[PREVIEW] DRAGON QUEST VII Reimagined

[PREVIEW] DRAGON QUEST VII Reimagined

Square Enix hat uns nach Hamburg eingeladen und uns dort eine ausführliche Anspiel-Session zu DRAGON QUEST VII Reimagined ermöglicht. Schon nach wenigen Minuten war klar: Dieses Remake möchte mehr sein als eine einfache Neuauflage – es ist eine erfrischende Interpretation des Klassikers, die jedoch den Geist des Originals treu bewahrt.

Ein Klassiker im neuen Look

Was euch sofort ins Auge springen wird, ist der neue, aufwendig modellierte Diorama-Stil, der die dreidimensional arrangierte Welt wie handgebaut wirken lässt. Figuren und Umgebungen wurden liebevoll neu gestaltet und orientieren sich eng an den ikonischen Designs von Akira Toriyama, ohne deren Charme zu verlieren. Die detailreichen Miniaturwelten erzeugen dabei eine enorme Plastizität, die sowohl frisch als auch nostalgisch wirkt.

Früher Abschnitt: Glutshofen und der Vulkan

In unserem ersten spielbaren Abschnitt verschlug es uns nach Glutshofen, einem Dorf am Rande eines Vulkans. Wir haben uns mit den Bewohnern ausgetauscht, Nebenwege erkundet und die ersten rundenbasierten Kämpfe bestritten. Besonders eindrucksvoll: der Bosskampf gegen das Glowering Inferno, eine Lava-Kreatur, die nicht nur optisch auffällt, sondern auch spielerisch fordert.

Schon in diesem ersten Abschnitt konnten wir ausgiebig mit den überarbeiteten Kampfmechaniken experimentieren – unter anderem mit der neuen Kampfautomatik, die es erlaubt, Kämpfe in frei wählbarer Geschwindigkeit ohne eigenes Zutun automatisiert ablaufen zu lassen. Selbst Bosskämpfe können so automatisiert werden, auch wenn das bei langen Auseinandersetzungen ein wenig monoton wirken kann und bei repetitiven Angriffsmustern wie der Druck auf die Vorspultaste aussieht.

Tidentorp und ein Meer voller Gefahren

Der zweite Abschnitt lag bereits einige Spielstunden später: Tidentorp. Dort sollte eine Entführung aufgeklärt werden, die uns mit dem Team, bestehend aus dem Helden, Kiefer, Gabo und Maribel schließlich in ein Schloss führte – inklusive einzelner Nebenaufgaben und dem großzügig inszenierten Bosskampf gegen das Meereswesen Gracos, das wir erst nach einer Schifffahrt über das Meer finden konnten. Die Abschnitte zeigen gut, wie abwechslungsreich die Szenarien bleiben und wie viel Liebe ins Design der einzelnen Episoden geflossen ist. Gleichzeitig war auch ersichtlich, dass manche Dialoge trotz Straffung der Story immer noch sehr textlastig sind. Wer hier also kein schneller Leser ist oder überspringt, braucht gelegentlich Geduld.

Verbessertes Kampfsystem und moderne Komfortfunktionen

Die Kämpfe sind nach wie vor rundenbasiert – doch dank zahlreicher Neuerungen fühlen sie sich moderner und flexibler an. Gegner sind beispielsweise sichtbar in der Welt und können euch auf Wunsch komplett ignorieren, wenn ihr die Option wählt, Encounter nur durch eigene Initiative auszulösen. Wer schwache Gegner schnell beseitigen will, kann sie sogar durch einen Vorab-Angriff direkt besiegen, ohne in den rundenbasierten Kampf-Screen zu wechseln.

Zentral ist das neue Moonlighting bzw. Nebenjob-System: Jedes Gruppenmitglied kann zwei Berufungen gleichzeitig ausüben, was eure taktischen Möglichkeiten erheblich erweitert. Die Berufe – oder „Vocations“ – schalten Fähigkeiten und Zauber frei und bieten spezielle Perks, die im „aufgeputschten“ Zustand besonders starke Effekte auslösen. Ein Beispiel ist der neue Beruf Monstermeister, der mit „Positive Verstärkung“ mächtige Monster beschwören kann, die euch dann beim Angriff auf eure Widersacher zur Seite stehen.

Dazu kommen zahlreiche Quality-of-Life-Features:

• automatische Kämpfe und variable Kampfgeschwindigkeit
• taktische Vorgaben für eure Party
• Angepasste Schadenwerte von euch und dem Gegner
• automatische Heilung nach Kämpfen
• angenehm übersichtliche Navigation mit Schnellreiseoptionen

All diese Funktionen greifen sauber ineinander und sorgen höchstwahrscheinlich dafür, dass die Erkundung der vielen Regionen flüssig bleibt.

Die Reise durch Raum und Zeit

Storytechnisch bleibt DRAGON QUEST VII Reimagined natürlich DRAGON QUEST VII: Ihr sammelt Fragmente von Steintafeln, setzt sie zusammen und öffnet Portale in die Vergangenheit, um neue Inseln, Städte, Dungeons und Ereignisse freizuschalten. Square Enix hat jedoch bestätigt, dass die Erzählstruktur umfassend gestrafft wurde. Die vielen kleinen Episoden – die berühmten Vignetten – wurden neu arrangiert, um zugänglicher und temporeicher zu wirken, ohne die Tiefe der Handlung zu opfern.

Producer Takeshi Ichikawa betonte erst kürzlich, dass das gesamte Spiel von Grund auf neu aufgebaut wurde, um sowohl Veteranen als auch Neueinsteiger gleichermaßen abzuholen – genau dieses Erlebnis konnten wir in unserer Preview-Session machen. Die neue Optik, der verschlankte Storyfluss und die modernisierten Mechaniken sollen sicherstellen, dass ihr euch mühelos in dieser großen Zeitsprung-Geschichte verliert und doch den Überblick über alle Inhalte, Items und Mechaniken behaltet.

Ein umfangreiches Abenteuer

Auch wenn wir nur einen Bruchteil des Spiels gesehen haben, lässt sich erahnen, dass euch wieder ein sehr umfangreiches Rollenspiel erwartet. Allein für die Hauptgeschichte könnt ihr – unserer Einschätzung nach – locker über 30 Stunden einplanen, vermutlich deutlich mehr, wenn ihr Nebenquests und Minispiele erkundet, schließlich war DRAGON QUEST VII: Fragmente der Vergangenheit bereits ein 100 Stunden plus Titel.

Fazit: Ein vielversprechender Auftakt

Nach unserer Preview-Session in Hamburg sind wir uns einig: Dragon Quest VII Reimagined wirkt schon jetzt beeindruckend poliert, liebevoll neugestaltet und mit zahlreichen sinnvollen Verbesserungen ausgestattet. Die Mischung aus handgefertigtem Diorama-Stil, modernisiertem Kampfsystem, starkem Charme und einer gestrafften Story erzeugt ein Rollenspiel, das gleichermaßen nostalgisch wie frisch wirkt. Wenn das Spiel am 5. Februar 2026 für Nintendo Switch 2, Nintendo Switch, PS5, Xbox Series X|S und PC erscheint, dürft ihr euch aller Voraussicht nach auf ein Remake freuen, das seine Herkunft respektiert und trotzdem konsequent nach vorne blickt.

Unser erster Blick macht große Vorfreude auf mehr, denn dieser Klassiker könnte 2026 zu neuem Glanz finden.

PRO:

gestraffte Story
fantastisches Diorama-Design
hervorragende Quality of Life Features

CONTRA:

Dialoglängen

Danke an SQUARE ENIX für die Preview Möglichkeit.

verfasst von „ Maik“

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Letzte Aktualisierung: 20.11.2025, 1:02 Uhr