Spieletest: Daemon X Machina NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
13. September 2019

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Viele Individualisierungen
Toller Soundtrack
Abwechslungsreiche Missionen
Kooperativ Spielbar
Negativ:
Teils unübersichtlich
Verschenktes Story-Potential

Angekündigt auf der E3 2018, wurde Daemon X Machina zu einem Spiel das man im Auge behalten wollte. Auch wenn irgendwie immer die Sorge mitschwang, dass es eine halbgares Spiel werden könnte. Eine Demo, mit der bitte um Feedback, und einen verschobenen Release später ist das Mecha-Aktion-Spektakel nun fertig gestellt.

Von Interesse und Kritik

Wenige Spiele werden vor dem Release schon so sehr diskutiert. Nintendo schien an den Titel zu glauben und viele Spieler fielen bei den Heavy Metal Klängen, die das Spiel untermalen sollen, vom Glauben ab. Auch eine spätere Demo war eher ernüchternd. Aber die Entwickler wussten offensichtlich um die Schwächen und baten um Feedback. Zweifel waren überall zu spüren aber auch, dass man das Spiel eigentlich mögen wollte. Und wie ist jetzt das fertige Spiel?

Die Geschichte

Wie es in Aktion-Spielen Tradition ist müssen wir nicht mit viel Tiefgang rechnen. Nachdem ein Teil des Mondes auf den Planeten gestürzt ist wurde die KI gesteuerten Maschinen von einer Bösen macht übernommen und griffen die Menschen an. Ihnen entgegen stellen sich die Outer, durch Technik verbesserte Menschen, die in Ihren Mecha-Kampf-Anzügen gegen die feindlichen Drohnen, Geschützen, Panzern und Robotern ins Gefecht ziehen. Dabei gibt es verschiedene Fraktionen mit vielen verschiedenen Charakteren. Diese dienen gleichzeitig als Auftraggeber, Kampfgefährten, aber auch als Gegner. Denn die Aufträge werden von einem Computersystem vergeben und schnell stellt Ihr fest, dass dieses euch auch mal aufeinander hetzt. Warum? Ja genau das ist die Frage, denn eigentlich ist dieses programmiert die Menschheit zu Schützen. Leider fällt die Geschichte nicht wirklich ins Gewicht und die vielen Charaktere bleiben ein wenig belanglos. Dabei merkt man, dass hier eigentlich viel Potential gesteckt hätte. Ob das schlussendlich bei einem Action-Spiel wichtig ist, bleib wohl Geschmackssache.

Wie ist dein Style?

Ihr mögt es eure Charaktere nach euren Vorlieben zu gestalten? Dann könnt Ihr euch hier austoben. Nicht nur könnt Ihr das Aussehen eures Outers sehr ausgiebig gestalten und auch die Farben seines Anzugs, sondern auch die Farbgestaltung eures Mecha-Anzugs ist sehr individualisierbar. Auch die Bewaffnung ist überaus vielseitig und kann frei zugeordnet werden. Ob Schwert, Schild, Gewehr oder Raketengeschütz. Vom Sniper bis zum Lasergewehr, es bleiben keine Wünsche offen. Ihr könnt pro Arm jeweils zwischen 2 Waffen wechseln, hinzu kommt ein Schultergeschütz und Zusatzausstattungen gibt es auch noch. Natürlich wirkt sich das alles auf die Werte des Roboteranzugs aus. Und auch Arme, Beine, Körper und Kopf sind austauschbar und einzeln farblich zu gestalten. Mehr Individualität geht beinahe nicht. Ihr solltet aber nicht zu sehr am Aussehen eures menschlichen Outers hängen, denn Ihr könnt diesen mit biomechanischen Upgrades immer mehr verbessern. So nähert sich dieser, auch selbst, immer mehr dem Aussehen eines Roboters an. Würde man Tiefgang unterstellen könnte man das fast als Metapher interpretieren.

Aktion! Ich will Aktion! Dieses Spiel will nicht mit gewitzten neuen Gameplay-Mechaniken überraschen sondern kommt ganz geradeaus mit dem Aktion Holzhammer auf euch zu. Ihr fliegt, lauft, gleitet und springt durch die, mit einer Barriere umgebenen, Kampfgebiete und ballert, schlagt und sprengt euch durch teils große Wellen von Gegnern. Hier kommt auch schon ein Punkt, an dem sich die Geister scheiden werden. Auf diese Haudrauf-Aktion muss man auch Lust haben. Die Kämpfe werden im Verlauf zwar durchaus fordernd aber eine große taktische Tiefe solltet Ihr nicht erwarten. Glück ist hier, je nach Mission, durchaus eine Komponente. Das Kampfgeschehen wirkt oft recht chaotisch und man muss schon aufpassen nicht den Überblick zu verlieren. Euer Bildschirm quillt über vor Statusanzeigen, Map, Gegnermarkierungen, Fadenkreuz, und und und. Zwar könnt Ihr auch das anpasse, aber irgendwie fühlt es sich auch falsch an das zu reduzieren. Man fühlt sich schließlich schon ein wenig wie Toni Stark im Ironman-Anzug durch die ganzen Anzeigen. Zwar könnten die Bewegungen etwas dynamischer sein, aber wenn man die Steuerung ein wenig anpasst kommt schon ein schön schnelles Spielgefühl auf. Außerdem kann optional eine Bewegungssteuerung zugeschaltet werden. Das kann wirklich Spaß machen. Besonders wenn man es plötzlich mit den riesigen Bossen zu tun bekommt. Aber auch hier ist die Übersicht alles andere als perfekt und man muss oft erst mal verstehen wie man diese Riesen bekämpft. Leider fühlen sich die Standardgegner sehr ähnlich an. Dafür fordern die Kämpfe gegen andere Outer in Ihren Kampfanzügen um so mehr. Da kann dann auch mal schnell der Energiebalken auf null bringen und man stürzt ab. Wer nun glaubt die Mission ist vorbei hat sich geirrt. Was ein echter Outer ist der steigt aus und kämpft einfach zu fuß weiter. Nun kämpft Ihr mit Schusswaffe, Granaten und Fallen gegen die Großen Maschinen und fühlt euch auch gleich ganz schön ungeschützt. Also möglichst schnell einen anderen Mecha finden, reparieren und einsteigen und weiter geht der Kampf der Giganten. Und wenn euch die Munition ausgeht? Dann schmeißt ihr eben mit Autos und Panzern oder schlagt Straßenschildern um euch. All das könnte zwar ein bisschen wuchtiger sein fühlt sich aber doch irgendwie gut an. Auch gibt es Abwechslung in den Missionen. Mal kämpft ihr auf offenem Feld, mal infiltriert Ihr zu Fuß eine Basis, mal eskortiert Ihr und mal fliegt Ihr einfach nur in einem liniearen Tunnel. Wahlweise könnt Ihr dies auch mit drei Mitspielern, lokal oder online erleben. Dennoch kann Daemon X Machina Seine spielerischen schwächen nicht verbergen.

Sieht das jetzt gut aus?

Gute Frage. Der Grafikstiel ist recht reduziert. Das fällt besonders bei den Arealen auf. Obwohl diese durchaus abwechslungsreich sind. Nicht jeder wird den Stil mögen, aber er hat durchaus seinen Reiz und ist stimmig. Wenn man durch Wüsten, halb zerstörte Städte oder ein Tunnelsystem fliegt dann wirkt das trotzdem wie aus einem Guss. Das setzt sich im Titel-Screen und den Ladebildschirmen fort. Auch der Hangar, der als Hub dient wirkt stimmig auch wenn dieser interessanter gestaltet sein könnte. Ob man den Stil jetzt mag oder nicht, man kann nicht sagen das Daemon X Machina nicht gut aussähe. Sowohl auf dem Fernseher als auch im Handheldmodus Macht das Spiel eine Gute Figur. Allerdings trägt der kleine Bildschirm nicht gerade zur Übersicht bei.

Das Rockt

Der Soundtrack haut rein, aber nicht jeder wird damit umgehen können. Die Kritik am Soundtrack war seit dem ersten Trailer vorhanden. Die Entwickler von Marvelous hielten an Ihrer Vision fest und das Konzept geht geht auch auf. Die Musik wirkt immer absolut stimmig und reicht von emotionalen und orchestralen Stück über Rock bis hin zu Heavy Metal und fast schon Industrial. Das passt zwar, ist aber auch nicht jedermanns Sache. In Kombination mit dem stressigen Gameplay kann das den ein oder andern durchaus überfordern. Wer diese Musik mag denn wird es sicherlich einfach nur anpeitschen und motivieren. Am Ende kann man definitiv sagen das es einer der interessantesten OST der letzten Jahre ist.

Fazit

Daemon X Machina ist bei weitem nicht fehlerfrei aber es ist ein solides Spiel das spaß machen kann. Man sollte für das Setting und die Musik etwas übrig haben oder die Musik in den Einstellungen runter drehen. Spieler die sich darauf einlassen erwartet gute Mecha-Aktion, die irgendwie das Gefühl der Action-Shooter aus den Späten 80ern, frühen 90ern, aufkommen lässt ohne diesen wirklich ähnlich zu sein. Man merkt die Ambition der Entwickler, die an ihrer Version konsequent fest gehalten haben.

Grafik
7
Sound
8
Multiplayer
7.5
Gesamt
7.5

verfasst von „Marcel“

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Vielen Dank an die Firma Marvelous Inc. für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 29.September.2019 - 20:39 Uhr