Spieletest: Dillon´s Rolling Western 3ES

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Weitere Infos

Releasedate:
22. Februar 2012

keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
gute Genre-Mischung
Stimmige Atmosphäre
Vollpreis-Qualität
Negativ:
Keine Linkshänder-Option
Keine Knopf-Steuerung
Mäßiger Wiederspielwert

Die Sonne scheint über dem heißen Wüstensand, die Schatten der Holztürme wandern langsam über die verwitterten Gehwege. Die Dorfbewohner dagegen machen sich auf den Heimweg und machen sich für die Nacht bereit. Die Dämmerung bricht herein, die Tore werden geschlossen. Denn wenn die Sonne untergeht, kriechen die Monster aus ihrem Versteck. Nur ein verwegenes Gürteltier rollt allein durch die Prärie, um sich den Felskreaturen entgegen zu stellen…

Ein einsamer Cowboy…

Dillon’s Rolling Western handelt von dem selbsternannten Ranger-Armadillo, welches es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Siedlungen des Westens vor den nächtlichen Angreifern zu schützen – solange die Bezahlung stimmt. Die felsigen Angreifer reißen nämlich die Manju, das kostbare Weidevieh, welches die einzige Einnahmequelle der Dörfer ist.

Das Spiel entpuppt sich dabei als action-lastiges Tower-Defense-Spiel. Action-lastig aus dem Grund, da es zwar Türme zur Verteidigung gibt, man aber hauptsächlich selbst in den Kampf zieht. Das Gameplay wird dabei durch ein Tag-Nacht-System zweigeteilt: Tagsüber kann man die Karte frei erkunden und Ressourcen sammeln, um Verteidigungsanlagen zu bauen oder mehr Vieh anzuschaffen. Der Erkundungsaspekt erinnert dabei sehr an The Legend of Zelda: Dillon reitet zwar nicht auf einem Pferd, allerdings rollt er wie ein Gorone in Majora’s Mask durch die malerische Wüstenlandschaft. Außerdem gibt es auch Ruinen zu entdecken, in denen Schatztruhen mit Mineralien und Herzteilen warten.

High Afternoon

Nach einiger Zeit bricht die Nacht herein, in der die Steinmonster ihren Nestern entfliehen. Nun gilt es zu verhindern, dass sie ins Dorf gelangen und die kostbaren Manju fressen. Berührt Dillon eines der Monster, wechselt die Oberweltansicht zum Kampffeld. Da er weder über Messer noch Revolver verfügt, erledigt er seine Gegner mit seinen Krallen und seinen Roll- und Mörserattacken.

Sämtliche Kommandos werden dabei über den Touchscreen ausgeführt, während man das Slidepad zur Bewegung im Raum verwendet. Die Steuerung ist zwar intuitiv, aber in actionreichen Situationen etwas gewöhnungsbedürftig. Es leuchtet zwar ein, Rollattacken über das Zurückziehen des Stylus aufzuladen, aber der anschließende Einsatz von getimeten Combos über den Bildschirm verlangt in der Hitze des Gefechts mehr Präzision als nötig. Eine optionale Steuerung mit Knöpfen wäre hier äußerst wünschenswert gewesen, denn durch Combos lassen sich Gegner wesentlich schneller besiegen. Da die Feinde auf der Karte auch während des Kampfes weiterlaufen, kann ein schneller Abschluss zwischen Sieg und Niederlage entscheiden. Für Linkshänder ist es dabei besonders ärgerlich, dass es keine weiteren Steuerungsoptionen gibt. Man muss sich in diesem Fall wohl oder übel umgewöhnen.

Für eine Hand voll Dollar…

Tagsüber dreht sich alles um das Erkunden der Landschaft. Hier habt ihr außerdem Zeit die bestehenden Türme aufzurüsten und mit Geschützen auszustatten. Mit den passenden Materialien könnt ihr auch Schutztore für die Stadt bauen oder Verteidigungsmauern aus zerstörten Ruinen errichten. Das erleichtert euch die Arbeit erheblich: Schwache Monster können durch genug Beschuss ohne Dillon’s Hilfe erledigt oder zumindest kurz aufgehalten werden. Außerdem beseitigt ein Wachturm den „Fog of War“ und ermöglicht es euch somit, die Bewegung der Gegner auf der Karte einzuschätzen.

Allerdings funktioniert nichts ohne Geld. Zu Beginn verfügt ihr nur über begrenztes Kapital, und auch der Verkauf von Items bringt nur sehr schwer Kohle in die Gürteltiertaschen. Die meisten Einnahmen kommen über Prämien am Ende des Tages für die möglichst effiziente Monsterjagd und das Retten der Manju in die Kasse. Da man am nächsten Tag im Idealfall über mehr Geld und Ressourcen verfügt, kommen natürlich auch mehr Monster ins Spiel. Am Ende des dritten Tages gilt die Plage dann endgültig als abgewehrt und der Ranger zieht ins nächste Dorf. Am Ende bekommt ihr – je nachdem, wie schnell ihr die Monster besiegt habt und ob ihr alle Nebenaufträge erledigt habt – eine Wertung von 1 bis 5 Sternen. Außerdem könnt ihr die Mission erneut mit beliebig viel Startkapital aus eurem Sparschwein wiederholen.

Spiel mir das Lied vom Tod

In vielen Bereichen bietet das Game die Atmosphäre eines Vollpreistitels. Der leichte Comic-Touch passt sehr gut in das grafische Gesamtkonzept, wobei einige Charaktere ein paar Polygone mehr vertragen hätten können. Die Story ist so weit ausgefeilt, dass sie positiv zur Atmosphäre beiträgt, dabei aber trotzdem im Hintergrund bleibt.

Die Western-Melodien sind klasse Ohrwürmer, die sich aber auf Grund der wenig variierenden Aufgaben nach einiger Zeit wiederholen. Für einen Download-Titel ist das aber durchaus okay, vor allem da in einem angemessenen Tempo neue Features in das Spielgeschehen eingeführt werden. Sind aber alle Karten durchgespielt, gibt es kaum Beweggründe, sie für eine 5-Stern-Wertung erneut auszupacken. Vor allem, da die eine oder andere wohl schon wiederholt werden musste, denn ins nächste Dorf kommt man nur mit genügend Sternen.

Fazit

Das Spiel kommt in sämtlichen Bereichen an die Qualitätsstandards eines Vollpreistitels heran. Es versprüht eine stimmige Atmosphäre und die gute Mischung aus Strategie und Action bietet ein sehr unterhaltsames Gameplay. Lediglich die Steuerung und der Wiederspielwert hätten noch etwas Finetuning vertragen können. Aber diese Macken übersieht man schnell. Action-, Strategie- oder Tower-Defense-Fans können getrost zugreifen.

Grafik
8
Sound
8
Gesamt
8

verfasst von „Benjamin A.“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung der Nintendo-Points.
Letzte Aktualisierung: 03.Juli.2012 - 02:24 Uhr