Spieletest: Mega Man 3 NES

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Weitere Infos

Releasedate:
20. Februar 1992

unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 7 Meinungen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
erste Hälfte des Spiels
Level-Design
Rush
Musik
Negativ:
Dr.Wily-Stages
Wily-Stage Bossgegner
teils ideenlose Waffen

Bekehrung des Bösen?

Schon ein Jahr, nachdem MEGA MAN 2 erschien, veröffentlichte Capcom auch schon einen Nachfolger. Natürlich waren die Erwartungen groß, war doch den Entwicklern mit dem zweiten Teil ein echtes Highlight gelungen. Ob dies auch auf den dritten Teil zutrifft, erfahrt ihr in unserem Test zu MEGA MAN 3.

Story

Ein Jahr ist vergangen seitdem Dr.Wily von Mega Man besiegt wurde und schon wieder droht neuer Terror in der Stadt. Die von Dr.Light und Dr.Wily gebauten Roboter laufen plötzlich Amok und richten überall Zerstörung an. Was diese Fehlfunktion verursacht hat, ist noch ungewiss. Der verrückte Wissenschaftler gelobte nach seiner letzten Niederlage gegen Mega Man Besserung und verbündete sich mit Dr.Light um einen Plan auszuarbeiten, die Stadt zu beschützen und das legendäre "Gamma" zu finden. Dr.Light hat für Mega Man einen Roboterhund namens Rush gebaut, der ihm in seinem Kampf helfen soll. Und so schicken die zwei Wissenschaftler Mega Man zum dritten Mal in den Kampf.

Worum geht es?

Das Spiel startet im Gegenzug zum Vorgänger ohne ein kurzes Intro. Im Titel-Menü stellt man auch gleich fest, das die Entwickler für den dritten Teil auf eine Wahlmöglichkeit des Schwierigkeitsgrades verzichtet haben. Startet man das Spiel, kommt man wie schon bei den beiden Vorgängern in einem Auswahl-Bildschirm, in dem 8 neue Roboter-Meister samt den dazugehörigen Leveln auf den Spieler warten. Diese sind den Entwicklern wieder sehr gut gelungen; die Bossgegner sind gut gestaltet und haben wieder ihre individuellen Angriffe und Waffen. In welcher Reihenfolge ihr diese angeht, bleibt euch wie immer selbst überlassen.
Dieses Mal stehen euch Bosse wie Top Man, Spark Man, Needle Man, Shadow Man gegenüber. Die einzelnen Level sind dabei sehr abwechslungsreich gestaltet und passen gut zu den einzelnen Roboter-Meistern. Neben diesen wartet noch Gemini Man an einem mystischen Ort im All auf euch; doch am Ende merkt man, das es sich dabei um Zwillingsbrüder handelt, die Mega Man zu zweit angreifen. In der Snake Man-Stage warten knifflige Sprung-Passagen und riesige Schlangenwesen auf den Helden; Hard Man hingegen ist ein Titan-Verstärkter Roboter, der enorme Kraft und Schnelligkeit besitzt. In der Welt von Magnet Man besitzt nicht nur dieser die Fähigkeit des Magnetismus; einige Gegner oder Gegenstände versuchen euch mit dieser ins Jenseits zu befördern.

Habt ihr einen Bossgegner besiegt, erhaltet ihr wieder dessen Fähigkeiten und könnt sie zu eurem Vorteil nutzen. Auch in Teil 3 ist es damit wieder möglich, individuelle Waffen-Fähigkeiten für die Schwachstellen der Bossgegner zu nutzen, um diese schneller zu besiegen. So lässt sich zum Beispiel Hard Man mit der Waffe von Magnet Man schnell beseitigen; gegen die Schlangen-Angriffe der Snake-Waffe hingegen ist dieser dank seiner Titan-Abschirmung immun. Leider wirken einige der Waffen etwas einfallslos – so ist die erhaltene Fähigkeit von Top Man ein Spin, mit dem Mega Man seine Gegner angreifen kann. Diese ist aber nicht wirklich sinnvoll und nützlich, sodass man im Spiel selbst sehr gut darauf verzichten kann. Die Waffe von Needle Man ist ein simpler Stachel, der stets geradeaus fliegt, ebenso die Waffe von Spark Man, welche eine Stromkugel darstellt, die ebenfalls nur eine Flugbahn hat. Im Gegensatz zum Vorgänger, in dem es viele unterschiedliche Waffentypen, wie etwa ein Schutzschild aus Blättern, ein aufladbarer Feuerschuss oder eine Metallscheibe, welche in 8 unterschiedliche Richtungen geworfen werden kann, gab, wirken einige Waffen im Dreier etwas eintönig und ideenlos.

Der Blaue Bomber hat in Teil 3 eine neue Fähigkeit spendiert bekommen, die es ihm ermöglicht zu rutschen. Sei es, um durch extrem schmale Durchgänge zu gelangen oder springenden Gegnern unter den Füßen durchzurutschen. Dies macht einen strategischeren Ablauf des Spiels möglich, allerdings wird es durch diese Fähigkeit auch etwas leichter. So ist es zum Beispiel möglich, einige Bereiche ziemlich schnell und leicht zu durchqueren, ohne viel getroffen zu werden. Man muss diese Fähigkeit zwar nicht außerhalb des nötigen einsetzen, allerdings bleibt die Frage warum nicht, wenn es doch möglich ist. Eine weitere Neuerung ist der Roboter-Hund Rush; ein Erfindung von Dr.Light, die es Mega Man erleichtern soll an sein Ziel zu gelangen. Dieser hat die Fähigkeit sich in 3 unterschiedliche Formen zu transformieren.
Zum einen wäre da die Variante eines Sprungbretts, welche es dem Helden ermöglicht an höher gelegene Stellen zu gelangen. Neben diesem gibt es noch die Jet Variante, um in der Luft zu fliegen und die Verwandlung in ein U-Boot. Eine sehr gute Weiterentwicklung der Item-Varianten des Vorgängers. Ebenfalls neu sind noch die ?-Tanks, welche nach Beschuss ihren zufällig gewählten Inhalt frei geben. Dies kann ein Leben oder nur eine kleine Energie-Kapsel sein. Nicht wirklich Sinnvoll, deswegen ist wahrscheinlich Teil 3 auch das einzige Spiel, indem diese existieren.

Nachdem alle 8 Roboter-Meister besiegt wurden, gesellen sich 4 weitere Level dem Geschehen hinzu. Diese werden mit einem „?“ im Auswahl-Bildschirm gekennzeichnet und Spiegeln die etwas modifizierten Welten von Spark, Needle, Gemini und Shadow Man wieder. In diesen Abschnitten trefft ihr jeweils auf 2 Bossgegner aus Mega Man 2, allerdings werden diese in eine Standard-Ausführung hinein transferiert, welcher nur deren Waffe übernimmt. Somit sehen alle 8 Gegner in diesen 4 Stages gleich aus; hier wäre eventuell eine andere Alternative besser gewesen. Ebenso könnte man kritisieren, dass die 4 Abschnitte nur modifizierte Varianten von den oben angegebenen Welten sind. Allerdings ist dies eher eine Geschmackssache und kann dem Spiel nicht wirklich angekreidet werden.

Sind auch diese 4 Abschnitte erfolgreich absolviert, folgt ein kurzer Kampf mit Break Man, welcher Mega Man auch schon im Laufe des Spiels einige Male in kurzen Gefechten herausgefordert hat. Ist diese geschlagen, erfährt man in einer kurzen Sequenz, das Dr.Light von Dr.Wily hintergangen wurde und mit Gamma geflüchtet ist. Danach folgt wieder einmal die Dr.Wily-Stage, welche aus 4 Level besteht. Und in dieser liegt auch der größte Kritikpunkt vom dritten Teil. Die einzelnen Abschnitte sind viel zu kurz geraten und relativ uninspiriert sowie eintönig designt. Auch gibt es in diesen viel zu wenig Gegner und Widersacher, die auf den Helden warten um ihm das weiterkommen zu erschweren. Leider muss man auch die Bossgegner am Ende jener Stage kritisieren, denn Einfallsloser hätten diese nicht sein können.
So kämpft man in einem mit Wasser gefüllten „Becken“ gegen eine Art kleines Luftschiff, welches kleine Gegner ins Wasser wirft, die schräg von einer Seite zur anderen schwimmen, um den Helden zu treffen. Ein anderer ist der aus Mega Man 1 bekannte „Yellow Devil“, der sich aus mehreren einzelnen Teilen zusammensetzt. Leicht im Aussehen modifiziert und langsamer als das Original. Und, wie auch schon im ersten Teil, kämpft man noch gegen eine Mega Man-Kopie. Hier sind es zwar 3 an der Zahl gleichzeitig, allerdings laufen diese nur auf drei unterschiedlichen Ebenen von einem zum anderen Teleporter und beschießen euch. All diese Bossgegner zeugen nicht gerade von großem Einfallsreichtum und Kreativität.
Im finalen Abschnitt gilt es, noch einmal alle 8 Roboter-Meister aus der Vorrunde zu besiegen, um zum Showdown mit Dr.Wily zu gelangen, welcher jedoch recht leicht ausgefallen ist.

Die Technik

Grafisch ist Mega Man 3 in den ersten 2/3 des Spiels teilweise um einiges besser als der Vorgänger; in der Dr.Wily-Stage hingegen trifft man auf teils Farbarme und Monotone Hintergründe, welche die einzelnen Level ziemlich Blass aussehen lassen. Wieder mit dabei sind auch das NES-Typische Flackern mit Slowdown und einigen Ruckeleinlagen, welche allerdings nur gegen Ende in einigen Abschnitten der Wily-Stage etwas stark auffallen. Glücklicherweise hat man sich auch hier (Wii U-Version) wieder für die 60Hz U.S.-Version entschieden, die schneller und flüssiger über den Bildschirm läuft als die Europa-Version.

Musikalische Untermalung

Diese ist bis auf wenige Ausnahmen sehr gelungen und passend zu jedem einzelnen Level. Besonders schön anzuhören sind etwa die Musikstücke aus den Stages von Spark Man, Snake Man, Hard Man sowie dem des Titelbildschirms und der „Got Weapon“ Animation. Die Soundeffekte passen, wie auch schon beim Vorgänger, sehr gut ins Spielgeschehen und unterstreichen die positive Soundkulisse.

Die Steuerung

Den Helden lasst ihr mit B Springen, mit A schießt er und dem Steuerkreuz oder Controlstick wird dieser bewegt. Das Steuerkreuz erweist sich auch hier wieder als die beste Wahl. Insgesamt gesehen wirkt die Steuerung nahezu perfekt. Das Steuerkreuz erweist sich auch hier wieder als die beste Wahl. Das kurze nachrutschen, welches es noch bei den Vorgängern gab, wurde nunmehr ausgemerzt und der auch der Held klettert jetzt schneller Leitern hinauf.

Fazit

Was soll man zu einem Spiel sagen, dass in der ersten Hälfte fast alles richtig macht, dann aber teils deutlich abfällt. Die 8 Roboter-Meister und deren Level sind sehr schön gestaltet, ebenso die musikalische Untermalung. Was aber haben die Entwickler mit der Dr.Wily-Stage angestellt? Man bekommt den Eindruck als hätte man dafür nicht wirklich viel Zeit investiert, denn diese wirkt insgesamt gesehen neben dem viel zu leichten Schwierigkeitsgrad ziemlich lieblos dahin geschustert. Wieso gibt es solche einfallslosen Bossgegner am Ende der Abschnitte und warum sind diese so kurz ausgefallen? Diese Punkte lassen die Frage aufkommen, ob man nicht nur schnellstmöglich einen Nachfolger zu MEGA MAN 2 produzieren wollte. MEGA MAN 3 ist alledem noch ein sehr gutes Spiel – kommt aber wegen der vor allem durchschnittlichen Dr.Wily-Stage nicht an den Vorgänger heran.

Grafik
8.5
Sound
9
Gesamt
8.5

verfasst von „Tommy“

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Letzte Aktualisierung: 14.Juni.2013 - 22:11 Uhr