Spieletest: Rally Championship NGC

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Weitere Infos

Releasedate:
1. Februar 2003

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

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Specials: 60Hz-Modus

Plus / Minus

Positiv:
Lange Strecken
Negativ:
Seltsame Physik
"Schneller" Beifahrer

Rally-Simulationen haben sich inzwischen zu einem Sub-Genre der Rennspiele entwickelt, kein Wunder also, dass manche Entwickler den Mangel ausnutzen wollen, um noch nicht altbewährte Serien einzuführen. Realismus pur verspricht SCi nun mit Rally Championship, doch bekommt man leicht Zweifel daran, dass es das halten kann.

Wie bei den meisten Rennspielen beschränkt sich die Intro auf ein Video mit dem Hauptinhalt des Spiels: Autos. Bei Rally Championship ist es dabei recht kurz gehalten, so dass ihr schnell in einem Menü mit Einzel- und Mehrspielermodus, sowie Optionen zum Laden, Speichern, verändern der Spieleinstellungen und dem anschauen der Credits, landet. Der Einzelspielermodus spaltet sich auf in "Quick-Rally", eine Art Übungsmodus mit freier Wahl unter verfügbaren Strecken, Arcade-Modus in dem man, den Automatenversionen von Rennspielen ähnlich, mit einem Zeitlimit fährt, das an Checkpoints aufgestockt wird, sowie einem Karriere-Modus, dem Kern des Spiels. mit einem geringen Startkapital beginnt der Spieler den Karriere Modus, indem er sein Profil einrichtet und einen Wagen kauft, wobei das Kapital nur für einen kleineren reicht, mit dem eine Teilnahme an einer großen Meisterschaft nicht möglich ist. So verdient man sich in einer regionalen Rallye das Geld für einen Wagen der 1600-Klasse, um an der entsprechenden Meisterschaft teilzunehmen. So gewinnt man eine Rallye nach der anderen und verdient sich genügend Geld für einen 2000-Klasse-Wagen zu kaufen und letztlich einen aus der Pro-Klasse, wobei auch die entsprechenden Meisterschaften verfügbar werden. Beim eigentlichen Rennen findet man sich alleine auf der Strecke wieder. Die Gegner sind nur als Zeitmessung präsent, die an jedem Checkpoint relativ zu der eigenen erscheint, so dass mehrmals pro Strecke die aktuelle Rangliste eingesehen werden kann. Die Strecken selbst sind lang und abwechslungsreich gestaltet, in unter drei Minuten zum Ziel zu kommen ist nicht realistisch, was durchaus als typisch für Rallyes bezeichnet werden kann, auch ist typisch, dass es nahezu keine Abzweigungen bzw. Abkürzungen gibt. Der Vorteil ist natürlich, dass Glück allein keinen Sieg ausmacht, zu lange dauert die Fahrt und zu oft muss man auch Fähigkeiten zeigen, Strategische Streckenwahl wird aber dabei nicht geprüft, sondern ausschließlich die Fahrkünste. Was allerdings bei einem Rennspiel neben der Streckenführung das Gameplay ausmacht, ist die Physikalische Darstellung. Darauf kann der Spieler bei Rally Championship Einfluss nehmen, indem er Übersetzungsverhältnis, Federung, Bodenfreiheit, Bremsbalance, Bremskraft, Reifentyp, Reifenprofil und die Reifenmischung Einfluss nehmen. Praktisch ist nur der Einfluss der Reifeneinstellungen relevant, da sie die Kurvenlage massiv verändern. In dieser Hinsicht kann sich die physikalische Darstellung sehen lassen. Sehr zweifelhaft ist allerdings die Masse der Autos umgesetzt. Besonders schlimm erwischt es da die Pro-Klasse-Wagen, die bei den kleinsten Unebenheiten abheben und sich schon bei kleinen Fehlern wie getretene Blechdosen über die Strasse hüpfen, so dass einiges an Arcade-Feeling aufkommt. Leider deprimiert das etwas, wenn man bei kleinen Bodenwellen bereits die Kontrolle verliert und ins Schleudern gerät. Ein weiteres Rallye-typisches Element im Spiel sind Fahrzeugschäden. Es ist zwar möglich Scheinwerfer, Reifen, Aufhängung, Karosserie, oder Lenkung zu beschädigen, wenn sich der Wagen nur oft genug überschlägt, nur merkt man von diesen Schäden außer einem Icon an der rechten Seite nicht viel, wenn man nicht gerade einen Nachtkurs fährt und auf Scheinwerfer verzichten muss. Da von Realismus zu reden ist wirklich nicht angebracht, es ist wieder etwas, das den Arcade-Eindruck verstärkt. Beifahrer beim Rallye-Sport sind dazu da, die Strecken vorzusagen, so dass keine unerwarteten Kurven dem Fahrer zu schaffen machen, doch bei Rally Championship ist seine Brauchbarkeit eher gering. Die meiste Zeit über ist er dem Streckenverlauf um einige Kurven voraus und verwirrt eher. Bei all der Kritik muss man jedoch sagen, dass das Gameplay nach einiger Eingewöhnungszeit durchaus unterhaltsam werden kann, es ist schon ein gutes Gefühl die Autos letztendlich in den Griff zu bekommen.

Für den Multiplayer-Modus werden nicht die normalen Strecken, sondern aus mir nicht ganz verständlichen Gründen auf den normalen Strecken basierende Rundkurse verwendet. Ansonsten ist das Gameplay das des Single-Player-Modus, nur dass bis zu vier Spieler auf der Strecke unterwegs sind.

Grafisch hat das Spiel viele Details zu bieten, vor allem am Wagen. Im Laufe des Rennens verdreckt dieser z.B. immer weiter und verliert bei einem Crash auch Teile, wie z.B. die Stoßstange. Bei Nachtrennen wird die Strasse vor dem wagen durch die Scheinwerfer beleuchtet, wobei die Lichtkegel an der Erde "befestigt" zu sein scheinen, denn bei Sprüngen bleibt die Quelle am Boden. Die Texturen der Umgebung können leider längst nicht immer überzeugen. An Gebäuden z.B. bekommt man dank mangelndem Kontrast of das Gefühl von "globalem Licht", da Schatten dort zu fehlen scheinen. Viele flache Objekte am Straßenrand verstärken den Eindruck eines Spiels, das grafisch nicht wirklich weit über N64-Niveau ist. Eine Katastrophe ist die Grafik aber keinesfalls.

Was den Ton betrifft ist das Spiel eher schwach ausgestattet. Eine Deutsche Lokalisation ist auf der Pro-Seite vorhanden, doch die Contra-Seite überwiegt mit nervigen Stimmen der beiden Beifahrer (männlich/weiblich), viel zu kurz gestalteten und auch sonst ziemlich unauffälligen Hintergrundmusikstücken und eher misslungenen Motorgeräuschen.

Fazit

Ein eher durchschnittliches Rally-Spiel, mit Gummiautos. Technisch im unteren Durchschnitt angesiedelt ist es eine Notlösung für Fans von Rally-Games, aber kein überragender Vertreter des Sub-Genre und schon gar kein Top-Rennspiel.

Grafik
6
Sound
4
Multiplayer
6
Gesamt
6.5

verfasst von „MOD666“

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Vielen Dank an die Firma BigBen Interactive für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 21.März.2003 - 17:20 Uhr