Die Mischung aus Action und Tower-Defense-Strategie funktioniert wie gehabt, da Dillons Rolling Western: The Last Ranger im Kern das gleiche Spiel ist. Grafik und Sound wurden merklich verbessert und durch Zug und Ranger als mobile Ziele wurde mehr Abwechslung ins Gameplay gebracht. Neulinge können getrost zugreifen, und werden sich schnell an der dichten Western-Atmosphäre, den liebevoll gestalteten Charakteren und dem für ein Downloadspiel hohen Spielumfang erfreuen. Serienkenner werden das Eine oder Andere Déjà-vu erleben, allerdings ohne dabei zu langweilen.
Spieletest: Dillon´s Rolling Western: The Last Ranger 3ES
Weitere Infos
Releasedate:27. Juni 2013


Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- gute Genre-Mischung
- Stimmige Atmosphäre
- viel Spielzeit
- Grafik- und Gameplay-Neuerungen
- Negativ:
- Keine Knopf-Steuerung
- Dem Vorgänger sehr ähnlich
Die Sonne scheint über dem heißen Wüstensand, die Schatten der Schienen wandern langsam über die verwitterten Gehwege. Die Dorfbewohner dagegen machen sich auf den Heimweg und machen sich für die Nacht bereit. Sie hatten gehofft, diese Zeiten wären vorbei, doch sie sind zurück. Gerade mal ein Jahr hatten sie ihre Ruhe vor den Steinmonstern.
Die Dämmerung bricht herein, die Tore werden geschlossen. Sie kennen die Prozedur. Gen Abend kriechen sie wieder aus ihrem Versteck hervor. Doch das Dorf hofft, dass das verwegene Gürteltier erneut das Dorf verteidigen wird - und den Zug, der die Grenzlande mit Rohstoffen versorgt. Kann der einsame Westernheld diese Aufgaben überhaupt allein lösen?
…weit weg von zu Haus
Dillon und Russ sind wieder zurück, doch leider auch die Bedrohung durch die Steinmonster. Sie haben es aber nicht mehr nur auf die Manju-Herden des Dorfes abgesehen, denn sie blockieren auch den Zug, der die Dörfer im Grenzland mit Vorräten versorgt! Das rollende Gürteltier muss sowohl alte als auch neue Tricks anwenden, um die Biester los zu werden!
Wie schon vor einem Jahr bereitet ihr euch tagsüber auf die nächtlichen Attacken vor. Ihr rollt über eine frei begehbare Karte und sammelt Rohstoffe wie Manjugras, um mehr Weidevieh zu züchten, oder Erz, um Schutztore und die neuen Schienen zu reparieren. In jedem Level gibt es außerdem drei versteckte Ruinen, in denen man Herzteile oder besonders wertvolle Kristalle findet. Sonstige Sammelware wird tagsüber im Dorf verkauft, um die fest platzierten Geschütztürme aufzubauen und sie mit Waffen auszustatten. Hier kann man zwischen der kurzen Schrotflinte wählen, dem flächigeren Maschinengewehr oder der langsamen aber effektiven Kanone, jede in ihrer eigenen Preisklasse. Wie schon im ersten Teil kann die Schussrichtung allerdings nicht frei gewählt werden. Diese ist vom Spiel vorgegeben und muss entsprechend an die eigene Strategie angepasst werden. Später kann man auch stärkere Varianten oder neue Waffen wie die Langstreckenkanone ausrüsten.
Der Zug der Furchtlosen
Nachts schließen sich die Tore des Dorfes, der Bau von Schutztoren oder der Verkauf von Waren ist dann nicht mehr möglich. Jetzt kriechen die Monster aus ihren Nestern und kommen langsam auf das Dorf zu. Dillon kann diese entweder im actionlastigen Nahkampf ausschalten oder er hofft darauf, dass die Türme sie alleine erledigen. Denn wechselt man von der Oberwelt in den Kampfmodus, laufen die Monster auf der Karte weiter.
Doch es gibt nicht nur verschieden starke und verschieden schnelle Monster. Manche attackieren lieber Türme als das Dorf und schwächen somit eure Verteidigung, andere wiederum können Hindernisse des Spielfelds umgehen, wie etwa Klippen und neuerdings auch Flüsse. Außerdem gilt es in den Hauptlevel am dritten Tag auch noch den Zug zu beschützen, der aus Sicherheitsgründen im Schritttempo durch die in zwei Hälften zerschnittenen Täler fährt. Hier machen euch neue Monster das Leben schwer, die speziell den Zug sprengen wollen oder Löcher in die Schienen hämmern. Kann man sie nicht mehr reparieren, muss man den Zug rechtzeitig mittels weichen umstellen.
Konnten die Monster erfolgreich abgewehrt werden, geht es dann ab in den Saloon. Hier kann man Energie tanken, Ausrüstung kaufen, Aufträge für Sidequests entgegen nehmen oder bei Russ einen Kampfbericht einsehen, in dem man die Bewegungsrouten der Monster in Form einer Heatmap einsehen kann.
The not-so-lone Ranger
Ein weiteres neues Feature sind die Nebenlevel. Diese können übersprungen werden, da der Zug nicht durch diese Dörfer fährt. Dadurch ähnelt das Leveldesign hier auch mehr der klassischen Struktur, denn hier muss das stählerne Ross nicht beschützt werden. Allerdings kann man die Nebenlevel nutzen, um die nötigen Sterne für die Hauptlevel zu ergattern. Je nach Abschlusszeit bekommt man am Ende des dritten Tages wieder 1-4 Sterne, einen Extra-Stern gibt es für die positive Erledigung aller Aufträge. Für größere Summen kann man sich aber auch Bronzesterne kaufen, sollte man mal keine Lust dazu haben, ein altes Level erneut zu spielen. Außerdem kann man im Verlauf des Spiels auch bei Sal auf der Levelkarte Ausrüstung kaufen und Geld so wie Geheimtippmünzen in seiner Schatzmine sammeln.
Doch es gibt noch einen weiteren Grund, auch Dörfer abseits der Zugstrecke zu beschützen: Denn in jenen Saloons trifft man auf neue Ranger, die man anheuern kann. Der Preis für die Söldner ist zwar nicht ganz billig, aber eine Investition lohnt sich allemal: Tagsüber streifen sie durchs Land und sammeln zuvor definierte Rohstoffe (pro Tag kann man nur einmal zwischen Manjugras, Erz und Geld wählen – letzteres ist unbegrenzt vorhanden), nachts fungieren sie als mobiler Geschützturm. Man kann ihnen zwar befehlen, wohin sie gehen sollen, doch die Schützen stellen sich dabei intelligent genug an, dass detaillierte Anweisungen meist überflüssig sind. Ist ihr markiertes Gebiet leer, jagen sie die nächstbesten Monster allein, und ersparen Dillon dadurch eine Menge Arbeit.
Insgesamt gibt es drei neue Ranger. Der Münzkiller Draco ist eher ausgewogen und ist besonders gut darin Geld zu sammeln. Der gefräßige Bär Boone liebt Manjugras, ist besonders stark und kann im Nahkampf kleine Monster auf andere Gegner werfen. Geht seine Energie zu neige macht er außerdem ein Nickerchen, um sich wieder aufzuladen, dafür ist er aber äußerst langsam. Der namenlose Ostseepirat verfügt sogar über eine Vielzahl von Waffen und ist relativ flink, dafür ist er nicht so zäh wie seine Kollegen. Dafür kann er Flüsse überqueren, die in späteren Gebieten immer häufiger vorkommen. Mangels Fremdsprachkenntnisse nennt Russ ihn einfach „Craig“. Er sammelt am Liebsten Erze.
Am Ende des dritten Tages fordern euch die Ranger zu einem Duell heraus (Geheimtipp: man sollte zuvor beim Bürgermeister speichern!) Immerhin wollen die harten Burschen beweisen, dass sie der taffste Held im Westen sind. In Form einer Duellszene mit Quicktime-Events müsst ihr die Angriffe der Rabauken parieren. Solltet ihr scheitern, ist eure Partnerschaft vorerst beendet, bei einem Sieg folgen euch die Recken allerdings noch ins nächste Dorf – für lau! Danach verabschieden sie sich aber meistens. Doch eine raue Männerfreundschaft hält länger als die Schlacht…
Für ein paar Dollar mehr
Dillon’s Rolling Western: The Last Ranger wurde mit jeder Menge neuer Features ausgestattet: Models sind detaillierter, Texturen der Charaktere sind schärfer und Animationen sind weitaus flüssiger und lebendiger gestaltet worden. Da der Saloon jetzt nicht mehr nur in Form eines Menüs sondern als begehbarer 3D-Raum dargestellt wird, wurden auch Nebencharaktere wie die Bürgermeister und Händler animiert. Man hat nach dem Angriff sogar die Möglichkeit, nochmal in Ruhe das Gebiet zu erkunden, allerdings ist man hier aufs Sightseeing beschränkt. Ruinen, Minen und Türme bleiben verschlossen, Rohstoffe ebenfalls.
Weitere neue Features sind VC-Punkte, die man für besondere Leistungen bekommt. Diese „Mini-Achievements“ werden am Ende des Tages in Geld aufgewertet. Außerdem gibt es nun Rampen und Half-Pipes, mit denen Dillon Abgründe überspringen und Klippen erklimmen kann. In einem Nebenlevel erlernt er auch die Drift-Attacke, mit der er während einer aufgeladenen Rolle hinter Gegner sliden kann, um im Kampf ihre Verteidigung zu umgehen. Auch Streetpass-Features wurden dem Titel hinzugefügt, die es erlauben das eigene Profil und Kampfberichte zuvor selbst gewählter Level auszutauschen.
Die neuen Features - insbesondere die Ranger und die Züge - machen das Gameplay zwar dynamischer, im Kern ist es aber noch immer dasselbe Spiel. Dies muss nicht unbedingt ein Minuspunkt sein, da die Mischung aus Action und Tower Defense schon im ersten (noch gar nicht so alten) Teil funktionierte. Dennoch darf man sich auf einige Déjà-vu-Erlebnisse gefasst machen. Beispielsweise wurden viele Ohrwurm-Melodien des ersten Teils fast 1:1 übernommen und nur qualitativ aufgewertet. Leider wurde auch das alte Steuerungsschema beibehalten: Sämtliche Attacken werden nämlich ausschließlich über Touchscreen und Schultertaste ausgelöst, obwohl man diese ohne Probleme auch per Knopfdruck ansteuern könnte. Aber zumindest wird dieses Mal eine Linkshänder-Option angeboten.
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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Downloadscodes
Letzte Aktualisierung: 24.Juli.2013 - 17:40 Uhr