Spieletest: Donkey Kong Country 2 GBA

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Juni 2004

USK 0 unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 2 Meinungen

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Specials: VIP 24:7-Spiel

Plus / Minus

Positiv:
sehr gute Technik
herausfordernder Schwierigkeitsgrad
Negativ:
1 Modul/Spieler im Multiplayer

Knappe 10 Jahre auf dem Buckel und es sieht immer noch recht knackig aus. Kein Wunder, drängte die Donkey Kong Country-Serie zu ihrer besten Zeit doch alle Wertungsskalen aus den Fugen. Durch neue Chips wurde Grafikqualität auf den Bildschirm gezaubert, die man dem Super Nintendo nie zugetraut hätte. Gepaart mit Innovationen wie dem Abklatsch-Multiplayer-Modus und tadellosem Leveldesign suchte sich das Spiel den Weg zum Herzen jedes Videospielers, dem Modulschacht.

Vier Fäuste für ein Halleluja!

Einen gemeinsamen Haken haben die Kong-Spiele jedoch allesamt: eine verdammt blöde Story. Die gestohlenen Bananen, die Donkey Kong mit Diddy´s Hilfe im ersten Teil der Reihe mühevoll zurückerobert hat, sollen nun als Lösegeld herhalten. Lösegeld um den Kopf des Kong Clans (Cranky natürlich ausgenommen), Donkey, aus den Fängen von King K. Rool unverletzt wieder zu erhalten. Dass für die Kongs dieses Angebot untragbar ist, muss man wohl nicht extra erwähnen! So machen sich Diddy und Dixie auf den Weg, das ganze Dilemma manuell aus dem Weg zu schaffen.

Wenn die Dialoge die eigentlichen Schwachpunkte des Spiels aber bewusst noch in den Dreck ziehen, werden die Minuspunkte umgepolt. Besonders Cranky Kong bringt den Spieler mit seinem außergewöhnlichem Humor des Öfteren zum schmunzeln.

Früher war alles besser…

… umso erfreulicher, dass Donkey Kong Country 2 fast eine 1:1-Konvertierung des alten Klassikers darstellt.
Den Spieler erwarten spannende Hüpfpassagen mit so mancher kniffligen Stelle, zahllose Gegenstandssuchen, um auch die „100“ vor dem Prozentzeichen bewundern zu dürfen, klassische Endgegner und natürlich sehr gute Technik.
Im Grunde ist das Spielprinzip jedoch ganz einfach. Man steuert einen der beiden Hauptcharaktere durch die Levels, während euch der andere hinterherläuft. Er kommt erst zum Einsatz wenn das Fingerspitzengefühl einmal nicht ausreicht um den Kremlings auszuweichen, oder wenn ein Affe alleine nicht mehr weiter weiß. Dann ist Teamwork gefragt! Huckepack oder kluge Nutzung individueller Eigenschaften, gemeinsam ist alles einfacher. So schlagen sich Dixie und Diddy zusammen durch sieben Welten auf dem Weg zu King K. Rool.
Teamwork war früher nicht nur von den Affen gefragt, sondern auch von den menschlichen Protagonisten vor den Schirmen. Der Zweispieler-Modus forderte sogar zum erneuten Durchspielen auf. In der GBA-Version glänzt der Modus leider nicht so sehr: Wählt man den Team-Modus wird das Handheld nach dem Ableben eines Affen an den anderen Spieler weitergegeben. Ermöglicht wird das durch eine automatische Pausierung des Spiels. Auf der einen Seite ist diese Lösung wirklich „hardwarefreundlich“, jedoch wird der Spielablauf doch stark abgebremst. Eine zusätzliche Möglichkeit der Verlinkung zweier GBAs wäre die bessere Lösung gewesen.
Hilfreiche Abwechslung bietet die Tierwelt an. Schwindelerregende Höhen sind für Squawks den Papagei ebenso ein Kinderspiel wie Felsbarrieren für Rambi das Rhinozeros. Von Schlangen, Spinnen und Schwertfischen ganz zu schweigen…
Vielfältig wie die Tiere sind auch die Welten, in denen sie zum Einsatz kommen. Vom höchsten Mast eines Piratenschiffes schwingt man sich in Lavalevel, um sich anschließend wieder Unterwasser abzukühlen. Auch die kultige Lorenfahrt ist weiter an Bord.

Mit Rat und Tat steht die gesamte Kong-Familie zur Seite. Kleine Tipps und große Quizshows erleichtern den Weg zur 100%-Anzeige.
Doch trotz tatkräftiger Hilfe gestaltet sich der Affenalltag oft schwer genug. Gefährlich platzierte Feinde und Fassgeschosse, die Timing und gute Nerven erfordern, zerren zwar mancherorts an der Lebensanzeige, aber nur selten an den Nerven.

Um die GBA-Version auch Veteranen schmackhaft zu machen, spendiert Rare ein paar zusätzliche Modi. In Diddy´s Sprint düst man in Hoffnung auf eine Bestzeit durch die Levels, wahlweise mit einem menschlichen Gegner, der zusätzlichen Druck macht.
Straußenfedern fliegen durch die Luft wenn man in Expresso-Rennen alleine oder mit bis zu drei Mitspielern auf extra erstellten Strecken nach der Ziellinie trachtet.
Ebenso auf bis zu vier Spieler ausgelegt ist Funky Flights. Sitzt man alleine im Hubschrauber-Cockpit erledigt man Aufträge für Funky Kong. Kommen andere Mitspieler hinzu, geht man sich gegenseitig an die Gurgel.
Anders als die übrigen Bonus-Spiele ist Wurmfang nur alleine spielbar. Hier ist Reaktionsvermögen gefragt: Gejagt von einem Kremling muss man kleine Würmer auf einem Rundkurs aufsammeln.
Alles in allem nette Spielchen, die eine Zweitanschaffung aber nicht rechtfertigen würden. Zumal man, wenn man in den Multiplayer-Genuss kommen möchte, für jeden Spieler ein eigenes Modul benötigt.

Technisch muss man beim Sprung auf den GBA hingegen ein paar Einbußen hinnehmen. Wahrscheinlich auf Grund der relativ geringen Auflösung des Bildschirms musste man zwischen dem Vorder- und Hintergrund stellenweise einen größeren Kontrastunterschied einbauen um trotz vieler Grafikdetails die Übersichtlichkeit erhalten zu können. Dadurch wirkt der Hintergrund manchmal ein wenig trister als im Original.
Ansonsten bleibt alles etwa beim Alten: tolle Animationen und Grafikdesign vom Feinsten. Am Sound gibt es hingegen nichts auszusetzen. Die kultigen Donkey Kong-Beats dröhnen untermalt von Affengeschrei glasklar aus dem Lautsprecher. Wer abschaltet ist selbst Schuld!

Fazit

Gute Konvertierung eines Klassikers. Wer den Titel noch nicht kennt oder ihn in einer Lebenskrise aus seiner Sammlung verbannt hat, kann sofort zugreifen. Eine Zweitanschaffung machen aber auch die neuen Modi nicht wert.

Grafik
8.5
Sound
9
Multiplayer
7
Gesamt
8.5

verfasst von „Seppel“

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Vielen Dank an die Firma Nintendofans für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 12.Juli.2004 - 19:21 Uhr