Tag 3 – Von Sonic-Torten und 0,473 Litern Eistee

Tag 3 – Von Sonic-Torten und 0,473 Litern Eistee

Wieder ertönt die James Bond-Melodie: Heute müssen wir uns unbedingt wieder beeilen, zur Messe zu kommen, da Fachbesucher und Pressefritzen donnerstags traditionell eine Gnadenfrist von einer Stunde erhalten, um die Hallen noch mehr oder minder in Ruhe bewandern zu dürfen, bevor sechzig Minuten später – um 10 Uhr – die gamescom-Säle schließlich endgültig für das Publikum geöffnet und mit Unmengen von Unterhaltung und Neuheiten suchenden Spielern geflutet werden.

Dennoch war bereits jetzt der Einlass nicht unbedingt flott möglich – Trauben von Fachbesuchern, die aus obigen Gründen möglichst früh Einlass begehrten, standen vor uns in der Schlange und ein ständig „Stopp!“ brüllender Möchtegern-Ausbildner Schmidt, der aus unerfindlichen Gründen immer wieder den Eingang öffnete, verschloss, noch einmal öffnete und erneut verschloss, nervte dezent. Danach blieb vielleicht noch eine gute halbe bis knappe dreiviertel Stunde bis 10 Uhr...

Diese kurze Zeitspanne wurde aber freilich noch gut genutzt – während sich Benjamin dem Warner Bros.-Stand und Arkham City (mit welchem wir uns morgen noch näher auseinandersetzen werden) zuwandte und die anderen ihre eigenen Wege auf dem noch relativ leeren Areal gingen, schaute ich gleich zum Nintendo-Bereich und spielte in Ruhe, teils mit Mitspielern, die (richtig nette) Kirby-Demo durch. Dann war es aber auch schon wieder höchste Zeit für den nächsten Termin, diesmal bei Sega – Benjamin und ich vertraten NFans dort.

Neben einem Stück von der schicken 20-Jahre-Sonic-Torte stand dort dort erst einmal das auch für Wii U angekündigte Aliens: Colonial Marines auf der Speisekarte, wobei die Akustik im Präsentationskämmerchen endlich einmal zufriedenstellend ausfiel: Es hatte was von einem (temporär auch stilecht abgedunkelten) Winz-Kino und während der Live-Vorführung und dem brandneuen, gamescom-exklusiven Trailer waren sowohl Spiel-Sounds als auch die Ausführungen der anwesenden Entwickler gut zu hören. Ganz anders leider bei Sonic Generations – die Darbietung gefiel zwar (jammerschade, dass keine Nintendo-Heimkonsole bedacht wird, sondern „nur“ der 3DS), verstanden haben wir bei dem Geräuschpegel der benachbarten Präsentationen aber überwiegend nur Info-Fetzen; daran konnte auch die schicke Einrichtung des Zimmers (direkt neben mir stand ein Regal voller Verpackungen von Sonic 1 für den guten alten Mega Drive) leider nichts ändern.

Eine Mordsgaudi wiederum gab es im Kämmerlein der neuen Mario&Sonic-Episode: Hier durften sich die Pressevertreter auf angenehmen Sitzsäcken niederlassen und den Großteil der Präsentation auch aktiv in die witzigen, mehr oder weniger olympischen Disziplinen eingreifen (wobei gerade die letzteren ein großer Spaß waren). Unfreiwilliger Slapstick auch gleich zu Beginn, als die gutgelaunte Gastgeberin ihrem Kollegen die Wiimote zuwerfen wollte, jene aber stattdessen vom Fußboden aufgefangen wurde...

Während ich diese Zeilen schreibe, sind die Zeiger bereits auf kurz vor 12 Uhr vorgerückt und die Messehallen bestimmt schon brechend voll – wir haben davon bislang allerdings noch nichts mitbekommen; David und Simon sind kürzlich zum bigben-Termin aufgebrochen (wo sie wohl u.a. der Nachfolger des schweißtreibenden Hometrainer-Simulators Cyberbike erwarten wird), während Benjamin und ich noch im Business Center sitzen und an dem einen oder anderen Artikel (wie diesem hier) schreiben. Sobald die beiden anderen von der Fahrrad-Front zurückgekehrt sind, ist wohl, da Mittag, ein Abstecher in den nach wie vor toll betitelten „Business-Biergarten“ fällig. Danach geht’s aber wieder auf die eigentliche Messe – und ich bin mir jetzt schon sicher, wir werden die Hallen nicht wieder erkennen...

Zukunfts-OldMac hier, welcher nun spätabends in der Herberge sitzt: Diese Erzschelme von bigben bringen Cyberbike 2 nun doch nur für PS3 heraus und im Business-Biergarten gab´s sogar Eistee – mit jeweils exakt 0,473 Liter Füllstand pro Flasche, soso. Danach wollten wir uns einmal in das Pressezentrum Nord begeben, um den einen oder anderen Artikel fertig- und online zu stellen – leider war nicht nur der verfügbare Platz, sondern insbesondere die Qualität des WLANs eine mittlere Katastrophe und mündete darin, dass ich zwei Stunden mit dem Laptop am Tisch in der Gegend herumstand (Sitzgelegenheiten waren schon ein Luxus) und gerade mal den The Last Story-Bericht hochladen und unsere “Ruhe vor dem Sturm”-Galerie mit Textkommentaren versehen konnte, bevor ich meine Beine gar nicht mehr spürte und es mir auch langsam zu dumm wurde, für die Speicherung eines kurzen Satzes gefühlte zehn Minuten warten zu müssen und ständig vom Netz getrennt zu werden...aber keine Sorge, kommende Berichte sind natürlich in Vorbereitung und wir werden sie, verdammt noch mal, auch vernünftig online kriegen!

Während Simon und David eigene Wege gingen und die Zeit zu ihrem abendlichen Tekken-Termin bei Namco überbrückten, machten Benjamin und ich nun endlich unsere schon länger geplante Tour durch die vier Messehallen und den Außenbereich (schließlich hatten wir bisher außer Nintendo-Stand und Business Center noch kaum etwas gesehen) – und jene Orte waren erwartungsgemäß wesentlich mehr gefüllt als noch gestern. So kämpften wir uns durch die Menschenmassen, schossen Fotos und machten die eine oder andere Videoaufnahme: Links, Tetras und weitere Gestalten zeugten von dem wohl kurz zuvor stattgefundenen Cosplay-Event bei Nintendo zum 25.Jubiläum; Marios liefen uns aber natürlich auch ohne besonderen Anlass über den Weg.

Auch am Stand des Mario-Konzerns verweilten wir noch ein wenig, wohnten der einen oder anderen Bühnenshow bei und ärgerten uns über das Fehlen einer Professor Layton 4-Demo, was mir erst zu diesem Zeitpunkt bewusst wurde...herrlich war dagegen zwischen den Shows der große Screen im Zentrum des Nintendo-Areals, auf welchen in diesen Zeitspannen einfach Live-Impressionen des Messetreibens eingefangen wurden: Zuerst sah ein Kind enorm geflasht drein, als ihm bewusst wurde, dass es auf dem riesigen Bildschirm erschien, danach machte sich an der gleichen Stelle ein Witzbold breit, welcher eine (unpackbare) Grimasse nach der anderen schnitt, bis schließlich ein gut gelaunter Mario-Verschnitt ein skurriles Tänzchen im “Spotlight” aufführte.

Am späteren Abend – und nach einem Besuch bei einem netten Stand mit einer Menge ausgestelltem Retrokram, wo wir sicherlich noch einmal hinsehen werden (Sogar ein Video zu Battletoads wurde gezeigt!) – trafen wir wieder mit Simon und David zusammen, um den Tag mit Sascha im legendären Riesenschnitzel-Lokal der zwischenzeitlich leider verstorbenen Oma Kleinmann zu beschließen...ich schaffte knapp die Hälfte des “Oma Paula”-Gerichtes vor meiner Kapitulation. Der Hin- und Rückweg zu jener Institution fiel jedoch abenteuerlich aus, da uns ein noch wesentlich ärgeres Unwetter als gestern samt Blitz, Donner, strömenden Regen, reichlich Sturm sowie einem sich apokalyptisch früh verfinsternden Himmel erwartete...

Nun ist es fast Mitternacht – morgen schauen wir natürlich auch gleich um 9 Uhr zur Messe, um ein wenig Zeit herauszuschinden, bevor wieder der Massenansturm beginnt; und der eine oder andere Termin steht dann natürlich auch noch an. Für mehr mehr oder weniger Wissenswertes aus Köln schaut morgen einfach nochmal hier rein – anderer Tag, gleiche Stelle, gleiche Zeit...oder so. Bis dann!

verfasst von „Lukas“

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Letzte Aktualisierung: 19.08.2011, 0:03 Uhr