Worms: Open Warfare könnte ein toller Titel im Stile des großen Klassikers Worms 2 sein. Durch einige ärgerliche Unzulänglichkeiten bleiben dem Spiel allerdings höchste Wertungsregionen versperrt. Versöhnt sind wir erst, wenn der nächste Worms-Titel für den DS etwas mehr Entwicklungszeit und Support für den Nintendo WiFi-Service spendiert bekommt.
Spieletest: Worms: Open Warfare NDS
Weitere Infos
Releasedate:32. März 2006
Anzahl der Spieler: 1-4
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- DS-Umsetzung eines Multiplayer-Klassikers
- Automatisch generierte Karten
- Multiplayer mit nur einer Spielkarte
- Negativ:
- Nervige Bugs
Wenn sich Wenigborster mit brachialer Waffengewalt bekriegen,
spielen entweder an einem regnerischen Tag Deine Sinne verrückt
oder es ist - wie alle Jahre wieder - erneut ein Teil der
Worms-Reihe erschienen.
Nachdem Team 17 auf den großen Konsolen seit Worms: 3D
gerenderte Kriechtiere durch die Landschaften jagt, kehrt
Worms: Open Warfare wieder zum klassischen, gezeichneten
2D-Look der Serie zurück.
Von explodierende Schafen und bomigen Bananen
Bei jeder Runde Worms ist es Ziel sich mit Teams von bis zu 4 Würmern zu bekriegen. Jeder Wurm verfügt über eine bestimmte Lebensernergie, die es mit Hilfe zahlreichen Equipments gen 0 zu befördern gilt. Alternativ ist es auch möglich die armen Würmer ins Wasser zu bugsieren oder herumliegende Objekte wie Minen oder explosive Fässer zum Kampf zu benutzen. Während dem Scharmützel werden nicht nur die Würmer, sondern auch die Comic-Landschaften in Ihre Einzelteile zerlegt. So geschieht es nicht selten, dass sich die Protagonisten nach heftigen Duellen nur noch auf wenigen Schnipseln Land befinden.
Das Waffenarsenal der Kriecher orientiert sich am alten Worms 2.
Das Sortiment erhält
konventionelle Waffen wie Bazooka oder Granaten, aber auch
abgefahrenere Verteigungsmittel wie ein explodierendes Schaf oder
die fruchtige Bananenbombe. Gegenüber den anderen Spielteilen
wurde die Auswahl leider etwas reduziert.
Je nach Spielsituation gilt
es die Waffen klug zu wählen um möglichst viele gegnerische
Würmer und möglichst keine eigenen Kombatanten in Mitleidenschaft
zu ziehen. Der Einsatz von Dynamit ist so zum Beispiel nicht
ratsam, wenn ein gegnerischer Wurm inmitten eigener Kämpfer
steht. Die Bazooka empfiehlt sich hingegen, wenn bei
günstigem Wind weite Distanzen überbrückt werden sollen.
Bei der Waffenauswahl ist zudem die begrenzte Munition der
Schußeisen zu beachten. Letzte kann jedoch durch auf
der Karte materialisierende Waffenkisten aufgestockt werden.
Korrespondierend dazu helfen Gesundheitskisten die Lebensenergie aufzupeppen. Auch genaues Zielen ist von größter Wichtigkeit. Nur wer lange übt und die Windanzeige zur berücksichtigen weiß, kann über lange Strecken gefahrenlos Granaten und Patronen an den Wurm bringen.
Neben Waffen stehen den kriechenden Helden noch andere Hilfsmittel zur Auswahl. Mit dem Ninja-Rope oder dem Jetpack ist es möglich sich schneller über die Karte zu
bewegen. Sie sind von größter Wichtigkeit, wenn es gilt innerhalb des knappen Zuglimits, das die eigenen
Aktionen begrenzt, an den gegnerischen Wurm zu gelangen. Andere Items helfen
Hindernisse in der Spielwelt zu beseitigen - so das Schweißgerät- oder sind -wie der Bauträger- multifunkional, als Sperre oder Mittel zur Erreichung höherer Ebenen, einsetzbar.
Während sich auf dem oberen Bildschirm des DS die Spielwelt befindet,
werden auf dem Touchscreen Statusanzeigen, Minikarte und Waffenauswahl eingeblendet.
Durch Ziehen mit dem Finger kann die Spielkarte gescrollt werden. Die
Waffenauswahl erfolgt per Berührung. Das ist nicht ganz so komfortabel
wie in den PC-Versionen von Worms, funktioniert aber erstaunlich gut.
Die Würmer selbst werden mit dem Steuerkreuz bedient, das Abfeuern
der Waffen und Sprünge erfolgen über die Analogtasten.
Nicht so schön wurde leider die Steuerung des Ninja-Ropes gelöst.
Das Seil mit dem man in anderen Worms-Versionen unter Überwindung
jeglicher physikalischer Gesetze Riesendistanzen überwinden kann,
wurde dummerweise sowohl in der Funktion Richtungssteuerung als
auch in der Funktion Verlängerung nur auf das Steuerkreuz gelegt.
Extravagante Seilmanöver werden damit nahezu unmöglich.
Jede Partie Worms wird auf einer frisch generierten Karte ausgetragen. Der Spieler kann dabei das Thema des Geländes vorgeben. Ausgefeiltere Optionen wie bei den anderen Worms-Titeln wurden leider ausgespart. Verschiedene Spielmodi kennt Worms: Open Warfare nicht wirklich. Zwar gibt es verschiedene Menüpunkte, hinter jeder Option verbirgt sich jedoch im Prinzip dasselbe. Einen echten Missionsmodus hat man diesmal aus dem Spiel herausgelassen.
Ist in diesem Spiel der Wurm drin?
Nicht vermeiden lässt sich bereits nach kurzer Spielzeit der Eindruck,
dass die DS-Version von Worms etwas zu übereilt in die Läden gestellt wurde:
Die Würmer wirken im Gegensatz zur Umgebung verpixelt.
Bei Spielzugwechseln und bei den Schneeeffekten tun sich immer
wieder kleinere Grafikruckler auf. Würmer fallen ab und an geisterhaft
durch den Boden. Und das Ninja-Rope? Neben den Steuerungsschwierigkeiten
verhakt sich das Teil ab und an an mit dem Auge nicht mehr wahrnehmbaren
Pixeln.
Die Liste von Unschönheiten lässt sich fortsetzen: Wirkt die Gestaltung
des Optionsmenüs mit seiner langen Textliste nicht noch etwas
nach Entwicklerversion? Warum fehlen altbekannte Features wie
das Wechseln zwischen den Würmern oder einige der bereits
seit Jahren in der Serie enthaltenen Waffen?
- Keine drastischen, aber dennoch nervige Unzulänglichkeiten
über die auch die süße Sprachausgabe der Würmer und die
schön gezeichneten Comic-Landschaften nicht ganz hinwegtrösten
können.
Sie duellierten sich Wurm gegen Wurm
Immerhin hat Team 17 dem Spiel einen WiFi-Modus spendiert.
Bis zu 4 Spieler können sich mit nur einer Cartdrige bekriegen
- und das macht richtig Spass. Schließlich ist Worms
traditionell sowieso ein Multiplayerspiel. Schade ist, dass
versäumt wurde auch ein Spiel mit mehreren Spielkarten zu
ermöglichen. Von den Gegnern erstellte Würmerteams
können so nicht berücksichtigt werden.
Gewünscht hätten wir uns natürlich auch eine Unterstützung
des Nintendo Wi-Fi Connection Service. Gerade
bei Worms hätte sich der mittlerweile etablierte Online-Modus
angeboten!
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Vielen Dank an die Firma THQ für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 15.April.2006 - 20:55 Uhr