Spieletest: Landwirtschafts-Simulator 18 3DS

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Weitere Infos

Releasedate:
6. Juni 2017

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Original Lizenzen der Fahrzeuge
Herumfahren mit schweren Geräten
Negativ:
Eintöniges Gameplay
Nicht Einsteigerfreundlich

Der Landwirtschafts-Simulator von Entwicklerstudio Giants Software erfreut sich jedes Jahr großer Beliebtheit. Der erste Teil erschien 2008 und entwickelte sich zu einem der meistverkauften Computerspiele in Deutschland und der Schweiz. 2013 verkaufte sich die Farming-Simulation laut Angaben des Publishers mehr als zwei Millionen Mal. Heuer ist der Landwirtschafts-Simulator 18 unter der Entwicklung von Focus Home Interactive erschienen und ob sich ein Ausflug in die Welt eines Landwirtes lohnt, erfahrt ihr in unserem Test.

Was ist zu tun?

Stellt euch vor ihr seid in einem „normalen“ Haushalt aufgewachsen, die große Liebe führt euch aber beispielsweise in die Welt der Landmaschinen und des Ackerbaus – ihr zieht also auf einen Bauernhof. Zu Beginn werdet ihr feststellen, dass ihr mit vielen Dingen überfordert seit – fehlt einem doch vielleicht das landwirtschaftliche und technische Know-How. Der Einstieg ist schwierig und ihr braucht schon jemanden, der euch an der Hand nimmt und Schritt für Schritt in die Materie einführt.

So ging es mir im privaten Leben, als auch beim Landwirtschafts-Simulator 18. Man erkennt schnell, dass das Leben eines Landwirtes täglich mit viel Arbeit verbunden ist. Wo im wirklichen Leben aber stets eine helfende Hand zur Seite stand, ist man in der Farming-Simulation gleich zu Beginn völlig verloren. Durch Trial & Error drückt man halt am Touchscreen die verschiedensten Tasten - mit der Hoffnung herauszufinden - wofür diese wohl gut sind. So beginnt eure Reise in einem Mähdrescher und natürlich ist es klar was man damit zu tun hat. Nach kurzer Zeit hat man auch die passenden Tasten herausgefunden, aber OK, das Feld ist jetzt gemäht und jetzt?

Nach einer kurzen Verschnaufpause entdeckt man, dass ein Traktor daneben steht, den man mit der Ernte befüllen kann und der Hausverstand sagt, dass man das jetzt sicherlich irgendwie verkaufen kann - nur wo soll man hin? Nach und nach, doch sehr langsam erschließt sich die Welt und man weiß eigentlich nicht, ob es nicht noch mehr Möglichkeiten gäbe. Nachdem beispielsweise die Ernte abgeliefert wurde und man herausgefunden hat, dass man via Touchscreen zwischen einigen Geräten hin- und herschalten kann, fährt man einfach in der Gegend herum und hat keinen Plan was zu tun ist. Erst nach etlichen Spielminuten erbarmt sich mal ein Landwirtschaftskollege und gibt euch einen Hinweis in Form eines kleinen Auftrages. Doch bis dahin war es echt schwer die Motivation zu halten, denn ohne Ziel in der Gegend herumfahren macht zwar kurz Spaß, aber nicht auf Dauer.

Gameplay

Wie anfangs bereits erwähnt ist das Grundprinzip im Spiel landwirtschaftliche Geräte zu benutzen, um Erträge einzufahren. Anfangs müsst ihr eben viel herumprobieren und ein paar Versuche später ist klar, die Schultertasten bedienen die Kamera und nach längerer Suche entdeckt man auch in den Menüs, dass man auch den Einsatz des Schiebepad Pros einstellen kann. Doch auch wenn es nervig ist, nach einer kurzen Eingewöhnung hat man zumindest halbwegs die grundlegenden Steuerungsmöglichkeiten verstanden: mit Y werden die speziellen Aktionen der Geräte gestartet (zB Mähen, Arbeitsarm senken…), mit X könnt ihr Fahrzeuge oder Werkzeuge hinten vom Traktor abkoppeln, mit B gebt ihr Gas und mit der A Taste könnt ihr euch rückwärts bewegen. Das Steuerkreuz dient dazu, um auch ohne Touchscreen zwischen euren Maschinen zu wechseln. So weit so gut und ihr könnt eigentlich mit der Arbeit beginnen.

Eure Aufgaben sind die grundlegenden Dinge eines Landwirtes. Mit dem Mähdrescher dresche ich das Getreide von den Feldern, fülle das Korn in den bereitstehenden Anhänger und danach könnt ihr entscheiden, ob ihr die Ernte im eigenen Lager aufbewahrt oder direkt an einer Verkaufsstelle abliefert. Daneben könnt ihr natürlich noch viele andere Tätigkeiten ausführen, die sich nach und nach eurer Arbeitswelt eröffnen.

Der Touchscreen wird zum großen Teil für die Kartenansicht genutzt. So könnt ihr einmal sehen wie groß das Terrain ist, welche Felder ihr noch kaufen könnt und welche schon bestellt werden können. Durch einen Klick auf die farbigen Punkte, könnt ihr sehr schnell zwischen den Bereichen hin- und herschalten. Weiter unten finden sich diverse Symbole, die man aktivieren kann. Diese sind nicht beschriftet und manche sind eindeutig am Icon identifizierbar, bei anderen muss man eben herumprobieren. So könnt ihr beispielsweise auch gegen Bares Helfer einstellen, die euch Arbeiten abnehmen.

Aufträge

Nachdem man einige Zeit also so dahinspielt, erhält man auch hin- und wieder Aufträge die es zu erfüllen gibt. Leider kommen diese sehr selten und oft sind diese in wenigen Minuten gelöst. Danach sitzt man wieder auf seinem Traktor und weiß nicht, wie man sich die Zeit vertreiben soll. Wenn man weiß, wie stressig oft die landwirtschaftliche Arbeit im wirklichen Leben ist und auch wie hart, so scheint es im Spiel, wie wenn man die meiste Zeit frei hat und nur für ein klein wenig Arbeit sehr viel Geld verdient. Wenn die Arbeit zumindest Spaß machen würde, aber auch dieser hat sich leider beim Spielen nicht eingestellt, obwohl das Game wirklich Potenzial hätte. Es wirkt aber, als ob man nur mehr das schnelle Geld verdienen möchte, wie es irgendwie auch einem das Spiel indirekt vermittelt. Die Grafik ist dabei Mittel zum Zweck und selbst der Sound sticht nicht heraus. Kein Tutorial, wenige und dann auch noch langweilige Aufgaben machen den Landwirtschafts-Simulator 18 zu einer eintönigen Angelegenheit.

Fazit

Simulatoren können normalerweise einem die Realtität sehr hautnah vermitteln und vor allem können diese einem die Arbeitsabläufe, wie hier eines Landwirtes sehr anschaulich zeigen. Doch leider ist das hier beim Landwirtschafts-Simulator 18 nicht der Fall. Man wird einfach zu wenig an die Hand genommen, um sehr schnell die grundlegenden Funktionen inne zu haben. Die Aufgaben selbst sind sehr kurz und langweilig, um danach wieder sehr viel Zeit mit eintönigem Herumfahren zu verbringen. Wer also eine spannende Herausforderung sucht, sollte sich einen Kauf gut überlegen. Alle Fans der Reihe, denen die grundlegenden Dinge bekannt sind, bzw. alle die es lieben mit schweren Geräten herumzufahren, kommen natürlich auf ihre Kosten.

Grafik
5
Sound
3
Gesamt
3.5

verfasst von „Ulrich“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 28.Juni.2017 - 16:32 Uhr