Spieletest: Windjammers NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
23. Oktober 2018

USK 0 keine Onlinefunktion Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
schnelles und flüssiges Spiel
hitziger versus Modus
gute Steuerung
Negativ:
viel zu kurzes Hauptspiel
Grafik sehr schlecht gealtert
Flackern der Spielerschatten

Zurück in die Vergangenheit

Wenn Ihr bereits ein älteres Semester seid und Ihr Euch noch an den Konsolenkrieg zwischen SEGA und NINTENDO erinnern könnt, dann kennt Ihr sicherlich noch den Namen Neo Geo. Dabei handelt es sich um eine Konsole, die vor allem auf das Automaten-Feeling der Spielhallen im heimischen Bereich spezialisiert war. Das inzwischen nicht mehr existierende Softwareunternehmen DATA EAST war zu der damaligen Zeit eine Größe im Bereich der Automatenspiele. Im Jahre 1994 wurde durch den Publisher SNK das Spiel WINDJAMMERS auf den Markt gebracht, welches sein Weg auch auf die Neo Geo gefunden hat. Das Spielprinzip von WINDJAMMERS ist denkbar einfach. Stellt Euch vor, man wirft das Videospielurgestein PONG mit Capcoms STREETFIGHTER in einen Mixer und schaltet auf die höchste Stufe. Das, was da herauskommt, ist WINDJAMMERS. Dabei wird auf einer Art Tennisplatz ein Frisbee mit dem Ziel geworfen, um diesen in das gegnerische Tor zu bringen. Der Artstyle erinnert dabei an besagtem Prügelspiel

Technisch schnell und flüssig, trotzdem schlecht gealtert

Es gibt Spiele in der Videospielgeschichte, die sind auch nach 30 Jahren immer noch gut zu spielen und hübsch anzuschauen. Obwohl Neo Geo damals die technische High-End-Konsole im Bereich der Arcade-Spiele gewesen ist, hat sich DATA EAST offenbar nicht um eine vernünftige Umsetzung bemüht. Auf einem UHD-TV fällt dies erst recht ins Gewicht. Das sportliche Ereignis von WINDJAMMERS ist nicht schön anzuschauen und sehr grob pixelig. Auch Titelbild und die einzelnen Menüs gehen ohne Probleme gegen diverse 16-Bit-Spiele unter. Gemessen daran, was 1994 bereits technisch möglich war, ist WINDJAMMERS schon damals kein gut designtes Spiel gewesen. Das wirklich Schlimme an der SWITCH-Portierung ist, dass diverse grafische Fehltritte nicht ausgebessert wurden. Zwar kann man einen 4:3-TV-Modus einschalten und den Rest mit einem Rahmen füllen. Warum man allerdings das extreme Flackern der Spielerschatten beibehalten hat, will sich nicht erklären. Dies kann vor allem im TV-Modus die Augen sehr anstrengen. Da nützt es auch nicht, dass man einen Röhrenfernseher simulieren kann. Im Handheld-Modus ist das dargestellte Bild etwas feiner und besser anzusehen. Der Sound ist arcadelastig und typisch für die damalige Zeit gewesen. Er dudelt so vor sich hin, hat aber keine nennenswerte Highlights. Technisch gesehen läuft das Spiel sehr flüssig, was als sehr angenehm zu werten ist.

Auch der Spielumfang ist für damalige Verhältnisse recht mager. Als Einzelspieler wählt man zwischen den ARCADE-Modus – eine Art Turniermodus mit Ende – und einen Endlosmodus. Dazu sucht man sich einen von sechs Charakteren aus, die allesamt unterschiedliche Stärken und Schwächen haben. Neben den optischen Unterscheidungen haben alle Charaktere auch einen individuellen Specialmove, um die Scheibe ins Ziel zu pfeffern. Das Turnier kann auf drei Schwierigkeitsgraden gespielt werden, wobei die schwerste Stufe die einzig Herausfordernde ist. Nach jedem zweiten Gegner kommt ein Bonusspiel, in welchem man entweder als Hund einen Frisbee fangen; beim zweiten mittels einen Frisbee auf einer Bowlingbahn alle Pins umwerfen muss. Grundsätzlich ist damit das eigentliche Hauptspiel abgeschlossen. Erweitern lässt sich das Ganze noch mit einem zweiten Spieler auf einer SWITCH oder im Drahtlosmodus mit einer zweiten SWITCH-Konsole. Darüber hinaus gibt es ebenfalls einen Online- und einen Ranglistenmodus. Wenn man einen zweiten Mitspieler in den heimischen vier Wänden oder in den Weiten des Internets findet, dann kommt die eigentliche wahre Stärke des Spiels zu Tage. Denn im Versus-Mode kann dieses Spiel durchaus unterhalten und zu einem Zeitfresser werden. Hier kochen die Emotionen aufgrund der rasanten Action sehr schnell hoch.

Hervorzuheben ist auch Steuerung. Dies funktioniert sehr gut und ist wirklich intuitiv. Ein langwieriges Einstudieren braucht es nicht. Zu dem erklärt das Spiel die möglichen Moves, die dann sehr schnell in Fleisch und Blut übergehen.

Daniels persönliche Meinung

Man muss schon einen Hang zu Retro-Spielen haben, um hierfür Geld auszugeben. Für knapp 15,- EURO überlegt man schon zwei- bis dreimal. Der Single-Player-Modus war interessant, aber nach dem dritten Turniersieg ist dann auch langsam die Luft raus. Hier ist das Spiel wirklich nur ein Pausenfüller – etwas für Zwischendurch. Mit einem Mitspieler kommt aber richtig Spaß auf und Schadenfreude wie auch Leid über Sieg und Versagen wechseln sich schnell ab. Dies ist vor dem schnellen Spielfluß geschuldet, weil man nicht großartig mitdenkt. Hier entlädt sich schnell die Emotion und das erinnert mich ein wenig an frühere Sessions mit Mario Kart. Gibt man sich einen Ruck und findet einen Mitspieler, kann dieses Spiel durchaus fesseln. Trotzt des schlechten Alterungsprozesses und des minimalen Umfanges gebe ich eine Kaufempfehlung wegen des Versus-Mode ab.

Fazit

Betrachtet man ausschließlich den Aspekt der Grafik und den Umfang des Hauptspiels, so ist der eShop-Preis von 14,99 EURO nicht gerechtfertigt. Hier ist das Spiel sehr schlecht gealtert. Das Hauptspiel ist wirklich nur etwas für Zwischendurch und nur die schwerste Spielstufe weiß langfristig zu binden. Richtiger Spaß kommt erst mit einem zweiten Mitspieler auf. Ob online oder offline – das flüssige und sehr schnelle Spielprinzip kommt hier richtig zur Geltung und lässt die unterdurchschnittliche Grafik wie auch die Zeit dann ebenso schnell vergessen. Dies ist auch der punktgenauen Steuerung geschuldet, welche sehr einfach zu erlernen ist. Anfänger werden somit recht schnell in das Spielgeschehen einsteigen können.

Grafik
4
Sound
6
Multiplayer
9
Gesamt
6

verfasst von „Daniel N.“

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Vielen Dank an die Firma Dotemu für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 06.November.2018 - 18:20 Uhr