Spieletest: Heroes of Mana NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
14. September 2007

USK 6 WiFi unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

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Specials: Wi-Fi Connection wird nicht für Online-Spiele genutzt, sondern lediglich, um Spielleistungen in einer Rangliste zu vergleichen.

Plus / Minus

Positiv:
tolle Steuerung
gute Balance der Einheiten
Mana-Charme und toller Sound
großer Umfang
Negativ:
Mängel in der K.I.
zäher Einstieg
Spiel komplett englisch

Koichi Ishii ist der Produzent des großen „World of Mana“-Projekts von Square Enix. Was wohl als Frischzellenkur des „Seiken Densetsu/Secret of Mana“-Universums gedacht war, entpuppt sich mehr und mehr als Fehlzündung: Sword of Mana für den Game Boy Advance, Children of Mana für den Nintendo DS und insbesondere Dawn of Mana für die PlayStation 2 konnten weder Kritiker noch Serien-Fans vollends überzeugen. Mit Heroes of Mana wird nun mit Hilfe der Rollenspielexperten von Brownie Brown der Versuch unternommen, das schwächelnde Mana-Image wieder aufzupeppen. Aber nicht etwa mit einem weiteren Action-Adventure, sondern mit einem waschechten, in Echtzeit ablaufenden Aufbaustrategiespiel, das ganz in der Mana-Welt angesiedelt ist. Viele werden sich verdutzt Fragen: „Kann das denn funktionieren?“ Es kann...

Echte Helden braucht das Land!

Im Mittelpunkt der wahrlich epischen Geschichte steht der junge peddanische Soldat Roget, der sich zu Beginn des Abenteuers mit einer Handvoll Gefährten in geheimer Mission nach Feronia aufmacht, auch bekannt als die Heimat der Beastmen. Diese sollen nichts Besseres zu tun haben, als einen Krieg gegen die Menschen anzuzetteln. Kaum ist die Spezialeinheit vor Ort, nehmen verstörende Dinge ihren Lauf: Die Armee aus Pedda metzelt zur Entrüstung Rogets und seiner Freunde die Biestmenschen nieder und zerstört ihre Städte und Dörfer. Das kann der gerechtigkeitsliebende Roget nicht auf sich sitzen lassen und stellt sich mit seinen Kollegen seinen skrupellosen Volksleuten in den Weg. Und ihr seid nun als Feldherr gefragt, Rogets Geschicke in dieser sich ausweitenden Schlacht zu lenken.

Ressourcen > Basen > Einheiten

Heroes of Mana bringt dabei alles mit, was sich für ein Aufbaustrategiespiel gehört: Spielern von Command & Conker oder Warcraft dürften sich dank der isometrischen Vogelperspektive gleich zurecht finden. Ihr startet meist mit einer Gruppe Helden, die tatkräftige Unterstützung benötigt. Glücklicherweise begleitet euch euer Flugschiff „Nightswan“, das die Funktion eines reisenden Hauptquartiers übernimmt. Um eure Armee zu vergrößern, schickt ihr Sammlereinheiten wie zum Beispiel die kultigen Pogopuschel los, um zwei essenzielle Ressourcen abzubauen: Gaiasteine und Treantbeeren, die allerdings nur begrenzt vorzufinden sind. Das Gestein benötigt ihr zum Errichten von Basen, die wiederum Früchte brauchen, um Einheiten auszubilden. Die Stationen baut ihr aber nicht einfach ins Gelände, wie es bei den meisten Strategiespielen der Fall ist. Sie werden stattdessen auf einem separaten Bildschirm innerhalb des Nightswan auf acht möglichen Bauplätzen errichtet. Das Ausheben auch mehrerer Einheiten auf einmal geht einwandfrei und vor allem zügig von Statten, nicht zuletzt aufgrund der sehr sinnvoll eingesetzten Steuerung.

Der Großteil des Spiels erfordert ausdauernden Touchscreen-Einsatz, der besonders glänzt, wenn es sich um das Auswählen eurer Spielfiguren dreht. Entweder tippt ihr eine einzelne Einheit an, wählt über eine Schaltfläche alle Einheiten eines Typs aus oder, und das ist ausgesprochen praktisch, umkreist eine Gruppe mit dem Touchpen. Dann berührt ihr einfach eine Stelle, zu der eure Mannen vorrücken oder einen Gegner, den sie attackieren sollen. Den Überblick bewahrt ihr mit den Schultertasten, um die Kamera zu rotieren, und durch das digitale Steuerkreuz zum Scrollen. Wenn euch das zu langsam ist, tauscht ihr einfach die Bildschirme, sodass die sonst oben eingeblendete Missionskarte unten erscheint und ihr so Einheiten ohne viel Scrollen zu entfernten Positionen bewegen könnt. Vorausgesetzt, die Kerle spielen auch mit!

Umwege, Blockaden, Orientierungslosigkeit. Oder: Eine Geschichte von der maschinellen Dummheit.

Denn die Fehler in der künstlichen Intelligenz können den Spielspaß manchmal doch sehr trüben. Die Figuren laufen nicht nur sehr langsam durch die Spielwelt, sondern oftmals auch orientierungslos oder gar draufgängerisch. Sie bleiben an Vorsprüngen hängen, laufen nicht den kürzesten Weg oder so unvorteilhaft, dass sie in noch nicht sichtbare Gebiete vordringen, in denen Gegnerhorden und damit der sichere Tod lauert. Wollt ihr einen Feind attackieren, dauert es erst eine Zeit, bis sich wirklich alle Einheiten so positioniert haben, dass sie auch treffen – selbst bei Distanzschützen! Dann sehen die Kämpfe meist so aus, dass einer eurer Kameraden Gegenwehr leistet und auch angegriffen wird, obwohl eure Überzahl, würde sie denn effektiv zuschlagen, den Widersacher in null Komma nichts aus dem Weg räumen könnte – ohne dass ein Soldat größeren Schaden nehmen müsste. Für Frustration sorgen auch die Situationen, in denen sich eure eigene Truppe auf den Füßen steht und Passagen blockiert. Besonders häufig kommt dieses Problem in der Nähe des Nightswan vor. Wenn ihr Kämpfer aushebt, stellen sich diese unterhalb des Fliegers auf und blockieren stur die Arbeitswege der Sammler. In vielen Fällen hilft da nur, einzelne Einheiten herauszupicken und wegzuführen. Das zehrt einfach nur an euren Nerven, gerade dann, wenn ihr unter Zeitdruck steht.

Heroes of Mana ist aber in jedem Fall gut zu halten, dass die Kraft-Balance der verschiedenen Einheitstypen sehr gut abgestimmt ist und gedankenloses Prügeln mit irgendwelchen Einheiten so gut wie nie zum Erfolg führt. Das Prinzip dieses Gleichgewichts lässt sich rasch einprägen: Flugeinheiten fügen schweren Einheiten doppelten Schaden zu, schwere Einheiten sind Bodentruppen überlegen, diese machen den Scharfschützen arg zu schaffen, die wiederum den Flugeinheiten zeigen, wo der Hammer hängt. Neben den oben erwähnten Sammlern stehen noch Spezialeinheiten zur Wahl, die sich durch besonders kraftvolle Angriffe oder Spionagearbeit auszeichnen. Die eigentlichen „Helden“, zu denen auch Roget zählt, schauen sich das Schlachtengemenge lieber aus der Distanz an – schließlich schlagen die Missionen beim Ableben bestimmter Teile des Führungspersonals fehl.

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