[Tag 1] Auf nach Köln!

[Tag 1] Auf nach Köln!

Bedeutungsschwangere Frage zu Beginn: Was würdet ihr mit euren letzten 9 Euro machen? Ist ja wohl klar – vier Euronen davon in einen Plüsch-3DS und die verbleibenden fünf der silbrig-güldenen Münzen in ein ebenso flauschiges „Stofftier“ in Form eines Wii U Game Pads investieren, was denn sonst?! Zumindest ich handelte im Rahmen eines reichlich seltsamen Traumes derartig, unmittelbar bevor mich heute der Wecker aus dem Schlaf riss...und das Schlimme ist, dass ich es keineswegs ausschließen kann, dass ich mich im realen Leben genauso verhalten würde...

Tagzug nach Liesing

Aber ich schweife ab – schließlich soll es hier vielmehr darum gehen, warum mich das Fairy Tail-Hauptthema heute in aller Frühe aus dem Bett dudelte: Die gamescom steht vor der Tür, was für mich bedeutet, dass es wieder höchste Zeit ist, sich auf eine ewig lange Zugfahrt von dem tiefsten Österreich bis hin zur Welthauptstadt der winzigen Getränkeportionen zu begeben (Bier kann mir als Antialkoholiker sowieso gestohlen bleiben, aber der Schrecken der 0.2-Liter-Gläser macht ja auch vor dem armen Softdrinks nicht halt...), um zur morgigen Morgenstunde die geschätzten Kollegen zu treffen und mit selbigen auf das Messegelände zu marschieren!

Charakterklasse: Dieb

Ach ja, die gamescom...seit 2009 sind schon so manche Erinnerungen mit diesem Namen verknüpft, die überwältigende Mehrheit positiver Art. Die Messe des letzten Jahres wird mir persönlich dagegen wohl stets als dunkler Fleck auf dieser sonnigen Bilanz in Erinnerung bleiben, welcher meine naive, romantisierte Vorstellung, auf Veranstaltungen dieser Art würden sich ohnehin nur nette Leute mit Gamer-Ehre herumtreiben (RTL-Reporter freilich ausgenommen...), mit dem Diebstahl von 3DS und PS Vita meines Bruders in einem winzigen Moment der Unachtsamkeit zerschmetterte...und ja, die strategisch sicherlich alles andere als kluge Entscheidung seitens Nintendo, verhältnismäßig kurz vor dem Wii U Launch überhaupt nicht vor Ort zu sein, sorgte freilich auch für Kopfschütteln. Aber diese zog uns wenigstens nicht gut 600 Euro für neue Handhelds und Spiele aus der Tasche...

Dieses Phantombild ließen wir damals bei der Kölner Polizei anfertigen – leider blieb der Gauner vom Erdboden verschluckt...

Aber wie auch immer, dies ist Vergangenheit; bleiben wir nun lieber im Jahre 2013, wo mein erster Eindruck auf eine Art komplementäre Variante der letztjährigen Problematik hindeutet: Nintendo ist wieder (voll) da und zeigt ein wahres Füllhorn an potentiellen Hits – neben vielversprechenden Handheld-Titeln wie dem direkten A Link to the Past-Nachfolger, den potentiellen System-Sellern Pokémon X und Y oder der abschließenden Professor Layton-Episode der Prequel-Trilogie kommt die Wii U nun langsam, aber sicher auch endlich in die Gänge! Super Mario 3D World, Donkey Kongs neuestes Abenteuer oder das heiß erwartete (aber leider erst kommendes Jahr erscheinende) Mario Kart 8 dürften z.B. hochinteressant werden; Wind Waker HD als allzu bekanntes (aber freilich nach wie vor hervorragendes) Adventure wird trotz des verschenkten Potential der inhaltlichen Expansion (egal, ob nun damals geplante Dungeons zwischenzeitlich in anderen Episoden verwendet wurden – wäre es wirklich zu viel verlangt gewesen, zumindest einen kleinen Tempel für die arme Insel Ichthusk zu designen...?) sicherlich auch angesehen.

Dicker Koch contra Schmalhans, der Küchenmeister

Abseits von Nintendo selbst sieht es bezüglich Nachschub für Wii U und 3DS dagegen ziemlich mager aus – die Anzahl unserer Publisher-Termine ist klar die geringste unserer gamescom-Geschichte. Sicherlich gibt es an dem Mario-Konzern so manche strategische Fehler zu kritisieren, doch wirkt das Verhalten so mancher Hersteller dem Kyotoer Traditiunsunternehmen gegenüber auch aus eigenen Stücken reichlich fragwürdig – wenn etwa das sicherlich sehr interessante Batman:Arkham Origins als Wii U-Inkarnation des Online-Multiplayers verlustig geht oder Splinter Cell: Blacklist sogar des lokalen Co-Op-Modus beraubt wird, beides aus fadenscheinigen bis non-existenten Gründen, dann sollte klar ersichtlich sein, dass eine Klassifizierung des Konsolenherstellers alleine als Sündenbock zu kurz greift.

So, lange dauert´s nicht mehr bis Köln, ich bin schließlich schon in...ähh...keine Ahnung, wo ich hier gerade bin...jedenfalls würde es mich bei den unheilverheißenden Wolken nicht wundern, wenn gleich ein Endgegner um die Ecke springt.

Aber man soll den Tag ja weder vor dem Abend loben noch zu diesem frühen Zeitpunkt verurteilen – es wird sich zeigen, wie viel die Dritthersteller diesmal tatsächlich zu bieten haben, und ebenso, ob die kommenden großen Nintendo-Titel den großen Namen gerecht werden. In diesem Sinne muss ich mich auch schon wieder verabschieden, da sich mein Laptop-Akku bereits dem Ende zuneigt und mir meine Sitznachbarin im Zug zuvor die Steckdose weggeschnappt hat, um sich Breaking Bad anzusehen...also dann: Bis morgen!

verfasst von „Lukas“

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Leser-Kommentare zur Nachricht "gamescom 2013: Tag 1 des Messe-Tagebuchs"

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Letzte Aktualisierung: 22.08.2013, 15:28 Uhr