Spieletest: Samurai Warriors Chronicles 3 3ES
Weitere Infos
Releasedate:24. Juni 2015




Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- massig Inhalt
- basiert auf japanischer Geschichte
- viele Individualisierungs-möglichkeiten
- Strategie-Elemente
- Negativ:
- sehr japanisch
- Missionsziele nur selten innovativ
- enge statt offener Kampfareale
Mit Hyrule Warriors: Legends kommt nun bald schon das zweite Crossover zwischen The Legend of Zelda und Samurai Warriors. Dies scheint wohl ein guter Grund gewesen zu sein, um den dritten Teil von Samurai Warriors: Chronicles nun auch in den Westen zu bringen, obwohl der zweite Teil übersprungen wurde – wenn auch nur als Download.
Doch wie schlägt sich der Titel in europäischen Gefilden? Kann man dem japanischen Kampfgeschehen überhaupt folgen?
Die Vorgeschichte zum japanischen Bürgerkrieg
Wie schon so viele Spiele verfolgt die Samurai Warriors-Reihe die „Zeit der streitenden Reiche“ – oder auch „Sengoku Jidai“. Das Spiel setzt mit dem Beginn von Nobunagas Einfluss an – es wird also auch nicht die Kenntnis anderer Iterationen der Serie vorausgesetzt. Mehr zu Wissen ist auch nicht notwendig, da die für den Kampf relevante Handlung auch immer in Form von Dialogen und kurzen Cut-Scenes erläutert wird, wer sich aber für die Hintergründe des japanischen Bürgerkrieges interessiert, kann sich folgenden (spielirrelevanten) Absatz durchlesen:
In Japan war im Mittelalter der Kaiser nur dem Namen nach der oberste Herrscher Japans – tatsächlich herrschte immer ein Shogun, der oberste General des japanischen Staates, welcher meist das Oberhaupt einer starken Samurai-Familie war. Im 16. Jahrhundert gab es aber keine Familie, die mächtig genug war um alleine einen ganzen Staat zu führen, weshalb der Inselstaat in kleinere "Reiche" zerfiel, die von den ansässigen Samurai beherrscht wurden. Innenpolitische Machtkämpfe führten schlussendlich dazu, dass das Land sich ganze 100 Jahre im Bürgerkrieg befand.
Nobunagas Ambition
Ein starker Kriegsherr muss die einzelnen Kasten unter sich vereinen – entweder durch Bündnisse oder durch Gewalt. Dies war Nobunagas Lösungsansatz. Wie sich später zeigen wird, hatte der „Fool of Owari“ Recht damit, auch wenn er dazu ein paar Regeln brechen musste. So förderte er europäische Missionare, um an Schrotflinten zu kommen und ließ flüchtende Gegner verfolgen und töten.
Beides wird zum Spielelement und beides wird moralisch hinterfragt, da es gegen den Samurai-Kodex wäre. Doch Nobunaga verteidigt sein Handeln: Das Festhalten an moralischen Regeln würde den Krieg unnötig verlängern. Verbpünde dich oder stirb, heißt die Devise. Aus diesem Grund braucht es noch zwei weitere Kämpfer, umd Japan gänzlich zu vereinen.
Der vierte Reichseiniger: Ihr selbst
Inmitten dieser Schlachten steht euer Spieler-Avatar, der/die sich im Hauptstrang Nobunaga anschließt. Der Charakter-Editor bietet hier ein sehr großes Repertoire welches sich im Spielverlauf noch erweitert. Außerdem ist es auch möglich, eine weibliche Samurai-Kämpferin zu steuern, wobei die Optionen als leicht diskriminierend aufgefasst werden könnten: Während man bei den Männern bspw. relativ neutrale Adjektive wie „stern“ oder „aggressive“ im Stimmeneditor zur Verfügung hat, heißen diese bei Frauen „cute“ oder „graceful“, was wiederum offenlegt, für welche Zielgruppe diese Stimmen angefertigt und eingesprochen wurden.
Aber gut, zumindest gibt es die Möglichkeit, eine weibliche Figur zu spielen. Und man darf auch nicht vergessen, dass im Mittelalter Frauen nur selten am Schlachtfeld vertreten waren, und der Titel dennoch historische Perönlichkeiten wie Nobunagas Schwester und seine Frau zu spielbaren Charakteren gemacht hat.
Hajime!
Ihr folgt nun der Geschichte der „drei Reichseiniger“ in Form von zeitlich arrangierten Missionen. Ihr steuert dabei jeweils einen von vier Generälen, die über das Kampffeld zerstreut sind, wobei einer davon immer euer Avatar ist. Spielt ihr eine Mission erneut, könnt ihr einen der vielen, vielen anderen Charaktere beliebig einsetzen.
Jetzt aber geht es ran an das Schlachtfeld! Hier könnt ihr mit Y normale, mit X starke Attacken einsetzen. Ist eure Musou-Leiste voll, könnt ihr einen Spezialangriff ausführen. Zudem gibt es auch noch eine weitere Leiste, die –sofern sie voll ist -es via Steuerkreuz unten erlaubt, einen aggressiveren Kampfstil anzunehmen und in Kombination mit einem Musou-Angriff noch stärker wird.
Steht eine Spielfigur neben euch, die ebenfalls eine volle Musou-Leiste hat, könnt ihr sogar einen Teamangriff starten, welcher allerdings lediglich den Angrif beider Parteien auslöst. Des Weiteren kann man mit L blocken und mit R Charakterspezifische Künste einsetzen (bspw. via Knopfdruck Energie wiederherstellen).