Spieletest: Die Simpsons - Das Spiel NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
2. November 2007

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Das Spiel bleibt dem Humor der Serie treu
Eine gelungene Parodie auf die Welt der Videospiele
Videoschnippsel & Original-Synchronstimmen
Negativ:
Zu kurz
Sound & Gameplay-Macken

Seit 1989 gibt es die Kult-Zeichentrickserie „Die Simpsons“ bereits. Dementsprechend lange dauert auch die Videospiel-Karriere der gelben Chaos-Familie an. Zunächst muss ich grinsen, dann läuft mir ein kalter Schauer den Rücken herunter, wenn ich mich an die frustrierende Momente erinnere, die mir The Simpsons - Escape from Camp Deadly (Gameboy, 1991) und The Simpson - Simpsons - Bart vs. the Spacemutants (NES, ebenfalls 1991) bescherten. – Aber genug der ollen Kamellen. Wir schreiben das Jahr 2007 und passend zum Release von Die Simpsons – Der Film erscheint nun kurze Zeit später mit ebenso definitiv klingendem Titel Die Simpsons – Das Spiel. Für den Nintendo DS hat man sich die Mühe gemacht eine eigene Version des Spiels mit gezeichneten Hintergründen und Figuren zu entwickeln. Auf der PSP und den „großen“ Konsolen erscheint der Titel hingegen mit 3D-Celshading-Optik. Story und Settings teilen sich die verschiedenen Versionen des Spiels hingegen.

Springfield – ein einziges Videospiel

Die Simpsons – Das Spiel ist ein in ungefähr 20 Episoden aufgeteiltes Jump & Run. Episodenübergreifender Überbau des Spiels ist das Thema Videospiel-Parodie. Vor und nach jeder Episode seht ihr sehr gut umgesetzte und eigens für das Spiel produzierte Zeichentrick-Schnippsel, in denen die Simpsons unter anderem über die Spielanleitung zu ihrem eigenen Spiel (!) ihre Spezialfähigkeiten entdecken. Bart wird so zu Bartman, Lisa kann per Gedankenkontrolle schwere Gegenstände verschieben und Marge nutzt ihr Talent Menschen dazu zu bringen als wütender Mob durch die Straßen zu ziehen.
In den einzelnen Episoden spielen in der Regel zwei Mitglieder der Simpson-Familie die Hauptrolle. Wenn ihr mit einem Familienmitglied ein bestimmtes Unterziel in einem Level erreicht hat, übernehmt ihr für eine Zeit lang die Kontrolle des anderen Simpson-Sprosses.

Die Levels sind, was das Setting angeht, ziemlich abwechslungsreich und spielen an den verschiedensten Orten Springfields. Im Museum dürfen Bart und Homer so zum Beispiel über antike Statuten kraxeln. Eine Statue sieht dabei verdächtig einer berühmten, anatomisch inkorrekt gebauten Videospiel-Heldin ähnlich. Barts In-Game-Kommentar dazu: „Heute werde ich zum Mann!“ - Homer: „Bart, für dies Plattform bist du zu jung!“.
In der Duff-Fabrik gibt es derweil einen großen Freß-Wettbewerb, bei dem Homer sich durch verschiedene, einzelnen Länder nachgebildete Bühnenbilder kämpfen muss. Mit dabei sind natürlich auch die anderen Bewohner von Springfield, wie der mexikanische Komiker im Bienenkostüm: „Homer es muy gordo“ (Homer ist sehr dick) ist sein Kommentar, wenn ihr mit Homers Spezialfähigkeit, dem vollgefressenen Kugel-Homer auf ihn zukommt.

Zahlreiche weitere gelungene Gags sind Anspielungen auf Videospiele. Der Comic-Laden-Besitzer Jeff kommentiert immer wieder den Spielablauf und entlarvt diesen als Anreihung von „Videospiel-Klischees“. In einem Level, den ihr mit Lisa und Bart bestreitet, steht ihr dann auch plötzlich vor einem reißenden Fluss, den ihr nur durch Springen von Treibgut zu Treibgut überwinden könnt: Eine Hommage an den Videospiel-Klassiker Frogger – auch mit entsprechenden Sound-Effekten. In einem weiteren Level steht ihr einem Gegner gegenüber, der wohl die simpsonisierte Version von Ryu aus Street Fighter II sein soll. Gags dieser Art gibt es in Die Simpsons – Das Spiel glücklicherweise zuhauf.

Ein Spiel, wie von anno dazumal

Leider übertreibt es Die Simpsons – Das Spiel dann doch etwas zu sehr mit seiner Liebe zu Videospiel-Klischees. Durchaus typisch für die alten Klassiker bringt das Spiel leider auch einige Videospiel-Macken mit sich, auf die wir heute lieber verzichtet hätten:
Die Gegner im Spiel, die stupide schlagend oder schießend auf euren Protagonisten zulaufen, sind ohne Energieverlust nicht zu besiegen. Ebenso doof wie diese, drescht ihr zurück. Nur ganz selten besteht die Möglichkeit z.B. als Bartman mit der Schleuder aus der Ferne zu agieren.
Sinkt Eure Energieleiste im Spiel auf null geht es nur wenige Zentimeter vor dem Ort Eures Ablebens weiter. Eine begrenzte Anzahl an Leben oder ein Game Over, gibt es bei den Simpsons nicht.

Auch bei Grafik und Sound gibt es Licht und Schatten. Die Gestaltung der Spielmenüs, die Hintergründe der Levels und Animationen sind liebevoll und ganz im bekannten Stil der Serie ausgeführt. Es stören jedoch Details: Die Spielfiguren mit ihren großen Augen zwinkern nie und wirken so zu statisch.
Das Spiel ist vollgepackt mit lustigen Sound-Samples, eingesprochen von den deutschen Original-Synchronstimmen der Simpsons. Der Sound ist jedoch schlecht abgemischt, erst nach ein wenig Fummelei im Sound-Menü sind die spaßigen Anmerkungen zu verstehen.

Auch die Gesamtspielzeit lässt leider etwas zu wünschen übrig. In ca. 5 Stunden hat man alle Levels besucht, denn diese sind eher leicht zu bewältigen. Wer den Ehrgeiz besitzt alles freizuspielen, kann die Spielzeit noch etwas strecken: Durch in den Levels versteckte Bonuspunkte, die man teilweise erst bei erneutem Betreten komplett finden kann, lassen sich Sammelfiguren für jeden Charakter freispielen. Lisa darf so z.B. verschiedene „Malibu-Stacies“ freischalten.

Nie wieder Nintendogs: Hier kommt Pet Homer

Speziell für die DS-Version hat man sich noch ein nettes Gimmick ausgedacht, das perfekt zur Videospiel-Klischee – Thematik passt: Über die Übersichtskarte von Springfield, auf der die einzelnen Level anwählbar sind, kann auch das Haus der Simpsons besucht werden. Dort räkelt sich Homer als „Pet-Homer“ auf dem Sofa und darf mit in den Levels freispielbaren Gegenständen gefüttert oder malträtiert werden.

Daneben bietet das Spiel auch noch einige Mini-Spiele für bis zu vier Spieler. Diese Episoden sind als kleine Extras zu verstehen und können mit nur einer DS-Spielkarte ausprobiert werden.

Fazit

Die Simpsons – Das Spiel auf dem DS hat den Anspruch die Welt der Videospiele zu parodieren. Hinter den vielen skurrilen Ideen und genialen Sprüchen steckt jedoch schließlich selbst nur ein eher durchschnittliches Jump&Run. Wer auf die Simpsons steht, darf aber trotzdem zugreifen.

Grafik
8
Sound
7
Gesamt
7.5

verfasst von „ThE CaPtAiN“

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Vielen Dank an die Firma Electronic Arts für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 26.Dezember.2007 - 15:27 Uhr