Spieletest: Tiger Woods PGA Tour NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
32. März 2005

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
nette 3D Grafik
langer Spielspass
gute Touchscreen Einbindung
Negativ:
teilweise sauschwer
dürftiger Sound

Nachdem EA Games den GameCube bereits mit drei Golf-Spielen der Tiger-Woods-Reihe beglückte, erschien zum DS-Launch die angepasste Handheld Umsetzung des Sporttitels. Zum Hintergrund des Spiels muss ja eigentlich nicht viel gesagt werden, für die Golfmuffel unter euch hier aber dennoch eine kurze Einleitung:

Tiger Woods ist sozusagen der amerikanische Michael Schuhmacher des Golfsports. Neben den US-Open, welche er 2000 als erster Farbiger gewann, triumphierte er viermal bei den US-Masters, ist Nummer 1 der Weltrangliste und hat zahlreiche Werbeverträge, wie eine eigene Nike-Kollektion und, der interessierte Leser wird es bereits geahnt haben, einen Lizensvertrag mit EA Games.

Kauf dir dein Glück

Es handelt sich also um eine waschechte Golfsimulation, mit der EA die Modulschächte versorgen will. Wer die aktuelle GCN-Version kennt, wird beim Startmenü bemerken, dass beim Modi-Umfang des DS-Spiels abgespeckt wurde. So gibt es nur drei verschiedene Spielvariationen, bei denen jeweils um Preisgelder, Lochanzahl oder Schlaganzahl gespielt wird. Dazu kommt aber noch der prallgefüllte Hauptteil des Spiels, die Legend Tour. Hier müsst ihr ein Tournier gegen einen CPU-Gegner gewinnen, um weiterzukommen und neue Plätze und Spieler freizuschalten. Zudem erhaltet ihr je nach Leistung und Fortschritt Preisgelder, mit denen ihr besondere Stärken erweitern bzw. erkaufen könnt. Fünf Prozent mehr Glück für 1.000 Dollar, davon wird so manch einer im echten Leben träumen! Vorher dürft ihr allerdings noch euren Charakter wählen oder einen individuellen zusammenbauen. Hierzu habt ihr wie bei der GCN-Fassung von Tiger Woods (oder für Nichtgolfer: wie bei den "Sims") diverse Möglichkeiten, euer Äußeres samt Klamotten aufzustylen. Auch an einen Multiplayer Modus hat EA Games vorbildlicherweise gedacht, bei dem bis zu vier Spieler gegeneinander das Eisen schwingen können. Allerdings benötigen dazu auch alle Teilnehmer ein eigenes Spielmodul.

Schwingt den Stylus

Zum DS-Launch sind ja viele Titel aufgrund der mangelnden Touchscreen-Nutzung kritisiert worden. Tiger Woods PGA Tour bildet hier aber einen vernünftigen Gegenpol. Denn bis aufs Putten könnt ihr jeden Schlag ausschließlich mit dem Stylus steuern. Und das geht folgendermaßen: Zunächst markiert ihr euren gewünschten Zielpunkt auf der Golfplatz-Übersicht. Habt ihr euch für den passenden Schläger und die Schlagtechnik entschieden, "rubbelt" ihr bei Bedarf euer Boost-Feld auf und markiert dann im Power-Balken, wie weit ihr zum Schlag ausholt und ob ihr euren Ball einen Kurven-Draw verpassen wollt. Auch während des Fluges könnt ihr die Drehung eures Golfballs mit dem Stylus beeinflußen und marginale Veränderungen erreichen. Zum letztlichen Einlochen benutzt ihr dann allerdings das Steuerkreuz, womit ihr euren gewünschten Zielpunkt an einer Gittermaske ausrichtet.

Soweit zur Steuerung, die zwar nicht gerade extrem umfangreich ist, allerdings trotzdem einiges an Übung und Fingerspitzengefühl von euch abverlangt. Denn wie bei einem Golfspiel üblich, habt ihr wechselnde Parcours, verschiedene Bodenarten und unterschiedliche Windverhältnisse. Besonders aber das schlecht gemachte Putten ist eigentlich fast schon eine Glückssache, welches erst nach vielen Spielstunden einigermaßen in Fleisch und Blut übergeht. Hier hätten die Entwickler sich ruhig noch ein wenig Zeit nehmen sollen, um eine bessere Lösung zu finden.

Schlicht, aber realistisch

Auch die grafische Darstellung des Titels wurde im Wesentlichen gut umgesetzt. Während eines Schlages könnt ihr auf dem oberen Bildschirm den dreidimensionalen Flug eures Balls verfolgen, während ihr auf dem Touchscreen die Position von oben beobachtet. Die landschaftliche Umgebung wird mit der Zeit zwar etwas eintönig und grünlastig, trotzdem vermittelt sie eine gute, "golfige" Atmosphäre ohne unnötige Spielereien. Auf Schnickschnack wurde auch beim Sound verzichtet: Hier kommt eher einfacher Realismus zum Vorschein. So beschränkt sich das Ganze auf verschiedene Applaus-Abstufungen und zuweilen recht spartanische Umgebungsgeräusche wie Meeresrauschen und Vogelgezwitscher. Verschiedene, optional abschaltbare Musikmelodien hätten das ganze sicherlich positiv aufgewertet.

Alles in allem ist Tiger Woods PGA Tour für Freunde des (virtuellen) Golfsports sicherlich zu empfehlen und fast schon ein kleiner Geheimtip. Allerdings hätten einige Feinheiten ruhig noch ausgebessert werden dürfen. Der Umfang geht für ein DS-Spiel in Ordnung und anhand des fast schon zu knackigen Schwierigkeitsgrades wird man sicherlich einige Zeit mit dem Spiel beschäftigt sein.

Fazit

Kein Eagle, aber ein sauberes Par, um es mal in der Golfsprache auszudrücken. Für Gamer, die ein herausfordendes Sportspiel mit vernünftiger Touchscreen-Einbindung suchen ist dieser Titel eine gute Wahl. Auch wenn etwas technischer Feinschliff dem Spiel sicherlich gut getan hätte.

Grafik
7.5
Sound
5.5
Multiplayer
7
Gesamt
7.5

verfasst von „Thomas_Billstein“

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Vielen Dank an die Firma EA Games für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 02.Mai.2005 - 15:14 Uhr