Spieletest: Bruce Lee: The Return of the Legend GBA

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Weitere Infos

Releasedate:
1. März 2003

USK 6 unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

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Specials: Miniposter ^-~

Plus / Minus

Positiv:
Gutes Kampfsystem
Gute Technik
Negativ:
Geringer Umfang

Elvis hat es gemacht, genauso, wie Kurt Cobain und zuletzt auch 2Pac, Michael Jackson Gerüchten zufolge auch, sie alle beleben eine alte Tradition wieder, die in Vergessenheit zu geraten schien (nein, es hat nichts mit Kindern zu tun). Nun wird auch der Name von Bruce Lee wieder verwendet, um die Verkaufszahlen anzukurbeln, nicht für ein Lehrbuch in Kampfsportarten oder eine neue Biografie, sondern wieder einmal ein Spiel.

Als Genre wurde die relativ seltene Mischung aus Jump'nRun und Beat'emUp gewählt. Bisherige Versuche diese Genres zu verbinden ergaben hauptsächlich weniger gelungene Spiele, wie Mortal Kombat Mythologies: Sub Zero. Es wurde einfach weder ein gutes Jump'nRun noch ein gutes Beat'emUp. Einige wenige Spiele jedoch ("Top Hunter" auf dem Neo Geo z.B.) haben bereits gezeigt, dass das Konzept aufgehen kann. Wichtig für so eine Mischung ist ein möglichst tiefgründiges Kampfsystem und das von "Return of the legend" kann sich sehen lassen. Viele verschiedene Angriffe, bzw. Kombinationen bieten ein ausreichend komplexes Kampfsystem. Für ein "richtiges" Beat'emUp nicht ausreichend ist die Menge um einiges größer, als in Straßenprüglern vom Typ Final Fight. Die Einbeziehung der Umgebung ist ebenfalls gut gelungen und bietet die Vielfalt eines leicht überdurchschnittlichen Jump'nRun. Die Waffenauswahl ist auf drei wesentliche Beschränkt, die nach einigen Angriffen verbraucht sind. Alles zusammen ergibt ein Gameplay, das um einiges abwechslungsreicher ist, als es in diesem Genre üblich ist und von Zeit zu Zeit sogar Taktisches Vorgehen verlangt, besonders bei Bossen oder Ansammlungen von Gegnern, von denen einige Waffen tragen. Ein weiterer Teil des Spiels besteht aus Missionen, in denen das Ziel ist unbemerkt durch das Level zu kommen. In typischer Jump'nRun-Manier manövriert der Spieler Bruce darin um die Blicke der Gegner zu meiden. Solche Manöver sind aber auch in normalen Levels sinnvoll, um die Gegenwehr zu reduzieren. Die Levelgebilde, die durchschritten werden müssen, sind teilweise linear und teilweise eher Komplex, die Rätsel beschränken sich auf Suchspielchen. Der Schwerpunkt liegt auf jeden Fall klar auf Action.

Doch bei jedem Lizenzspiel liegt die Vermutung nahe, dass die Lizenzgebühren bei der Entwicklung eingespart wurden, in den meisten Fällen ist das auch der Fall. In diesem speziellen Fall musste die Länge darunter leiden, geübte Spieler werden nach zwei tagen den normalen Schwierigkeitsgrad abgeschlossen haben, doch auf den folgenden wird das Spiel um einiges schwieriger und damit Zeitaufwendig, auch wenn mehr Levels nicht geschadet hätten. Die Story, die dem Ganzen zu Grunde liegt ist somit auch recht schnell erklärt. Bruce Lee alias Hai Feng findet seinen Meister tot vor und den Dolch einer Kampfsportschule, die er daraufhin infiltriert. Er kämpft sich durch, findet Beweise für die Ausbildung von Attentätern in der Schule und arbeitet mehr oder weniger kooperativ, wie man es von Rachesüchtigen Kampfsportschülern kennt, mit einem Agenten der Regierung zusammen. Viel klassischer hätte die Story kaum sein können, sie steht aber auch nicht wirklich im Mittelpunkt.

Die Grafik überzeugt. Die hübschen Sprites sind gut animiert und auch die Hintergründe zeigen einiges an Details. Die Figuren sind eher klein, aber deutlich, es wird nicht versucht im Detailwahn alles exakt darzustellen, was beim GBA schnell einen Pixelbrei verursacht. Abhängig von der Umgebung wird sogar die Zoom-Möglichkeit eingesetzt, um Übersicht in Schleich-Missionen zu ermöglichen oder die Darstellung in Bosskämpfen auf das Kampfgeschehen zu beschränken. Die Zwischensequenzen zwischen den Missionen sind reichlich verteilt und gut gelungen, auch wenn man ihnen oft ansehen kann, dass sie aus recht undetaillierten Renderings entstanden sind.

Was klang betrifft kann das Spiel sich ebenfalls blicken, bzw. hören lassen. Schöne und technisch gut umgesetzte Musikstücke begleiten durch das Spiel und werden nur durch die nicht weniger schönen Effekte unterbrochen, die viel Sprachausgabe und jede Menge der Bruce Lee-typischen Schreie enthält.

Fazit

Solides Gameplay, und saubere Technik ist nicht gerade das, was man von einem Lizenzspiel eigentlich erwartet, doch Bruce Lee: Return of the legend zeigt, dass es möglich ist. Der mangelnde Umfang jedoch verwehrt dem Spiel einen Platz unter den Top-Titeln, den es ansonsten durchaus verdient hätte, so ist es aber immer noch unterhaltsam zwischendurch eine Runde zu spielen.

Grafik
8
Sound
9
Gesamt
7.5

verfasst von „MOD666“

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Vielen Dank an die Firma Vivendi Universal für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 14.April.2003 - 00:38 Uhr