Spieletest: AER Memories of Old NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
28. August 2019

USK 6 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Perfekt für Kinder
Sehr gut gelungener Flugmodus
Buntes Cel-Shading…
Negativ:
… auf Low-Polygon-Basis
Schwammige Sprungeinlagen
Einfallslose Rätsel
Inhaltsleere Welt

AER Memories of Old

Das Erkundungsabenteuer AER Memories of Old vom Publisher Daedalic Entertainment GmbH ist bereits im Oktober 2017 für PC und LINUX erschienen und darf nun auch auf der Nintendo Switch gespielt werden. In diesem Spiel spielt Ihr die Protagonistin Auk, die nicht nur die seltene Gabe hat sich in einen Vogel verwandeln, um damit durch die Lüfte fliegen zu können. Sie ist auch auserwählt, die Welt, in der sie lebt, zu retten. Bereits recht früh erhält Sie eine Laterne, mit denen Sie die Erinnerungen der Alten „sehen“ kann. Ob dieses interessant klingende Konzept uns überzeugen konnte, könnt Ihr in dieser Review nachlesen.

Das Gameplay

Gerade erfahrene Nintendo-Spieler werden mit größter Wahrscheinlichkeit sofort ein Déjà-vu haben. Denn AER Memories of Old erinnert in frappierender Weise an The Legend of Zelda: Skyward Sword oder auch an Breath oft he Wild. Man erahnt sofort die relativ große, offene Welt, welche man als Vogel sofort erkunden kann. Die meiste Zeit wird man sich dabei im Federgewand durch die Welt bewegen, denn die Location von AER Memories of Old ist in unzähligen Inseln unterteilt, die hoch in den Wolken schweben. Tatsächlich macht das Fliegen durch die Lüfte richtig Spaß. Die Steuerung funktioniert dabei recht gut und ist sehr intuitiv. Die Cel-Shading anmutende Welt macht im Flug sogar einen recht hübschen Eindruck. Fliegen und Optik laden definitiv zur Zerstreuung ein.

Doch irgendwann will (oder muss) man auch der Handlung folgen. Während das Fliegen an sich recht toll ist, kann der Rest des Spiels nur noch als belanglos und unterfordernd bezeichnet werden. Das grundsätzliche Ziel des Spiels ist es, drei Dungeons aufzusuchen, die am Ende ein Teil eines Artefaktes beinhalten. Fügt man diese drei Fragmente zusammen, ist man in der Lage, das große Unheil von dieser Welt fernzuhalten. Die Dungeons sind dabei recht groß und offen, jedoch mit Rätseln und Plattform-Sprungeinlagen gespickt. Springen muss man in diesen Gefilden auf jeden Fall, denn unsere Protagonistin ist hier nicht in der Lage, sich in einen Vogel zu verwandeln. Die Komplexität der Rätsel ist in diesem Spiel eher niedrigschwellig. Sie beinhalten nichts, was man nicht schon in anderen Spielen gesehen hat. Man muss zum Beispiel eine bestimmte Anzahl von Bodenschalter finden, um eine Tür zu öffnen oder diverse Symboliken in einer gewissen logischen Reihenfolge anordnen. Ist man in einem Dungeon ans Ziel angekommen, dann erhält man jenes Artefaktfragment und es geht wieder draußen. Die Reihenfolge der Dungeons ist hierbei beliebig.

Die Items, die Gegner und die Interaktion mit der Umwelt

Hier haben sich die Entwickler etwas Besonderes einfallen lassen: Sie haben all dies erst gar nicht implementiert. Ernsthaft – es gibt nichts dergleichen. Keine helfenden Items, keine Charakterentwicklung. Es werden auch keine unliebsamen Gegner verdroschen und auch kein NPC mittels Sidequest aus einer Notlage geholfen. Hier verschenkt das Spiel richtig viel Potenzial. Ihr bewegt Euch durch eine große Welt mit vielen Inseln, müsst aber recht schnell feststellen, dass es auf diesen Inseln nicht wirklich etwas zu tun gibt. Selbst die zahlreichen Steintafeln, welche die Geschichte der Welt von AER Memories of Old näher bringen, müssen nicht zwingend gefunden werden. Findet man diese, so liest man sie und geht (bzw. fliegt) einfach weiter.

Das einzige Item, welches Ihr bei euch führt, ist eine Lampe. Sobald diese gezündet ist, könnt Ihr hier und da menschliche Echos aus der Vergangenheit entdecken, die wie angewurzelt herumstehen und gelegentlich ebenfalls belanglose Dinge sagen. Das Unheil in der Welt von AER Memories of Old wird in der Storyline als die „großen Leere“ beschrieben. Leider wird diese große Leere auch im Gameplay ersichtlich. Im Grunde kann man das Spiel starten, direkt die Dungeons ansteuern und beenden. Je nach dem hat man dieses Spiel innerhalb von drei bis sechs Stunden durchgespielt.

Die technische Umsetzung

Als ob der wenige Inhalt nicht schon ein Wermutstropfen genug wäre, setzt die Technik hier noch einen nach. Während die Welt im Flug noch ganz nett aussieht, erscheint sie bei genauerem Hinsehen doch recht karg und wenig abwechslungsreich. Erschreckend kommt das Design in Polygongrafik daher, wie man sie aus früheren Tagen der PS1 kennt. Insbesondere die Charaktermodelle sind nicht schön anzusehen. Menschliche Charaktere – seien es die NPC oder die Protagonistin selbst – haben keine Gesichter. Stattdessen gibt es nur hautfarbende Polygone zu sehen und das wirkt schon fast ein wenig gruselig. Mag sein, dass dies ein gewollter Stil ist. Denn auch das Durchkreuzen von Wasser zieht würfelartige Wasserspritzer auf. Dennoch bleibt festzuhalten, dass dies kein schöner Anblick ist.

Die Steuerung im Flugmodus ist recht sauber verarbeitet. Per pedes gibt es jedoch ein wenig Abzug. Insbesondere die Sprungeinlagen wirken etwas schwammig. Ansonsten passt sich die Bedienung der Einfachheit des Spieles an. Ihr könnt springen, eure Lampe aktivieren und eine Karte aufrufen. Das war es dann auch schon.

Daniel´s Meinung

Ich bin mir nicht ganz sicher, welche Zielgruppe mit diesem Spiel angesprochen werden soll. Auf mich wirkt es so, als sei dieses Spiel für Kinder im Grundschulalter entwickelt worden. Das ist mitnichten abwertend gemeint. Für dieses Spiel ist die offene Welt groß genug, die Rätseleinlagen passend und überhaupt ist es frei von jeglicher Gewalt. Im Grunde ist es das perfekte Spiel, um das Genre der Adventure einzusteigen. Ein gestandener Spieler wird hier jedoch mit größter Wahrscheinlichkeit sehr schnell enttäuscht sein. Indy-Game oder nicht: Gemessen am Preis muss hier deutlich mehr an inhaltlichen Umfang geboten werden. Das Spiel unterfordert sehr schnell. Und das ist das größte Manko am Spiel.

Fazit

Fazit

Das Grundkonzept der Storyline sowie die recht große, frei erkundbare und auch sehr bunte Welt von AER Memories of Old ist auf einem guten Weg. Das Indy-Spiel aus dem Hause Daedalic Entertainment GmbH macht auf den ersten Blick eine gute Figur, auch wenn der Low-Polygon-Grafikstil wenig modern wirkt. Dafür wird das Spiel flüssig präsentiert. Die Steuerung ist bis auf ein paar Abzüge in der B-Note in Ordnung. Trotz der offenen Welt, passiert in dieser so gut wie gar nichts. Das Spiel ist frei von Gegnern, es gibt keine Sidequest und auch keinen Charakterausbau. Die Hintergrundgeschichte wird von Schriftrollen und Steintafeln getragen und kommt recht uninspiriert daher. Uninspiriert sind auch die Rätsel in den Dungeons. Im Gesamten macht das Spiel den Eindruck, als wäre es auf den Papier umfangreicher geplant als es tatsächlich ist. Dies führt schlussendlich auch dazu, dass die Spielzeit bei einem ersten Durchspielen bei bestenfalls sechs Stunden liegt.

Grafik
6.5
Sound
7
Gesamt
6.5

verfasst von „ Daniel“

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Vielen Dank an die Firma Daedalic Entertainment GmbH für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 30.August.2019 - 10:55 Uhr