Spieletest: Toki Tori 3D 3ES

Screenshot Screenshot Screenshot

Weitere Infos

Releasedate:
5. November 2015

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
fesselndes Gameplay
über 70 Level...
Negativ:
... aber nur 4 Welten
Grafik- und Sound mäßig portiert

Toki Tori wurde erstmals von Fony auf dem MSX als Eggbert veröffentlicht. Eggbert war der Star eines Puzzle Plattformers, der seine verlorenen, noch ungeborenen Geschwister (Eier) einsammeln musste. Der MSX war aber in Europa nicht so populär und die Firma löste sich nach nur einem Spiel auf.

Mitarbeiter jener Firma gründeten eine neue, Two Tribes, welche gleich das einzige Spiel von Fony für Gameboy Color neu auflegten. Das Prinzip und die Themen der Levels (Wasserfall-Wald, Schleim-Kanalisation und Blasenpark) waren gleich, allerdings mit komplett neuen Levels. Nur „Computer“ wurde zum Spuk-Schloß umgebaut. Produziert wurde das Spiel von Capcom, leider lag der Gameboy Color damals aber schon im Sterben, daher wurde es trotz guter Grafik kein Spiel für die Massen.

Two Tribes versuchte es weiter am DS, dieser Markt war allerdings schwer umkämpft. Mit WiiWare schaffte es durch den niedrigeren Preis von nur 900 Punkten (9€) dann doch noch zum Durchbruch und wurde seither auch für Smartphone, PC und Wii U portiert. Obwohl das Game Boy Color-Original bereits für Virtual Console erschien, bekommt der 3DS nun auch eine weitere 3D-Version.

Hühnerhaltung

Toki Tori muss wie früher als Eggbert Eier einsammeln. Hierzu stehen ihm verschiedenste Gadgets wie Brücken, Teleporter, Eis-Bazookas und andere Waffen zur Verfügung. Das Spielprinzip erinnert ein bisschen an Lemmings bzw. Mario VS. Donkey Kong 2, aber mit dem Unterschied, dass Toki Tori direkt steuerbar ist, obwohl er nicht so gut springen kann. Ziel ist es, alle Eier einzusammeln. Der Clou: Eure Items sind begrenzt und in der Regel lässt der Lösungsweg keinen Gegenstand übrig.

Am 3DS steuert ihr das Küken mit den Tasten des 3DS bzw. verfügt auch über Touchscreen-Features, was im Vergleich zu älteren Versionen den Itemwechsel um einiges beschleunigt. Ein weiteres Feature, das man ab der PC-Fassung genießen darf, ist die Rewind-Funktion, mit der ihr eure Züge bis zum Fehler zurückspulen könnt. Früher musste in diesem Fall das Level neu gestartet werden. Da beim richtigen Lösungsweg die Level nicht lange dauern, war das nicht so tragisch, aber dennoch nervig.

Nicht nur in jedem 7. Ei

Die Welten sind mit jenen des Game Boy Color identisch (Wasserfall Wald, Schloss, Schleim Kanalisation und Meeresgrund). Jedes hat seine eigenen Gegner, die sich hauptsächlich nur durch Art der Bekämpfung und Geschwindigkeit unterscheiden (langsame, kleine Schnecken werden eingesaugt, schnellere, größere Igel werden eingefroren). Es gibt sowohl alte, als auch neue Level, denn auch Besitzer der WiiWare-Version dürften hier neue Stufen entdecken. So müssen nun in jeder der 4 Welten 12 statt 10 Level abgeschlossen werden und es gibt zusätzlich immer zumindest 1 Bonuslevel.

Während man die ersteren Passagen schnell durch rumprobieren löst werden sie zunehmend kniffliger. Später geht es sogar so weit, dass die "Gratis-Tipps" in der WiiWare-Fassung einem dazu rieten Two Tribes zu kontaktieren, um es zu lösen, sofern man seinen Joker zum Überspringen des Levels schon verbraucht hat. Heutzutage kann man hierzu aber auch das Miiverse nutzen. Zu Beginn und Ende einer Welt schickt euch Toki Tori übrigens immer Logbuch-Einträge mit witzigen Fotos, die nun auf dem, Touchscreen erscheinen.

Hühneraugen und –ohren

Die Sprites sind vorgerenderte Polygon-Grafiken. Die Hintergründe und Level-Umgebungen sind liebevoll, allerdings sind sie auch ziemlich bunt, was aber einen Nintendo-Fan nicht stören sollte. Leider wurden die Grafiken allerdings nicht sehr schön portiert, wodurch sie selbst auf dem kleinen, Original 3DS etwas verschwommen wirken und teilweise sogar Störartefakte bilden. Der 3D-Effekt ist auch ziemlich zu vernachlässigen, da jener lediglich die einzelnen Sprites in Item-Display Vordergrund, Hintergrund und ein paar Objekte aufteilt.

Das Menü ist (wie schon im Original) auch ein bisschen spartanisch ausgefallen, was aber weniger schlimm ist, da man sich ja hier nicht allzu oft aufhält. Die GBC Version war schon für ihre Ohrwürmer bekannt, und die aktuellen Versionen halten an dieser Tradition fest, allerdings wurden die Bit-Sounds nun mit natürlicheren Instrumenten gestaltet. Die Musik passt zu den Levels, und ist ebenfalls einigermaßen "bunt". Aber auch der Sound übersteuert regelmäßig, wenn man in den Optionen die höchste Lautstärke einstellt und auf den Boxen des 3DS spielt. Dem kann man zumindest via Kopfhörer Abhilfe schaffen, bei denen die Mischung größtenteils sauber klingt, aber in den Höhen scheinen immer noch Artefakte vorhanden zu sein…

Fazit

Neuerungen zu älteren Versionen bietet es bis auf ein paar Bonuslevel aber kaum, der 3D-Effekt ist vernachlässigbar und die Portierung von Grafik und Sound lassen leider zu wünschen übrig. Der Titel nun zwar mit 1,99€ nicht nur günstiger als die WiiWare-Fassung (9€), und auch noch billiger als die „veraltete“ Virtual Console-Variante (3,99€), dennoch sei aber hier nach Möglichkeit empfohlen lieber zur Wii U- oder PC-Variante zu greifen, wenn man die Möglichkeit dazu hat.
Toki Tori ist aber dennoch ein knuffig-kniffliger Puzzle-Plattformer für zwischendurch, der mit bunter Grafik, guter-Laune-Melodie und interessantem Level-Design bis zum Schluss unterhalten kann, sollte man auf die 3DS-Fassung angewiesen sein.

Grafik
7.5
Sound
7.5
Gesamt
7.5

verfasst von „Benjamin A.“

Diesen Artikel teilen:

Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 14.November.2015 - 16:40 Uhr