Natürlich hat SotN einige eindeutige Mängel, aber ich find es einfach von den bisherigen Metroidvanias am abgerundetsten...
Das Grundprinzip mag einfach von Super Metroid abgekupfert sein, aber das hat sich bei den DS Teilen ja wenig geändert

Die gigantische Auswahl an Waffen, Rüstungsgegenständen, die Alucards Aussehen beeinflussen, sowie die ganzen Zauber und "Familiars" waren bei SotN neue Features der Castlevania Serie, und SotN mag zwar so einige übelst starke Waffen/Rüstungskombinationen haben (relativ früh im Spiel kommt man z.B. ans sagenumwobene Crissaegrim, mit dem das Spiel im wahrsten Sinne des Wortes zum Spaziergang wird), aber in Sachen Auswahl und Vielfältigkeit kam da kein anderes Castlevania mehr ran...Und es ist einfach sau interessant, ziemlich spät im Spiel noch irgendwelche Waffen mit total einzigartigen Fähigkeiten zu finden, oder z.B. ne Pistole...
Auch die Auswahl an Gegnern war für ein Castlevania etwas ganz außergewöhnliches, und etliche Gegner aus SotN sieht man heute noch in den DS Castlevanias...
Dann rückt IMO auch eindeutig das besondere Setting und die besonderen Figuren das Spiel in eine starke Position...Es ist der direkte Nachfolger zu Rondo of Blood, anfangs hat man sogar diese saucoole Endkampfszene nochmal nachgestellt, man spielt Alucard, den Sohn Draculas, das komplette Spiel spielt auf Schloss Dracula, welches sich erstmals frei erkunden lässt und erstmals an einem Stück zusammenhängt, statt bloß durch fünf lineare Levels repräsentiert zu werden...
Dann das Schloss an sich, in das man immer tiefer eindringt und so immer "bösere", unnatürlichere Gebiete mit den skurrilsten Gegnern entdeckt...Erstmal sticht für mich das Design der Welt von SotN viel mehr raus als bei den DS Teilen, dann läuft die Erkundung IMO bei SotN einfach am "natürlichsten" ab, man weiß einfach nie, wie weit man schon ist und was man als nächstes vor sich hat, während die DS Teile um einiges durchschaubarer wurden...Besonders Portrait of Ruin und Order of Ecclesia, bei denen die einst glorreiche, zusammenhängende Welt in viele kleine Gebiete aufgespalten sind
Die Bosse mögen sau einfach gewesen sein, aber das ändert nichts daran, dass sie total kultig designt sind und noch immer als Vorlage für Minibosse oder fiese Gegner in den aktuellen Castlevanias dienen...
Nur um ein paar Sachen anzusprechen

Das komplette Kampfsystem von SotN ist ziemlich unausgewogen und verhunzt, keine Frage, aber
erheblich besser wurde es bis Order of Ecclesia auch nicht wirklich, erst dort würde ich die Kämpfe als "ausgewogen" und "herausfordernd" bezeichnen...
Aber das allein macht für mich noch kein schlechtes Metroidvania aus...Gerade der Erkundungs-Aspekt ist in meinen Augen bei SotN am weitestens ausgeprägt, auch wenn man nicht etliche Bröckelwände wie bei Metroid hat

Was selbstständiges Erkunden der Karte angeht ist man bei keinem anderen Castlevania so ungestört und auf sich gestellt, wie bei SotN...Die Musik gefällt mir persönlich voll gut, auch wenn es mittlerweile n paar bessere Castlevania-Musikstücke geben mag, dann hat man eben noch diesen einmaligen Showdown von Dracula vs Alucard, einige interessante Fähigkeiten und Features, die kein anderes Castlevania hat (z.B. das Verwandeln in einen Nebel oder in eine Fledermaus), das völlig einzigartige Schloss usw...
Es gibt also durchaus einige Sachen, die für SotN sprechen
