Games Convention 2003:Erlebnisbericht

Wir schreiben den 22. August 2003. Es ist 18.40 Uhr, ein sommerlicher  Freitagabend. Eigentlich sollten die vier zukünftigen Messebesucher schon zusammen in einem Auto sitzen und fröhlich über die bevorstehenden Tage diskutieren. Doch dem ist nicht so… Leider gibt es in Oberwerth, dem ausgemachten Treffpunkt und Stadtteil von Koblenz, gleich mehrere Park&Ride Parkplätze. Was das bedeutet könnt ihr euch wohl selbst ausmahlen…  Gute 20 Minuten und mehrere Telefongespräche später hat man sich dann endlich gefunden: Staffmitglied Shiek, seine Freundin BMX, Staffmitglied Seppel und langjähriger Nfans.de-Freund Mana Drache (Info am Rande: mittlerweile zählt auch er zur Staff).

Auf dem Weg zu unserem ersten Messebesuch hören wir Musikkassetten Marke „Freundinproduktion“, wälzen Routenplaner, lesen, bestaunen die neuen Autobahnen des Ostens und natürlich wird auch viel, viel geredet und gelacht. Doch auch hier wird unserem Zeitplan ein Strich durch die Rechnung gemacht: Kühlwasser nachfüllen, Öl wechseln, Baustellen und Unfälle machen aus den geplanten fünf Stunden eine über sechsstündige Fahrt. Erst um kurz nach 1.00 Uhr peilen wir dann unser Ziel an: das Prodomo Hotel in Leipzig. Gelegen in einem nachts recht düster erscheinenden Gebiet, erstrahlt das Prodomo Hotel (zumindest für uns müden Reisenden) in hellem Glanz. Freundlich überreicht uns der irgendwie unheimliche Nachtdienst die Schlüssel für die Zimmer von „Sebastian Mayer“ und „Stefan Le Maetz“.  Ihren überraschenden Geschlechts- und Nationalitätenwechsel hat BMX vermutlich bis heute noch nicht völlig verdaut.

Froh darüber endlich angekommen zu sein und, dass das Hotel wegen der akuten Spätanreise keine Probleme machte,  gehen wir ins Bett.

23. August, 7.30 Uhr: Der Wecker klingelt

Nach einer erfrischenden Dusche und einem ausgewogenen Frühstück machen wir uns sofort auf zum Leipziger Messegelände. Natürlich tragen wir alle bereits das T-Shirt, das Simon extra anfertigen ließ. Wenn ihr also jemanden mit einem T-Shirt mit der Aufschrift „NintendoFans.de / NCon.org – The Nintendo Convention“ gesehen habt, das waren wir.

Die Besucherschlangen betrachtend gehen wir lächelnd durch den Eingang des Business Centers und schauen uns erst einmal um. Der erste Blick fällt auf die Kaffee-Theke: Tassen, Unterteller, Kaffeekannen und… lecker aussehende Muffins. Satt vom Frühstück im Hotel greifen wir zur 3. Ausgabe der GC-Daily, der offiziellen Messezeitschrift, die neben der Kaffeetheke ausliegt.

Auf der nächsten Etage beginnt es dann interessant zu werden. Hier haben die verschiedenen Firmen ihre Handels- und Pressestände. Um noch einen Interview-Termin zu bekommen machen wir uns auf zum Nintendo-Stand, an dem uns das Glück hold ist: am Sonntag-Morgen um 10.00 Uhr haben wir einen Termin mit Herrn Ebert.

Frohen Mutes machen wir uns auf den Weg auf die richtige Messe. Angekommen in den Massen suchen wir schnellstens den Nintendo-Stand auf, den dort befinden sich für Nintendojünger wohl die meisten und interessantesten Spiele. Nur der auf dem Weg liegende Stand von Nokias N-Gage verursacht soviel Neugier, dass wir einfach einen Besuch abstatten müssen. Und wer hätte es gedacht, wir waren positiv überrascht: Sowohl Sonic N, als auch Super Monkey Ball machen auch auf dem Handy-Verschnitt eine gute Figur. Zwei Fragen bleiben jedoch auch nach dem Besuch offen: „Warum ein länglicher Bildschirm?“ und „Wer wird soviel Geld ausgeben?“. Doch zu viele Fragen plagen das schwache Gehirn, also geht es zügigst weiter…

Ziel erreicht… und bereits nach kurzer Zeit ist eines klar: auf Nintendo ist auch in nächster Zeit Verlass. Ob Mario Kart – Double Dash!!, Viewtiful Joe, Soul Calibur II oder auch Billy Hatcher, die meisten gezeigten Spiele machten Lust auf mehr! Um die Wartezeiten vor den Displays zu versüßen nutzen wir das Angebot einen GBA SP auszuleihen und heimsen so noch ein „Nintendo – Official Tester“-T-Shirt ein. Als Spiel wählen alle Wario Ware (übrigens ein sehr lustiges Spielchen), außer Sascha, der enttäuscht feststellt, dass sein Perso zu Hause auf dem Schreibtisch liegt und er somit keinen Leihvertrag abschließen kann.

Doch irgendwann plagt der Hunger, also wird zunächst schnellstmöglich der nahliegende Mc Donald´s aufgesucht und auf dem Rückweg der Rucksack, der bereits mit Goodies (Mario Kart-Gummibärchen, Nintendo-Kulis, Schlüsselbänder etc.) prall gefüllt ist, am Auto geleert.

Zum Essen sind wir jedoch nicht hier. Auch weiterhin steht der Samstag fast völlig im Zeichen von Nintendo selbst. Es wird gespielt, geredet, gewartet und auch gehörig geschwitzt. Schätzungsweise (und auch sehr wahrscheinlich) war Samstag wohl der bestbesuchteste Tag der Messe, und somit auch der Heißeste.

Besuche bei anderen Firmen wie Atari, EA oder Ubi Soft dürfen natürlich auch nicht fehlen. Immerhin gibt es auch dort interessante Spiele, und schöne Goodies. Vor allem ein Atari-Shirt wird von einem von uns sehnlichst herbeigewünscht…

Als wir wieder mal den Weg in ruhigere Gefilde einschlagen, sehen wir eine Bekanntheit von Nintendo: Axel Herr gibt ein Interview mitten im Business Center! Sofort wird sich auf die Lauer gestellt um Autogramme zu bekommen. Bereits nach fünf Minuten Wartezeit überkommt uns aber das komische Gefühl sich gerade wie ein Groupie zu verhalten, doch wir halten durch. Schließlich wird Herr Herr (ist das nicht ein herrlicher Name?) doch noch fertig…und wir bekommen unsere Unterschriften von einem sehr netten Herrn Herr (diesen Namen muss man einfach ausschreiben…).

Gegen acht Uhr verlassen wir dann müde das Messegelände und machen uns auf die Suche nach Essen. Doch diesmal wollen wir zur Fast Food-Konkurrenz: Burger King! Bis auf eine weit entfernte Leuchtreklame sehen wir von unserem Ziel jedoch nichts. Bei der verzweifelten Suche nach dem richtigen Weg stoßen wir letztendlich auf den Leipziger Hauptbahnhof inkl. Pizza Hut. Dort sind wir auch nicht die einzigen hungrigen Mäuler der GC, die es zu stopfen gilt: neben mehreren Personen in Game-Shirts treffen wir noch die Kollegen von neXGam, die direkt neben uns Platz nehmen.

2 Pizzen und ein Pitcher Wasser später sitzen wir im Hotel und besprechen das Interview für nächsten Morgen. Schließlich gehen wir ins Bett … so müde, dass wir (teilweise) gar nicht mehr duschen gehen, obwohl wir total verschwitzt sind. Was soll´s, sind immerhin nicht unsere Betten. ;)

24. August, 8.15 Uhr: Der Wecker klingelt wieder…

Eine nötige Dusche, ein gutes Frühstück und eine Rechnungsbegleichung später machen wir uns wieder auf zum Messegelände wo wir sofort das Interview antreten. Endlich werden Simon und Sascha Herrn Ebert persönlich kennen lernen, denn im Zuge der NCon-Organisation hatten sie schon häufig telefonischen Kontakt zu ihm.

Freundlich werden wir von unserem Gegenüber begrüßt und bekommen die Spiele aus dem Hause Nintendo ein weiteres Mal vorgestellt. Anschließend werden wir in einen Raum geleitet, in dem das Interview in Ruhe geführt werden kann. Etwa vierzig Minuten voller Fragen und Antworten folgen, bis es schließlich an der Tür klopft und eine nette Nintendo-Mitarbeiterin verkündet, dass bereits der nächste Termin wartet. Zum Glück konnten wir jedoch noch alle Fragen stellen und sind zufrieden mit uns. Das Ergebnis könnt ihr in den nächsten Tagen hier nachlesen.

Nach unserem Gesprächstermin machen wir uns ein weiteres Mal auf den Weg in die Messehallen. Im Gegensatz zu Samstag ist es heute um einiges ruhiger…schön. Wer jetzt denkt, dass wir uns sofort wieder an die Bildschirme werfen, liegt falsch. Zuerst treibt uns der Hunger in die Atari Lounge, wo wir uns genüsslich verpflegen. Doch wie gesagt, zum Essen sind wir nicht hier…

Wir treiben über die verschiedenen Stände und führen eine wahre Hetzjagd auf Goodies durch. Doch Goodies wollen nicht gejagt werden, sondern sie kommen zu dir! So kassiert BMX, die sich wahrlich ins Zeug legt, nur Fußtritte und Kratzer, während Sascha, der eigentlich schon aufgegeben hat, mehrmals das Glück direkt vor die Füße geworfen bekommt.

Das so sehnlichst gewünschte Atari-Shirt für BMX zählt aber leider nicht zu seiner Beute. Dafür gibt es aber Schlüsselbänder, Zeitschriften, Demo-CDs und DVDs und vieles mehr, das unsere Tüten füllt.

Gegen 15 Uhr verlassen wir dann die Messe und machen uns auf den Heimweg.

Diese Fahrt scheint anders zu werden. Doch der Schein trügt. Zwar stehen uns keine Unfälle im Weg, dafür rauben uns diesmal die Baustellen umso mehr Zeit. Mit blöden Sprüchen á la Heinz Wäscher, einem kleinen Nintendo-Quiz („Wie heißt denn noch mal das Baby aus der Kong-Familie?“) und einer Runde Advance Wars können wir uns aber gekonnt die Zeit vertreiben. Gegen zehn Uhr kommen wir schließlich wieder in Koblenz an, wo wir unsere ersammelten Goodies aufteilen und auch das letzte Stück der Heimreise antreten. Aber eines ist uns allen schon jetzt klar: Nächstes Jahr sind wir wieder dabei! Und dann besser organisiert und ohne peinliche Pannen, die hier unerwähnt bleiben wollen. ;)

by Seppel