1200 Punkte sind ein stolzer Preis. Dafür bekommt man aber auch eine Qualität geboten, die sogar Vollpreisspiele in den Schatten stellt. Das Gameplay ist fesselnd und fordert bis zum Schluss. So viel Liebe zum Detail findet man in keinem zweiten DSiWare-Spiel. Bleibt nur zu hoffen, dass sich dieses Mal der erhoffte Erfolg einstellt.
Spieletest: Shantae: Risky`s Revenge DSiWare
Weitere Infos
Releasedate:11. Februar 2011



Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: 1 Meinungen
Specials:
Hat man Mighty Flip Champs auf dem selben DSi gespielt, kann man sich bis zu 600 Extra-Rubine sichern.
Plus / Minus
- Positiv:
- klassisches, abwechslungsreiches Gameplay
- liebevoll detaillierte 2D-Grafiken
- tolle musikalische Untermalung
- humorvolle Dialoge
- Negativ:
- keine Einführung für Serienneulinge
Ein Wunsch geht in Erfüllung...
Es war einmal vor langer Zeit - im Jahre 2002 – da erschien in Amerika ein legendäres Spiel namens Shantae für den Game Boy Color. Legendär, weil es unter Kritikern für spannendes Gameplay und beeindruckende Grafik gelobt wurde, aber gleich wieder von der Bildfläche verschwand. Denn der Game Boy Advance war schon seit sechs Monaten erhältlich. Wer kauft da noch einen Titel für ein obsoletes System, wenn nicht das Gesicht von Link oder Mario die Verpackung ziert? Zwecks mangelnden Erfolgs kam das Spiel erst gar nicht nach Europa und ein geplanter GBA-Port fand keinen Publisher…
Doch jetzt ist die legendäre Shantae zurück. WayForward konnte mit Hilfe von DSiWare genug Ressourcen aufbringen, um Risky doch noch ihre Rache zu sichern. Ursprünglich waren drei Episoden für 800 Punkte geplant. Stattdessen haben sie sich entschieden ein Komplettpaket für 1200 Punkte heraus zu bringen. Doch kann das bisher teuerste DSiWare-Spiel dem Ruf seines Vorgängers gerecht werden?
Shantae zaubert sich auf den DSi
Shantae ist ein Genie. Ein Halb-Genie, um genau zu sein. Denn die Genies sind mit Shantaes Mutter ausgestorben. Nichtsdestotrotz verübt Shantae ihre Pflichten als Wächtergeist und beschützt Scuttle Town vor bösen Angreifern – beispielsweise vor der hinterlistigen Piratin Risky Boots, die wieder mal Böses plant.
Leider gibt es keine Einleitung, die die Geschehnisse des letzten Teils resümiert. Eine detailliertere Überleitung wäre hier wünschenswert gewesen. Aber da Shantae ein Plattformer ist und die restlichen Parts trotzdem gut und humorvoll erzählt werden kann man dem Spiel diesen Fauxpas verzeihen. Wichtig ist, dass Risky sich an Shantae rächen will und Onkel Mimics Wunderlampe gestohlen hat. Da jene böse Mächte beherbergt, muss Shantae drei Siegel beschaffen, um diese Macht einzudämmen.
Shantae und die Wunderlampe
Shantae hat sich viele Traditionen aus der Game Boy Color Zeit bewahren können und spielt sich wie ein klassischer Plattformer. Von Scuttle Town aus erkundet ihr verschiedene Gebiete und kleine Höhlen um die magischen Siegel und andere Ziele zu finden. Wenn ihr euch Zugang zum jeweiligen Labyrinth verschafft habt – die an die Tempel aus Zelda erinnern – müsst ihr kleine Rätsel lösen und einen grimmigen Bossgegner besiegen.
Im Verlauf des Spiels erlernt ihr neue Fähigkeiten, beispielsweise könnt ihr euch mit dem richtigen Bauchtanz in einen Affen verwandeln, um an Wänden hochzuklettern. Diese Verwandlungen können im Verlauf des Spiels noch verbessert werden. Im Item-Laden könnt ihr euch zusätzlich Zaubersprüche kaufen, die meisten werden jedoch nicht benötigt, um das Spiel zu beenden, alleridngs erleichtern sie die schweren bosskämpfe.
Das Backtracking durch freischaltbare Moves erinnert daher ein wenig an Metroid. Wer alle Item-Upgrades haben will muss nicht nur flüssig sein, sondern auch magische Marmelade besorgen, die in diversen Höhlen versteckt sind. Gegen Ende gibt es sogar verschiedene Ergebnisbildschirme, die euch anspornen sollen das Spiel noch schneller bzw. mit allen Items durch zu spielen. Wer nimmt die Herausforderung an und versucht, das Spiel unter zwei Stunden zu beenden?
Eine bezaubernde Jeannie
Besonders lobenswert an Shantae ist die Gesamtpräsentation. DSiWare-Titel haben meist einen sehr reduzierten Grafikstil, um mit dem limitierten Speicherstand auszukommen. Doch bei Shantae ist das nicht der Fall. Hier sehen selbst die meisten Vollpreistitel blass dagegen aus. Level, Gegner und Charaktere wurden liebevoll gestaltet und äußerst detailliert animiert. Dabei kommt das Spiel komplett ohne 3D-Grafiken aus, alles wurde in Sprites „gezeichnet“.
Besonders die kleinen Details fallen hier positiv auf. Shantae kann beispielsweise im Wald und in Scuttle Town zwischen den Vordergrund- und Hintergrundebenen hin und her springen. Gegner und Personen in den hinteren Ebenen werden aber trotzdem voll animiert dargestellt, ohne dass der Spielfluss darunter leidet. Oder die Helligkeit der Sprites verläuft von hell nach dunkel, je nachdem wie nahe man dem Ausgang einer Höhle steht. Diese und weitere Details ermöglichen eine sehr lebendige Spielwelt und verkörpern den Charme dieses Titels.
Die wunderschöne grafische Gestaltung wird zusätzlich vom Sound unterstrichen. Die arabisch angehauchten Melodien sind echte Ohrwürmer und die meisten Gegner haben eigene Soundsets bekommen. Dadurch wird das Spiel schön abgerundet.
Diesen Artikel teilen:
Letzte Aktualisierung: 14.Februar.2011 - 18:49 Uhr