Spieletest: Viewtiful Joe NGC

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Oktober 2003

USK 12 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 3 Meinungen

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Specials: Es gibt sowohl eine pinke als auch eine gelbe Verpackung, die allerdings das identische Spiel enthalten.

Plus / Minus

Positiv:
Mutiges neues Spielprinzip
Klasse Gameplay
Verdammt freakig
Negativ:
Verdammt freakig
Die Grafik ist Geschmackssache

Als einen der fünf Exklusivtitel für den GameCube präsentiert Capcom mit Viewtiful Joe ein Spiel der besonderen Art. Wer auf japanische Freakspiele à la Doshin the Giant oder Cubivore steht, braucht ab hier nicht weiter zu lesen und sollte direkt zum nächsten Geschäft gehen, da es trotz unterschiedlicher Genres alles typisch japanische Spiele sind.

Joe ist wohl mit der Romantik und dem Feingefühl des Durchschnittsmannes gesegnet oder gestraft – das kommt auf den Blickwinkel an: Während seine Freundin im Kino mit ihm herummachen will; interessiert er sich wesentlich mehr für das B-Movie, das auf der Leinwand vorne läuft. Als jedoch seine Freundin in den Film hineingezogen wird, ändert sich Joes Leben schlagartig, denn von nun an ist er selber der Star des Films und versucht in sieben unterschiedlichen Leveln seine Angebetete zurück zu erobern.

Nach dem eben geschilderten Vorspann wird der Spieler langsam an die Fähigkeiten des Protagonisten herangeführt und die Steuerung gestaltet sich gerade anfangs als nicht direkt durchschaubar. Mit den L- und R-Tasten kann man den Spielablauf verlangsamen oder beschleunigen. Mit Druck auf die B-Taste kommt der Zoom zum Einsatz. Prinzipiell geht es darum die Level, welche voller Gegner und kleineren Rätseln sind, zu meistern. Beat’em Up-mäßig werden die Gegner vertrimmt, aber durch die eben genannten Möglichkeiten aktiv den Ablauf des Spiels zu beeinflussen, ergeben sich zahlreiche Angriffsvarianten, die dem Spiel zu taktischer Stärke und keinem wilden Hämmern auf dem Pad verhelfen. Durch die Slow-Motion kann man zum Beispiel einem rotierenden Gegner schnell den Garaus machen und herannahenden Projektilen leichter ausweichen. Bei der Beschleunigung des Spielgeschehens kann man wunderbar ganze Heerscharen kleinerer Gegner umnieten, ohne das sie eine große Chance haben, Joe zu treffen. Natürlich funktioniert das nicht bei größeren Feinden. Der Zoom bietet letztendlich die Möglichkeit besondere Attacken auszuführen, die wesentlich stärker sind, als das was im Standart-Repertoire ist. All diese Aktionen kann man leider nicht unbegrenzt nutzen, da auch die Kraft eines Superhelden nicht unerschöpflich ist.

So gestaltet sich das Spiel als sehr variabel und durch die saubere Steuerung zwar als durchaus anspruchsvoll (wer´s nicht glaubt, sollte man die höheren Schwierigkeitsgrade antesten, da wird es wirklich verdammt anspruchsvoll) aber eben nie unfair. Innerhalb der Level gibt es Checkpoints an denen man speichern kann, wobei diese Möglichkeiten äußerst begrenzt sind und man schon eine ganze Weile spielen muss, um einen Speicherpunkt zu erreichen. Nach einem Level ist das selbstverständlich auch möglich. Hat man durch Attacken und Combos Punkte gemacht, hat man die Möglichkeit Joes Fähigkeiten zu verbessern, bzw. existentielle Goodies wie Leben oder Continues zu kaufen.

Grafisch ist Viewtiful Joe sicher streitbar: Wurde doch schon über den Cel-Shading-Look von Zelda viel diskutiert, so setzt Capcom noch einen drauf: Gegner- und Charakterdesign können nur als freakig bezeichnet werden, während die Locations noch fast normal aussehen. Hier werden sich einfach die Geister scheiden, da die Grafik technisch sauber ist, aber sicher nicht jedermann ansprechen wird. Herauszustreichen ist im übrigen noch, dass das Spiel in 2D gehalten ist und in der Regel von links nach rechts abläuft. Trotzdem gibt es natürlich auch räumliche Effekte zu bewundern.

Ähnlich verhält es sich mit der Musik und den Soundeffekten. Es passt zwar wirklich alles zusammen und die englische Sprachausgabe ist gelungen, aber alles ist ein wenig gewöhnungsbedürftig.

Fazit

Wer den Mut hat, sich auf etwas vollkommen Neues einzulassen und gute, wenn auch etwas kurze, Unterhaltung will, sollte zugreifen. Zweifler sollten zumindest probespielen, denn Joe ist wirklich Viewtiful!

Grafik
8
Sound
8
Gesamt
8

verfasst von „Shiek Katzenwald“

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Vielen Dank an die Firma Capcom für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 08.Dezember.2003 - 15:16 Uhr