Spieletest: Fire Emblem Echoes: Shadows of Valentia 3DS

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Weitere Infos

Releasedate:
19. Mai 2017

USK 12 Online spielbar unterstützt MyNintendo nicht unterstützt amiiibo

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
tolle Sprachausgabe und Musik
einige Neuerungen (Egoperspektive...)
komplexe Story...
Negativ:
...die aber etwas braucht um in Fahrt zu kommen
schlechtes Inventarmanagement
Dungeons teilweise etwas öde

Zwar ist der Release eines Fire Emblem für den 3DS noch gar nicht lange her, aber dennoch steht schon das nächste Abenteuer in den Startlöchern. Bei Fire Emblem Echoes: Shadows of Valentia handelt es sich um ein Remake des 1992 erschienenen NES Klassikers. Wie es sich spielt und ob es der Neuzeit gerecht wird, erfahrt ihr in unserem Test.

Krieg zwischen den Königreichen

Die Handlung im Spiel erzählt von den Königreichen Rigel und Zofia, welche beide auf dem Kontinent Valentia liegen. Nach langer Zeit des Friedens bricht ein Krieg zwischen den beiden Ländern aus. Rigel, welches unter der Schutzherrschaft des Gottes Duma steht ist eher militärischer Natur, wobei Zofia, welches unter dem Schirm der Göttin Mila steht, eher ein gütiges Volk ist. Inmitten dieser Auseinandersetzung befinden sich eure beiden Hauptcharaktere: Alm und Celica. Während ihr als Alm eure Gefährten zusammentrommeln müsst, um in Heldenmanier in den Kampf zu ziehen, erzählt der zweite Handlungsstrang die Suche der Göttermutter Mila durch Celica. Die Story selbst ist nicht kompliziert und kann auch hin- und wieder für Überraschungen sorgen.

Verbesserungen und Gameplay

Am Gameplay hat sich im Vergleich zum zuletzt erschienen 3DS Fire Emblem nicht all zu viel verändert. Doch betretet ihr beispielsweise einen Tempel, so wechselt die Perspektive in die Egosicht und ihr dürft die „Dungeons“ in Echtzeit erkunden. Ihr könnt so die Gegend unsicher machen, Schwertkombos ausführen und allerlei Dinge entdecken. Ihr solltet dabei aber vorsichtig und leise sein, denn Geräusche locken die umher streunenden Monster an. Sollte es doch zu einem Kampf kommen, wechselt die Ansicht wieder in das klassische rundenbasierte Menü. Dort müsst ihr wieder allen Gefährten taktische Befehle geben.

Neu an diesem Remake ist auch, dass an manchen Orten meist mehrere Charaktere warten, die man in kurze Gespräche verwickeln kann und dies das erste Mal in englischer Sprachausgabe. In Point-and-Click-Manier lassen sich viele Stätten erkunden. Indem ihr die Kameralinse frei auf Objekte zubewegt und zoomt könnt ihr die Gegenden frei durchsuchen, doch zu entdecken gibt es meistens nicht viel. Außerdem gibt es in diesem Fire Emblem kein Waffendreieck und dadurch erhalten andere Dinge einen höheren Stellenwert. Somit ist es beispielsweise noch wichtiger eure Einheiten taktisch klug zu positionieren. Wälder und Mauer bieten zudem mehr Schutz und Angreifer verfehlen öfters ihr Ziel. Setzt ihr den passenden Waffentyp zum passenden Gegner ein, so wird euch ein Bonusschaden gewährt.

Natürlich könnt ihr auch Magie einsetzen, aber je stärker der Zauberspruch ist, desto mehr Lebensenergie müsst ihr opfern. Einheiten können auch nicht gekoppelt und nur einzeln bewegt werden. Im Vergleich zu den anderen 3DS-Teilen unterstützen sich nebeneinander aufgereihte Gefährten auch nicht im Kampf. Und da Kooperation und Gemeinschaft eigentlich kaum Priorität hat, fehlt das Hochzeits- und Geburtenfeature, welches wir aus anderen Teilen kennen. Leider verliert das Gameplay nach und nach etwas an Reiz, da es meistens auf eine primitive Erkundung reduziert wird: Hier und da ein paar Kisten zerstören oder Heiligtümer suchen. Der Einbau von ein paar Rätseln oder anderer Spannungselemente wäre sicherlich wünschenswert gewesen. Sicherlich handelt es sich um ein Remake eines doch schon älteren Games und mit ein paar Neuerungen hat Intelligent System ja versucht Akzente zu setzen. Doch der Verzicht auf wichtige spielerische Elemente fühlt sich dann doch wie ein Rückschritt an.

Inventarprobleme

In Fire Emblem Echoes: Shadows of Valentia gibt es kein individuelles Inventarmanagement. Während ihr in anderen Teilen bis zu fünft Items einem Charakter zuordnen konntet, wie beispielsweise Heilmittel, Waffen etc., gibt es im neuesten Spiel nur einen Inventarblock. So zählt aber ein Stück Brot genauso viel wie eine Spezialwaffe. Ihr müsst euch also entscheiden ob ihr lieber auf Lebenspunkte setzt und eure Standardwaffe benutzt oder sammelt ihr lieber damit mehr Erfahrung und riskiert einen schnelleren Tod.

Technisch wurde das neueste Fire Emblem aber gut umgesetzt. Eine hübsche Kulisse und die klassischen Kampfanimationen sorgen für Stimmung. Auch ein gewisses Maß an taktischem Feingefühl wäre sicherlich von Vorteil – wo wir beim Schwierigkeitsgrad wären. Zu Beginn könnt ihr zwischen „Anfänger“ oder „Klassisch“ wählen. In Ersterem stehen Gefallene nach einer Schlacht wieder auf, in Letzterem sind eure Einheiten für immer verloren.

Das Spiel wird auch durch amiibo unterstützt. Die Figuren von Alm und Celica schalten je einen neuen Dungeon frei. Die restlichen Fire Emblem-Figuren können für einen Zug lang als Illusionen herbeigerufen werden und dienen somit als Gefährte. Alle anderen amiibo oder Karten beschwören eine befreundete Einheit, die ebenfalls im Kampf benutzt werden kann.

Insgesamt gibt es übrigens 5 Downloadpakete, die bis Juni schrittweise veröffentlicht werden und die ihr euch alle im Season Pass für 44,99 Euro sichern könnt. Benjamin hat sich die Season-Pass-Inhalte für euch genauer angesehen.

Fazit

Fire Emblem mag zwar aufgrund der tollen technischen Umsetzung punkten, ist aber spielerisch wohl sicher eines der schwächeren Teile der Serie – man merkt dem Game dann doch das hohe Alter an. Das vor kurzem veröffentlichte Fire Emblem Fates ist sicherlich die bessere Option, aber Sammler und Fans können natürlich getrost zugreifen. Nicht falsch verstehen, das Spiel ist nicht schlecht, aber wenn man die anderen Teile kennt, dann fühlt sich das Fehlen verschiedenster Elemente - wie z.B. beim Inventarmanagement oder im Zusammenspiel mit anderen Charakteren - wie ein Rückschritt an. Besonderes Lob gilt aber der tollen Musik und der fantastischen englischen Sprachausgabe. Etwa 30 Stunden werdet ihr für die Reise durch Valentia (ohne die DLCs) benötigen. Wir hoffen jedenfalls, dass Fire Emblem auf der Switch wieder etwas Wind in die Segel bekommt.

Grafik
7.5
Sound
9
Gesamt
7.5

verfasst von „Ulrich“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 31.Mai.2017 - 14:53 Uhr