Spieletest: WWE 2K Battlegrounds NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
18. September 2020

USK 12 Online spielbar Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-8

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Mehr WWE geht nicht
Intuitives Kampfsystem
Nette Aufmachung
Negativ:
Viele Inhalte nur mit Internet
Kaum Abwechslung
Fast alle Kämpfer spielen sich gleich

WWE 2K BATTLEGROUNDS

Wenn der Vorgänger bei Fans und Kritikern dermaßen durchfällt, wie WWE 2K20, dann muss eine Veränderung her. Das alte Konzept wird über Bord geworfen und man konzentriert sich voll und ganz auf das neue und tut am besten so, als wäre nichts gewesen. Genau das ist bei WWE 2K Battlegrounds passiert. Von einer Wrestling-Simulation zur launigen Arcade-Keilerei. Ob diese Idee einschlägt wie ein Suplex von John Cena oder der endgültige Finisher für die Serie ist, erfahrt ihr in diesem Test.

Karikatur mit Wums

Noch bevor man auch nur eine Sekunde gespielt hat, fällt einem das ungewöhnliche Charakterdesign auf. Ganz NBA-Jam mäßig präsentieren sich die WWE Superstars in seltsam gestauchter und großköpfiger Form, was die Muskeln nur noch aufgepumpter wirken lässt. Trotz des definitiv comichaften Looks erkennt man seine Lieblinge auf Anhieb, da sich vor allem mit den Gesichtern und besonderen Merkmalen der Kämpfer befasst wurde. Das ironisch bedrohliche Augenbrauen-Hochziehen von Dwayne „The Rock“ Johnson lässt einen sofort die gute alte Wrestling-Nostalgie spüren und sagt einem, dass man sich hier wie zu Hause fühlen wird. Und die wunderschöne Präsentation des Spiels macht einem das auch gar nicht schwer. Die Einlaufsequenzen strotzen nur so vor übersteigerter Egomanie, im Publikum wartet der ein oder andere Alligator darauf mitzumischen und der obligatorische Klappstuhl unterm Ring darf selbstverständlich auch nicht fehlen. Die verschiedenen Locations spielen da fein rein. Klassischer Ring, Redneck-Sümpfe in Florida oder heftige Cage-Fights – alles wird einem geboten. Handelt es sich hier also um einen klassischen Selbstläufer? Hierzu ein ganz klares: Jein.

Button Keilerei wie am Automaten

Startet man die Kampagne beginnt alles mit einem Nichts von einem Wrestler. Unserem Start-Charakter fehlt es an Charisma, aber die Großen glauben an ihn. Also beginnt ein etwas dürftiges Tutorial, das mehr Fragen aufwirft, als dass es welche klärt. Aber schnell stellt man fest: Die Steuerung ist einfach und intuitiv. Einige Schläge, Tritte, Würfe, Blocks und Spezialmoves später hat man sich ordentlich ins Spielgeschehen eingefunden und teilt ordentlich aus. Aber wie man es aus den guten alten Zeiten der Arcade-Spielhallen kennt, liegt hierin Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite ist man sofort mittendrin statt nur dabei, auf der anderen Seite fehlt es ein wenig an Spieltiefe. Denn auch wenn die verschiedenen Charaktere, die man im Laufe des Spiels freispielt, zwar verschiedene Stile haben, so unterscheiden sich die Tasteneingaben bei ihnen kaum bis gar nicht. Im Prinzip heißt das: Kann man mit einem kämpfen, kann man es mit allen. Das macht es natürlich einsteigerfreundlich. Denn direkt von der ersten Sekunde an führt man brutale Kombos aus, wirbelt seine Gegner meterweit und vor allem meterhoch durch die Luft und trotzt allen physikalischen Gesetzen. Hier punktet WWE 2K Battlegrounds auf ganzer Linie. NBA JAM scheint hier in vielen Hinsichten Pate gestanden zu haben. Die übertriebenen Spezialmoves, der ausflippende Kommentator und die perfekt inszenierten Superstars lassen einem immer wieder wohlige Seufzer entfahren. Vor allem bei den Mini-Quicktime Events gilt es, die Ruhe zu bewahren. Wird man von einem Gegner in die Mangel genommen, hat man für einen kurzen Moment die Möglichkeit, durch das Drücken der eingeblendeten Taste den Spieß umzudrehen und zu kontern. Das kann mitunter recht spektakulär aussehen und hat nicht nur einmal einen verloren geglaubten Kampf noch in letzter Sekunde gerettet.

WWE steht drauf – WWE bekommt man

Die Atmosphäre des realen Vorbilds ist durchgängig zu spüren, denn es wurde sehr darauf geachtet, das authentische Wrestling-Gefühl zu erzeugen. Die Story zum Beispiel: Die wird uns in Form von Comics erzählt, die vom Zeichenstil auch von Marvel hätten sein können. Ein extrem nettes Gimmick, das zwar nichts zum Spiel, aber jede Menge zum Spielgefühl beiträgt. Und das alles mit einem herrlich selbstironischen Augenzwinkern, denn immer wieder kommt es erst zu massiv testosteronüberladenem Vorgeplänkel, das dann schon fast wieder Telenovela-artig aufgelöst wird. Kurz: Es ist alles da, was man am Wrestling entweder liebt oder hasst. Alles ist wunderschön überzogen dargestellt durch Closeups, verhöhnende Gesten und die Finisher. Nicht selten könnt ihr in alter Wrestling Manier einen Kampf noch drehen, der bis vor kurzem nach Untergang wirkte. Kein Wrestling Klischee wird ausgelassen und dennoch merkt man in jeder Pore des Games den Respekt für den Wrestlingsport. Da dieses Game eh kaum Zufallskäufer anlocken wird, ist das eine Designpolitik, die voll ins Schwarze treffen wird. Auch akustisch erhält man das WWE-Brett. Die Punshes knallen und der Kommentator gibt sein bestes. Wer es ohne Ohrwurm vom herrlich treibenden Titelsong („Glory“ von The Score) durch den Tag schafft, spielt ohne Ton! Alles in allem ist auf technischer Seite alles sehr rund.

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