Spieletest: Golden Sun: Die dunkle Dämmerung NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
10. Dezember 2010

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Gute Grafik
Umfangreiches Abenteuer
Optionale Endgegner
Negativ:
Maue Story
Biedere Präsentation
Durchschnittliche Musik

Etwa sieben Jahre hat es gedauert, bis eine der erfolgreichsten Game-Boy-Advance-Serien fortgesetzt wurde und beinahe hätte Golden Sun: Die dunkle Dämmerung sogar eine Konsolengeneration übersprungen. Als eines der letzten DS-Spiele, ist nun aber der dritte Teil der Serie erschienen. Aber nicht nur für uns Spieler sind Jahre vergangen, auch in Weyard, dem Handlungsort, sind dreißig Jahre seit dem Ende des letzten Spiels vergangen und die Kinder der einstigen Helden haben das Ruder übernommen. Dabei wird die Geschichte zwar weitergeführt, Neuankömmlinge werden aber problemlos den Geschehnissen folgen können. Hübsch animierte Heldenchroniken fassen zudem noch einmal zusammen, was zuvor passiert ist.
Für all jene, die bereits Zettel und Stift bereitgelegt haben, eine traurige Nachricht: Dieses Mal können weder Gegenstände noch die mühsam zusammengesuchten Djinns per Passwort übertragen werden. Die Geschichte des RPGs ist schnell zusammengefasst: Die Kinder der Helden von Vale sollen die Feder eines mächtigen Vogels besorgen, um eine Maschine reparieren zu können und sich zum ersten Mal in ihrem Leben wahren Herausforderungen zu stellen. Dieses Ziel rückt aber durch viele Geschehnisse in weite Ferne und wird erst nach gut 25 Stunden Spielzeit wieder aktuell. In der Zwischenzeit werden Dungeons und Dörfer besucht und erforscht. Die einzelnen Orte werden über eine begehbare Oberweltkalte verbunden. Dabei erhalten die Freunde in Städten Informationen und Aufträge, die meistens zu gegnerverseuchten Gebieten führen. Widersacher werden in einem rundenbasierten Kampfsystem herausgefordert. Dabei gibt es neben den physischen Angriffen auch eine Art Magie, die in Golden Sun Psynergy heißt. Mit ihrer Hilfe können mächtige Zauber ausgeführt werden. Ein weiterer wichtiger und einzigartiger Aspekt sind die kleinen Djinns, die einem bestimmten Element angehören und ihre Anwender stärken oder aktiv in den Kampf eingreifen können. Djinns sind so eine wichtige strategische Komponente und lassen sich an vielen Orten finden, meistens allerdings gut versteckt. Doch die Suche lohnt, denn ein gekoppelter Djinn steigert die Statuswerte seines Anwenders. Nicht gekoppelte Djinns stehen dafür in Form von mächtigen Beschwörungen zur Verfügung. Besonders starke Beschwörungen sind auf mysteriösen Tafeln versteckt und lassen immer mächtigere Attacken zu. Dem Spieler stellt sich also immer die Frage, ob er eher konservativ, mit guten Statuswerten in einen Kampf geht oder versucht mit Beschwörungen den Gegner zu bezwingen. Wechselnde Strategien sind vor allem bei den verschiedenen Endgegnern zwingend erforderlich. Neben den zahlreichen Kämpfen gibt es aber auch Rätsel, die den Einsatz von Psynergy erfordern. Hier überwiegen Verschieberätsel, die aber durchaus fordern können. Ab und zu müssen auch Pflanzen zum Wachsen gebracht oder Eissäulen erschaffen werden. Besonders erfreulich ist, dass in solchen Rätselabschnitten die zufallsgesteuerten Gegner nicht auftauchen, so dass in aller Ruhe nach der Lösung gesucht werden kann. Generell halten sich die Kämpfe in vielen Abschnitten dezent zurück, was ich sehr begrüßt habe. Nichts ist störender, wenn der Explorationsdrang eingeschränkt wird, weil man keine Lust auf dauernde Auseinandersetzungen hat. Gespielt wird übrigens entweder mit dem Stylus oder ganz klassisch mit dem Steuerkreuz und den bekannten Knöpfen.

Licht und Schatten

Die Geschichte ist leider nur mittelmäßig und auch eher schwach präsentiert. Meistens wird der Spieler zu einem Ziel geschickt, dann kommt aber etwas dazwischen und ein neues Ziel muss angesteuert werden. So kann es zeitweise zu argen Verschachtelungen kommen, die wenig Spannung aufkommen lassen, da die nächste Aufgabe nur als Hindernis für den eigentlichen Zweck der Reise wahrgenommen wird und so zur einfachen Station verkommt. Die Sequenzen sind unspektakulär inszeniert und leider auch oftmals zu lange ausgefallen. So werden völlig belanglose Dialoge während des Spiels präsentiert, während Schlüsselszenen erzählerisch kaum gewürdigt werden - wer das Ende kennt, wird es verstehen. Hier herrscht letztlich der größte Nachholbedarf, denn ein RPG lebt nun mal stark von seinen narrativen Elementen.
Technisch hingegen hat sich Entwickler Camelot Mühe gegeben, dem dritten Teil der Serie eine dem Nintendo DS angemessene Grafik zu spendieren. So wird nun alles im dreidimensionalen Cel-Shading-Look dargestellt und der kann sich sehen lassen: Sowohl die mit vielen Details ausgestatteten Figuren als auch die abwechslungsreichen Hintergründe sind auf aktuellem Stand. Dabei blieb der Charme der beiden Vorgängerspiele definitiv erhalten, was man vor allem bei den Kämpfen und Menüs deutlich feststellen kann. Hervorzuheben sind grafisch vor allem die imposanten Beschwörungen, die in normalen Kämpfen aber leider viel zu selten wirklich nötig sind. Der Schwierigkeitsgrad fällt nämlich sehr moderat aus. Selbst für die stärksten Gegner reicht eine gute Strategie, leveln hingegen ist nicht nötig. Musikalisch ist das Spiel zwar auf gutem Niveau, echte Ohrwürmer gibt es aber leider nicht. Davon ausgenommen ist natürlich das Golden-Sun-Thema, das bereits beim Startbildschirm ertönt. Sprachausgabe ist zu keinem Zeitpunkt vorhanden, auch hier ist noch Luft nach oben.

Fazit

Camelot dürfte mit Golden Sun: Die dunkle Dämmerung vor allem Spielern, die bereits die beiden Vorgängerteile kennen, eine große Freude machen. Grafisch auf dem aktuellen Stand mangelt es dem Titel aber ein wenig an Erzählstruktur. Dafür wartet ein durchaus komplexes und zum Experimentieren einladendes Kampfsystem auf die Spieler. Für RPG-Freunde eine klare Empfehlung!

Grafik
8
Sound
7
Gesamt
8

verfasst von „Simon“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 26.Januar.2011 - 19:16 Uhr