen etwas kleines, gelbes mit süssen Knopfaugen auf Donkeys Rücken auf.
,,Pika, pika! Pikachu!“
OH WIE SÜßßßßßßßßß!!!!!!! Ein Pikachu! Ich bekam mich gar nicht ein… SÜßßßßßßß!!!!! Das fanden meine Fischies dagegen nicht, denn Pikachu setzte sich auf das gestopfte Wolkenloch, platzierte seinen zackigen Schwanz auf die Mitte und *CHUUUUUU* ließ einen ordentlichen Donnerblitz nach unten ab.
Im nächsten Moment verstummten die Stimmen und es roch herrlich nach gedünstetem Fisch. ,,O-OH-O-U! MANN! Du bist echt der Beste! Thanks, brother! Bisse auch dabei im Entchen? Nimmse Freund mit, jo, ich wissen! Denn alles klaro und ciao!“, dankte Donkey Pikachu und Pikachu machte sich mit einem ,,Pika, Pikachu!“ davon.
Ich hätte es so gerne gestreichelt!!! *Schnüff* Allerdings hatte ich ja noch was vor mir.
,,Vielen Dank, Donkey! Ich schulde euch was!“
,,A-A-A-O, is’ korrekt! Chill erstmal! Aber, hey Süße, wir heut Abend hören krasse Mucke?“ ,,Krasse Mucke“?... Wo bin ich denn hier schon wieder gelandet? Oh man, was tut Frau nicht alles für ein wenig Rettung!?
,,Ähh… Eh, yo, hätte ich voll Lust drauf, aber äh… ich muss erstmal Job machen.“
,,U-O-du! Isch schwör, wir machen heut voll’ krasses Club-Hopping, eh!“.
Jetzt hätte ich wirklich mal meinen jüngeren Bruder als Dolmetscher gebraucht… Muss ich mal auch mal nachgooglen… ,,Club-Hopping“?
,,Eh, klar! Club-Hopping… voll toll und so… aber ich … äh… muss heut noch Prinzessin Praktikum machen, dauert heut voll lang und so. Isse heute ,,Princess on the run“ dran.
Die mische da voll dissen, aber isse meine Jobbe, eh!“ So zu reden machte ja mehr Spaß als ich dachte…
,,U-O-U-O-O-O-OOOO!”, Donkey klopfte sich wild auf die Brust und schnauffte wütend. ,,Da würde isch voll krass den Schuh machen! Iss ja voll unterirdisch! EH! SO süüüsssse Kätzchen, isch würden Disch auf Hände tragen! Schöne Augen, du hast! Hehe! U-O-O-U-O!“
… Hilfeee… Ich will hier we---heeeeggg…
,,Eh, yo, voll danke! Und so… aber ist schon guu-huuu…. HEY????? WAS MACHST DU DA!!!???“.
Donkey griff mich mit einem Mal und hielt mich fest gepackt unterm Arm.
,,HEY!!! Das ist nicht lustig, Donkey! Lass mich bitte runter!“. Warum musste das denn jetzt sein? Und… Boah… war das schwitzig und stinkend in seinem Fell! Die armen ,,echten“ Prinzessinnen…
,,U-U-U! Isse geilster Job der Welt! Ehrlich, isch brauchen noch eigene Princess!
Jo, wie wär’s mit uns, Schnitte?“, grinste Donkey und setzte sich in Bewegung.
,,Oh, mannnnn… Ich fang gleich an zu weinen! Hört das denn nie auf? *Schnüff*“. ,,Hä-hä! Iss nur Scherz! Chill mal! Gehste bei Grün! Ich musse Disch nur zu Boss bringen!“.
,,HÄ? Wer ist denn bitte dein Boss?“
,,U-U! Jo, is natürlisch DER Oberchecker! – Hey! Jo! Da kommt er schon angedüst!“
Am hellblauen Himmel sah man einen kleinen Punkt, der scheinbar auf uns zuflog. ,,Was ist das denn jetzt?“.
Aber Donkey antwortete nicht und lachte nur affig und tanzte dabei. Mir wurde bei dem ganzen Rumgehampel schlecht… *Börg*…
,,Wenn das so weiter geht, haben die Wolken gleich eine andere Farbe…“ Das Etwas am Himmel kam immer näher. Endlich ließ Donkey Kong mich runter und mir war ganz schön schwindelig.
,,U-U-OH! Isch muss leider voll schnell die Mucke machen, der mich sonst wieder volltexten… Aber eh, yo! Ich leben nun mal für krass DANCEN, GIRLS und BANANAS!
Wer auch net?“, lachte Donkey und klatschte dabei in die Hände.
,,Eh, jo! Isch dich telen, alles klaro? Ciao, mein Kätzchen! U-O-O-HO! *Rrrrr*, *Zwinker*“. Das ewige Gegrinse und Gezwinker ging mir langsam auf die Nerven… Doch *wusch* war mal zur Abwechslung nicht ich auf der Flucht…
Nun, war ich ganz allein. Ich blickte zu dem Etwas, was auf mich zusteuerte. Irgendwie war ich mir nun nicht sicher, ob ich mich freuen oder wegrennen sollte… Langsam erkannte ich, was sich hinter der fliegenden Silhouette verbarg: Ein gigantisches Raumschiff, was die Form des uralten grauen Game Boys hatte.
Es hielt ein ganzes Stück über dem Wolkenmeer an. Mich wunderte ja sowieso nichts mehr… Das Raumschiff – was ich origineller Weise ,,Traumschiff Surprise“ taufte – entsendete ein Art Lichtstrahl vor mir auf dem Wolkenboden. Unschlüssig ob ich das nun gut heißen oder doch eher an Menschenfressende Aliens denken sollte, blieb ich erst mal staunend stehen.
Die Wolkendecke unter mir fing an zu beben. An der Stelle, wo der Lichtstrahl auftraf, baute sich aus dem Wolkenmeer ein Strudel auf. Der Strudel nahm langsam Form an und in weniger als einer Minute stand vor mir ein riesiger, strahlend weißer Himmels-Tempel.
Von dem Tempel angetan, entschied ich mich letztlich dazu, doch froh zu sein. Am Eingang des Tempels erschien eine Gestalt. Eine Menschengestalt! Ein wirklich echter, richtiger Mensch aus Fleisch und Blut! Das es so was noch gab… Er lächelte und winkte mich herauf.
Freude strahlend ging ich die Treppestufen hinauf, in dem Wissen, dass ich nun wirklich gerettet war. Na ja, vorläufig jedenfalls… Ich verbeugte mich höflich.
,,Guten Tag, Herr Shigeru Miyamoto! Es ist mir eine Ehre, Sie kennen zu lernen!“.
„Schönen, guten Tag! Es ist mir eine besondere Freude, ,,Prinzessin Snow White“ endlich willkommen zu heißen.“, zwinkerte er mir zu.
Ich fragte erst gar nicht, warum er so fehlerfrei meine Sprache sprach…
,,Ah ja! Das ergab sich so, aber eigentlich heiße ich – “.
,,Das ist schon in Ordnung! Ich weiß, wer Du bist! Ich muss sagen, der Name ,,Snow White“ wird Dir gerecht. Aber ich muss mich sehr bei Dir endschuldigen.“, er verbeugte sich.
,,Wofür möchten Sie sich denn endschuldigen?“
,,Der Ärger, den Du durchmachen musstest, war nicht geplant. Eigentlich hatten einige meiner Kollegen, die Idee, mit dem erfolgreichen Sender Nickelodeon zusammen zu arbeiten. Es entstand das Projekt ,,Mee(h)resabenteuer ***“. Dabei sollten die Menschen eigentlich entspannt Urlaub machen und dabei Schritt für Schritt an die Wahrheit herangeführt werden.“
,,Welche Wahrheit meinen Sie?“
,,Welche wohl? *zwinker*. Jedenfalls wurdest Du zufällig ausgewählt und so solltest Du die Erste sein, die es erleben darf! Leider ist es dann nicht so gut gelaufen wie gedacht…“
. Nicht so gut gelaufen? Das war ja wohl noch maßlos untertrieben…
,,Dann war das von Anfang an geplant! Schon im Reisebüro… der Herr im Reisebüro… war doch Kapitän Linebeck, oder? Kam mir gleich so bekannt vor! So sieht er also als Mensch aus… Dann doch lieber im Videospiel…“. Wie er zum Mensch wurde, fragte ich auch mal nicht…
,,Ja, genau! Durch die Tortur hast Du zumindest schon mal einige unserer ,,Mitarbeiter“ im Schnellgang kennen gelernt. Wario haben wir den ,,Tipp“ gegeben und haben so alles ins Rollen gebracht! Übrigens habe ich nur positive Rückmeldungen über Dich bekommen – abgesehen von Ruto vielleicht *räusper* – Aber besonders von Luigi!“.
Ja, das war klar… Bei beiden…
,,Und was geschieht jetzt?“ ,,Nun… Wenn Du möchtest, darfst Du gerne wieder nach Hause und dein altes normales Leben weiterführen, natürlich mit einer staatlichen Wiedergutmachung… oder …“.
,,Oder?“. ,,Oder Du entscheidest Dich bei uns einzusteigen. Den nötigen Mum und die Abenteuerlust besitzt Du ja. Außerdem haben wir nie genug Prinzessinnen! ... *seufz*“.
,,Bei euch mitmachen? Was erwartet mich denn dann?“
,,Überraschungen verraten, liegt mir nicht besonders, hehe... Aber lass Dir soviel gesagt sein, wir sind gerade dabei in neue Welten vorzustoßen, weit über unseren Himmels-Tempel hinaus. Soweit, wie es sich niemand jemals erträumt hätte!!!“
,,Mhmm? … Mal wieder eine neue Konsole?“.
,,Ja, so in etwa… Also, wie wäre es? Du dürftest auch die Erste sein!“
,,Mal überlegen… Das alte, langweilige Gepauke jeden Tag… der elende, fürchterliche Prüfungsstress und die schlechtgelaunten Studenten o d e r ein noch unbekanntes, spannendes, vielversprechendes Leben, was niemals jemand zuvor erblickt hat…
Das ist einfach! Mein altes Leben, natürlich!“.
,,WIRKLICH?“ ,,Nein, war nur Spaß! Ich wollte nur auch mal was Überraschendes sagen…
Allerdings habe ich einige Bedingungen.“
,,Und welche?“
,,Ich darf meine Welt, also meine Familie und meine Freunde zwischendurch besuchen. Privatsphäre neben der Prinzessinnennummer wäre nett. Ein eigener Held wäre auch nicht schlecht… Und meine beiden Katzen müssen auf jeden Fall mit!“
,,Das geht in Ordnung! Aber bedenke: Du darfst NIEMANDEN davon erzählen!!!
… Jetzt sollten wir aber los! Das Raumschiff wartet nämlich…
“ ,,Ja, Moment! Ich muss eben noch eine SMS schreiben.“
Ich zückte vor dem erstaunten Spielerfinder mein iPhone.
,,Wo hattest du das denn die ganze Zeit über versteckt?“
,,Na ja, da, wo ich auch mein Portemonnaie habe! *Zwinker*“.
Also, irgendetwas Besonderes, muss ich ja auch mal machen hier in dieser Story…

*Tip*, *Tip*, *Tip* *Tip*, *Tip* (…Viele Tips später…) :
,,… und so rettete Nintendo schließlich und endlich mein Leben!
(Wobei das ja auch schließlich Schuld daran war…)
Eure Prinzessin ,,Snow White“ in Ausbildung oder besser: Eure Marie :3
P.S.: Junge, hübsche Prinzessin in Ausbildung sucht
DEN Helden für kurze Rettungsaktionen. Bitte melden unter: 01511…
,,… Ach, mist! Akku leer!“
,,An wen ist denn die SMS?“
,,Ach… niemanden!“ ;)
E N D E
( vorläufig jedenfalls… )

von Marie Reiter

verfasst von „David“

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Letzte Aktualisierung: 26.02.2011, 8:03 Uhr