Spieletest: Pokémon Rumble WiiWare

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Weitere Infos

Releasedate:
20. November 2009

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: Pokémon können über Wiimote zu einer anderen Konsole transportiert werden, Screenshots können auf SD-Card gespeichert werden

Plus / Minus

Positiv:
4-Spieler Ko-Op
hoher Wiederspielwert
Negativ:
polygonreduzierte Models
wird auf Dauer monoton
kein VS.-Modus

Ein Rollenspiel in dem alle Gegner gefangen und trainiert werden können. Das war die Idee von Pokémon, die dem Kindheitstraum eines Käfersammlers entsprungen ist. Doch manche wollen lieber selbst ins Geschehen eingreifen und nicht nur Befehle geben. Natürlich meine ich kein Deathmatch zwischen Ash und Misty! Die Pokémon sollten selbst steuerbar sein, mit der Möglichkeit zu wahnwitzigen Kombinationen wie sie aus der TV-Serie bekannt sind.

In der Super Smash Bros. Serie konnte man bereits diverse Taschenmonster steuern. In den Mystery Dungeon Episoden konnte man sich ein Erkundungsteam zusammenstellen, war aber an ein Schachbrett-System gebunden. Pokémon Rumble für Wiiware verspricht hingegen endlich klassische „Beat’em Up“-Action gepaart mit dem erfolgreichen „Catch’em All!“-Prinzip. Doch warum nur ein billiger Download und kein Vollpreistitel? Geht diese Idee womöglich im Button-Smashing unter?

Ist doch nur Spielzeug!

Leider dürft ihr Pikachu und Co. schon wieder nicht selbst steuern. Ihr steuert nämlich nur Pokémon-Spielfiguren, die abgekürzt Pokémon genannt werden. Betrug! Naja, zumindest passen sie jetzt wirklich in die Hosentasche...Durch diese Ausrede wird erklärt, warum dieses Spielzeug nur kantige Chibi-Varianten sind, welche wegen der mangelnden Speicherkapazität der Wii sogar noch weniger detailliert als ihre N64 Urahnen sind. Was tut man nicht alles um Polygone zu sparen!

Viele Regeln der Hauptserie wurden ebenfalls gestreckt oder verändert. Die Figuren können sich weder entwickeln noch gewinnen sie Erfahrung um stärker zu werden. Wenn ihr ein besseres Level wollt müsst ihr ein Pokémon besiegen und hoffen, dass es sich euch anschließt. Dafür könnt ihr aber auch mehr als sechs mit euch tragen. Eure gesamte Sammlung steht immer kampfbereit, und das können bis zu 1000 (!) werden. Diese werden zwar nach Stärke (natürlich abwärts) geordnet, es empfiehlt sich jedoch regelmäßig auszumisten. Denn eure freigelassenen Wesen hinterlassen Geld und manchmal auch Tickets für neue Kämpfer.

Natürlich verfügt ihr nicht über 1000 Leben, denn ihr habt nur drei Drehschlüssel. Ihr könnt außerhalb der Battle Royale zwar beliebig oft wechseln, doch sollten drei Kämpfer zu Grunde gehen heißt es „Game Over“. Ihr könnt übrigens auch während der Auswahl des nächsten Pokémons angegriffen werden, also sucht euch lieber ein schattiges Plätzchen zum Ausruhen.

Nicht ganz unwichtig ist auch die Tatsache, dass nur die Hälfte aller Pokémon auch als Mini-Roboter erhältlich sind, nämlich nur die erste und vierte Generation. Dadurch können sich Knospi und Roserade eurer Truppe anschließen, das Zwischenglied Roselia der dritten Generation jedoch nicht. Da es aber ohnehin lang genug dauert diese 252 Replikate zu sammeln ist das nicht weiter schlimm.

Du kleiner FRATZ!

Rattfratz findet es ganz schön unfair, dass es zu schwach ist um beim Battle Royale mitzumischen. Es kann nicht stärker werden, also wählt es die einzige Möglichkeit doch noch Champion zu werden: Es zwängt sich durch die Stahltore. Doch natürlich hat es kein Chance gegen eine riesige Schar 5-mal stärkerer Pokémon. Also zieht Rattfratz hinaus in einen von sechs Level (die sich im Laufe des Spiels immer wiederholen) um Ebene für Ebene Monster für Monster zu bekämpfen um am Ende einer größeren Bossfigur gegenüber zu stehen. Dazwischen gibt es keine Abwechslung wie versteckte Schätze oder den Einsatz von Items. Rattfratz könnt ihr übrigens vergessen. Macht der Heulsuse klar, dass manche Träume einfach unantastbar bleiben und zieht mit eurem Sieger-Team voran.

Aber ihr müsst ohnehin des Öfteren wechseln, denn eure Mini-Roboter können nur zwei Attacken lernen. Das Spiel unterstützt zwar die vier gängigen Controller-Varianten, konzipiert wurde es aber dennoch für die Wiimote. Somit ist es nicht mehr möglich mit nur einem Supermonster die Top 4 zu besiegen. Wenn ihr eine neue Attacke lernen wollt, müsst ihr diese für viel Geld aus einer Tombola ziehen. Bei Kokuna kann euch dann passieren, dass ihr zwei mal Härtner ergattert... Betrug!

Aber gerade hier kommt die Strategie ins Spiel! Denn umso weiter ihr voran schreitet, desto öfter werdet ihr eure zwei Attacken an die Gegner anpassen müssen. Da der Kampf nicht mehr nur in Form von Text und Zahlen stattfindet bekommen Aspekte wie Reichweite, Gebietsgewinn und Schnelligkeit des Angriffs eine Bedeutung. Aquaknarre ist beispielsweise ein geradliniger Strahl der eine Reihe von Gegnern verletzt, Aquawelle hingegen ist kürzer in der Reichweite, trifft aber ein breiteres Umfeld. Den Donnerwellen eines Magnetons solltet ihr lieber nicht mit Knoggas Bodycheck kontern sondern eher mit dessen Projektil- dem Knochmerang – entgegentreten. Und weil ein Bumerang immer zum Besitzer zurückkehrt, könnt ihr auch bei einem Fehlwurf noch treffen!

Aber Knogga sollte in diesem Beispiel eine Donnerwelle doch nichts anhaben, oder? Denkste! Attacken treffen immer, auch wenn sie in der Hauptserie keinerlei Wirkung haben dürften. Dafür gibt es neue Profil-Eigenschaften, wie ein „Feuer-Blocker Paras“ oder ein Selbstheilendes Schlurplek.

Königsschlacht!

Habt ihr mindestens ein Taschenmonster gewonnen, welches die Mindestbeschränkung übertrifft (normalerweise passiert das nach dem vierten Level) könnt ihr euere Glück im Battle Royale versuchen. Hier tretet ihr nicht nur gegen sämtliche Kreaturen dieser Stufe an, sondern müsst auch noch gegen die Meister des Ranges antreten. Habt ihr auch diesen Kampf gemeistert steigt ihr im Rang auf, bis ihr am Ende gegen den Champion Mewtu antreten dürft.

Und auch wenn die letzte Schlacht geschlagen ist gibt es immer noch genug Gründe das Spiel erneut einzuschalten. Es gibt zwar keinen VS. Modus, dafür aber die Möglichkeit zu viert das Abenteuer zu bestreiten. Manche Fähigkeiten wie die Attacke „Rechte Hand“ oder der Profilnamenszusatz „Spaßkanone“ emtfalten erst im Ko-Op ihre ganze Kraft. Dank der einfachen Steuerung kann der Nunchuck sogar als zweiter Controller gewertet werden (das funktioniert in etwa wie bei Mario Party 7 für den Nintendo Gamecube). Dadurch gibt es einen Grund mehr wirklich alle zu schnappen!

Fazit

Trotz diverser Schwächen, die auf die Einschränkungen des Wiiware-Services zurückzuführen sind, handelt es sich bei Pokémon Rumble um eine gelungenes Experiment das Pokémon-Franchise actionreicher zu gestalten. Mit etwas mehr Abwechslung und Spieltiefe könnte das nächste Spin-Off vielleicht auch auf Disc (oder DS-Karte) erscheinen.

Grafik
7
Sound
8
Multiplayer
8.5
Gesamt
8

verfasst von „Bensei“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung der Nintendo Points.
Letzte Aktualisierung: 08.Dezember.2009 - 22:03 Uhr