Spieletest: Mega Man 6 NES

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Weitere Infos

Releasedate:
1. März 1994

unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Top Grafik
Umfang
Password-System
Negativ:
dumme Bossgegner und dessen Kampf-Taktiken
einfallslose Waffen
Level-Design
für Profis viel zu einfach

Capcom im Ideen-Nirvana?

Mit MEGA MAN 6 kommen wir auch schon zum letzten Spiel mit dem Blauen Bomber für das Nintendo Entertainment System. Das Spiel ist allerdings nie offiziell in Europa für das NES erschienen, erst mit der vor kurzem veröffentlichten Version im eShop des Nintendo 3DS hat das Spiel den Sprung nach Europa geschafft. Leider hat es Capcom mit Teil 6 nicht geschafft einen würdigen Ableger der Serie zum Abschluss der NES-Ära zu produzieren. Warum das so ist und ob es sich trotzdem lohnt den letzten NES-Ableger zu spielen, erfahrt ihr in unserem Test zu MEGA MAN 6.

Story

Wir schreiben das Jahr 20xx und das erste Roboter Turnier der Geschichte wurde ausgerufen. Roboter-Designer aus der ganzen Welt sind gekommen, um an diesem Turnier mit ihren selbst erbauten Kreationen teilzunehmen und am Ende das große Finale zu gewinnen. Als das Turnier im vollen Gange ist, laufen plötzlich 8 der am Turnier teilnehmenden Roboter Amok und verschwinden. Auf den Monitoren der Halle erscheint ein Mysteriöser Mann der sich als Mr.X vorstellt und ankündigt, die Stadt zu zerstören. Daraufhin erhält Dr.Light, der Erfinder und Erbauer von Mega Man eine Nachricht von diesem Vorfall. Er schickt Mega Man sofort los um dieses mysteriöse Ereignis zu klären.

Worum geht es?

Mega Man 6 startet mit einem kurzen Intro, in welchem man die Story erfährt. Nach dem Starten des Spiels erscheint der Auswahlbildschirm, auf dem wieder 8 neuen Roboter-Meistern zur Auswahl stehen. Dieses Mal sind dies Tomahawk Man, Knight Man, Flame Man sowie Yamato Man, die am Ende einer jeden Stage auf ein Duell mit dem Blauen Bomber warten, ebenso Wind Man, Blizzard Man, Centaur Man und Plant Man. Erstmals wurde die Sequenz, nachdem man sich für einen dieser Gegner entschieden hat, etwas geändert. So zeigt es auf dem Bildschirm sämtliche Spezifikationen wie etwa Größe, Gewicht, Defensive oder Mobilität an. Was sich die Entwickler dabei gedacht haben, wird wohl immer ein Rätsel bleiben; dies ist nichts, was man überhaupt ansatzweise als Sinnvoll oder nützlich bezeichnen könnte.

Die einzelnen Abschnitte sind dabei wieder auf die jeweiligen Roboter-Meister abgestimmt. Auch im letzten Teil für das NES gilt das gleiche wie in den Vorgängern. Ihr könnt selbst entscheiden, welchen Gegner ihr euch wann vornehmen wollt. Habt Ihr einen Roboter-Meister besiegt, erhaltet Ihr dessen Waffe. Im 6. Teil sind diese jedoch ziemlich einfallslos geraten: Sie kommen ziemlich simpel daher und sind keineswegs mehr mit denen aus den ersten 4 Ablegern zu vergleichen.
Ebenso sieht es bei den Bossgegnern aus: Waren ihre Kampftaktiken schon im Vorgänger nicht mehr die besten, so geht es in Mega Man 6 noch einmal ein Schritt zurück. Sie Rennen, Laufen oder Springen nur ohne jegliche Intelligenz umher ohne wirklich jemals gefährlich zu sein. Und auch wenn die Roboter-Meister aus Zuschriften von Fans entstammen ist dies nicht wirklich ein Grund, deren Aktionen und Waffen noch einfallsloser gestalten zu müssen. Im Gegensatz zu dem ohnehin schon leichten Vorgänger, hat sich auch in Mega Man 6 in Sachen Schwierigkeitsgrad nichts verändert.

Kommen wir zum Level-Design, welches auch nicht mehr das ist, wie man es aus den ersten Mega Man-Teilen kennt. War das Design schon im fünften Ableger ein wenig anders geraten, so lässt dies im sechsten Teils etwas Unmut aufkommen. Wer das Spiel „Alex Kidd: The Lost Stars“ kennt, wird verstehen wie das gemeint ist. Genau wie in besagtem Spiel ist auch in Mega Man 6 die gesamte Umgebung, Plattformen sowie sämtliche Level-Bausteine ziemlich groß geraten; man will fast überdimensional geraten sagen. Waren die Umgebungen und Plattformen der Vorgänger noch aus vielen kleinen Objekten und Bausteinen Designt, so bestehen diese in Teil 6 fast nur noch aus großen Objekten, was nicht so richtig in das Mega Man-Universum passen will. Auch kann man dem Spiel sein teilweise monotones Level-Design vorwerfen, denn leider gibt es auch wieder weniger Situationen, in denen ein kniffliger Sprung gefragt ist oder man mehrere Versuche braucht die Stage zu beenden.

Bevor Ihr euch jedoch in die Mr. X Stage aufmacht, habt Ihr noch die Möglichkeit in 4 der 8 Levels einen anderen Weg zu nehmen, den Bossgegner nochmals zu besiegen und somit jeweils einen Buchstaben zu erhalten welche das Wort BEAT ergeben. Habt Ihr diese 4 erhalten, steht Euch ab sofort der Vogel „BEAT“ zur Verfügung, der jedoch nicht wirklich hilfreich für den weiteren Verlauf des Spiels ist. Wieder mit dabei ist auch der Begleiter Rush, welcher in diesem Teil jedoch ganz anders daher kommt. Er verleiht Mega Man entweder eine Art Jetpack, mit dem er sich ein Stück in die Luft katapultieren kann, oder eine Power-Faust, mit welcher Mega Man Blöcke und Durchgänge zerstören kann. Eine Neuerung die ebenso nicht so wirklich ins Spielgeschehen passen will.

Sehr offensichtlich ist es auch, das hinter dem mysteriösen Mr. X natürlich Dr.Wily steckt, welchem man nur einen Bart vors Gesicht gebastelt hat. Somit gibt es also vor der finalen Festung noch eine von Mr. X, welche aus 3 Abschnitten besteht. Auch in diesen merkt man, dass die Entwickler keinerlei sinnvolle Ideen mehr hatten. Diese wirken leider äußerst uninspiriert, eintönig und monoton, wie auch die Big-Bossgegner welche ziemlich klein und stupide geraten sind. Und so geht es dann leider auch in der Festung des Erzrivalen von Mega Man weiter, in der es noch einmal 3 Abschnitte gibt. Auch hier zeugt nichts von Einfallsreichtum und Kreativität der Entwickler. Am Ende warten noch einmal alle 8 Roboter-Meister der Vorrunde auf euch, bevor es zum finalen Kampf mit Dr.Wily geht, welcher nach einem kurzen und simplen Gefecht das zeitliche segnet und hinter Gitter wandert.

Die Technik

Mega Man 6 ist das optisch beste Mega Man-Spiel für das NES. Auch wenn einige Gegner ziemlich einfallslos aussehen und die einzelnen Level, von der Gestaltung her, nicht wirklich Mega Man-Typisch ausfallen, so ist die Gesamt-Optik des Spieles dennoch herausragend und dürfte wohl fast alles aus dem damals sterbenden NES herausgeholt haben. Auch wieder mit dabei sind das NES-Typische Flackern sowie einige wenige Slowdowns und Ruckler, welche aber nicht wirklich den Spielfluss behindern.

Musikalische Untermalung

Mega Man 6 bietet zwar passende, abwechslungsreiche und teils schöne Musikstücke; jedoch sind diese in keinster Weise mit denen der Vorgänger zu vergleichen. Ohrwürmer gibt es so gut wie keine, dennoch passen diese gut zum Spielgeschehen. Die Musikuntermalung der Tomahawk & Flame Man-Level sei hier aber einmal positiv zu erwähnen. Die Soundeffekte passen wie immer sehr gut ins Spielgeschehen und unterstreichen die ansonsten positive Soundkulisse.

Die Steuerung

Den Helden lasst ihr mit B Springen, mit A schießt er und dem Steuerkreuz oder Controlstick wird dieser bewegt. Das Steuerkreuz erweist sich auch hier wieder als die beste Wahl. Warum es allerdings in Teil 6 nicht mehr möglich ist, aus dem rutschen heraus zu springen, weiß wohl einzig der Entwickler. Wer dies nicht weiß und im Spiel aus dem Rutschen vor einem Abgrund springen will, wird unweigerlich in den Abgrund stürzen. Auch wirkt die Steuerung im sechsten Teil wieder etwas unpräziser und schwammiger als noch im Vorgänger.

Fazit

Leider ist MEGA MAN 6 nicht der erwartet gute Abschluss den man sich zum Ende der NES-Ära gewünscht hätte. Dazu wirkt das Game, insbesondere die Bossgegner, Taktiken und Waffen viel zu einfallslos. Ebenso wirkt das Level-Design etwas monoton und trist. Leider ist auch das Gameplay nicht mehr so toll wie bei früheren Mega Man Teilen und es fehlt eindeutig etwas neues. Was bleibt ist ein relativ ernüchternder letzter Teil der Mega Man-Serie auf dem NES, was auch mit an fehlenden Innovationen liegt. MEGA MAN 6 ist auf keinen Fall ein schlechtes Game aber es kann auch nicht an die früheren Teile anschließen. Für Anfänger dank des niedrigen Schwierigkeitsgrades empfehlenswert, für Profis der Serie eindeutig zu leicht!

Grafik
9.5
Sound
8.5
Gesamt
8

verfasst von „Tommy“

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Letzte Aktualisierung: 31.Juli.2013 - 09:39 Uhr