Spieletest: F1 World Grand Prix N64

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Weitere Infos

Releasedate:
1. September 1998

unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: 3 Meinungen

Specials: keine

Die Saison ist wieder mal vorbei, und in der Winterpause herrscht Langeweile? Dieses Spiel soll Abhilfe schaffen! Kann es den hohen Anforderungen einer Rennsimulation gerecht werden?

Beim Spielstart wird der Spieler von einer gelungenen Intro-Sequenz begrüßt, die ihm nur einen kurzen Vorgeschmack auf das gibt, was er im Spiel zu erwarten hat. Im Menü stehen fünf Spielarten zur Auswahl. Eine davon ist der Grand-Prix. Hier werden alle 17 Strecken gefahren. Sie sind aus der ‘97er Version sehr genau übernommen worden. Ein Formel-1 Fan kann sie aus dem Fernsehen gut wiedererkennen. Beim Grand-Prix wurde an alles gedacht: Vom freien Training über die Qualifikation bis hin zur 107%-Regel ist alles vorhanden. Es stehen 22-Original Fahrer zur Verfügung, die in elf Teams um die Punkte kämpfen. Natürlich wurde auch das Punktesystem übernommen, für den ersten Platz gibt es zehn Punkte, für den sechsten einen Punkt. Der Grand-Prix kann in drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen gefahren werden. Die erste bietet Anfängern einen guten Einstieg, im höchsten Schwierigkeitsgrad geht es richtig hart zu Sache und gewinnen ist nicht einfach.

Um zu gewinnen, muss der Wagen optimal auf die verschiedenen Strecken abgestimmt werden. Beim kurvenreichen Monacco-Kurs ist eine bessere Lenkung nötig als auf dem Hockenheimring. Um den Wagen gut abzustimmen, kann vieles verändert werden: Mitgenommene Benzinmenge, Ausrichtung der Flügel, Reifenart, Gangschaltung, Übertragung und Steuerungswinkel. Diese Einstellungen sind auch nötig, mit immer der gleichen Standard-Einstellung lässt sich auf Dauer nicht viel gewinnen. Die Computergegner verhalten sich nämlich sehr geschickt, ohne dabei jedoch unfair zu wirken. Die Eigenschaften der Fahrer wurden jedoch nicht berücksichtigt, von einem Magnussen wird man genauso oft überholt wie von einem Schumacher. Lediglich in der Plazierung nach der Qualifikation sind die "guten" meistens vorne.

So ein Überholmanöver sieht immer toll aus, und mit der richtigen Übung kann es auch selbst ausgeführt werden. Aus dem Windschatten heraus vorstoßen und in der Kurve dann ausbremsen, das sieht gut aus und macht Spaß. Ähnlich gut sind die verschiedenen Fahrzeugdetails: Es gibt von verdreckten Bremsscheiben über sprühende Funken und verdreckte Reifen bis hin zu allen möglichen Fahrzeugschäden einfach alles. Auch schön anzusehen sind die verschiedenen Wetterbedingungen. Diese grafischen Details kommen auch in den Replays zur Geltung, in denen jeder Fahrer aus sechs verschiedenen Kameraperspektiven betrachtet werden kann.

Soweit ist die Grafik gut, allerdings gibt es auch negative Aspekte. Das ganze Spiel wirkt ziemlich verschwommen und die einzelnen Wagen haben keine sehr abwechslungsreiche Texturen. Die meisten sind einfach nur einfarbig mit ein paar Zeichen drauf. Auch sind die Reifenstapel eckig, was nicht so toll aussieht.

Aber zum Glück hat der Spieler bei der Steuerung nicht den Eindruck, mit eckigen Reifen zu fahren. Diese ist sehr gelungen und reagiert ziemlich direkt, sowohl von der Lenkung als auch von den Bremsen her. Mit zunehmender Spieldauer werden die Kurven immer besser genommen, es lassen sich immer noch ein paar Hundertstel-Sekunden rausholen. Dies sorgt natürlich auch für Langzeitmotivation, und kommt vor allem beim Zeitfahren zur Geltung. Bei diesem Spielmodus fährt der Spieler alleine gegen die Uhr und muss möglichst schnell eine Runde beenden.

Nicht so alleine fährt er beim Schaurennen. Dies ist ein Einzelrennen, in dem der Spieler von einer beliebigen Position aus startet und natürlich gewinnen muss. Neben der Startposition lässt sich auch anderes bei den verschiedenen Modi einstellen; zum Beispiel automatische oder manuelle Gangschaltung oder Lautstärke des Sounds.

Dieser hört sich ganz passabel an. Es gibt keine Hintergrundmusik, aber das sollte bei einer Rennsimultation auch nicht erwartet werden. Die Motorengeräusche klingen ganz gut, jeder einzelne Gang ist zu hören. Lediglich wenn andere Fahrzeuge überholen hört man eher ein Kreischen als ein Motorengeräusch.

Zu den Einschränkungen beim 2-Spieler-Modus zählt neben dem Sound auch die Grafik, die ziemlich reduziert wird. Zum Beispiel sind nicht mehr so viele Details an den Fahrzeugen zu sehen, und stellenweise ist kaum zu erkennen, ob jetzt eine Links- oder Rechts-Kurve kommt. Aber die Spielgeschwindigkeit bleibt wenigstens konstant. Dennoch kann der 2-Spieler-Modus nicht sonderlich überzeugen.

Um die Auswahl an Spielarten abzuschließen, sei noch der Szenario-Modus erwähnt. Hierbei fährt der Spieler verschiedene Situationen aus der echten Saison nach. Zum Beispiel verliert der Wagen am Hockenheimring kurz vor Schluss einen Reifen, und der Spieler muss sich irgendwie ins Ziel retten.

Soweit ist zu sagen, dass dieses Spiel niemand unbedingt besitzen muss. Allerdings ist es auch nicht generell schlecht. Rennspielfreunde werden sicher ihre Freude haben, vor allem am Zeitfahren, in dem immer noch der eigene Rekord geschlagen werden kann. Der Multiplayer-Modus ist nicht so toll, der Grand-Prix ist eine gute Herausforderung. Dank der unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen bietet dieses Spiel letztendlich doch noch eine relativ hohe Langzeitmotivation. Und da es zur Zeit auf dem N64 fast ohne Konkurrenz ist, kann ich es Formel-1 Fans empfehlen. Alle anderen Rennspielfreunde werden vielleicht nach kurzer Zeit etwas gelangweilt.

Fazit

-

Grafik
6
Sound
7
Multiplayer
4
Gesamt
7

verfasst von „Simn“

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Letzte Aktualisierung: 09.Juli.2000 - 18:51 Uhr