Spieletest: Stories Untold NSW

Screenshot Screenshot Screenshot

Weitere Infos

Releasedate:
16. Januar 2020

USK 12 keine Onlinefunktion. unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
80er Feeling
experimentelles Storytelling
abwechslungsreiche Rätsel
Negativ:
gute Englischkenntnisse notwendig
Optik in Ego-Perspektive
kein Touch-Cotrol Einsatz

In Anlehnung an die guten alten 80er, hat das Entwicklerteam von No Code eine Hommage an die damalige Textadventure-Ära veröffentlicht. Mit Stories Untold erwartet dich ein Horror-Adventure, welches Nostalgiker bedient, aber auch für all jene, die bisher mit diesen Spielen nicht in Kontakt kamen, ein Geheimtipp ist.

Tolle Atmosphäre

Alles beginnt in einer Art Kontrollraum. Düstere Stimmung, flackernde Lichter und nur ein Röhrenmonitor des alten Futuro 128K erhellt den Raum. Das für viele bekannte Klacken der Tastatur und das gesamte Setting sprühen nur vor Retro-Feeling. Ihr sitzt in der Ego-Perspektive an eurem Computersystem und spielt das erste von vier Kapiteln in Form eines Text-Adventures: „The House Abandon“. Die Stille wirkt gespenstisch, einzig die Tippgeräusche hallen durch das Zimmer. Ihr steht mit eurem Auto vor dem Haus und kommt nicht weiter. So probiert ihr mit Befehlen, wie „look around“, „use“ und „check“ herum. Es benötigt schon etwas Eingewöhnung, vor allem für Genreneulinge, aber ehe man sich versieht, hat man das Ende der ersten Geschichte erreicht. Man fühlt sich sofort direkt in die 80er zurückversetzt. Vielleicht sind nun die Englischkentnisse etwas besser, aber am Feeling hat das Genre nichts verloren.

Vor allem lebt es von der Fantasie der Spieler. Hat man das Knarzen und Kratzen jetzt wirklich gehört? Oder war es doch nur das Klacken der Tastatur. Bei Textadventures muss jede Aktion, Buchstabe für Buchstabe, in die Befehlszeile eingegeben werden. In diesem Fall natürlich in jene des virtuellen Computers. Wurde die passende Wortkombination eingegeben, so erscheinen die nächsten Sätze der interaktiven Geschichte.

Neuinterpretation des Genres

Wie gesagt gibt es insgesamt vier Geschichten die erzählt werden. Stories Untold ist aber nicht nur ein reines Textadventure, sondern bietet auch einige Facetten an Neuinterpretationen – besser gesagt, es handelt sich um eine Hommage des guten alten Genres. So besucht ihr eine Wetterstation während eines Eissturms, ein Forschungslabor, welches ein Geheimnis birgt und über die vierte Kurzgeschichte soll an dieser Stelle nichts verraten werden.

Das Entwicklerteam von No Code verbindet audiovisuelle Stärken von 3D-Adventures, obwohl ihr einfach im Verlauf des Spiel auf einen Computerbildschirm blickt, in dem ein klassischen Textadventure abläuft. Die meisten Rätsel sind sehr logisch aufgebaut, aber dennoch lohnt sich das Spiel nur, wenn man über gute Englischkenntnisse verfügt.

Es gibt gewisse Stellen, wo ihr euch in der Ego-Perspektive bewegt. Hier ist leider die Umgebung teilweise etwas verschwommen. Das könnte natürlich ein Stilmittel sein, wirkt aber nicht schön. Und weil schon davon geschrieben wurde, lebt das Spiel stark von audiovisuellen Aspekten. Das Flackern von Lichtern, das Schneegestöber, welches an die Fenster prasselt, das Quietschen einer Türe etc. Alle diese Sound- und Lichteffekte tragen sehr stark zu einer wunderbar schaurigen Atmosphäre bei. Manchmal erhalten wir von Kollegen Befehle über Funk und müssen diverse Aufgaben lösen. Dazu zählt Radiofrequenzen einzustellen, um ein Notsignal zu empfangen, oder das Nachschlagen über die Funktionsweise eines Röntgengerätes in einem Labor. Denn nur so könnt ihr den Leuten dort helfen.

Viele Dinge sind in Point-and-Click Manier zu lösen, wo vor allem der PC seine Stärken hat. Auf der Switch vermisst man doch oft den Einsatz von Touchfunktionen. Das Bewegen des Cursors mit dem Stick fühlt sich einfach nicht so intuitiv an. Zumindest muss man die Befehle nicht Buchstabe für Buchstabe eintippen, sondern man kann auf ein Menü mit vorgegebenen Befehlen zurückgreifen.

Ungewöhnliche Erzählstruktur

Stories Untold bietet eine durchaus ungewohnte Erzählstruktur, die es aber am Ende schafft, alle Fäden zu verbinden und das Storytelling wunderbar abzurunden.

Mit Stranger Things hat das Spiel aber nichts zu tun, auch wenn das Logo es vermuten lässt. Es wurde einfach nur vom Designer des offiziellen Stranger-Things Poster entworfen und soll auf den 80er Flair einstimmen. Die Hintergrundmusik kann aber mit der genialen Serie auf alle Fälle mithalten.

Die Spielzeit beträgt übrigens in etwa zwei bis vier Stunden.

Fazit

Stories Untold ist ein schauriges Spiel, welches an die gute alte Textadventure Zeit der 80er angelehnt wurde. Das Storytelling ist sehr kreativ und das Game bietet, vor allem audiovisuell, einige Neuinterpretationen. Gerade das Spiel mit Licht und Sound lässt den Spieler in eine wunderbar gruselige Atmosphäre eintauchen. Stories Untold bietet zwar nur einen geringen Wiederspielwert, aber die paar Stunden die man eintaucht lohnen sich auf alle Fälle. (Preis: 9,99 Euro)

Grafik
7
Sound
9
Gesamt
8

verfasst von „Ulrich“

Diesen Artikel teilen:

Vielen Dank an die Firma Devolver Digital für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 28.Januar.2020 - 10:42 Uhr