Spieletest: Thimbleweed Park NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
22. September 2017

. unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
gelungene Hommage
interessante Rätsel
zwei Spiemodi
Negativ:
Itemverwaltung
Charaktere etwas flach
nicht jedermanns Geschmack

Unter Adventure-Fans ist Ron Gilbert eine Art lebende Legende. Unter anderem zeichnet er sich verantwortlich für Klassiker wie Maniac Mansion, Zak McKracken,The Secret of Monkey Island und Monkey Island 2: LeChuck’s Revenge. Die Spiele entstanden alle während seiner Zeit bei Lucasfilm Games. Speziell für Maniac Mansion erstellte er eine eigene Engine: die Script Creation Utility for Maniac Mansion. Spielern besser bekannt als SCUMM. Dieses Interface kam auch bei späteren Spielen häufig wieder zum Einsatz.
In den folgenden Jahren wurde es eher still um den geistigen Vater dieser Art von Adventures. Auch wenn er der Branche nie den Rücken zuwendete, machte er selten von sich reden. Als er sich allerdings Tim Schafers Double Fine Productions anschloss waren die Augen der Spielergemeinschaft auf die beiden gerichtet. Schließlich hatten die beiden schon zusammen an den ersten beiden Teilen von Monkey Island gearbeitet. Mit Spielen wie Day of the Tentacle und Vollgas, hat Tim Schafer sich ebenfalls einen Namen in diesem Genre gemacht. Mit The Cave brachten die beiden eine Mischung aus Jump-’n’-Run-und Adventure auf den Markt.
Sein aktuelle Projekt Thimbleweed Park erschuf er allerdings zusammen mit Gary Winnick, mit dem er schon an Spielen wie Maniac Mansion gearbeitet hatte. Finanziert wurde der Titel via Crowdfunding auf Kickstarter. Bei dem Spiel handelt es sich wieder um ein echtes Point and Click Adventure welches sich im Retrostil präsentiert wird. Ob sich Thimbleweed Park würdig in seine Ahnenreihe einfügen kann, erfahrt ihr in unserer Review.

Back in Time

Nicht nur die rein optische Präsentation des Spiels ist im Stil vergangener Tage gehalten. Wer eine umschweifende Story, womöglich noch in CGI, erwartet, der wird ziemlich ernüchtert werden. Vielmehr werdet ihr einfach direkt ins Geschehen geworfen. Das stellt aber an sich kein Problem dar, da die Spielmechanik nicht sonderlich komplex ist und es zum Reiz des Spiels gehört, dass sich die Geschichte erst nach und nach offenbart und entwirrt.
Thimbleweed Park startet mit einem Mord in einer fiktiven Kleinstadt in den USA. Am Tatort treffen sich die zwei Bundesagenten Ray und Reyes, welche nichts vom Auftrag des anderen wissen aber beschließen zusammenzuarbeiten um möglichst schnell aus dem Kaff herauszukommen. Schon hier merkt man an den Dialogen schnell, dass es schräg wird. Während der eine Agent also darauf beharrt, dass er von der Außenstelle in Albuquerque stammt, behauptet der andere, dass es dort gar keine Agentur gäbe.
Und so setzt sich die Geschichte fort. Auch wenn das Spiel und eure Charaktere eigentlich versucht ernsthaft an das Geschehen heranzugehen, ist das Ganze viel zu abgedreht um real zu sein. So funktioniert alles in der Stadt mit Hilfe von Maschinen und Robotern die noch mit Röhren betrieben werden. Initiiert wurde diese Technik von einem gewissen Chuck, der von vielen als Held der Stadt angesehen wird und zudem der Besitzer einer Kopfkissenfirma war.
Sieht man sich jedoch in der Siedlung um stellt man recht schnell fest, dass fast alles verlassen ist und viele Geschäfte geschlossen sind. Die örtliche Polizei, bei der man sich nie sicher sein kann ob der Sheriff nicht auch gleichzeitig der Pathologe ist, zeigt sich auch nicht sonderlich kooperativ und möchte die Agenten eigentlich so schnell als möglich aus ihrem Revier haben.
Wie es der Dorffunk so will, erfahrt ihr alsbald von verschiedenen Personen wer für den Mord verantwortlich ist. Während manche die junge Game-Designerin und Nichte von Chuck für die Mörderin halten, sind sich andere sicher, dass ein verfluchter Clown der Täter ist.

Rollenverteilung

Während ihr große Teile des Spiels in der Rolle der Agent verbringt, übernehmt ihr Stellenweise auch Kontrolle über andere Charaktere. So spielt ihr zum Beispiel die Hintergründe einiger Personen als Rückblick.
Hier kommen wir nun auch zu einen kleinen Schwachpunkt im Gameplay. Jeder Charakter hat ein eigenes Inventar und um Gegenstände auszutauschen, müssen die Figuren nebeneinander stehen. Das ist zwar realistisch, aber auch stellenweise recht nervig. So möchte man zum Beispiel ein Rätsel lösen und stellt vor Ort fest, dass der benötigte Gegenstand sich im Besitz von einem anderen Charakter ist. Diesen muss man dann erst aufsuchen, oder aber zu diesem wechseln und sich zum Ort des Geschehens begeben.
Bis auf eine Ausnahmen, und einige Begebenheiten ist es eigentlich egal mit welchem Helden ihr die Rätsel löst. Hier ist es eher schon Geschmackssache mit welchem Protagonisten ihr das Abenteuer bestreitet. Schließlich hat jeder von ihnen einen, teilweise sehr eigenwilligen, Charakter.

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