Spieletest: Mario Kart 7 3DS

Weitere Infos

Releasedate:
2. Dezember 2011

USK 0 WiFi unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-8

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
gewohnt gute Mario Kart Mechanik
viel Freischaltbares
Communitysystem
gut balanciert
Negativ:
schwacher 3D-Effekt
Bewegungssteuerung nur Spielerei

Mit Mario Kart 7 schickt Nintendo den dritten mobilen Ableger des Erfolgstitels ins Rennen. Insgesamt ist dies, wie der Name schon Nahe legt, der siebte Ableger der gesamten Serie.
Als Super Mario Kart 1993 für den Super Nintendo erschien, dürfte nicht mal Nintendo mit dem durchschlagenden Erfolg gerechnet haben. Schließlich war der Titel nicht nur der Beginn einer der populärsten Rennspielserien, sondern gleichzeitig auch der ersten Funracer und Grundstein für zahllose Spiele anderer Hersteller.
Sei es die Doppelbesetzung der Karts in Double Dash, der Onlinemodus in Mario Kart DS oder die Bewegungssteuerung in Mario Kart Wii, Nintendo achtet stets darauf, dass mit jedem Ableger auch neue Möglichkeiten und Features eingebunden werden. Als wichtigstes Element der Serie hat sich dabei sehr früh der Mehrspielerspaß herauskristalisiert. Diesem wurde dementsprechend immer besonders viel Aufmerksamkeit gewidmet.
Auch Mario Kart 7 macht dabei keine Ausnahme und bringt gleich eine ganze Latte an Neuerungen und Änderungen mit sich.
Welche das sind und ob sie passend ins gewohnte System eingearbeitet wurden, wollen wir im Folgenden beleuchten.

Start your Engines!

Auch wenn der Drang online zu spielen sicherlich groß sein dürfte, so ist es sowohl für Einsteiger als auch Kenner sicherlich nicht verkehrt, sich zuerst mit dem Spiel, den Neuerungen und den Strecken vertraut zu machen. Außerdem wird man mit dem Standard-Kart im Mehrspielermodus nur bedingt Freude haben. Und um bessere Karts freizuschalten, muss man erst einige Rennen im Einzelspielermodus bewältigen.
Im Grand Prix tretet ihr zunächst in 8 Cups auf insgesamt 32 Strecken in verschiedenen Motorenklassen gegen computergesteuerte Kontrahenten an. Bei den Strecken handelt es sich um 16 Klassiker aus vorangegangenen Teilen wie zum Beispiel Daysis Dampfer, Luigis Villa und Blätterwald der Serie und 16 brandneuen Kursen für den 3DS. Bei diesen wurden auch wieder bekannte Themen aufgegriffen. So gibt es unter anderem Wuhu Rundfahrt und Wuhu Bergland welche auf der Ferieninsel von Wii Sports Resort angesiedelt sind.
Während man bei den vorangegangenen Titeln bisher immer brav die Strecken auf zumindest halbwegs festem Boden fuhr, erweitert der siebte Teil der Serie die Begebenheiten diesbezüglich etwas. So ist euer Fahrer und dessen Kart nämlich unterwassertauglich und dementsprechend geht es auch schon mal ab ins kühle Nass. Hierfür erscheint kurzerhand ein Propeller am Heck eures Gefährts und schon geht es weiter.
Anders als in den Vorgängern, bei denen lediglich große Sprünge möglich waren, können nun mit Hilfe von montierten Gleitschirmen auch größere Strecken in der Luft bewältigt werden. Auf manchen Strecken erscheinen in der zweiten oder dritten Runde zusätzliche Rampen die euch und euer Kart auf Flughöhe katapultieren.

Was wäre eine Mario Kart ohne die traditionelle Ballonschlacht?
Auch in diesem Teil habt ihr in diesem Kampfmodus die Option auf feindliche Ballons Jagd zu machen.
Zu guter Letzt gibt es auch den ebenfalls bereits bekannten Modus Münzschlacht, in welchem es darum geht sich mehr Goldstücke als der Gegner unter den Nagel zu reisen. Für die beiden Schlachtemodi stehen sechs verschiedene Arenen zur Verfügung. Wie auch bei den Rennstrecken setzten sich diese im Verhältnis 50/50 aus neuen und alten Kursen zusammen.

Wer lieber für sich alleine seine Runden zieht, der kann sich im Zeitfahren auf einzelnen Strecken gezielt verbessern und trainieren. Als Maßstab könnt ihr hierbei eure bisherige Bestzeit als Geisterwagen gegen euch antreten lassen.

Der Weg zum Traumauto

Eine weitere große Neuerung ist die Möglichkeit sein Kart zu individualisieren. So können neben unterschiedlichen Chasis auch die Bereifung und die Art des Gleitschirms ausgewählt werden. In Kombination wirken sich diese auf das Fahrverhalten des Karts aus. So ändert sich zum Beispiel das Handling, die Beschleunigung und die Endgeschwindigkeit.
Wie auch in der Realität bekommen Spieler in Mario Kart 7 allerdings nichts geschenkt, sondern müssen sich alle Extras erarbeiten. Im Streckenverlauf gibt es zahlreiche Münzen einzusammeln. Bringt ihr diese über die Ziellinie, so werden sie euch gut geschrieben. Sobald ihr genug Guthaben euer Eigen nennt, wird automatisch ein neues Extra freigeschaltet. Doch Vorsicht, werdet ihr von einem Geschoss getroffen oder baut einen Unfall, verliert ihr einen Teil eurer aktuellen Münzen. Maximal können so bis zu zehn Münzen pro Rennen gesammelt werden.

Das Fahrerlager und die Powerups

Wie auch bei Mario Kart Wii könnt ihr wahlweise mit Nintendocharakteren oder eurem eigenen Mii an den Start gehen. Neben den bereits bekannten Fahrern, Mario, Luigi, Peach, Yoshi, Bowser Donkey Kong, Toad, Koopa, Daisy, Wario, Rosalina und Shy Guy, befinden sich vier Neulinge im Fahrerlager. So könnt ihr eure Rennen auch mit Metall-Mario, Lakitu, Wiggler oder der Honigkönigin bestreiten.

Eine weitere wichtige Zutat für eine zünftige Partie Mario Kart sind die Items und Powerups.
Sicherlich sind manche davon zwar ab und an etwas frustrierend, aber auf Dauer wäre es ohne sie auch langweilig.
Wie in den anderen Bereichen wurde auch bei den Items altes und neues vermischt. So darf man dem Gegner immer noch Bananen auf die Spur legen, ihn mit diversen Panzern bombardieren oder mit Superpilzen so richtig auf die Tube drücken. Neu in der Riege der kleinen aber netten Gemeinheiten sind:
Die Feuerblume die euch, wie von Mario Jump and Runs gewohnt, in die Lage versetzt eure Widersacher mit Feuerbällen einzudecken
Das Superblatt welches euer Kart mit einem Waschbärenschwanz ausrüstet, dies ist allerdings keine Hommage an die Manta-Ära oder eine gezielte Provokation der PETA, sondern dient zum Schutz vor feindlichem Beschuss und bei der Gelegenheit kann man anderen Fahrern die zu Nahe kommen auch gleich noch eine mitgeben.
Die Glückssieben ist ein äußerst rares Item welches euer Kart direkt mit einer ganzen Phalanx anderer Items ausrüstet. Solltet ihr einem Fahrer begegnen der dieses Item bekommt, wäre eine Flucht falls möglich mehr als angebracht.

Mehrspieler, mehr Spaß

Das Herzstück der Mario Kart-Spiele ist ganz klar der Mehrspielermodus. Durch den mittlerweile standardmäßigen Internetzugang hat die Serie seit Mario Kart DS noch mal ordentlich Spielspaß zulegen können. So muss man nicht mehr darauf hoffen Gleichgesinnte im näheren Umfeld zu finden, sondern kann sich zu jeder Tages- und Nachtzeit mit anderen Fans rund um den Globus messen.
Dabei gibt es mehrere Optionen Mitspieler zu finden. Zum einen kann man gezielt mit Fahrern spielen die man in der Freundesliste hat, gegen die man bereits schon vorher angetreten ist.oder aber die man via StreetPass getroffen hat. Dabei zeichnet das Spiel für jedes Rennen eine Statistik auf. So ist jederzeit bei jedem Spieler aus der Liste einsehbar wie oft man selber vor oder nach demjenigen über die Ziellinie gebrettert ist.
Sollte einem die Wahl des Gegner egal sein, so kann man sich diese auch einfach zulosen lassen.

Vor dem Rennen wählt man seinen Fahrer und sein Kart und darf eine Lieblingsstrecke auswählen. Auf welchem Kurs dann tatsächlich gefahren wird, entscheidet ein Zufallsgenerator aus allen von den Spielern vorgeschlagenen Strecken.

Tritt der Community bei

Eine weitere Neuerung sind die Communitys. Diese erleichtern das Organisieren von gleichgesinnten Gruppen. So ist es nicht mehr nötig, alle Spieler einer Gruppe zur Freundesliste hinzuzufügen solange man in der gleichen Community ist. Hält man sich in einer solchen Lobby auf, werden nur Spieler aus eben jener Gruppe als Gegner zugelost. Auf dem Startbildschirm der Community wird außerdem eine aktuelle Rangliste der teilnehmenden Spieler angezeigt
Jeder Spieler kann maximal acht eigene Communitys mit den bevorzugten Spieleinstellungen eröffnen und andere Spieler via eines generierten Codes zu selbigen einladen.
Auch via SpotPass werden Gruppenempfehlungen weitergegeben.

Und damit nicht genug, Mario Kart 7 unterstützt natürlich auch StreetPass und SpotPass.
Über diese Funktionen können Spielernamen, deren Daten, Charaktere, Geisterdaten und Community-Infos in den Mario Kart-Kanal übertragen werden.

Auch offline können bis zu acht Spieler im lokalen Netzwerk gegeneinander antreten. Fahrer die dabei über kein eigenes Mario Kart Modul verfügen treten automatisch als Shy Guy an.

Technische Pole-Position

Optisch ähnelt die 3DS Version sehr stark Mario Kart Wii. Durch die zusätzlichen Flug-, und Unterwassersequenzen wirkt es aber dennoch frischer und peppiger. Der 3D-Effekt kommt bis auf einige Situationen nicht sehr stark zur Geltung, er ist zwar durchaus vorhanden, trägt aber nur geringfügig zur gelungenen Optik des Titels bei.
Musikalisch bietet der Titel gewohnte Qualität. Dabei wurde Wert darauf gelegt die Musikstücke den Strecken anzupassen. So spielen auf der DK-Piste natürlich die entsprechenden Dschungelbeats und auf Bowsers Strecke wird die Soundkulisse etwas düsterer.
Die Steuerung mit dem Slidepad funktioniert hervorragend. Alle Steuerelemente sind sinnvoll angebracht bzw. belegt und Aussetzer gibt es auch keine zu beklagen. Die Steuerung über den Gyrosensor funktioniert auch erstaunlich gut und präzise, weist aber leider Defizite beim Sliden auf. So ist es nicht möglich sinnvoll gegenzusteuern. Dies kann man zwar weiterhin mit dem Slidepad, aber das ist ja nicht Sinn der Sache. Deswegen ist diese Art der Steuerung eher etwas für Hobbyrennfahrer.
Auch bei den Onlinefunktionen gibt es nichts zu beanstanden. Die Spielersuche geht schnell und reibungslos vonstatten und die Rennen laufen, unabhängig vom Land der Mitspieler, ohne Aussetzer oder Ruckelorgien ab. Die Communityfunktion vereinfacht außerdem den Spielspaß mit Freundesgruppen extrem.

Fazit

Mario Kart 7 bleibt den Ursprüngen der Serie treu und bringt doch einige neue und innovative Elemente mit ins Spiel. Die Erweiterungen durch Unterwasserpassagen und kurze Flugsequenzen haben keinen wirklichen Einfluss auf die Spielmechanik, gestalten das Ganze aber wesentlich lebendiger und dynamischer. Das Zusammenschrauben von eigenen Karts gibt dem Spieler in Kombination mit dem Einsatz der Mii-Charaktere die Möglichkeit sich etwas zu individualiseren. Technisch weist der Titel keinerlei nennenswerte Schwachpunkte auf. Die Onlinefunktion ist sehr ausgereift und ist zumindest ein Lichtblick in der sonst etwas verstockten Onlinetaktik des japanischen Spielekonzerns.
Kurzum, der Titel ist das bisherige Highlight des 3DS-Spieleangebots. Da es sowohl für Einsteiger wie auch für Profis geeignet ist und sollte es in keiner Spielesammlung fehlen.

Grafik
8.5
Sound
8.5
Multiplayer
10
Gesamt
9.5

verfasst von „David“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 02.Dezember.2011 - 06:31 Uhr