Preview: Professor Layton und die verlorene Zukunft (DS)

Preview: Professor Layton und die verlorene Zukunft (DS)

Stellt euch folgende Situation vor: Anlässlich eines festlichen Empfangs in der englischen Hauptstadt führt ein dubioser Professor eine ebenso dubiose Zeitmaschine vor und nötigt den britischen Premierminister förmlich dazu, sich ihm als Testperson zur Verfügung zu stellen. Preisfrage: Was ist nun so ziemlich das Ungünstigste, was passieren kann? Richtig: Die Zeitmaschine fliegt kurzerhand in die Luft, der prominente Passagier ist spurlos verschwunden und auch der feine Herr Professor plötzlich unauffindbar. Na, was für ein Tag!

Bei besagtem dubiosen Wissenschaftler handelt es sich natürlich nicht um unseren guten Professor Layton, doch waren er und sein Lehrling Luke als geladene Gäste vor Ort und streben freilich danach, die mysteriösen Ereignisse aufzuklären. Doch noch rätselhafter wird die Sache, als Luke nur wenige Tage später einen Brief erhält – Absender: Luke selbst – respektive sein zehn Jahre älteres Selbst. Offenbar wird London in der Zukunft in eine fundamentale Krise stürzen und nur Layton, so heißt es, könne die Sache wieder geradebiegen. Als Treffpunkt ist in dem Schreiben ein abgelegener Uhrenladen angegeben, der von einem alten Ehepaar geführt wird, doch diese wollen von dem mysteriösen Absender nichts gehört haben. Als Layton den Uhrmachern bei der Reparatur eines riesigen Chronographen zur Hand geht und danach mit Luke das Haus verlässt, wird die Tür hinter ihnen zugeschlagen – und vor ihnen liegende Stadt hat sich in den vergangenen Minuten ziemlich verändert: Sie sieht ganz nach einem dystopischen London der Zukunft aus...


Diese vermeintlich harmlose Riesenuhr spielt eine gewichtige Rolle in Laytons neuestem Abenteuer – ist sie tatsächlich auch eine Art Zeitmaschine? Dies gilt es herauszufinden!

Cineastischer Hochgenuss

Eingeleitet wird Laytons neuestes Abenteuer, welches ich auf der gamescom bis zum Ende des Prologs gespielt habe, wie gehabt von einer famosen Zeichentricksequenz (höchstwahrscheinlich werden die Protagonisten beim EU-Release im Herbst wieder deutsche Sprachausgabe zum Besten geben), auf welche schon sehr bald noch eine folgt, und noch eine: Es sieht ganz danach aus, als würde in der nunmehr dritten Episode der Reihe noch wesentlich mehr Wert auf Präsentation und erzählerische Mittel gelegt werden als es bisher der Fall war. Definitiv eine tolle Sache, da sich die Filmchen, die in einem charmanten Grafikstil gehalten sind, der stilistisch irgendwo zwischen Anime und belgischen oder französischen Comics angesiedelt zu sein scheint, wirklich sehen lassen können.

Aber sonst ist alles beim Alten geblieben – das Spiel sieht aus wie ein Point&Click-Adventure, aber ist dies allenfalls sekundär, da die Interaktion mit der Umgebung sehr begrenzt ist (Personen anklicken, um mit ihnen zu reden, und Umgebungen, um sie nach Hint Coins, die bei schwierigen Puzzles optionale Hilfestellungen geben, oder versteckten Knobeleien abzusuchen); eher handelt es sich um eine Sammlung von Rätseln, die in eine umfangreiche Geschichte eingebettet sind.

Apropos eingebettet – dies gelingt mal besser, mal weniger: Wenn man beim Bankett in der einleitenden Szene einer Sicherheitskraft in Rätselform hilft, einen ungebetenen Gast zu fassen oder mittels Zahnrad-Puzzle besagte riesige Uhr repariert, macht es durchaus Sinn, doch an anderen Stellen wirken die Kopfnüsse, wie schon in den Vorgängern, von der Integration in das Szenario her etwas weit hergeholt (wenn etwa die Tür eines Ladens sich nur öffnet, wenn das darauf abgebildete Rätsel gelöst wird). Das hat natürlich keinen negativen Einfluss auf die Qualität der Knobeleien, aber lässt Story und eigentliches Gameplay ein wenig auseinanderdriften.


Bastelt aus den Schienen-Segmenten einen Weg vom Ein- zum Ausgang. Zu einfach? Ist ja auch nur eines von 165 Rätseln – und ich möchte wetten, dass die späteren wieder verdammt happig werden!

Hershel „Mega Man“ Layton

Sonst gibt es eigentlich kaum etwas zu sagen, denn abgesehen von der frischen Story, dem unverbrauchten Szenario (London zu erkunden wird sicherlich interessant) und den natürlich komplett neuen Rätseln macht „Die verlorene Zukunft“ kaum etwas anders als die Vorgänger: Spielablauf, Puzzle-Interface, Pausenbildschirm, Steuerung – geändert hat sich bei dabei kaum etwas. Klar ist all dies grundsolide, aber ein klein wenig mehr Mut zu Neuerungen hätte Level-5 schon zeigen können.

Aber dennoch – oder gerade darum – werden Fans der ersten beiden Teile auch den neuesten Spross der Serie ganz sicher verschlingen. Auch wenn es noch ein bisschen dauert, bis auch wir in die „verlorene Zukunft“ reisen und das Verschwinden des Premierministers aufklären dürfen: Für Europa ist der Release am 22.Oktober angesetzt.

verfasst von „OldMacMario“

Diesen Artikel teilen:

Letzte Aktualisierung: 24.08.2010, 12:26 Uhr