Spieletest: Mighty Switch Force! 3ES

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Weitere Infos

Releasedate:
22. Dezember 2011

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Fesselndes Gameplay
Gute Action-Puzzle-Mischung
Liebevolle Animationen
Guter Sound
Negativ:
kurzweilig

Auf Download-Portalen erscheint viel Shovelware. Besonders in Nintendos eShops scheint es äußerst schwer zu fallen, die Perlen aus zu sortieren. Doch für viele kleine Entwicklerstudios, die sonst nur durch Auftragsarbeiten die Möglichkeit bekommen Spiele zu entwickeln, haben mit solchen Portalen die Chance sein, um ihr wahres Können zur Schau zu stellen.

WayForwad ist eines solcher Entwicklerstudios. Titel wie Shantae: Risky’s Revenge und Mighty Flip Champs für DSiWare zeugen von Qualität und Feinschliff, welche sogar Vollpreistiteln das Wasser reichen können. Nun erschien ein weiterer Vertreter der Mighty-Serie für 3DSWare: Mighty Switch Force. Ob dieser Titel an frühere Erfolge anknüpfen kann?

Justice served!

Wie schon Mighty Milky Way hält sich das Spiel nur lose an die Vorgänger. Look, musikalische Themen und Aufbau sind ähnlich, Story und Spielprinzip sind aber völlig neu. Es ist also in keinster Weise notwendig, die anderen Titel der Serie auch zu spielen.

Dieses Mal kombiniert WayForward klassisches Jump’n’Shoot mit einer Blockwechsel-Mechanik. Die bösen Hooligan-Schwestern sind nämlich aus dem Gefängnis ausgebrochen, und haben eine mutagene Substanz entwendet, die reihenweise Monster produziert. Patricia Wagon, die Heldin des Spiels, muss die Verstecke der 5 Schwestern ausfindig machen und die Diebinnen wieder einsammeln. Dafür hat sie einen Helm bekommen, der die gesamte Maschinenmatrix von Planet Land beeinflussen kann. Um die Monster auszuschalten habt ihr außerdem eine Pellet-Gun zur Verfügung.

Switch it up!

Aber Moment! Blöcke wechseln, gab‘s das nicht schon zig-mal? Naja, nicht die Originalität, sondern die Mischung macht’s. Denn es ist nur schwer, zwei Genres zu verbinden, ohne dass eines der beiden zu kurz kommt oder gar das Andere stört. Mighty Switch Force ist wesentlich actionlastiger als dessen DSiWare-Schwestern, da Gegner jetzt direkt besiegt werden können. Zudem habt ihr dieses Mal eine Lebensanzeige in Form von drei Herzen. Trotzdem herrschen die Puzzle-Elemente immer noch vor, also kann man auch nicht von einem Mega Man mit steuerbaren Wechselblöcken sprechen.

Wie in einem klassischen „Run and Gun“ könnt ihr laufen, mit B springen und mit Y schießen. Mit X könnt ihr euch in einem gewissen Radius umsehen, falls ihr weit entfernte Blöcke beeinflussen müsst. Außerdem könnt ihr mit A, R oder L alle Blöcke im Spiel zwischen Vorder- und Hintergrund bewegen. Insgesamt gibt es drei Arten von Blöcken:

Standard: Dieser kann als Trittbrett verwendet werden, kann euch aber auch den Weg versperren. Schiebt man den Block von hinten nach vorne, kann er unbezwingbare Gegner besiegen oder Bomben aktivieren. Aber Vorsicht! Ihr könnt genauso verletzt werden, solltet ihr nicht rechtzeitig aus dem Weg gehen!

Kanonenblöcke: Wenn ihr diese von hinten nach vorne bewegt, werdet ihr nicht verletzt. Stattdessen werdet ihr oder ein Monster in die angegebene Richtung geschossen.

Sperrbare Blöcke - Rot und Blau: Diese Blöcke verhalten sich wie normale Blöcke, allerdings wechseln sie nicht die Ebene, wenn ihr auf ihnen steht, weil sie dann festgeschraubt werden. Und zwar alle, die die selbe Farbe haben. Dadurch habt ihr selbst in der Hand, wann diese Blöcke mit den normalen die Plätze tauschen.

Reload!

Nebenbei machen euch auch alle möglichen Monster das Leben schwer. Manche fungieren nur als Hindernis, andere müssen aber in Puzzles eingesetzt werden. Manche Türen öffnen sich nur, wenn bepanzerte Gegner besiegt werden. Eure Pistole kann sie nur zurückdrängen, aber nicht töten. Daher muss man sie vor einen manipulierbaren Block schieben, der sie dann ins Aus befördert. Manche Hindernisse können auch nur durch Bomben zerstört werden. In jenen verstecken sich manchmal auch die Hooligan-Schwestern.

Habt ihr euch durch das Level gekämpft und keines der Mädels vergessen landet irgendwo im Level euer Roboter-Assistent, der euch aus dem Level befördert. Genau wie die Verstecke der Diven im Streifenpyjama wird dessen Position am Radar des Touchscreens angezeigt. Am Ende wird euch eure Zeit angezeigt. Wie in Mighty Flip Champs gibt es hier wieder Top-Zeiten, die es zu schlagen gilt, sollte man auch wirklich Alles aus dem Spiel holen wollen.

Leider besitzt dieses Spiel aber nicht so viele Level, wie ihre jüngere DSi-Schwester. Während die Mighty-Serie bisher immer 40 Level in verschieden thematisierten Welten bot, gibt es dieses Mal nur 16 Level in Planet Land - mit verschiedenen Farbvariationen. Die Level sind zwar meist größer als früher (es gibt sogar Checkpoints), aber nicht unbedingt länger, sofern man die S-Rang-Zeiten von Mighty Switch Force und Mighty Flip Champs vergleicht. Das ist äußerst schade, denn so verhält sich der Spaß wie in einem klassischen Sidescrolling-Shooter: Kurz und knackig, aber mit genug Talent in einigen Stunden schon wieder vorbei. Da das Spiel doch eher mit den Puzzle-Plattformern verwandt ist, hätte man die Spieler gerne noch etwas länger beanspruchen können.

Yummy!

Nichtsdestotrotz bieten die anderen drei Säulen – Grafik, Sound und Gameplay – wie gewohnt die Qualität eines Vollpreisspiels. Die detaillierten Pixel-Sprites wurden aufwendig animiert. Auch hier spielt der Titel auf frühere Genre-Vertreter an. So wird des Öfteren auf Super Metroid Bezug genommen, beispielsweise in der Todesanimation.

Durch den 3D-Effekt wurde außerdem Wert auf Hintergrundelemente gelegt. Die Sprites sind zweidimensional, denn erst die verschiedenen Sprite-Schichten nutzen die Tiefendimension des 3DS aus. Ist der Schieberegler an, treten Pixel-Matt-Paintings der Maschinenmetropole in den Hintergrund und Laternen im Vordergund stechen hervor. Außerdem kann man die Ebenen der wechselnden Blöcke wesentlich deutlicher voneinander unterscheiden, und wenn ihr durch deren Wechsel ein Monster (oder euch selbst) tötet, so wird dieses gegen die virtuelle Scheibe geschleudert.

Die musikalische Untermalung stammt erneut von Jake Kaufman. Seine elektronischere Interpretation mit einem groovigen Beat unterstreicht, dass das Gameplay dieses Mal wesentlich hektischer als in den früheren Mighty-Titeln ausgefallen ist.

Fazit

Mighty Switch Force bietet eine gelungene Mischung aus Jump’n’Shoot und Puzzle-Plattforming. Leider ist der Spaß auch viel zu schnell vorbei. Wer sich davon nicht verscheuchen lässt, findet in diesem Titel ein hochkarätiges Spiel in der bisher noch dünnen 3DSWare-Landschaft.

Grafik
9
Sound
9
Gesamt
8.5

verfasst von „Benjamin A.“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung der Nintendo Points.
Letzte Aktualisierung: 25.Dezember.2011 - 20:51 Uhr