Spieletest: Urban Trial Freestyle 2 3ES

Screenshot Screenshot Screenshot

Weitere Infos

Releasedate:
30. März 2017

USK 6 unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
großer Umfang
gut designte und abwechslungsreiche Strecken
Strecken-Editor
Technik und Sound
Negativ:
einige unfaire Stellen mit Frust-Momenten
unausgewogener Schwierigkeitsgrad
Physik einiger Objekte unrealistisch
Streckentausch nur via Zahlencode

Mit Urban Trial Freestyle erschien vor fast 4 Jahren ein Motocross-Spiel für Nintendos 3DS, in dem vor allem viel Geschick und Überlegung gefragt waren. Stupides Vollgasgeben hat da nur sehr selten zum Ziel geführt. Und so setzt sich auch der nun veröffentlichte Nachfolger, Urban Trial Freestyle 2, fort.

Das Spiel bietet neben dem Stadtplan, der zu den einzelnen Strecken sowie Gebieten führt, noch einen Strecken-Editor mit der Möglichkeit sich selbst Strecken zu designen und diese dann mit Freunden zu teilen. Leider ist dies selbst nicht via Browser möglich sondern kann nur über Zahlencode geteilt werden. Hier wäre eine andere Methode sehr wünschenswert gewesen. Ansonsten ist der Strecken-Editor wirklich gut gelungen und ist für den mobilen Part des Systems auch nahezu ausreichend. Daneben gibt es noch die Möglichkeit sein Outfit zu ändern und sein Motorrad aufzuwerten bzw. neue Zweiräder zu erwerben. Dies geht allerdings alles nur mit reichlich Bargeld, welches in den unterschiedlichen Strecken gesammelt werden kann bzw. auch muss. Denn irgendwann kommt man einen Punkt, an dem man mit dem Standard-Vehicle nur noch schwer Plattformen erreicht, die auf andere Ebenen führen um versteckte Geldsäcke zu erreichen oder eine leichtere Route zu nehmen. Doch kommen wir erst einmal zu dem Hauptaugenmerk des Spiels, das Rennen natürlich. Wobei das eigentlich schon das falsche Wort ist. Hier geht es vielmehr darum eine zweidimensional gehaltene Strecke zu bewältigen die mit zahlreichen Hindernissen gespickt sind.

Vollgas ist keine Lösung

Die Umgebungen bestehen hier aus unterschiedlichen Stadtgebieten, etwa einer Autobahn die wegen einem Total-Crash gesperrt ist, oder zerfallene Straßen bei denen Teile der Fahrbahn fehlen. Es gibt aber auch Strecken die über Kinderspielplätze, Hausdächer oder riesige Baustellen führen. Diese sind wirklich abwechslungsreich gehalten und mit vielen Hindernissen gespickt. Es geht etwa über Reifenstapel, Balken, Gerüste, durch einen Skaterpark, über fahrende Züge und Brücken bis hin zu einstürzenden Holzplanken oder geneigten Fahrbahnen, die einige Überschläge verlangen um auf der nächsten Plattform zu landen. Und hier gilt auch schon wie im Vorgänger – Vollgas ist nur selten eine Option. Es gibt zahlreiche Stellen an denen man mit dem Kopf gegen eine Hauswand, ein Betonrohr oder einen Stahlmast knallt und das den virtuellen Tod bedeutet. Ebenso kann man in zahlreiche Abgründe stürzen, von Stahlbewährungen durchbohrt werden oder sich einfach nur das Genick brechen. Passiert dies oder geht der Fahrer mit seinem Gefährt zu Boden, startet das Geschehen am jeweils letzten der gut und fair platzierten Checkpoints, der vorher durchfahren wurde.
Es gibt zwar einige Abschnitte in denen der Spieler ordentlich Gas geben sollte, die meisten jedoch erfordern Geschick und Umgang mit dem Gefährt, welches zu Beginn des Spiels noch recht unscheinbar und langsam wirkt. Mit der Zeit man man dieses dann aber upgraden oder ein neues Bike kaufen, mit dem das ganze dann etwas einfacher wird. Auch verbessert sich dabei das Handling was im späteren verlauf nicht zu unterschätzen ist. Es lohnt sich dabei auch immer mal wieder schon absolvierte Strecken erneut zu absolvieren um mit dieser Aufwertung des Gefährtes dann Ebenen zu erreichen, zu denen man mit der schwächeren Version nicht hin gelangte. In einigen Abschnitten ist gar nur Schrittgeschwindigkeit gefragt, da die Objekte so dicht aufeinander folgen, dass man sich dort jedes mal aufs neue dem virtuellen Tod ausgesetzt sieht. Diese Abschnitte geben dem Spiel eine gute Abwechslung zu den schnelleren Leveln, da sie eben auch mehr vom Spieler abverlangen als nur simples Gas geben.

Besonders auf den Baustellen-Abschnitten oder jenen mit großen Abgründen und verzwicktem Aufbau wird es ab dem letzten Drittel des Spiels schon manchmal wirklich fordernd. Aber mit etwas Übung sind auch diese zu meistern. Jedoch genau bei so einer Situation gibt es dann eine Stelle in der ich überhaupt nicht mehr weiter kam. Hierbei musste man auf ein Metallgitter springen was via Kettengehänge an einem Kran hängt. Dabei muss man aber so exakt landen und bremsen, dass sich dieses durch die Aufprall und Bremswirkung nach oben schwingt und man dann dort ein Stück steil an einer Wand nach oben muss um den Abgrund zu überwinden. Dies passierte allerdings auf der vorletzten Strecke der fünften „Welt“. Da es insgesamt 6 davon zu je 8 Strecken gibt fehlten mir also „nur“ 10 Strecken die ich somit nicht mehr begutachten konnte. Ich habe wirklich lange daran gesessen und ohne Ende versucht, aber irgendwie wollte es nicht klappen, was auch daran liegen mag, das die Physik einiger Objekte nicht ganz so sauber ist und das tut was sie eigentlich sollte.
So schwingen einige Objekte etwas untypisch und seltsam wenn man auf diesen landet, ebenso fallen Bretter oder andere Dinge etwas merkwürdig zu Boden wenn man auf diese fährt. Ist dies am Anfang noch eine Lappalie, wird dies jedoch mit zunehmenderem Schwierigkeitsgrad zu einem Ärgernis, da man dadurch des öfteren einen virtuellen Tod erleiden wird der sonst nicht passieren würde. Auch der Schwierigkeitsgrad scheint nicht so recht ausgewogen zu sein, denn in Welt 2 steigt dieser nämlich gravierend an und wartet sogar mit ein paar teils sehr unfairen Stellen auf, die nur mit viel Übung und Motivation überwunden werden können. Es ist schaffbar, allerdings ziehen diese wenigen Situationen das Gameplay des Spiels nach unten.

Ich habe mir diesbezüglich mal die Mühe gemacht und andere Reviews zu dem Spiel angeschaut und festgestellt, das diese vor allem wegen einem zu hohen Schwierigkeitsgrad, den unfairen Stellen und der teilweise willkürlichen Physik ziemlich hart abgestraft haben. Dazu muss ich aber sagen, das der Schwierigkeitsgrad wie erwähnt teilweise schon recht hoch ist, aber abgesehen von einigen Stellen doch eher ziemlich niedrig gehalten ist. Ich hatte hierbei sogar in Welt 3 und 4 bis auf wenige Strecken ohne große Probleme eine 3 oder 4 Sterne-Wertung zu erhalten, drei Mal gar eine volle 5er-Wertung. Der Schwierigkeitsgrad ist ohne Zweifel schlecht ausbalanciert, aber nur in wenigen Momenten wirklich zu hart oder gar unfair. Es gibt freilich diese Frust-Momente, die jedoch überschaubar sind und nur für jene Spieler nervig sein dürften, die durch den mittlerweile standardisierten viel zu leichten Schwierigkeitsgrad verweichlicht wurden.

Technik und Sound

Hier kann man eigentlich fast nur positives finden. Die Fahrer und Bikes sehen sehr gut aus, die Umgebungen sind schick und abwechslungsreich und sorgen dafür, dass in Sachen Optik keine Langeweile aufkommt. Es gibt Strecken die finden an sonnigen Tagen statt, bei der die Sonnenstrahlen zwischen zwei Wolkenkratzern hindurch scheinen – es gibt aber auch welche die etwa des Nachts stattfinden oder in nebligen Morgenstunden. Mancherorts hätten dem Spiel ein paar mehr Details sicher gut gestanden. Im großen und ganzen allerdings sieht das Spiel wirklich gut aus. Auch unterstützt das Spiel die Option des stereoskopischen 3D, das wirklich gelungen ist und die positiven Eindrücke untermauert.

Ebenso verhält es sich mit der Geräuschkulisse. Die Motorengeräusche klingen recht realistisch und fügen sich gut ins Spielgeschehen ein. Das gleiche kann man von der Hintergrundmusik sagen, die abwechslungsreich ist und mit ihren rockigen Klängen sehr gut das Spiel untermalt. Es gibt auch kleine Voice Samples, die jedoch mit 2 bis 3 mal je Strecke recht selten auftreten, dennoch gut ins Geschehen passen.

Fazit

Im Endeffekt kann man aber sagen das Urban Trial Freestyle 2, trotz seiner Macken, wirklich viel Freude bereitet und immer wieder den Spieler bei Laune hält. Freilich sorgen diese unfairen Stellen, der unausgewogene Schwierigkeitsgrad und die teils unverhältnismäsige Physik einiger Objekte zu einer deutlichen Abwertung. Da das Spiel aber dennoch sehr gut spielbar ist, wirklich Spaß macht und viel für den Preis von 6.99 Euro bietet, kann man es durchaus jedem empfehlen der an solch einer Art Spiel Gefallen findet.

Grafik
7
Sound
7.5
Gesamt
7

verfasst von „Tommy“

Diesen Artikel teilen:

Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 09.April.2017 - 18:48 Uhr