Lohnt es sich, das Spiel zu kaufen? Wenn überhaupt, dann nur für Rollenspiel- oder Adventure-Fans. Eine Art Action findet eigentlich nicht statt. Das Spiel ist sehr umfangreich und somit auf jeden Fall nichts für zwischendurch. RPG-Fans sollten keinen Fehlkauf tätigen, anderen kann ich es eigentlich nicht empfehlen.
Spieletest: Holy Magic Century N64
Weitere Infos
Releasedate:32. November 1998

Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
"Keltland ist eine schöne Insel. Seit undenkbarer Zeit pulsiert ein Geist der Harmonie im Land. Die Meere, die die Insel umgeben, sind still und einladend, und die Flamme der Freiheit brennt in den Herzen der Inselbewohner."
Soweit die Story in der Anleitung. Auf dieser Insel übernimmst du die Rolle von Ayron, dem Sohn des berühmten Geisterbändigers Bartholomäus. Dieser verschwindet auf der Suche nach einem gestohlenen Buch. Mit diesem Buch wird Keltland mit einem tödlichen Bann belegt. Deine Aufgabe ist es, deinen Vater und das Buch zu finden.
Du beginnst deine Suche im Kloster Melrode. Dort erhältst du deinen ersten Auftrag, der darin besteht, eine Stadt aufzusuchen. Dort musst du dann eine Aufgabe erfüllen, und kommst in die nächste Stadt. So zieht sich die Story das ganze Spiel durch, und erinnert unweigerlich an "Lufia" auf dem Super Nintendo. Als erstes kommst du auf deiner Suche in ein Dorf. Die Häuser und die komplette Umgebung sind Mario-ähnlich knallbunt und wirken mal wieder sehr kindisch. Das passt aber auch zur Hauptperson, einem kleinen Jungen, der als einzige Waffe seinen magischen Stab hat.
Diesen benötigst du, sobald du das Dorf verlässt. Nun befindest du dich in freier Natur und wirst kämpfen müssen. Während du durch die Landschaft marschierst, triffst du auf Gegner. Dann wird in den Kampfmodus umgeschaltet. Dieser läuft rundenbasiert ab, die Gegner und du ziehen also abwechselnd. Etwas unlogisch ist dabei, dass du nach jedem Zug eines Gegners wieder an der Reihe bist; daß heißt, wenn du gegen sechs Gegner kämpfst, bist du genau so oft an der Reihe als wenn du nur gegen einen Gegner kämpfen würdest und kannst auf alle Aktionen der sechs Gegner jeweils reagieren. Als Kampffläche werden dir zwei Sechsecke angezeigt: Die eine Fläche ist das Kampfgebiet, die andere das Bewegungsgebiet von demjenigen, der an der Reihe ist. Durch Verlassen des Kampfgebietes kannst du einem Kampf entfliehen, falls dir die Gegner zu übermächtig sind.
Aber auf was für Gegner trifft man denn im Spiel? Hauptsächlich sind das Fantasiegestalten. Am Anfang triffst du auf Höllenhunde, angreifende Hasen und sonstige Tiere. Später werden die Gegner immer stärker, und du musst deine Fähigkeiten verbessern, um gegen sie zu bestehen.
Dies geschieht einfach durch Kämpfe. Deine Fähigkeiten sind in vier Kategorien unterteilt: Trefferpunkte, Zauberpunkte, Verteidigung und Beweglichkeit. Wirst du öfters getroffen, steigen deine Trefferpunkte und die Verteidigung. Durch mehrfachen Einsatz der Zaubersprüche steigen die Zauberpunkte.
Die Zauberei ist der Hauptbestandteil des Spiels, wie auch schon im Titel deutlich wird. Auch hier gibt es vier verschiedene Arten: Feuer, Wasser, Erde und Wind. Am Anfang steht unter jedem Element ein Zauberspruch zur Verfügung. Durch erhöhten Einsatz lernst du mehr und stärkere Zaubersprüche. So stehen am Ende bis zu elf Zaubersprüche in jeder Kategorie zur Verfügung. Die Zaubersprüche müssen recht geschickt gegen die Gegner eingesetzt werden. Einige sind gegen ganz bestimmte Zauber immun, andere gegen diese Zauber aber sehr anfällig. Durch jeden Einsatz eines Zauberspruchs verringern sich deine Zauberpunkte. Diese laden sich durch Herumlaufen in der Landschaft wieder auf. Um deine Trefferpunkte wieder aufzufüllen, kannst du dich entweder mit dem Heilzauber heilen, in einem Hotel übernachten oder bestimmte Gegenstände benutzen.
Diese erhältst du nach Kämpfen oder findest sie in Truhen. Es gibt viele verschiedene Sachen, manche bringen dich in bestimmte Städte zurück, mit anderen kannst du Gegner angreifen oder dem Kampf entfliehen.
Das war jetzt einiges zum Spielverlauf, wie wird das eigentlich umgesetzt? Die Grafik ist wie, bereits erwähnt, knallbunt. Allerdings gibt es kaum ein Spiel auf dem Nintendo64, das so viele Fehler hat. Dies liegt vor allem an der wirklich schrecklichen Kameraführung, die ungeachtet der Umgebung immer hinter der Spielfigur bleibt. So entstehen zum einen Fehler, weil die Kamera in einer Wand hängt, oder man sieht nichts, weil ein riesiger Baum im Weg ist. Zwar lässt sich die Ansicht drehen, aber nachdem der Knopf losgelassen wird, springt sie immer wieder zurück.
Positiv an der Grafik sind vor allem die Effekte bei Einsatz der Zaubersprüche. Da fliegen riesige Felsbrocken oder es schießen zwei Feuerbälle aus deinem Stab. Die Detailvielfalt ist akzeptabel, es gab schon besseres, aber auch schlechteres.
Der Sound lässt sich schwer beurteilen, da es ihn mehr oder weniger nicht gibt. Natürlich gibt es Hintergrundmusik, die sich auch recht gut anhört, aber von Soundeffekten her ist kaum was zu holen. Es gibt eigentlich fast nur ein Geräusch. Und zwar einen ruckartigen Ton, wenn du oder ein Gegner getroffen wurde. Ansonsten gibt es wirklich kaum was, höchstens noch die Schritte der Hauptfigur.
Die Steuerung bei Rollenspielen ist immer schwer zu bewerten, da sie nicht besonders wichtig ist. Alle Menüs sind direkt erreichbar, durch einen einfachen Knopfdruck werden Gegner angegriffen oder Zauber ausgewählt. Das einzige, was etwas stört, ist wie gesagt, dass die Kamera immer wieder hinter die Spielfigur geht, ansonsten ist die Steuerung ok.
Diesen Artikel teilen:
Letzte Aktualisierung: 09.Juli.2000 - 18:43 Uhr