[9.12.] Unterschätzte Spiele: Spongebob Schwammkopf – SuBB (GCN)

 [9.12.] Unterschätzte Spiele: Spongebob Schwammkopf – SuBB  (GCN)

Erst vor zwei Tagen hat mein Kollege David eine Besprechung zu einem unterschätzten Spiel gemacht – heute werde ich diese Kategorie fortführen und ein Spiel vorstellen, das vielleicht den einen oder anderen Leser überzeugen kann. Diesmal geht’s um SpongeBob Schwammkopf: Schlacht um Bikini Bottom für den Gamecube. Für einige mag es noch nicht allzu lange her sein, doch für mich ist dieses knapp 7 Jahre alte Spiel bereits eine schöne Kindheitserinnerung, die gerade in der Adventzeit wieder auflebt. Der gelbe Schwamm war damals das A und O in unserer Volksschulklasse, und als Gamecube-Besitzer wollte ich dieses Spiel natürlich haben. Wäre ich damals schon wählerischer bei Videospielen gewesen, so wären dieses, sowie einige andere, meist mäßige, Lizenzspiele wohl an mir vorbeigegangen. Doch ausgerechnet das stach aus der Menge hervor und entpuppte sich als vergnügliches Jump ’N’ Run.

Das Level-System ist dem von Super Mario 64 äußerst ähnlich: War hier der Hauptbereich noch das Schloss mit Garten, so ist es bei SpongeBob die Stadt Bikini Bottom mit den wichtigsten Gebäuden, die man aus der Serie kennt. In diesem Areal gibt es Taxistationen und Tore, die nur mit einer bestimmten Anzahl an goldenen Pfannenwendern benutzt werden können. Diese Küchengeräte bekommt, wer mit Taxis zu den einzelnen Kursen reist, wobei es in einem jeweils bis zu 8 davon zu finden gibt. Im gesamten Spiel können maximal 100 Stück gesammelt werden. Man bekommt sie durch das Bewältigen verschiedener kleinerer und größerer Aufgaben, die jedoch nicht alle von Anfang an bekannt sind. Der Spieler bewegt sich nun also durch größere Areale, die teils leider relativ geradlinig sind. Während man sich bis zum Ende eines solchen Kurses vorarbeitet, begegnet man auf dem Weg meist allen Aufgaben, denen man sich stellen kann. Diese werden netterweise sogar im Pausenmenü eingetragen, sodass beim nächsten Mal nicht wieder danach gesucht werden muss. Übrigens kann man von diesem Menü auch zu allen Orten reisen, wo Pfannenwender bereits gefunden wurden bzw. die Aufgabe schon entdeckt wurde. Ein echt nettes Feature, welches das langwierige Wandern durch die Welten erspart. Zusätzlich gibt es auch noch ein paar Nebenaufgaben, wie z.B. alle von Patricks stinkenden Socken wiederzufinden, was im Endeffekt jedoch auch nur ein Teil der 100 goldenen Pfannenwender ist. Anfangs ist nur SpongeBob spielbar, später gesellen sich auch Patrick und Sandy dazu. Jeder Charakter lernt hierbei im Laufe des Spiels immer wieder neue Aktionen dazu, wodurch auch die Abwechslung keinesfalls zu kurz kommt. Hin und wieder treffen die drei auch es größere Endgegner, welche es zu besiegen gilt. Nicht nur die Gegenden und Figuren sind weitgehend aus der Fernsehserie bekannt, auch der Humor wurde größtenteils beibehalten, wodurch das Spielen gleich doppelt so viel Spaß macht. Die verschiedenen Areale sind dabei optisch sehr gelungen und der SpongeBob-mäßige Soundtrack passt natürlich perfekt ins Szenario.

Die Umgebungen wurden größtenteils aus der Fernsehserie übernommen.

Das klingt ja alles sehr gut – allerdings gibt es natürlich auch ein wenig zu bemängeln. Die Grafikqualität ist eher mittlerer Durchschnitt, was aber durch die vorher besprochene tolle Optik wieder wettgemacht wird. Die Steuerung könnte besser sein, ist aber weitgehend zufriedenstellend und verursacht nie richtige Probleme. Insgesamt ist das Spiel natürlich auf jüngere Fans ausgerichtet und daher meistens einfacher, obwohl auch einige knackige Passagen auf den Spieler warten, zumindest, wenn alle Pfannenwender gefunden werden wollen. Allerdings kann man das Meiste in relativ kurzer Zeit schaffen, da die Aufgaben zwar manchmal schwer, aber meistens nicht sehr komplex sind. Als letzten Minuspunkt muss ich noch nennen, dass bei der deutschen Verkaufsversion lediglich eine deutsche Anleitung beiliegt, das Spiel selbst jedoch Englisch ist. Das mag ältere Spieler zwar nicht sehr stören, aber da das Spiel gerade an ein junges Publikum gerichtet ist, hätte man zumindest die Texte übersetzen können, vor allem, da diese auch voller Humor stecken. Die englische Sprachsausgabe ist dabei weitgehend zufriedenstellend.

Kurz und knapp: Man kann SpongeBob Schwammkopf: Schlacht um Bikini Bottom als durchschnittliche bis gute Alternative zu Super Mario 64 ansehen, welche zwar in puncto Schwierigkeitsgrad und Spiellänge eher den Kürzeren zieht, vom Charme her aber mindestens auf gleicher Ebene wie der Klempner ist. Das Spiel spricht somit nicht nur SpongeBob-, sondern auch allgemeine Jump ’N’ Run-Fans an. Für jüngere Spieler ist der Titel im deutschen Sprachraum leider nur bedingt geeignet, da er in englischer Sprache gehalten ist. Jedenfalls wird die Disc bei mir in den nächsten Tagen wohl wieder im Game Cube rotieren und weiterhin schöne Erinnerungen wieder aufleben lassen.

verfasst von „funderos“

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Letzte Aktualisierung: 09.12.2010, 0:24 Uhr