Spieletest: Nitro Bike WII

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Weitere Infos

Releasedate:
7. Februar 2008

USK 6 WiFi Remote unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-6

Leser-Meinungen: Noch keine

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Geschwindigkeitsgefühl
Online-Modus...
Negativ:
...aber ohne Mitspieler
zu sensible Steuerung

Leftfield Productions gehört nicht zu den bekanntesten Entwicklerstudios. Dabei zeichnete es sich für Excitebike 64 verantwortlich – ein Spiel das wohl jedem Racing-Fan ein Begriff ist. Nun ist es soweit und sie veröffentlichen den inoffiziellen Nachfolger Nitro Bike für Nintendo Wii. Was kann da noch schiefgehen? So einiges, wie sich herausstellt.

Das Spielprinzip ist schnell erklärt. Im Grunde genügt die Nennung des Titels Nitro Bike und jeder weiß sofort worum es geht. Richtig, dieses Mal ist man nicht nur auf die grundlegende Motorstärke der Zweiräder angewiesen, sondern darf (und muss) über mehr als 20 Strecken boosten. So muss man in den verschiedenen Modi nicht nur versuchen möglichst gut platziert die Ziellinie zu passieren, sondern soll auch auf der Strecke verteilte Reifen durchfahren, in möglichst kurzer Zeit neue Tricks erlernen oder in einem Eliminierungsrennen bloß nicht den undankbaren letzten Platz in der jeweils aktuellen Runde besetzen – den dieser Spieler scheidet aus dem Rennen aus und hinterlässt nur noch eine Rauchwolke auf der Strecke. All diese Modi befinden sich im Karriere-Modus, dem Menüpunkt dem sich Einzelspieler wohl direkt nach dem Einlegen der Disc widmen werden.
Man bezeichnet es fast schon als mutig, dabei sollte es mittlerweile eigentlich selbstverständlich sein: Nitro Bike setzt im Multiplayer-Modus nicht nur auf den altehrwürdigen SplitScreen, sondern spendiert auch einen Online-Modus.

Wer nun denkt, hier bedenkenlos zugreifen zu können, wird bitter enttäuscht. Nitro Bike ist ein gutes Beispiel dafür, dass Fakten eben nicht immer für sich sprechen. Das grösste Manko ist wohl die Steuerung. Wie man es von einem Wii-Rennspiel erwartet, wird dazu die Wiimote senkrecht gehalten. Das hat ja auch schon bei dem recht ähnlichen Nintendospiel Excitetruck recht gut, wenn auch verbesserungswürdig funktioniert. Wie man es aber schlechter als Nintendo machen kann, präsentieren uns die Leftfield Studios. Die Steuerung ist so sensibel, dass man oft (im wörtlichen Sinne) die Kurve kratzt, sofern man nicht direkt eine 180°-Drehung ausführt.
Nicht sonderlich förderlich für eine solch empfindliche Steuerung ist dass enge und kurvenreiche Streckendesign. Dadurch kommen nicht nur die brenzligen Situationen sehr häufig vor, sondern auch die Geschwindigkeit, die das Spiel verspricht, wird ständig in Haarnadelkurven auf Schneckentempo gedrosselt. Man freut sich schon, wenn man mal eine Kurve problemlos überwindet – kein gutes Zeichen für ein Rennspiel.
Im Gegensatz zur Steuerung ist das Tricksystem ausgewogen und einfach auszuführen. Da sich durch erfolgreich ausgeführte Moves die Nitro-Leiste erweitern lässt, ist der Anreiz auch für Trickmuffel groß genug, um auch ein paar Sprünge zu wagen.

Der Mehrspieler-Modus hat natürlich mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen wie das gesamte Spiel – im Splitscreen kommt zusätzlich Unübersichtlichkeit hinzu. Online sucht man vergebens nach nur einem Mitspieler, obwohl Rennen mit bis zu sechs Teilnehmern ermöglicht werden. Wenn man keine Freundescodes getauscht hat und sich enstsprechend verabredet, nutzt dieser Modus leider nicht viel. Schade, um online einen Platz auf dem Treppchen erkämpfen zu dürfen, müssen wir wohl noch auf Mario Kart Wii warten. Zum Glück nicht mehr lange.

Hinzu kommen technische Schwierigkeiten, und die fangen nicht erst bei der Grafik an. Schon das Speichern ist ein Drama in fünf Akten. Selten musste man das Verbuchen eines noch so kleinen Erfolges derart oft bestätigen. Bei den Ladezeiten geht es direkt im Anschluss weiter. Schon lange musste man nicht mehr so lange warten um endlich aufs Spielfeld oder wenigstens ins Auswahlmenü zu gelangen. Wenn man die Ladezeiten wenigstens mit einer herausragenden Grafik rechtfertigen könnte, aber eine plausible Erklärung wird man wohl nicht finden können. Auf mittlerem GameCube-Niveau, besser lassen sich die grafischen Leistungen wohl nicht einstufen. Auf Kosten der Texturen und Polygonmodelle wurden Weitsicht, Geschwindigkeitsgefühl und Framerate gut ausgebaut. Nur hat man tief, zu tief in die Tasche greifen müssen…
Eher Geschmackssache ist hingegen die Hintergrundmusik. Rockröhren passen zwar stylistisch zu einem Titel, der sich Nitro Bike nennt, aber eben nicht in jede Ohrmuschel.

Für wen lohnt sich die Anschaffung von Nitro Bike denn eigentlich? Letztendlich für wenige. Die einzigen Dinge, die es vom besseren Excitetruck abheben, sind das ausgewogenere Tricksystem und der Online-Modus. Doch weder der Tick mehr Tricks noch der Online-Modus, der Mitspieler arg vermissen lässt, sprechen wirklich für den Titel. Wer ein schnelles Rennspiel für Wii sucht ist mit Nintendos Excitetruck besser bedient und für Online-Rennen sollte man auf Mario Kart Wii warten.

Fazit

Nitro Bike leidet stark unter der zu sensiblen Steuerung. Damit macht selbst das gute Geschwindigkeitsgefühl keinen Spass. Schnell weiterfahren...

Grafik
5.5
Sound
7
Multiplayer
5
Gesamt
5.5

verfasst von „Seppel“

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Vielen Dank an die Firma Ubisoft für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 21.März.2008 - 17:11 Uhr