Spieletest: Super Smash Bros. Brawl WII

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Releasedate:
27. Juni 2008

USK 12 WiFi Remote Nunchuk unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 15 Meinungen

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Der Subraum-Emissär als komplettes Spiel-im-Spiel
gewaltiger Umfang
Unglaublich gute Musikuntermalung
fantastischer Multiplayer
Negativ:
unausgereifter Online-Modus
minimale Rückschritte im Classic- und Event-Modus
technisch bedingt, aber dennoch: lange Ladezeiten
Ein paar Möglichkeiten mehr im Editor wären schön gewesen.

Kämpfer und Kampfplätze

Bezüglich Kämpfer und Stages will ich euch nicht zu viel verraten – von beidem gibt es eine ganze Menge, und alle sind liebevoll designt. Kurz in Zahlen: 21 Recken erwarten euch von Anfang an, und auf sechs aus Melee bekannten und 27 neu designten Arenen dürft ihr euch serienmäßig prügeln (streng genommen sind davon aber auch nur 25 “wirklich” neu, denn die Klassiker “Battlefield” und “Final Destination” spielen sich noch genauso wie früher, aber wurden optisch komplett neu gestaltet); wieviele Fighter und Kampfplätze bzw. wen und was genau ihr zusätzlich freispielen könnt, werde ich mich hüten, euch zu erzählen – nur soviel, gerade bei den versteckten Stages sind einige wirklich originelle Ideen in die Tat umgesetzt worden. Die bekannten Fighter spielen sich überwiegend übrigens ziemlich ähnlich wie früher, aber viele wurden mit kleinen neuen Finessen (Mario z.B. packt mit “unten + B” nun die Wasserspritze “FLUDD” alias “Dreckweg 08/17” aus, und Link hat sein Arsenal dem Twilight Princess-Inventar angepasst) und natürlich jeder mit einem neuen Ultra-Smash ausgestattet. Gegenüber dem Vorgänger ist übrigens ein deutlich Rückgang an “Klonen”, also Figuren, die anderen spielerisch gesehen sehr ähneln, zu verzeichnen – Neulinge wie Pit und Meta Knight etwa spielen sich erfrischend eigenständig. Sehr interessant ist auch der “Pokémon-Trainer”, welcher selbst immer nur im Hintergrund agiert, aber drei Monsterchen (Schiggy, Bisaknosp, Glurak) für sich kämpfen lässt und jederzeit auswechseln kann. Dennoch gibt es immer noch einige Charaktere, die mit ihren Moves ziemlich stark andere kopieren – und dass gleich drei Figuren de facto fast ein und denselben Ultra-Smash besitzen, hätte wirklich nicht sein müssen.

Technik, die begeistert?

Technisch hat Brawl ebenfalls – wie schon Melee zu seiner Zeit – einiges zu bieten: Die Animationen sind witzig und tadellos, die Charaktermodelle wirklich liebevoll und detailliert gestaltet, die schön modellierten Arenen versprühen viel Flair und manche (Ultra Smash-)Attacken erzeugen hübsche Effekte. Ganz klar, SSBB ist definitiv optisch eines der bisher schönsten Wii-Spiele – einige optische Schnitzer bleiben allerdings auch nicht aus: So sind manche Polygonmodelle doch etwas eckig geraten; man schaue sich etwa die Beinpartie des Pokémon-Trainers an, welche doch etwas arm an Vielecken wirkt. Oder etwas anderes: Die Fire Emblem-Burg ist zwar eine äußerst nette Stage mit einer schönen Idee geworden – man beginnt auf den Zinnen des Kastells, bricht danach durch den Boden und fällt so in das Innere des Prachtbaus, bevor man letztendlich in einer Lavahöhle landet – aber der Effekt, welcher das “Durchbrechen” darstellen soll, ist ein schlechter Scherz: Abrupt wird der Bildschirm bläulich und von Streifen durchzogen, was den gesamte Hintergrund überdeckt, und plötzlich befinden wir uns ein Stockwerk tiefer – etwas arg billig gelöst. Aber aller (weniger) guten Dinge sind drei: Was ebenfalls das sonst entzückte Auge etwas stört, ist der gute alte Treppcheneffekt – bevorzugt bei den Klingen der Schwertkämpfer, aber extrem stark im Siegerehrungs-Screen bei Ike und Konsorten zu sehen, weiß er wie immer nicht zu gefallen.

Nintendo Philharmonic Orchestra

Doch auf den Sound kann ich fast nur Loblieder singen: Weit über 200 (!) Tracks, vielmals voll orchestriert und teils mit englischem, japanischem oder lateinischem Gesang unterlegt, kann diese gewaltige (teilweise nach und nach freizuspielende) Auswahl selbst die größten Nörgler zufriedenstellen – alle Liebhaber des Soundtracks früherer Nintendo-Titel finden hier ihr El Dorado, und auch die kompletten Neukreationen wie das beeindruckende Hauptthema “Audi famam illius” klingen überwiegend einfach nur genial. Ja, selbst der deutsche Sprecher weiß zu begeistern und macht seinen Job weit souveräner als sein etwas nuschelnder und zaghafter Kollege aus N64-Zeiten (Melee musste ja dagegen mit einem rein englischsprachigen Ringrichter auskommen) – etwas seltsam mutet lediglich die Ansage von “Könich Dehdehdeh” an: Bitte englisch aussprechen oder beim alten deutschen Namen “König Nickerchen” bleiben. Und der Pokémon-Trainer (im Gegensatz zu den anderen Kämpfern deutsch synchronisiert) bekam in unserem Sprachraum auch eine etwas sehr quäkende Stimme verpasst. Aber genug gemeckert: Diese Umstände können natürlich nichts an der Sound-Höchstwertung ändern!

Kurz und bündig

Ja, was soll ich nun resümieren - Super Smash Bros. Brawl ist genau das Spiel geworden, was es werden sollte, und wie Melee uns – um thematisch wieder an die Einleitung anzuschließen – die gesamte Lebenszeit des Cubes (und länger) glänzend unterhalten hat, wird uns Brawl die Wii-Ära ebenso versüßen; die paar kleinen Mängel (darunter die Nintendo-untypischen langen Ladezeiten) fallen dabei nicht ins Gewicht. Toppen kann dieses prallvolle Spaß-Paket nur ein Nachfolger. Und ich bin zuversichtlich, dass es dieser dereinst tun wird.

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Fazit

Tolle Grafik, genialer Sound, immenser Umfang, richtig guter Singleplayer und fantastischer Multiplayer: All dies – und noch eine Menge mehr – bietet Super Smash Bros. Brawl. Angesichts dessen kann man den wenig ausgefeilten Online-Modus ja wohl verschmerzen: Wer sich dieses Feuerwerk an Spielspaß, Ideen und massenhaft kleinen Extras entgehen lässt, ist selber Schuld!

Grafik
9
Sound
10
Multiplayer
10
Gesamt
9

verfasst von „OldMacMario“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 02.August.2008 - 00:37 Uhr