Spieletest: Pepper Grinder NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
28. März 2024

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
geniale Spielmechanik – Bohren!
fantastischer, stimmungsvoller Soundtrack
Spielgeschwindigkeit regelbar
Pixelart-Design auf kreativen Hochniveau!
Negativ:
Balance von Schwierigkeit und Checkpoints
Zugänglichkeit: Schaden oder Leben nicht variabel

Devolver Digital hat es uns zur Gamescom 2023 bereits anspielbar präsentiert, nun haben wir uns in die finale Version von Pepper Grinder gegraben. Ob sich der neue Pixelart-Platformer ordentlich gepfeffert präsentiert, lest ihr in unserem Nfans.de Switch-Test zu Pepper Grinder!

Piratenabenteuer mal anders

Die titelgebende Antiheldin Pepper ist eine waschechte Piratin, der kein Schatz zu groß sein kann. Doch wie es kommen muss, damit wir ein anständiges Abenteuer präsentiert bekommen, wird sie schiffbrüchig ihres Schatzes beraubt und muss sich nun mühsam die vielen Juwelen und Skullcoins zurückbeschaffen. Doch Obacht, denn diese Mission wird von den gemeinen Narlings versucht zu vereiteln, die ebenfalls den Schatz für sich horten möchten.

Falls ihr euch an dieser Stelle fragt, was Narlings eigentlich sind, ja dann müsst ihr das Spiel selbst spielen, um euch einen eigenen, lebhaften Eindruck davon zu machen. Aber stellt euch einmal gefräßige grüne Gremlins mit großem Maul, scharfen Zähnen und einem Horn auf der Stirn vor – das kommt dem dann schon recht nahe.

Ran an den Bohrer

Damit Pepper überhaupt etwas ausrichten kann, hat sie ihren Extremleistungsbohrer Grinder dabei. Mit diesem schürft sie was das Zeug hält. Egal ob Stein, Sand, Wasser, Vulkangestein oder Eis, dem Bohrer kann nichts standhalten. Ihr pflügt mit sensationeller Geschwindigkeit durch die Umgebungen und müsst dabei stets auf die richtigen Routen, ein perfektes Timing für Boost-Sprünge und natürlich das Einsammeln von Schätzen und das Beseitigen von Narlings achten. Nach dem ersten Abschnitt bekommt ihr die Greifhaken-Funktion mit dazu, dadurch wird das Gameplay anspruchsvoller, aber auch vielseitiger.

Mit Höchstgeschwindigkeit werdet ihr die kreativen Umgebungen von Pepper Grinder erkunden, die in feinster Pixelart euer spielerisches Geschick testen. Hier müsst ihr mit dem Bohrer eine geschickte Kurve nehmen, um Dornen auszuweichen, da wartet ein Abgrund, der übersprungen werden muss. Narlings mit Geschossen, Beilen oder Flammenwerfern gibt’s obendrauf.

Im Spiel erwarten euch vier Areale, die jeweils aus drei Leveln bestehen. Meistert ihr sie nacheinander, ist die Route zum Boss freigeschaltet. Darüber hinaus könnt ihr in jedem Level fünf der Skullcoins sammeln. Diese sind in der Regel an schwierigeren Stellen platziert oder versteckt, sodass ihr auf Risse im Gestein oder versteckten Ecken des Spiels achten müsst, um sie zu finden. Zusätzlich ist pro Biom ein Shop auffindbar, der euch ein paar Dinge anbietet. Für die Juwelen dürft ihr Sticker aus einem Gatcha-Automaten „rausbohren“, die euer Sammelalbum befüllen. Am zweiten Automaten lassen sich Bits beschaffen, die euch für das nächste Level mit ein paar mehr als den gewöhnlichen 4 Lebensbalken starten lassen. Gerade in manch intensiven Platforming-Passagen oder beim Boss kann das nützlich sein. Normalerweise lassen sich aber auch alle Level mit ein wenig Übung mit vier Balken meistern. Außerdem könnt ihr Halstücher und Haarfarben in allerlei Kombinationen kaufen und variieren. Für ein Quäntchen Customizing eurer Piratin wäre damit gesorgt.

Sammelt ihr überdies erfolgreich die erwähnten Totenkopf-Münzen, könnt ihr in jedem Shop für 10 von ihnen einen Schlüssel erwerben, der euch ein Bonuslevel pro Areal freischaltet. Insgesamt habt ihr also pro Bereich 4 Level + Boss. Da es vier Biome gibt, erwarten euch inkl. Endboss 20 Stages. Für ein Abenteuer, das ohne Rabatte lediglich 14,99€ kostet, halten wir das für ein fair aufgebohrtes Paket.

Möchtet ihr euch am Speed-Running probieren, für das Pepper Grinder aufgrund seiner Geschwindigkeit prädestiniert ist, könnt ihr euch nach erstmaligem Abschließen der Level an den Zeitherausforderungen versuchen. Meist müsst ihr ein Level dann in 90 bis 150 Sekunden erledigen, um den jeweiligen 3. 2. oder sogar 1. Rang zu erspielen.

Von Steaks und Kochtöpfen

Wiederspielwert hat Pepper Grinder auf jeden Fall. Durch die Zeitherausforderungen könnt ihr ständig euren Score verbessern und außerdem strotzen alle Level nur so vor Details. In einem Abschnitt dachten wir, wir kämen nicht weiter, bis uns klar wurde, dass wir uns auch durch rohe Steaks pflügen dürfen. Andernorts landeten wir im Suppentopf der Narlings oder mussten einen übergroßen Hirschkäfer besiegen, der von einem Narling als Juwelentransporttier genutzt wurde.

Das ist euch noch nicht abgedreht genug? Kein Problem! In einem Level kämpfen wir gegen wild gewordene Narlings auf einem Bus-Dach, in einem anderen brettern wir auf einem Ski-Fahrzeug über Eisschanzen oder werden kurzerhand selbst zu einem Kanonengeschoss, um ungeahnte Höhen zu erreichen. In Pepper Grinder geht es hoch und runter, links nach rechts, die spielerische und bugfreie Qualität bleibt aber konstant auf einem sehr hohen Niveau.

Absolute (B)Ohrkunst

Was an uns, trotz des Geschwindigkeitsrauschs des Spiels, nicht an uns vorbeigegangen ist, ist der ebenfalls exzellente Soundtrack. Feine elektronische Sounds, die perfekt zum rustikalen Bohrmanöver passen oder euch begleiten, wenn ihr mit eurem Greifhaken einen Roboter besteigt und wortwörtlich Häuser einreißt! Dynamik ist das Stichwort in Pepper Grinder, welches auch der Sound vollumfänglich verinnerlicht hat und gerade in den teils knackigen Bosskämpfen hervorhebt.

Technisch läuft Pepper Grinder flüssig und bis auf wenige, an einer Bohrmaschine abzuzählende Lags und einem falschen Checkpoint-Zurücksetzen gibt es keine technischen Beanstandungen für diesen Pixel-Platformer. Bei den erwähnten Speicherpunkten ist die Balance nicht immer ideal geglückt. Teils warten wir einen Müh zu lange, bis wir wieder durchatmen können. Andererseits dürft ihr in den Barrierefreiheiten die Geschwindigkeit von Pepper und ihrem Grinder auf 50% hinabsetzen. Da Gegner und Pepper gleichermaßen ihre Geschwindigkeit reduzieren, wird zwar das Platforming etwas leichter und der Gegner-Kampf übersichtlicher, die Dichte der Gegner, die schwere der Bosse oder der Anspruch im Platforming verändern sich jedoch nicht. Hier hätte man für jüngere Spieler noch mit optional mehr Leben unterstützen können (das wird nur indirekt über die Shops & Bit-Käufe getan).

Die Bosse sind unserer Einschätzung nicht ideal gebalanct. Der erste Boss ist gerade zum Start des Abenteuers sehr anspruchsvoll und verlangt viel Koordination. Der zweite Boss ist dagegen im ersten Anlauf leicht schaffbar, der dritte wieder deutlich herausfordernd. Der letzte Boss verfügt sogar über zwei Stages. Bei den normalen Leveln gab es im Grunde nur 2, die sehr schwer waren, weil ihr euch zu lang auf dem Busdach gegen Gegner erwehren, gleichzeitig Bomben ausweichen und woanders auf einer (gefühlt) ewiglangen Fahrstuhlfahrt den Narling-Horden stellen musstet.

Fazit

Pepper Grinder hat sich tief in unser Herz gebohrt! Der rasante Pixelart-Actionplatformer verlangt euch einiges an Geschick ab, um die höchst abwechslungsreichen, kreativen Level zu meistern. Anspruchsvolles Platforming, verschiedene Gameplay-Mechaniken und ein sensationeller, meist elektronischer Sound überzeugen mühelos! Die Level strotzen vor gestalterischer Liebe und werden durch einen kleinen Ingame-Shop für Cosmetics sowie tolle Bosskämpfe abgerundet. Bei der Zugänglichkeit hätten wir uns noch optional mehr Leben oder Schaden und nicht nur die reduzierte Geschwindigkeit gewünscht. Das hält uns aber nicht davon ab, Pepper zur Lieblingspiratin von Nintendofans.de zu küren!

Grafik
9.5
Sound
9.5
Gesamt
9

verfasst von „ Maik“

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Vielen Dank an die Firma Devolver Digital für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 04.April.2024 - 15:27 Uhr