Spieletest: TMNT - Teenage Mutant Ninja Turtles GBA

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Weitere Infos

Releasedate:
1. März 2007

USK 12 unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
schnelles Gameplay
durchdachtes Combo-System
Negativ:
kein Koop-Modus

Die Teenage Mutant Ninja Turtles feiern ihr nächstes Comeback. Angeführt wird die Invasion der mutierten Schildkröten-Teenies von einem animierten Kinofilm. Neben einer Merchandising-Welle wird der Streifen aber getreu dem Leitsatz der Intermedialität noch mit Videospielen – und zwar für alle aktuellen Konsolen außer der PlayStation 3- flankiert. Für den Game Boy Advance – ja, er lebt noch! - hat man sich bei UbiSoft Montreal für ein klassisches, seitwärts scrollendes Beat´em Up entschieden. Als Inspirationsquelle diente wohl das kultige Super-Nintendo-Spiel „Turtles in Time“, bei dem man, ganz dem Titel folgend, mit den Schildkrötenbrüdern in Hau-drauf-Manier durch die Zeit reiste, um dem Oberschurken Shredder die entführte Freiheitsstatue zu entreißen. Zwar entpuppte sich das Gameplay als ausgesprochen simpel, dennoch wusste die kompromisslose, schnelle Action zu überzeugen. Schön, dass TMNT genau das aufgreift und zudem noch gehörig erweitert.

Sieht´s für dich mal finster aus - die Turtle-Jungs holen dich da raus.

Euch stehen eine ganze Reihe von Angriffsmanövern zur Verfügung. Mit viermaligem Drücken der B-Taste führen die Turtle-Jungs beispielsweise einen Combo-Angriff aus, bei B und Unten befördert ihr einen Halunken mit dem Vertikal-Starter in die Lüfte. Seid ihr mal wieder eingekesselt, eignet sich der Rundum-Tritt bei gleichzeitigem Drücken des A- und B-Knopfes, die Angreifer von euch zu lösen. Das Repertoire an Moves hat im Gegensatz zur SNES-Ära stark zugenommen und sorgt für mehr Spieltiefe. Den besonderen Kick erfährt das Gameplay aber durch ein ausgetüfteltes und ungemein motivierendes Combo-System. Ihr könnt Schläge, Tritte, Sprünge und Würfe nacheinander ausführen, um eine Kombinationskette aufzubauen. Ein großer Zähler auf der rechten Bildschirmseite zählt fleißig mit, wenn ihr gleich fünf Bösewichter mit einem Sprungtritt trefft oder einen Gegner so wegkickt, dass er in einen ganzen Pulk von Fieslingen fliegt und seine Kollegen „abräumt“. Fürs Kombinieren regnet es dann auch besonders viele Erfahrungspunkte, die ab einer bestimmten Anzahl eure Fähigkeiten verbessern. Es ist schon beachtlich, wie herausfordernd, schnell und präzise das System im Spielverlauf funktioniert.

Leonardo kämpft nach Donatellos Plan.

Hand und Fuß sind aber nicht eure stärksten Waffen. Die einzelnen Levels sind voller interaktiver Gegenstände, die ihr zu Waffen umfunktionieren könnt. Ob Eisenstangen, Holzkisten, Gasflaschen oder Dynamit-Fässer: Mit solchen Wurfgeschossen richtet ihr in den recht abwechslungsreich gestalteten Levels mehr Schaden als mit Schlägen oder Tritten an. Leonardo und Co. können, wie es sich für waschechte Ninjas gehört, natürlich auch mit richtigen Waffen umgehen. Dazu müsst ihr zunächst einen Gegner, der eine Lanze, einen Baseball-Schläger oder Shuriken bei sich trägt, ins Jenseits befördern. Dann hebt ihr flugs seine Waffe auf und schlagt und werft um euch. Bedenkt aber, dass Schwerter oder Hämmer nach einigen Schlägen zerbrechen. Mamor, Stein und Eisen bricht, aber unsere Liebe nicht. Ähm, in diesem Fall: Bruderliebe. Meister Splinter predigt bekanntermaßen die Vorteile von Teamwork und Zusammenhalt in der Familie. Diesem Leitsatz trägt auch TMNT mit den Koop-Kampfmoves Rechnung. Ein Balken oben rechts füllt sich bei euren Kämpfen. Ist die Anzeige voll, könnt ihr mit L- und R einen eurer Schildkrötenbrüder zur Hilfe rufen, der euch beim Kampf unterstützt. Wenn sich kein Gegner auf dem Screen tummelt, liefert euch ein Turtle-Kollege ein Lebensbalken auffüllendes Fastfood-Fresschen. Je häufiger ihr ein Bruderherz in eure Rauferei integriert, desto stärker werden die so genannten „Familien-Bande“. Haben die ihr Maximum erreicht, könnt ihr mittels eines Bruderschaftsmedaillons einen Super-Hilfe-Move anwählen, der auf einen Schlag alle Gegner auf dem Bildschirm wegfegt.

Jeder kennt die Hero-Turtles, superstarke Hero-Turtles.

Nachdem ihr ein Level abgeschlossen habt, dürft ihr euch entspannen und erst einmal einen ungezwungenen Abstecher ins Herz von New Yorks machen. Shopping ist angesagt! Mit dem Geld, das in den Levels von besiegten Gegnern fallen gelassen wird oder sich zum Beispiel in Kisten versteckt, stattet ihr euch mit neuen Moves, chinesischen Arzneimitteln und besonderen Kräften aus. So könnt ihr Angriffs- und Abwehrwerte erhöhen oder die Zeit verlängern, in der ihr weitere Attacken einer Combo hinzufügen könnt. Um den Eindruck eingemischter Rollenspiel-Elemente zu verstärken, fordern euch Reporterin April O´Neil oder Meister Splinter zu Nebenquesten wie etwa Kistenwerfen oder Shuriken-Baseball heraus. Und an eine Charakterentwicklung hat man auch gedacht: Wenn eure Erfahrungspunkte einen bestimmten Wert erreicht haben, steigen die Werte bei den Attributen Kraft, Verteidigung, Ausdauer und Geschwindigkeit. Eigentlich macht TMNT alles richtig, wenn es ums Gameplay geht: Auf dem Bildschirm ist immer viel Action geboten, die Turtles bewegen sich flüssig - aber TMNT ist leider nicht perfekt.

Auf die Schnelle immer helle.

Zunächst wären da sicherlich einige Kleinigkeiten zu nennen. Beim Speichern gibt es ein nerviges Probleme: Das Spiel speichert immer nur gleich nach dem absolvierten Level. Habt ihr danach noch einige Minispiele absolviert und fleißig eingekauft und betretet ein neues Level, was euch nicht gelingen will (im Schwer-Modus an der Tagesordnung), dann beginnt ihr wieder in der Kanalisation – ohne Einkäufe und ohne Nebenquest-Erfolge. Dazu kommt, dass das Spiel zwar sehr intensiv ist, aber durchaus noch das ein oder andere Level vertragen hätte. Den größten Fehler, und dieser ist wirklich fatal, stellt aber zweifellos der fehlende Zwei-Spieler-Kooperationsmodus dar. Verschenktes Potenzial hoch zwölf. TMNT ist zwar auch schon allein ein Launemacher, zu zweit wäre das Spiel ein Klassiker geworden. Bei Turtles in Time konntet ihr im Duo auf Verbrecherjagd gehen – genau das ist es, weshalb Spieler heutzutage so nostalgisch auf dieses Spiel zurückblicken. Diese Entscheidung von UbiSoft Montreal ist zutiefst zu bedauern.

Immer auf der Lauer. Und immer etwas schlauer.

Denn auch vom Optischen her gibt es kaum Anlass zu Tadel. Über das leichte Flimmern lässt sich bei dem ansonsten stimmigen Look der Sprites und Hintergründe hinwegsehen. Man findet zwar keine gerenderten Figuren vor, dafür prügeln sich bis zu sechs große Sprites auf dem Schirm. Auch die Endgegner, die sich am Ende jedes Levels auf Schildkrötensuppe eingestellt haben, sind gut inszeniert. Der Sound passt mit seinem rockigen Thema gut zum Geschehen auf dem Screen und drängt sich nur selten in den Vordergrund.

Fazit

TMNT ist ein tolles Spiel, das sich durch ein schnelles Retro-Gameplay mit einem hochmotivierenden Combo-System auszeichnet. So viel Tiefe hat lange kein Beat´m Up mehr geboten. Wegen des fehlenden Kooperationsmodus rauscht Turtles knapp an einer Spitzenwertung vorbei.

Grafik
7.5
Sound
7
Gesamt
8

verfasst von „Mana Drache“

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Vielen Dank an die Firma UbiSoft für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 01.April.2007 - 11:34 Uhr