Spieletest: Tales of Kenzera: ZAU NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
23. April 2024

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Setting mit afrikanischer Mythologie
durchdachte Mechaniken
toller Sound
Negativ:
Performance auf Switch
Varianz der Areale
Gegner- und Bossvielfalt
Steuerung nicht on point

Ein neues Metroidvania mit afrikanischen Göttergeschichte und der Verarbeitung von autobiografischen Motiven? Das klingt auf jeden Fall nach einem spannenden Setting für ein Videospiel. Wir haben uns Tales of Kenzera: ZAU für euch angesehen und verraten im Nintendofans.de Test, was es mit der Trauer auf sich hat.

Der Weg durch

Der Abschied von einem geliebten Menschen ist etwas Furchtbares und doch so fester Bestandteil des menschlichen Lebens. Die Trauerverarbeitung hingegen für jeden etwas höchst Individuelles. So ist Tales of Kenzera: ZAU durch die eigene Trauergeschichte seines Schöpfers Abubakar Salim entstanden, welche er direkt ins Erstlingswerk des neu gegründeten Surgent Studios als Hauptinspiration einfließen ließ.

So wie das Trauern durch mehrere Phasen geht, so verläuft auch das Spiel in mehreren Abschnitten, genau genommen in vier Akten. Dabei erlebt ihr, wie Zuberi, der Hauptcharakter der Geschichte, den Tod seines Vaters verarbeiten muss und im Gespräch mit seiner Mutter von den Geschichten des Vaters erfährt. Ihr schlüpft so die fantastische Haut des Schamanen ZAU, der gleichen Kummer erleidet und seinen Baba widerbeleben möchte. Dazu muss er sich aber dem Gott des Todes Kalunga stellen bzw. ihm gegen drei ungehorsame Geister zur Seite stehen, damit er auf ein Widersehen hoffen kann.

Afrikanische Folklore

Das gesamte Abenteuer von Tales of Kenzera: ZAU spielt sich in einem afrikanisch gefärbten Setting ab. Das betrifft alle gezeigten Charaktere und vor allem die Kultur, die sie repräsentieren. Verschiedene Stämme, Glauben und die Verbindungen zwischen einander. Als ZAU erhaltet ihr zwei wichtige Schamanenkräfte zu Beginn des Spiels. Die Maske der Sonne und des Mondes. Beide könnt ihr per Knopfdruck wechseln und mit Sonnenmaske Nahkampfangriffe ausführen, während die Maske des Mondes für Distanz- und Magieangriffe sorgt.

Schon zu Beginn des Spiels verfügt ihr über den Doppelsprung, Dash und mehrere Angriffe, eigentlich unüblich für Metroidvania möchte man sagen. Gleichzeitig erlaubt es dem Spiel, euch schneller in die Erzählung zu saugen und zügig die Welt von Kenzera kennenzulernen. Überall werden Malereien, afrikanische Klänge und natürlich die hervorragenden Stimmen der Synchronsprecher deutlich. Ihr sollt eine authentische Reise erleben, in der ihr die drei Geister des Himmels, der Natur und des Feuers besiegt, ehe es zu einer finalen und schicksalshaften Begegnung im vierten Akt kommt.

Die Reise

Die Reise selbst ist erstaunlich linear für ein Metroidvania. Somit habt ihr zwar sehr viele Platforming-Passagen im Spiel vorhanden, so richtig ist das explorative Vorgehen aber nicht gefragt, denn auf der – sonst recht nutzlosen – Karte wird euch immer das nächste Ziel angezeigt, außerdem habt ihr im HUD links oben die aktuellen Ziele angezeigt, die Orientierung geben sollen. Die Areale, die sich für Biome doch nur moderat unterscheiden, sind kompakt gestaltet, sodass euer Weg zügig in neue Abschnitte mit neuen Gegnern führt. Hier ein Schalterrätsel, da ein Sammelitem, das mehr über die Hintergründe von ZAUs Stamm und dem Leben erzählt. Habt ihr die Mondfähigkeit ausgerüstet, könnt ihr Wasser kurzzeitig vereisen, um Wandsprünge auszuführen. Seid ihr auf der Sonnenseite unterwegs, lassen sich Plattformen mit einem Hieb aus der Wand meißeln. All das sieht spektakulär aus, hat aber spielerisch doch stets eine überschaubare Tiefe. Ihr verfügt für Sonne und Mond über einen Fähigkeitenbaum, der aufgrund seiner geringen Komplexität eher Fähigkeitenast genannt werden müsste. Dadurch seid ihr einerseits spielerisch schnell im Meistern der Mechaniken, andererseits könnt ihr euch nicht wahnsinnig entwickeln. Dafür sorgt aber auch die Spiellänge selbst. Seid ihr zügig unterwegs, könnt ihr das Spiel in ca. 8h absolvieren. Wären hier umfangreichere Systeme eingebaut worden, hätte es schlichtweg ein Balancing-Problem gegeben. Dieser Aspekt ist unserer Empfindung nach aber gut gelungen. Die Gegner sind nicht zu leicht, hauen euch aber auch nicht brutal aus den Socken. Die Bosse könnten etwas kreativere Muster bieten, sind aber dennoch eine angenehme Abwechslung zum sonst zügig bekannten Gegner-Portfolio.

Technik & Performance

Bei der Technik sei zu erwähnen, dass Tales of Kenzera: ZAU mit drei Einstellungen kommt, wenn ihr auf heimischen Konsolen spielt, für die Nintendo Switch gilt dies natürlich nicht. Wir haben in unserem Spieldurchlauf, den wir weitestgehend auf der Playstation durchgeführt haben, keine größeren Bugs oder Fehler erlebt, jedoch eine zeitweilig etwas frustrierende Steuerung. Platformer und Metroidvanias sollten sich durch eine Wendigkeit und Leichtigkeit im Bewegungs- und Kampfgeschehen auszeichnen. Im Durchqueren der Routen und bei Sprungmanövern war dies jedoch nicht immer gegeben und fühlte sich in Teilen behäbig an. Das Kampfgeschehen hingegen war zumeist, trotz seiner Geschwindigkeit, flüssig und responsiv. Die Nintendo Switch Version allerdings ist nicht die am besten optimierte Variante von Tales of Kenzera: ZAU. Ihr müsst mit etlichen Performance-Problemen, optischen Mängeln wie Artefakten, Pop-Ups, Ladezeiten, Texturproblemen und geringeren Details rechnen, wenn ihr euch für diese Option entscheidet. Da der Titel aber für schmale 19,99€ veröffentlicht wurde und auf allen Plattformen verfügbar ist, empfehlen wir durchaus die Heimkonsole oder den PC. Nutzt ihr ein EA Abo oder Playstation Plus Extra bzw. Premium, dürft ihr euch sogar komplett ohne Zusatzkosten nach Kenzera begeben – das finden wir mehr als fair!

Fazit

Tales of Kenzera: ZAU erzählt eine rührende Geschichte in afrikanischem Gewand. Die Erzählung eines trauernden Sohnes um seinen verstorbenen Vater, eingebettet in ein mystisches Abenteuer afrikanischer Götter belebt diesen Action-Platformer, der es aufgrund seiner Linearität und geringen Komplexität nicht ganz zu einem Vorreiter der Metroidvania schafft. Die Spielmechaniken sind durchdacht und schnell erlernt, auch wenn sie im Verhältnis zur kurzen Geschichte keine Tiefe erreichen. Abwechslungsreichtum erhält euer Abenteuer durch ein paar Sammelaufgaben, die variierenden Areale, eine folklore Musik und Gegner mit variablen Angriffsmustern. In Anbetracht der Performance-Hürden empfehlen wir die Heimkonsolen.

Grafik
7
Sound
8.5
Gesamt
7

verfasst von „ Maik“

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Vielen Dank an die Firma Electronic Arts für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 03.Mai.2024 - 09:46 Uhr