Vorschau: Mario&Luigi: Bowser´s Inside Story NDS

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War Mario&Luigi – Superstar Saga ein absoluter Überraschungshit des Herbstes 2003 und konnte mit einem fantastischen Kampfsystem, einer ungewohnt dynamischen Story und total abgedrehtem Humor mehr als begeistern, fiel der 2005/20006 erschienene Vorgänger zweifellos gut aus, aber blieb klar hinter dem Serien-Erstling zurück: Besonders die eher dürftige Story, die einfacheren Kämpfe (anstatt wie zuvor die streng limitierten „Brüderpunkte“ zu konsumieren, wurden die kräftigen Spezialattacken des Klempner-Gespanns durch Items, von denen man sich problemlos Unmengen kaufen konnte, ausgelöst), die Abwesenheit einer Oberwelt und die stark gestiegene Linearität (inklusive viel zu detaillierter, ständig am Topscreen abrufbarer Karte) enttäuschten. Nun steht in wenigen Wochen Teil 3 an – der alles übertreffende Nachfolger, den wir schon so lange erwarten?

Innenansicht eines Krötenkönigs

Wie ihr sicher schon gehört habt, spielt Bowser´s Inside Story, so der Untertitel, teilweise im Inneren des Körpers des namensgebenden Koopa-Königs – hat er die pastaliebenden Gebrüder doch mit der Kraft eines seltsamen Pilzes verschluckt. Wie es genau dazu kam und welche Rolle Krankfried – einst stotternder Handlanger der Hexe aus Mario&Luigi 1, nun offenbar zum Oberschurken aufgestiegen (seinen Sprachfehler hat er aber dennoch nicht verloren) – darin spielt, verrät die Messe-Demo bewusst nicht, sondern bietet neben einigen minispielartigen Endlos-Fights, welche das Kampfsystem näher demostrieren, je eine Episode mit unseren Lieblingsklempnern und eine mit deren Erzfeind – sehen wir sie uns doch nacheinander an.

Kein Fett! Alles Muskeln!

Marios und Luigis Episode beginnt damit, dass Bowser versucht, an einem Seil zu ziehen, um eine daran angebundene, komplette Insel zu bewegen – Endgegner wie er sind zwar nicht von Pappe, aber diese Aktion ist doch ein wenig extrem. Deshalb gehen ihm die beiden zur Hand und begeben sich in Richtung seiner Armmuskulatur. In der Demo waren einige Abschnitte seines Körpers zu sehen, etwa der „Musikantenknochen“, zugänglich waren aber nur die Muskeln – unschön fiel mir dabei auf, dass diese Areale einfach mittels Cursor angewählt werden; ich hoffe sehr, dass die Endversion auch eine richtige Oberwelt im Koopa-Corpus zu bieten hat („Körperwelten“, harharhar).

Überraschenderweise betreten die beiden nun eine reine 2D-Welt in Seitenansicht – mehr als nach links und rechts gehen sowie springen ist nicht, die Zelda-artige Vogelperspektive ist, zumindest in diesem Teil des Spiels, passé. Wer aber einen Gegner berührt (oder draufspringt), landet dennoch im bekannten Kampfsystem, welches wie gehabt rundenbasierte und Echtzeit-Mechaniken sehr gelungen verknüpft – nur leider sind die erwähnten Brüderpunkte nicht wiedergekehrt; die Special Moves werden immer noch mittels sammelbarer Gegenstände ausgeführt.

Nach nur wenigen Bildschirmen kommen wir auch schon bei der Muskulatur an – offenbar muss der Bizeps gereizt werden, um Bowser noch kräftiger zu machen. Also wird der Nerv erst einmal mit einer zufällig daneben herumstehenden Kanone (wie praktisch!) beschossen, bis es dann Blitzkugeln regnet und Mario die roten, Luigi die grünen Entladungen in einer kleinen Minigame-Einlage mit Hammerschlägen auf die Armmuskeln des Koopa-Königs leiten. Danach birst Bowser fast vor Kraft und kann mühelos besagte Insel ans Ufer ziehen – Episode 1 ist gelöst.

Ein Bowser steht im Wa-hal-de...

Obwohl man im anderen Abschnitt den Krötenkönig steuern darf anstatt den Brüdern, erinnert gerade dieser mehr an die beiden vorherigen M&L-Teile: Ein relativ weitläufiger Wald aus der Draufsicht (leider wieder von Anfang an mit Map auf dem Topscreen – allerdings scheint sie zumindest nicht das ganze Gebiet auf einmal zu zeigen), durch den sich Bowser mit Feueratem (verbrennt störende Bäume) und Faustschlägen (u.a. gegen Felsbrocken) seinen Weg bahnt. X und Y sind mit diesen Fähigkeiten belegt, was sich auch im Kampf nicht ändert, während Mario und Luigi ja immer mit A und B gesteuert werden (was eventuell die Vermutung nahe legt, dass es auch einmal Kämpfe mit den Gebrüdern und Bowser simultan geben könnte). Im Kampf kann er außerdem versuchen, Gegner einzusaugen und zu verschlucken (vermute stark, dass in der Endversion die Klempner dann im Magen gegen jene Feinde antreten dürfen, welche dieses Schicksal ereilt hat), und mit der Rettung einer Kompanie Gumbas aus Krankfrieds Käfig lernt der Koopa-König auch seine erste Spezialattacke: Jene wandelnden Pilze stürzen sich bei deren Ausführung auf die Feinde, und steckt ihr Chef sie beim Ansturm noch mittels feurigem Atem in Brand, richten sie zusätzlich Feuerschaden an. Interessanterweise werden die schadensverstärkenden Action-Kommandos bei Bowsers Special Moves per Touchpen ausgeführt, während Mario und Luigi in jedem Fall nur mit Steuerkreuz und Knöpfen gesteuert werden. Und was ich erfreut feststellen durfte: Bowsers Super-Attacken sind bei weitem nicht so unbegrenzt wie jene der Brüder, sonder konsumieren „SP“ (wohl „Schergenpunkte“). Davon hat Bowser in der Messe-Version zwar lachhaft viele, aber so wird es im Spiel ja wohl erst nach unzähligen Levelaufstiegen sein.

DAS IST JA KRANK....fried.

Nach einer kurzen Verbalen Konversation mit Krankfried, der dem Krötenkönig einige Baum-Monster auf den Hals hetzt, ist der Wald auch schon bald durchquert und die Demo beendet. Was man sagen muss: Die Idee ist zweifellos originell – eigentlich ist es ja eine Art Zwei-Welten-Prinzip, aber doch ganz anders als etwa die Trennung Licht- und Schattenwelt in Zelda, da sich Bowser, der ja selbst eine „Welt“ darstellt, eigenständig bewegen und die Voraussetzungen verändern kann: Nimmt er etwa einen kräftigen Schluck Wasser, so können Mario und Luigi innerhalb seines Körpers schwimmen und vielleicht höher gelegene Areale erreichen. Aber gerade dieses höchst interessante Element fiel in der Demo ziemlich unter den Tisch, da ja nur zwei isolierte Episoden, in denen jeweils nur ein Held/Heldenteam kontrolliert werden durfte, präsentiert wurden.

Wenn es Entwickler Alphadream aber gelingt, dieses Feature wirklich auszureizen, dann könnte uns eine geradezu großartige Spielerfahrung erwarten. Allerdings muss ich schon sagen, dass ich nicht sicher bin, ob ich es für gut befinden soll, mit Mario und Luigi wohl ganze Spiel (sieht zumindest danach aus – lasse mich aber gerne eines Besseren belehren) Jump&Run-mäßig in Bowser Körper verbringen zu müssen und die „richtige“ Oberwelt nur mit Bowser ablaufen zu dürfen, der nicht einmal springen kann und in den Kämpfen ganz alleine ist, was für weniger taktische Finessen sorgen könnte. Aber mal sehen – mit einem tollen Spiel dürfen wir sowieso rechnen, aber noch ist nicht absehbar, ob Bowser´s Inside Story mehr in die Richtung von Teil 1 (5/5) oder Episode 2 (eher 4/5) gehen wird. Da wir in Previews keine halben Punkte vergeben, bin ich einmal optimistisch und beglücke das Spiel mit 5 von 5 Punkten – denn es wirkt klar frischer, als es Partners in Time damals tat.

Voraussichtliche Veröffentlichung: TBA 2009
Hitprognose: 5 / 5

verfasst von „OldMacMario“

Letzte Aktualisierung: 21.8.09 14:32 Uhr