Spieletest: Little Nightmares Complete Edition NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
18. Mai 2018

USK 12 keine Onlinefunktion Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht unterstützt amiiibo

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
tolle Atmosphäre
gelungene Rätsel
starkes Design
Negativ:
Ladezeiten
viele offene Fragen

Als Little Nightmares vom Indie-Entwickler Tarsier 2016 vorgestellt wurde, hofften viele, dass der Titel auch auf Nintendos kommender Konsole erscheinen würde. Leider war dem nicht so, und das Spiel erschien im April 2017 zunächst auf allen anderen Systemen. Um so erfreulicher ist es, dass dieser nicht ganz gewöhnliche Plattformer nun doch seinen Weg auf die Switch gefunden hat. Wir haben uns für euch in den Schlund begeben um zu testen ob sich der Ausflug auch auf dem Hybriden lohnt.

Wer bin ich? Wo bin ich?

Euer Abenteuer beginnt ohne große Vorrede oder Geschichte recht abrupt. Als kleines Mädchen in einem gelben Regenmantel, startet ihr in einem düsteren Raum. Dass ihr euch im sogenannten Schlund befindet aus dem noch nie jemand zurückgekehrt ist, und der Name der Protagonisten Six ist, erfahrt ihr wie so vieles mehr nicht im Spiel oder dessen Verlauf, sondern lediglich über externe Quellen. Dass die Entwickler nicht direkt alles heraus posaunen wollten um eine gewisse Spannung aufzubauen und die Neugier der Spieler zu wecken, ist zwar verständlich, allerdings gibt echt Little Nightmares schon fast sträflich wenig preis. Dies bleibt auch im Verlauf des Abenteuer so. Als erfahrener Spieler wird man dennoch recht schnell verstehen um es es geht. Ihr müsst in der Rolle eines kleinen Kindes aus einer bizarren Welt entkommen.

Euer Weg nach draußen

Ähnlich wie die Geschichte ist die Mechanik hierbei recht simpel gehalten, ihr könnte schleichen, gehen, sprinten, springen, euch ducken Gegenstände ziehen oder an ihnen hochklettern. Das klingt erst mal wenig spektakulär, ist aber durch die toll inszenierten Umgebungsrätsel doch durchaus reizvoll. Generell lebt der Titel vor allem durch seine Optik und seine Atmosphäre. Wird wollen an dieser Stelle nicht zu viel verraten, aber so ziemliche jedem dürfte zum Beispiel der Abschnitt mit dem Koch bekannt sein. Diese Gefühl ständig einer Bedrohung und Schrecken ausgesetzt zu sein ist das Kernelement des Spiels. Aber nicht nur seltsame Kreaturen und albtraumhafte Schatten können zum Ableben von Six führen. Auch Sprungpassagen und Schieberätsel können bei schlechtem Timing zum Bildschirmtod führen. Auch wenn das Spiel hierbei nie unfair ist, braucht es für manche Passagen schon mehrere Anläufe. Zum Glück sind die automatischen Speicherpunkte sehr großzügig gesetzt um Frust zu vermeiden. Durch die bewegliche Kamera könnt ihr euch ein gutes Bild vom Raum machen in dem ihr euch befindet. Sollte es mal zu düster sein, kann Six ein Feuerzeug nutzen um ihre nähere Umgebung auszuleuchten.

Schaurig schöne Welt

Wer mit den Werken von Tim Burton vertraut ist, und diesen etwas abgewinnen kann, der wird den Stil und die Atmosphäre lieben. Alles ist irgendwie schaurig, düster und beklemmend aber auf eine nicht wirklich eklige Art. Der Schlund präsentiert sich einem solchen Gewand. Alles an der Umgebung appelliert an euren Urinstinkt das kleine verlassene Kind aus eben jener misslichen Lage zu befreien.
Die Akustik schafft es hervorragend das beklemmende Gewühl und den Schrecken des Orts zu verstärken. Sei es durch subtile Soundeffekte, das Fehlen von Geräuschen oder der fast schon katatonischen Grundstimmung der Hintergrundmusik.
Die Steuerung funktioniert, wie es sich für einen guten Plattformer gehört, tadellos.
Das Spiel läuft in beiden Modi mit jeweils 30 FPS und 720p. Diese sind im Handheldmodus allerdings hoch skaliert. Warum das Spiel auf dem TV keine 1080p unterstützt bleibt fraglich. Generell sieht es leider alles ein wenig unscharf aus. Durch das düstere Setting fällt dies zum Glück nicht ganz so stark ins Gewicht.
Leider machen die Ladezeiten zum jetzigen Zeitpunkt noch keine gute Figur. Während man relativ zügig ins Spiel starten kann, dauert das Laden des letzten Checkpoints deutlich zu lange. Im Handheldmodus können dies schon mal 20-30 Sekunden sein. Gerade bei schwierigen Passagen ist dies mehr als nervig. Im TV-Modus geht es zwar etwas schneller, aber hier bleibt zu hoffen, dass die Entwickler nochmals nachbessern.

Die Complete Edition

Little Nightmares ist ja nun seit geraumer Zeit auf dem Markt und hat einige Erweiterungen erfahren. Käufer der Nintendo Switch-Fassung erhalten mit der Complete Edition direkt alle Inhalte des Spiels. So ist auch der Zusatzinhalt Geheimnisse des Schlunds mit seinen drei Kapiteln Die Tiefen, Der Unterschlupf und Die Residenz enthalten. In dieser schlüpft ihr in die Rolle des Ausreißers Kid und könnt weitere Abenteuer aus einer anderen Perspektive erleben. Hierzu könnt ihr auf verschiedene Spielstände zurückgreifen. Zudem erhaltet ihr mit der umgedrehten Teekanne und der Vogelscheuchen-Maske den Konsolen-Vorbestellerbonus. Bandai Namco hat es sich nicht nehmen lassen sein Maskottchen ebenfalls einzubinden. So erhaltet wird durch das Scannen des Pac-Man amiibo eine Pakku-Maske im Extras-Menü freigeschaltet.

Fazit

Little Nightmares macht auch auf der Switch, abgesehen von den Ladenzeiten, eine gute Figur. Durch sein hervorragendes Artwork und seine schaurig-schöne Atmosphäre kann sich der Titel hervorragend von anderen Plattformern absetzen. Wer dem Genre etwas abgewinnen kann und damit leben kann, dass das Spiel kaum etwas über sich selbst, die Protagonisten so wie seine Welt Preis gibt, sollte hier auf jeden Fall zu greifen. Vor allem die Möglichkeit das Spiel auch mobil zu genießen ist ein großer Pluspunkt für die Switch-Fassung.

Grafik
8
Sound
9
Gesamt
8

verfasst von „David“

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Vielen Dank an die Firma Bandai Namco für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 18.Mai.2018 - 17:47 Uhr